Neustadt will Tagestouristen mehr bieten

Stadtverordnete billigen CDU-Antrag
Neustadt. Die Politiker unternehmen einen neuen Anlauf, um mehr Tagestouristen in die Junker-Hansen-Stadt zu holen. Ein siebenteiliger CDU-Antrag wurde einstimmig gebilligt.
von Helmut Seim
Da in Neustadt Übernachtungsmöglichkeiten fehlen und das gastronomische Angebot verbesserungsfähig ist, setzt die Stadt auf den Ausbau des Tagestourismus. Die historische Altstadt mit dem sanierten Junker-Hansen-Turm, die stadtgeschichtliche Ausstellung, der Bürgerpark als „grüne Oase“ in der Stadtmitte und die militärische Ausstellung in der Ernst-Moritz-Arndt-Kaserne sind die Pfunde, mit denen die Neustädter wuchern können.
„Es wäre verfehlt, auf ein schnelles Anwachsen der Tourismuszahlen zu setzen“, sagte Karl Stehl (CDU). Denn es gebe viele, die schon aktiv seien und oftmals über eine bessere Ausgangsposition verfügten. Doch sei Fraktion sei dafür, Chancen abzuklopfen und einen neuen Anlauf zu unternehmen.
Der CDU-Prüfantrag zeige viele mögliche Kooperationspartner auf, meinte Hans-Gerhard Gatzweiler. Die SPD setzt insbesondere auf die Zusammenarbeit mit den Nachbargemeinden in der Schwalm. Dort sehen die Sozialdemokraten am ehesten gleiche Zielsetzungen und Kombinationsmöglichkeiten für ein attraktives Tagesangebot.
Mittelfristig setze seine Fraktion große Hoffnung auf den Europaradweg, der über Momberg nach Schwalmstadt gebaut werden soll und auf ebener Strecke von Marburg bis weit in die Schwalm hinein verlaufe.
Der Neustädter Magistrat prüft, ob eine Zusammenarbeit mit dem Tourist Center Alsfeld GmbH, der Schwalm-Touristik Schwalmstadt-Willingshausen-Schrecksbach möglich ist oder ob dies in Form einer interkommunalen Zusammenarbeit mit der Stadt Stadtallendorf erfolgen kann.
Gleichzeitig wird geprüft, wie sich der Verkehrsverein und die örtlichen gastronomischen Betriebe in den Tagestourismus einbringen können und ob Anbieter von „Urlaub auf dem Bauernhof“ einzubeziehen sind. Das Ergebnis soll der Magistrat mit einer Kostenübersicht dem Parlament bis Oktober vorlegen, damit, falls erforderlich, Geld im Haushalt 2006 bereitgestellt wird.