Neustädter Mitteilungsblatt

„Die Kinder haben viel Spaß jeden Tag draußen zu sein“

Seit Oktober letzten Jahres hat Neustadt nun auch einen Waldkindergarten. Im Gespräch mit der Quartiersmanagerin Svetlana Nerenberg (SN) gibt Nina Schreier (NS), die Leiterin des Waldkindergartens, einige Einblicke in das tägliche Miteinander, die Besonderheiten des „Draußenseins“ in der Vorweihnachtszeit und zukünftig geplante Aktionen.
SN: Wie waren die ersten Wochen im Waldkindergarten?
NS: In den ersten Wochen haben wir uns jeden Tag bei unserem Waldsofa aufgehalten; einer unserer festen Waldplätze, die wir im Wald aufsuchen. In der ersten Zeit haben uns Kinder und Eltern dorthin begleitet, sodass wir uns alle gut kennenlernen konnten. Nach der ersten Eingewöhnungszeit fühlen sich die Kinder in unserem Waldkindergarten sehr wohl und haben viel Spaß jeden Tag draußen zu sein, sich frei zu bewegen und viele spannende Entdeckungen zu machen.

SN: Wie gelingt es Euch, zu dieser Jahreszeit und selbst bei kaltem Wetter eine gemütliche und besinnliche Adventszeit im Waldkindergarten zu gestalten?
NS: Gerade in der Natur lässt sich diese Zeit ganz besonders toll erleben. Auch im Wald singen und musizieren wir zusammen mit den Kindern, lesen Geschichten, malen und basteln.
Natürlich ist die entsprechende Kleidung eine wichtige Voraussetzung, um auch bei jedem Wetter die Natur genießen zu können. In der kalten Jahreszeit halten wir uns durch viel Bewegung warm und suchen zum Frühstücken geschützte Orte, wie unseren Tipi oder den Bauwagen auf. Dort können wir uns am Feuer wärmen. Dank einer Spende der Kirche in Neustadt haben wir sogar einen Eintopfofen, den wir mit Holz befeuern können, um uns warmen Tee oder eine leckere Suppe zu kochen.
SN: Wie gefällt es den Kindern im Wald?
Die Kinder haben viel Spaß draußen und verstehen sich sehr gut miteinander. Es ist toll zu beobachten, wie die Kinder miteinander
ins Spiel finden und sich bereits als Waldkindergartengruppe wahrnehmen.
NS: Was habt Ihr in der nächsten Zeit geplant? Welche Aktionen stehen an im Waldkindergarten?
Ab Januar kommen neue Kinder in den Waldkindergarten. Gemeinsam werden wir unser Waldstück entdecken, zusammen spielen, singen, werken, usw.
Im Frühjahr möchten wir gerne die Einweihung des Waldkindergartens zusammen mit Kindern, Eltern, Förderverein, der Stadtverwaltung und allen interessierten Bürgern feiern.
Weiterhin möchten wir die Kinder der beiden KiTas „Regenbogen“ und „Sonnenschein“ einladen uns in den Wald zu begleiten und einmal im Waldkindergarten hineinzuschnuppern.
Schön wäre es außerdem, wenn sich auch die Eltern der jüngsten Neustädter Kinder ganz informell zu regelmäßigen Treffen an unseren Waldplätzen verabreden, um die Umgebung kennenzulernen, in der Natur zu sein und in Zukunft vielleicht auch den Waldkindergarten in Neustadt zu besuchen.
Informationen/Anmeldung für den Waldkindergarten: Marianne Dippel, Tel. 06692-8918, Email dippel@neustadt-hessen.de

Altenhilfekonzept der Stadt Neustadt (Hessen) an Landrätin Kirsten Fründt übergeben

Im Frühjahr 2017 beauftragte die Stadt Neustadt (Hessen) das Kasseler Büro für Stadtplanung und Regionalentwicklung akp mit der Erstellung eines kommunalen Altenhilfekonzeptes. Das Vorhaben wurde vom Landkreis Marburg-Biedenkopf entsprechend der seniorenpolitischen Leitlinien mit 7.000 Euro gefördert. In das Konzept sind die Ergebnisse von „Expertengesprächen“ (Bürgermeister, Ortsvorsteher, im Bereich der Seniorenarbeit haupt- und ehrenamtlich Tätige), einer schriftlichen Befragung der über sechzigjährigen Einwohnerinnen und Einwohner (Rücklauf etwa 8 %) und Gesprächsrunden in der Kernstadt und den drei Stadtteilen
ebenso eingeflossen wie eine umfangreiche Bestandsanalyse und Datenerhebung. Die Ergebnisse wurden bereits im August 2017 bei einer Impulsveranstaltung mit fast 100 an der Thematik Interessierten und einer vorgeschalteten Info-Börse „Älter werden in Neustadt“ vorgestellt.
Das kommunale Seniorenkonzept stellt zunächst die Bedarfe der älteren Menschen in der Kernstadt und den Stadtteilen Mengsberg, Momberg und Speckswinkel dar. Darüber hinaus werden zukunftsorientierte Lösungswege dargestellt, um das Leben im Alter in der Kommune zu verbessern. Perspektivisch wird dabei angestrebt, die Vernetzung von Angeboten, Institutionen und Initiativen bei einer zentralen Stelle innerhalb der Kommune zu bündeln und so für die Generation 60plus leicht abrufbar zu machen. Zudem soll das ehrenamtliche Engagement in der Seniorenarbeit gestärkt und nach Möglichkeit ausgebaut werden.
Damit die Arbeit der angedachten Anlaufstelle für ältere Menschen und Angehörige effektiv gestaltet werden kann, wird es als erforderlich angesehen, zunächst strukturelle Rahmenbedingungen zu schaffen, die diese flankieren. Hier wird auch an die Etablierung von „Kümmerern“ vor Ort gedacht.
Derzeit wird die inhaltliche Konzeption für diesen Schritt erarbeitet. Bei der im Verlauf des Jahres 2018 angedachten Umsetzung hofft die Kommune erneut auf Unterstützung des Kreises. Kürzlich konnte Neustadts Bürgermeister Thomas Groll Landrätin Kirsten Fründt ein Exemplar des Altenhilfekonzeptes überreichen, welches im Dezember 2017 einstimmig von der Stadtverordnetenversammlung beschlossen wurde. Groll bedankte sich bei dieser Gelegenheit für die bereits gewährte Unterstützung des Kreises und hob die fachliche Unterstützung durch Martina Berckhemer von der Stabsstelle Altenhilfe hervor. „Es ist unser Ziel, das Konzept Schritt für Schritt mit Leben zu erfüllen. Das Städtebauförderungsprogramm Soziale Stadt und das Dorfentwicklungsprogramm werden dabei einen wichtigen Beitrag leisten. Dabei werden wir u.a. das Thema Mobilität im Alter behandeln“, so Groll.
Der Bürgermeister konnte der Landrätin bereits von ersten kleinen Erfolgen berichten. In Speckswinkel gibt es seit letztem Herbst einen monatlichen Mittagstisch für Senioren aus der gesamten Kommune. Zudem tagte 2017 regelmäßig ein Gesprächskreis von der Thematik Interessierten. Hieraus könnte sich ggf. eine Lenkungsgruppe für den weiteren Prozess entwickeln.
Landrätin Kirsten Fründt hob hervor, dass Neustadt die erste Kommune sei, welche die Chance genutzt habe, mit Unterstützung des Kreises ein solches Altenhilfekonzept zu erstellen. Sie habe an der öffentlichen Vorstellung der Ergebnisse teilgenommen und festgestellt, wie engagiert und konstruktiv gearbeitet wurde und auf wie viel Interesse das Thema stieß. „Die Konzeptentwicklung stellt eine solide Grundlage für eine seniorengerechte Weiterentwicklung von Neustadt dar“, betonte Fründt.

2022 feiert Neustadt 750 Jahre Ersterwähnung – Planungen laufen an

Bürgermeister Thomas Groll lädt Bürgerschaft zur „Ideenschmiede“ ein
Eine am 5. Mai 1272 in Treysa ausgestellte Urkunde belegte erstmals die Existenz der Stadt Neustadt. In dieser Urkunde gab Landgraf Ludwig II. von Ziegenhain dem Gerlach von Ruhlkirchen die Zustimmung zum Verkauf der von Ziegenhain lehnsrührigen Güter zu Röllshausen an einen Herren von Heinbach. Unter den da
maligen Urkundszeugen findet man auch einen Hermann, gräflicher Schultheiß zu Neustadt („…de Nova civitate“).
„Langsam, aber sicher“, so Bürgermeister Thomas Groll, „werden nun die Vorbereitungen für das Jubiläumsjahr 2022 anlaufen.“ Nach dem Stadtfest zur 500-Jahrfeier des Junker-Hansen-Turmes 1984 und den „Neustadt-Treffen“ 1988 und 2011 und der 500. Jubiläumskirmes 2004 wartet also wieder eine große Festlichkeit auf die Neustädter und ihre Gäste aus den umliegenden Städten und Gemeinden.
Nach Grolls Vorstellung soll „Neustadt750“ dann über ein ganzes Jahr hinweg gefeiert werden. Beginnend mit dem Neujahrskonzert im Januar, dem Festakt am 5. Mai 2022, Vortragsveranstaltungen zur Stadtgeschichte oder einem ökumenischen Festgottesdienst. In die Feierlichkeiten möchte der Bürgermeister zudem traditionelle Veranstaltungen wie die Trinitatis-Kirmes, den Altstadtlauf, die Bürgerparkkonzerte oder das Straßenmalerfestival einbinden. Neben der Altstadt und dem Bürgerpark solle dann natürlich auch das neue Bürger- und Kulturzentrum als Veranstaltungsort einbezogen werden.
Thomas Groll setzt darauf, dass sich Vereine und Bürgerschaft beim Stadtjubiläum in vier Jahren ebenso einbringen werden, wie bei den Festen der Vergangenheit. „Unser Plus war stets, dass diese Veranstaltungen von vielen hundert Neustädtern mitgetragen und gestaltet wurden. So soll es auch 2022 wieder sein“, ist der Wunsch des Bürgermeisters.
Das Stadtjubiläum solle neben dem dankbaren Blick zurück auch Zukunftsperspektiven für die Kommune aufzeigen, betont der Bürgermeister. Diesem Ansatz wolle man durch inhaltliche Veranstaltungen u.a. im Rahmen des Städtebauprogrammes „Soziale Stadt“ Rechnung tragen. „Ein solches Jubiläum ist eine hervorragende Gelegenheit den Bürgersinn zu stärken, das Gemeinschaftsgefühl auszubauen und sich mit der Zukunft zu beschäftigen“, stellt Thomas Groll heraus.
Zunächst einmal geht es aber in den nächsten Wochen darum, ein grobes Programmschema zu entwickeln, dass dann Schritt für Schritt den Feinschliff erhalten soll. Hierbei möchte der Bürgermeister alle interessierten Neustädterinnen und Neustädter, gleich welchen Alters, einbeziehen und ruft zu einer „Ideenschmiede“ auf. „Jeder ist eingeladen, eine oder mehrere Anregungen für das Stadtjubiläum zu machen. Stichworte sind ebenso willkommen wie detailliertere Vorstellungen“, erläutert Groll. Unter allen Einsendern werden als kleine Anerkennung zehn „Neustädter Einkaufsgutscheine“ ä 10 Euro verlost.
Vorschläge werden bis zum 28. Februar 2018 unter magistrat@neu- stadt-hessen.de oder schriftlich im Rathausbriefkasten erbeten. Bitte Name und Adresse zwecks der Verlosung angeben.

Drop In(klusive) – ein offener Treffpunkt für alle Eltern mit Kindern bis drei Jahren

Am 30. Januar 2018 startet ein neues Projekt in Neustadt: Drop In(klusive). Hierbei handelt es sich um einen Treffpunkt für Eltern mit Kindern bis drei Jahren. Miteinander reden, sich über Erziehungsfragen austauschen, Neues erfahren, andere kennenlernen, gemeinsam spielen und frühstücken. Wer Lust dazu hat, ist am Dienstag, dem 30. Januar von 9.30 Uhr bis gegen 11.30 Uhr in den Gemeinschaftsraum des „Hauses der Vereine“ eingeladen.
Drop In wird gemeinsam von der Stadt Neustadt (Hessen) und dem bsj Marburg e.V. mit Unterstützung des Landes Hessen und der Karl Kübel-Stiftung durchgeführt.
Nach der positiven Beschlussempfehlung aller vier Ortsbeiräte haben auch die Mitglieder des Fachausschusses II (Stadtentwicklung, Bauen, Umwelt, Landwirtschaft und Forsten, Soziales und Kultur) einstimmig für die Annahme des Haushaltsentwurfs 2018 gestimmt. Damit hat das Zahlenwerk, das Bürgermeister und Kämmerer Thomas Groll bei der Stadtverordnetenversammlung am
18.12.2017 den Neustädter Parlamentariern vorgestellt hatte, eine weitere Hürde vor der zu erwartenden Zustimmung durch den Fachausschuss I und endgültigen Beschlussfassung durch die Stadtverordnetenversammlung am 5. Februar genommen. Als nach nur kurzer Diskussion und ganz wenigen Nachfragen am vergangenen Mittwochabend Ausschussvorsitzender Karl Stehl zur Abstimmung bat, gingen wie fast immer alle Hände hoch.
Vorher hatte Bürgermeister Thomas Groll noch einige Änderungsvorschläge eingebracht. Der Magistrat möchte eine Bitte des St. Elisabeth-Hospizes in Marburg aufgreifen und die Einrichtung mit 900 Euro unterstützen. Weiterhin wird vorgeschlagen, dem gemeinsamen Ordnungsbehördenbezirk Marburg-Biedenkopf, der für die regelmäßige Gefahrgutüberwachung zuständig ist, beizutreten. Dies verursacht Mehrkosten von 1.500 Euro, entlastet aber die Verwaltung. Die Kommune erhält immer wieder Fördermittel von Bund, Land und Kreis. Diese müssen abgerechnet und Sachberichte verfasst werden. Für diese komplexe Aufgabe bedient sich die Verwaltung eines Dienstleisters. Aufgrund des Arbeitsanfalles ist mit Mehrkosten von bis zu 12.000 Euro zu rechnen. Im Finanzhaushalt sollen 6.000 Euro zusätzlich eingestellt werden. Mit Hilfe der „Hessenkasse“, aus der Neustadt nach gegenwärtigem Stand in der zweiten Jahreshälfte 2,5 Millionen Euro erhält, soll nach der Vorstellung des Bürgermeisters das „Waldstadion“ mit einer Tartanbahn aufgerüstet werden. Zur Vorbereitung dieser Maßnahme soll unter anderem die jetzige Bahn vermessen und ein Bodengutachten erstellt werden. Für diese beiden Maßnahmen soll die zusätzliche Summe verwendet werden. Die Tartanbahn selbst soll nach den Worten von Thomas Groll mit Hilfe einer „ganz großen Förderung“ und einem geringen Eigenanteil der Stadt mittelfristig realisiert werden. Im Rahmen seiner Mitteilungen berichtete der Bürgermeister über die geplante Neubesetzung des Vorsitzes des Ortsgerichtes. Nachdem sich zunächst überhaupt kein Bewerber gefunden hatte, sind es mittlerweile vier Kandidaten, die sich bereit erklärt haben, die Nachfolge von Hubert Brühl zu übernehmen. Der Magistrat wird einen Vorschlag erarbeiten. Auch zur anstehenden Bürgermeisterwahl nahm Groll kurz Stellung. Am
28.10.2018 finden die hessischen Landtagswahlen statt. Nach den Vorgaben der Hessischen Gemeindeordnung ist es rechtlich möglich, die nächste Bürgermeisterwahl gleichzeitig mit diesem Termin durchzuführen, auch wenn seine zweite Amtsperiode erst am 30.6.2019 ende, erläuterte Thomas Groll. Er persönlich halte eine Zusammenlegung für sinnvoll. Der Magistrat werde sich mit der Angelegenheit befassen und der Stadtverordnetenversammlung einen Vorschlag unterbreiten. Unter dem Punkt „Verschiedenes“ berichtete Groll von einem Treffen mit Vertretern des Müllabfuhrzweckverbandes (MZV) Biedenkopf. Dieser hatte sich bei der Kommune erkundigt, ob eine Mitgliedschaft zum 1.1.2019 in Frage komme. Zu diesem Termin muss die Stadt Neustadt (Hessen) die Abfallentsorgung neu ausschreiben. Bisher regelt die Kommune diese Pflichtaufgabe in eigener Verantwortung. Dem MZV gehören kreisweit 13 Städte und Gemeinden an. Die Abfuhrrhythmen und Tonnengrößen weichen zum Teil von denen in Neustadt ab. Insgesamt aber ist festzustellen, dass im Verbandsgebiet die Entsorgung des Abfalls günstiger ist als derzeit in Neustadt. Anfang Februar soll sich der Verband nun den Amts- und Mandatsträgern vorstellen. Es gelte das bewährte Motto: Informieren, diskutieren, entscheiden, stellte der Bürgermeister hierzu fest. Die Homepage des Verbandes (mzv-biedenkopf.de) bietet für Interessierte Informationen über Gebühren und Arbeitsweise des MZV. A.

Ortsbeirat Mengsberg

Ebenso wie die Ortsbeiräte von Speckswinkel, Neustadt und Momberg befasste sich auch der Ortsbeirat Mengsberg in der vergangenen Woche mit dem kommunalen Haushaltsplan 2018. Das Gremium tagte unter dem Vorsitz von Ortsvorsteher Karlheinz Kurz im Feuerwehrhaus. Wenig überraschend war das Ergebnis: Auch im „Golddorf“ gab es eine einstimmige Beschlussempfehlung. Zuvor hatte Bürgermeister und Kämmerer Thomas Groll noch einmal auf die Schwerpunkte des Zahlenwerks hingewiesen. Bezugnehmend auf seine Haushaltsrede im Dezember ging er auch auf die aktuelle Situation der Kommune ein. Danach hat sich die Haushaltssituation Neustadts deutlich verbessert und stellt sich auch für die Folgejahre positiv dar. Trotzdem warnte der Bürgermeister davor, den soliden Haushaltskurs der Vergangenheit zu verlassen, denn die gegenwärtig erfreulichen Vorzeichen könnten sich auch wieder einmal umkehren. Die für Mengsberg vom Ortsbeirat beantragten Ansätze finden sich alle im Haushaltsplan wieder. Der größte Brocken sind dabei 10.000 Euro für die weitere Aufwertung der Grillhütte. Noch nicht im Haushalt enthalten ist eine verbesserte Befestigung des Festplatzes. Ein Projekt, welches unter Umständen in 2019 im Vorfeld der 725-Jahrfeier anstünde. Für die Schaffung einer teuren Asphaltdecke scheint der Bereich zu wenig genutzt zu werden. „Es muss etwas gemacht werden, das ist klar. Nur muss der Aufwand im rechten Verhältnis zum Nutzen stehen“, betonte der Bürgermeister. Klaus Schwalm schlug in diesem Zusammenhang vor den Festplatz mit einer 10 cm dicken Mutterbodenschicht abzudecken und dann eine Rasenfläche schaffen zu wollen. Karl-Heinz Waschkowitz regte an, das Thema beim in Kürze anstehenden Ortsrundgang im Zuge des Dorfentwicklungsprogramms zu behandeln. Dem stimmte der Ortsbeirat zu.
In seinen Mitteilungen berichtete Ortsvorsteher Karlheinz Kurz, dass die beantragte Beleuchtung am „Postweg“ (die Schulwegeverbindung zwischen der Wolfsdelle und dem Raschen) mittlerweile montiert und in Betrieb sei. Zwar habe es anfangs kleinere Unstimmigkeiten mit Anwohnern über das zusätzliche Licht gegeben, aber die Resonanz auf die Verbesserung der Beleuchtungssituation sei inzwischen durchweg positiv. Witterungsbedingt liege die Großbaumaßnahme „Nahwärmeversorgung“ im wahrsten Sinne des Wortes auf Eis. Zwischen den Jahren und unmittelbar nach dem Jahreswechsel sei noch weitergearbeitet worden. „In der Heizzentrale sieht man auch deutliche Fortschritte“, so Kurz. Bei besserer Witterung soll als nächstes die Trasse zur Wolfsdelle fertiggestellt werden. Die L 3342 wird bis zum 31. März gesperrt bleiben. In dieser Zeit soll dort die Verrohrung abgeschlossen werden. Danach folgen die Treysaer Straße, die Hochlandstraße und die Rotebergstraße. Bürgermeister Thomas Groll verwies in diesem Zusammenhang darauf, dass die Kommune 2018 rund 180.000 Euro für Straßenreparaturen und -Unterhaltung zur Verfügung habe, da 2017 aufgrund des äußerst positiven Haushaltsverlaufes eine Rückstellung von 100.000 Euro gebildet worden sei. Geplant sei, einen Großteil davon in Mengsberg einzusetzen. Dies sei im Hinblick auf die Bautätigkeit und mögliche Synergieeffekte sicher sinnvoll. Land und Kreis wurden vom Bürgermeister gebeten, im zeitlichen Zusammenhang mit den Arbeiten der Bioenergiegenossenschaft die Mengsberger Landes- und Kreisstraßen grundhaft zu sanieren. Bisher sind diese Straßen in der mittelfristigen Planung nicht enthalten. Ob dem Wunsch der Kommune Rechnung getragen werden kann, entscheidet sich im Verlauf des I. Halbjahres. Im Zusammenhang mit der Buchung der Mengsberger Grillhütte für Schulabschlussfeiern kam es in der Vergangenheit bei auswärtigen Klassen immer wieder zu Ärger bei der Nutzung oder der Rücknahme der Hütte. Bürgermeister Groll schlug dazu vor, alle ortsfremden Abschlussfeiern in Zukunft von vornherein abzulehnen. Dies sah auch Jan von Holten so: „Das ganze Theater sind die 70 Euro einfach nicht wert“. Die anderen Ortsbeiratsmitglieder schlossen sich dem an.
Eine zu bewältigende Aufgabe, so Karlheinz Kurz, gebe es bei der Nutzung des sanierten Backhauses. Bei der Feuerstätten-Endabnahme war das Fehlen einer Zuluftöffnung, die für den gefahrfreien Betrieb als notwendig erachtet wird, bemängelt worden. Abhilfe soll mit dem Einbau einer solchen Öffnung in ein Fenster oder in die Eingangstür geschaffen werden.
Dankenswerterweise wird der Landkreis Marburg-Biedenkopf den Kommunen auch im Jahr 2018 wieder eine Ehrenamtspauschale von einem Euro pro Einwohner (für gesamt Neustadt also rund 9.000 Euro) für Vereine und/oder ehrenamtliche Arbeit bereitstellen. Der Magistrat werde die Kriterien zur Verteilung der Zuwendung erarbeiten, hierbei Schwerpunkte bei der Verteilung setzen, in die auch der Ortsbeirat wie im Vorjahr eingebunden werde. Von dem „Gießkannenprinzip“ (weniger Geld, aber viele Empfänger) solle abgewichen werden. Für Mengsberg wird wahrscheinlich, wie
in der Vergangenheit, ein Betrag von rund 1.000 Euro vorgesehen werden. Der Heimat- und Verschönerungsverein wird 2018 eine kommunale Förderung von bis zu 2.000 Euro erhalten. Allerdings nur unter der Bedingung, dass der Verein eine Summe in gleicher Höhe aus eigenen Mitteln vorrangig in Umweltschutzmaßnahmen investiert. Auf die Frage von Klaus Schwalm berichtete Karlheinz Kurz, dass er sich im Zusammenhang mit den Planungen für die in 2019 anstehende 725-Jahrfeier am 9. März mit den Vereinsvorständen besprechen will. Der Erste Stadtrat Wolfram Ellenberg sprach zum Ende der Sitzung noch die „Fanta-Spielplatz-Initiative“ an. Er regte an, dass sich im kommenden Jahr auch die drei Stadtteile mit jeweils einem Spielplatz bewerben sollten. Ebenso wie Bürgermeister Thomas Groll geht er davon aus, dass in kleineren Orten eine höhere Identifikation mit den Spielplätzen vorhanden sei und es so besser gelingen könne, Fördermittel des Getränkeherstellers zu erhalten.

Ortsbeirat Momberg

Zu ihrer ersten Sitzung im Jahr 2018 trafen sich die Mitglieder des Ortsbeirates Momberg am 16. Januar im Dorfgemeinschaftshaus. Ortsvorsteher Jörg Grasse konnte dazu auch Bürgermeister Thomas Groll, den Ersten Stadtrat Wolfram Ellenberg und Stadtrat Karl-Eugen Ramb begrüßen. „Ich bin überzeugt, dass wir in diesem Jahr genauso konstruktiv zusammenarbeiten werden wie bisher“, stellte der Ortsvorsteher zu Beginn zuversichtlich fest. Und zumindest für die erste Sitzung sollte er Recht behalten. Im Mittelpunkt der Zusammenkunft stand auch in Momberg der Haushaltsentwurf für 2018, den Thomas Groll bei der Stadtverordnetenversammlung im Dezember eingebracht hatte. Der Bürgermeister erläuterte auch an diesem Abend zunächst noch einmal die wesentlichen Zahlen des Etats, die sich seinen Worten nach sehr erfreulich entwickelt haben und nannte mit dem Neubau des „Hauses der Begegnung“, der Sanierung des Freibades, der barrierefreien Umgestaltung des Rathausplatzes und der Sanierung/dem Umbau des Jugendheimes noch einmal die Schwerpunkte für die Jahre 2018 und 2019. Für die Stadtteile stelle er das Dorfentwicklungsprogramm ab 2019 und die seitens der Landesregierung angekündigte „Hessenkasse“ als Fördermöglichkeit für anstehende Maßnahmen heraus. Für Momberg, so Groll, gehe es dabei vorrangig um die künftige Nutzung des ehemaligen Kindergartengebäudes und die Fortführung der Sanierung des großen Saals und der Toiletten im DGH. Seitens des Momber- ger Ortsbeirates war für den Haushaltsplan 2018 neben den jährlich wiederkehrenden Ansätzen nur ein Betrag von 7.000 Euro für zusätzliche Arbeiten an der Grillhütte angemeldet worden. Die Mittel wurden vom Magistrat eingestellt. Die Mitglieder des Ortsbeirates empfahlen einstimmig die Annahme des Zahlenwerks. Im Rahmen seiner Informationen sprach der Ortsvorsteher zunächst den Einbau von Straßenschwellen in der Gartenstraße zur Entschärfung der Verkehrssituation vor dem dortigen Kindergarten an. Bürgermeister Groll empfahl die Thematik „umfassend zu durchdenken“. Schwellen könnten zu Protesten bei Anliegern führen, da sie zusätzlichen Lärm verursachten. Er regte an, zunächst einmal das tägliche Fahrzeugaufkommen zu erfassen und Erkenntnisse über die Durchschnittsgeschwindigkeit zu erhalten. Dazu werde die Kommune ihre Messtafel einsetzen. Anhand der Zahlen sollte über das weitere Vorgehen beraten werden. Walter Schmitt schlug einen Zebrastreifen oder einem Beispiel aus Island folgend einen dreidimensional auf der Straße aufgemalten Schweller, der dem Autofahrer dessen Vorhandensein optisch vorspiegelt, vor. Dem vom Ortsvorsteher angesprochenen Kauf einer neuen Lautsprecheranlage für das Dorfgemeinschaftshaus stimme der Magistrat zu, so Groll. Der Einbau der Trennwand im großen Saal sei unter dem Ansatz geblieben, sodass Mittel zur Verfügung stünden. Der Ortsvorsteher wünscht sich zudem eine verbesserte Bestuhlung für den kleinen Saal des DGH und denkt hier an die Bestände des „Hauses der Begegnung“. Dies sei sicher machbar, so der Bürgermeister. Bevor man über einen Verkauf von Einrichtungsgegenständen nachdenke, werde die Kommune prüfen, was sie selbst für ihre anderen Einrichtungen brauchen könne. Im Frühjahr, so Jörg Grasse, müsse der Weg zur Grillhütte, der sich momentan in einem schlechten Zustand befinde, ausgebessert werden. Dies sagte Bürgermeister Groll zu. Timo Stark bat bei dieser Gelegenheit darum, auch an eine verbesserte Beleuchtung für diesen Bereich zu denken. Zunächst will der Bürgermeister die Kosten hierfür ermitteln lassen und dann darüber nachdenken, ob diese Maßnahme im Haushalt des kommenden Jahres eingestellt werden kann. In der Verlängerung des Hardtmühlenwegs zur Schützenstraße gibt es große Frostschäden. „Da haben wir ein richtiges Problem“, betonte Grasse. Bürgermeister Groll versprach hier, nach der diesjährigen Frostperiode Abhilfe zu schaffen.
Einen breiten Raum bei der Sitzung nahm das Dorfentwicklungsprogramm ein. Im Herbst 2017 wurden die Stadtteile Mengsberg, Momberg und Speckswinkel durch das Hessische Umweltministerium aufgenommen. Noch im Dezember hat der Magistrat mit Unterstützung der Lenkungsgruppe das Planungsbüro akp aus Kassel zur Begleitung und Unterstützung des Prozesses ausgewählt. Das Büro betreut die Kommune auch beim Städtebauförderungsprogramm Soziale Stadt und hatte Anteil am Landessieg bei der Innenstadtoffensive „Ab in die Mitte“. Gegenwärtig finden Vorgespräche statt und auch die Bestandsaufnahme hat begonnen. Anfang Februar wird es ein Treffen der Ortsvorsteher mit dem Bürgermeister und dem Planungsbüro geben, um den weiteren Fortgang der Dinge abzusprechen und die Termine für die Auftaktveranstaltung sowie für die drei Ortsrundgänge festzulegen. Bürgermeister Thomas Groll skizzierte noch einmal die Leitlinien des Programmes. Anders als bei der „klassischen“ Dorfemeuerung gehe es nicht nur um das jeweilige Dorf, sondern man müsse „gesamtkommunal“ denken und gemeinsame Projekte für Mengsberg, Momberg und Speckswinkel entwickeln. Er sei optimistisch, dass dies gelingen werde. Daneben würden aber auch noch Mittel für Maßnahmen in den jeweiligen Stadtteilen zur Verfügung stehen. Der Bürgermeister verwies auch darauf, dass es nicht nur um bauliche Investitionen, sondern auch um Maßnahmen im sozialen Bereich gehe. Hier gelte es insbesondere die Kinder, Jugendlichen und Senioren in den Blick zu nehmen. Auch das Thema Mobilität sollte im Rahmen des Dorfentwicklungsprozesses behandelt werden. In Speckswinkel und Mengsberg wird es außerdem Zuschüsse für private Bauvorhaben im Kerngebiet des Dorfes geben. Im Raum stehen 35 Prozent der förderfähigen Kosten, maximal 45.000 Euro. In Momberg ist dies allerdings nicht möglich, da dort bis 2014 die Dorferneuerung stattgefunden hat.
Unter dem Punkt „Verschiedenes“ bat Walter Schmitt auch für den Bereich Arenecke um die Bereitstellung von Hundekotbeuteln zur Entsorgung der Hinterlassenschaften der Vierbeiner. Außerdem sollte die Hecke am Friedhof möglichst zeitnah geschnitten werden. Der Kreativbasar im Spätherbst 2017 im Dorfgemeinschaftshaus war ein großer Erfolg. Der dabei erzielte Reinerlös von 2.000 Euro soll als Spende der Elterninitiative für leukämie-und tumorkranke Kinder Marburg übergeben werden.
Ortsvorsteher Jörg Grasse verwies darauf, dass am 28.10.2018 die hessischen Landtagswahlen stattfinden sollen und erkundigte sich danach, ob dann unter Umständen gleichzeitig auch die nächste Bürgermeisterwahl durchgeführt werde. Rechtlich sei dies möglich, auch wenn seine zweite Amtsperiode erst am 30.6.2019 ende, erläuterte Thomas Groll. Er persönlich halte eine Zusammenlegung für sinnvoll. Der Magistrat werde sich mit der Angelegenheit befassen und der Stadtverordnetenversammlung einen Vorschlag unterbreiten.