Neustädter Mitteilungsblatt

Ein Schwalbenhaus für den Speckswinkler Dorfteich

5.000 Euro von Hessens Umweltlotterie GENAU

Die Natur ist unser Lebensraum und Zuhause. Deshalb macht sich Hessen-Lotto dafür seit einigen Jahren stark. Von der Umweltlotterie GENAU – Gemeinsam für Natur und Umwelt – profitieren daher nicht nur die einzelnen Gewinner, sondern viele kleine und große Umweltprojekte in den hessischen Städten und Gemeinden. „Keine Schlammpfützen um Nistmaterial zu holen, keine Ställe mehr, in denen Schwalben Nester bauen können und viele neue Häuser, an deren Wänden sie nicht gerne gesehen werden. All das macht die „Glücksbringer“ unglücklich.

Seit Jahren ist daher zu beobachten, dass die Population der Schwalben rückläufig ist“, so Karl Stehl.

Nun durfte sich der Vorsitzende des Verkehrs- und Verschönerungsvereines Speckswinkel über einen Betrag von 5.000 Euro freuen. Das Geld soll für den Bau eines Schwalbenhauses auf dem Dorfteich verwendet werden.

Vereinsvorsitzender und Ortsvorsteher Karl Stehl stellte das Projekt am 2. März in der hr-Sendung „Alle Wetter“ vor. Dabei ging er auch auf die Aktivitäten des Vereins im Bereich des Umweltschutzes ein. Karl Stehl freute sich darüber, dass ein lang ersehnter Wunsch Wirklichkeit wird und dankte Bürgermeister Thomas Groll für den Hinweis, sich bei der Umweltlotterie GENAU um eine Förderung zu bewerben.

Nun gehe es zeitnah an die Planung und den Bau, wozu sicherlich behördlicherseits noch Genehmigungen eingeholt werden müssen, so Karl Stehl. Das Schwalbenhaus soll auf einer Insel des großen Dorfteiches errichtet werden. Dieser Standort bietet einige Vorteile. Zum einen will man auch einen Flachwasserbereich schaffen, wo die Schwalben Nistmaterial aufnehmen können, zum anderen werden die Nester vor Vandalismus und streunenden Katzen geschützt.

 

„LITERATUR IN ALTEN MAUERN…“ LITERATURPROJEKT 2018 DES LANDKREIS MARBURG-BIEDENKOPF

Am Dienstag, dem 20. März 2018 liest die bekannte Buch- und Krimiautorin Elke Pistor um 19.30 Uhr im Trauzimmer des Historischen Rathauses aus ihrem neuen Buch….

„Ein Abend für die Katz“

Eine Lesung der etwas andern Art!

Eintritt: 5, — € inkl. Begrüßungsgetränk

Vorverkauf ab sofort im Rathaus-Bürgerbüro, bei Ahrens, Buch & Papier, Marktstr. 3, Neustadt und in der Katholischen Bücherei in Momberg.

Veranstalter: Magistrat der Stadt Neustadt und Landkreis Marburg-Biedenkopf

 

Hochwasseraudit für Neustädter Kernstadt durchgeführt

Am 22. und 23. Februar 2018 fand im Neustädter Rathaus das Audit „Hochwasservorsorge – wie gut sind wir vorbereitet“ nach den Vorgaben der Deutschen Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e.V. (DWA) statt. Ziel des vom Land Hessen geförderten Audits war es, unter sachkundiger Anleitung und nach objektiven Kriterien zu analysieren, wie gut Neustadt im Bereich des nicht-technischen Hochwasserschutzes aufgestellt bzw. an welchen Stellen der Vorsorgestatus verbesserungswürdig ist.

In Bayern wurden von der DWA bereits über 50 solcher Audits durchgeführt und die Staatsregierung plant, eine solche Qualitätsanalyse zum festen Bestandteil des örtlichen Risikomanagements zu machen. In Hessen ist Neustadt erst die zweite Kommune, die sich einer solchen Begutachtung stellt.

Als Auditoren fungierten Dr.-Ing. Karl-Heinz Rother, langjähriger Präsident des Landesamtes für Umwelt, Wasserwirtschaft und Gewerbeaufsicht des Landes Rheinland-Pfalz, und Dipl.-Ing. Carlos Rubin, Geschäftsführer einer Ingenieurgesellschaft für Wasser- und Umwelttechnik in Aachen. Im Zentrum einer erfolgreichen Begrenzung von Hochwasserschäden steht aus Sicht der beiden Experten, wie sie in ihrer Einführung betonten, die Kommunikation der Risiken aus natürlichen Gegebenheiten und eigenen Nutzungsansprüchen.

Die Bewertung erfolgte anhand von 35 Indikatoren in den Themenbereichen Flächen-, Bau-, Risiko- und Verhaltensvorsorge und differenzierte zwischen Flusshochwasser und Sturzfluten (Starkregen). Neben der Statusbewertung und der damit einhergehenden Thematisierung von Schwachstellen wurden auch Maßnahmen zur Verbesserung des nicht-technischen Hochwasserschutzes angesprochen. Seitens der Kommune nahmen neben Bürgermeister Thomas Groll auch die Fachbereichsleiter Holger Michel und Thomas Dickhaut sowie zu einigen Themenblöcken Ortvorsteher Klaus Groll an dem Hochwasser-Audit teil.

Allein die Forderung nach technischen Maßnahmen in Form von größeren Kanälen, Dämmen oder Rückhaltbecken löse das Problem nicht, betonte Dr.-Ing. Karl-Heinz Rother. Die Wahrscheinlichkeit, innerhalb eines Erfahrungszeitraums einer Generation von 70 Jahren mindestens einmal von einem 100-jährlichen Starkregenereignis betroffen zu werden, liege immerhin bei 50 % und ein Drittel derer, die dann Opfer gewesen seien, würden statistisch noch einmal von einem solchen Ereignis heimgesucht, ergänzte Carlos Rubin.

Nach einem aktuell eingeführten 12-skaligen Starkregenindex müsste die Wettersituation vom 11. September 2011 in Neustadt (Unwetter beim „Neustadt-Treffen“) bei einem Indexwert zwischen 7 und 8 eingestuft werden.

Dr.-Ing. Rother, dessen beruflicher Schwerpunkt der Hochwasserschutz am Hochrhein war, verwies darauf, dass Starkregen zufallsverteilt seien und dies durchaus mit dem Würfeln vergleichbar sei. Einer langen Folge von Würfen ohne einen 6er folgten immer wieder mehrerer 6er hintereinander. Die beiden Auditoren konnten aufzeigen, dass auch die Folgen mehrerer 100-jährlicher Starkregenereignisse, wie sie in der jüngsten Vergangenheit mehrfach in Neustadt aufgetreten sind, durch die Zufallsverteilung abgedeckt werden.

Die Experten warfen die (rhetorische) Frage auf, welche Möglichkeiten denn verblieben, wenn technische Hochwasserschutzmaßnahmen das Problem nicht abschließend lösen könnten. Zur Beantwortung dessen hatten Dr.-Ing. Karl-Heinz Rother und Carlos Rubin einen ganzen „Werkzeugkasten“ mitgebracht. Beispielsweise müsse der Wasserrückhalt auf landwirtschaftlichen Nutzflächen systematisch verbessert werden. Bürgermeister Thomas Groll verwies in diesem Zusammenhang darauf, dass die Kommune in Zusammenarbeit mit dem Wasser- und Bodenverband Landwirten im Heidental ein Förderprogramm für geänderte Bewirtschaftungsweisen anbiete. Hier könnte die Resonanz durchaus größer sein. In diesem Zusammenhang setzt der Bürgermeister zudem auf das anstehende Flurbereinigungsverfahren. Hier könnten, allerdings erst mittel- und langfristig, Veränderungen in der Wege-, Graben- und Flächenstruktur umgesetzt werden. Ortsvorsteher Klaus Groll sprach in diesem Zusammenhang nochmals natürliche Retentionsräume an. Auch diese könnten das Problem keinesfalls lösen, aber ggf. etwas abmildern, betonte Carlos Rubin. Die Kommune wird diesen Punkt in ihre weiteren Überlegungen mit einbeziehen. Dr.-Ing. Rother riet dazu, in Hochwasserrisikogebieten Bauvorhaben gründlich zu überdenken. Bei Sanierungen im Bestand sollten Ausführungen gewählt werden, die dem Wasserangriff standhalten. Da dennoch nicht alle Schäden verhindert werden könnten, sollte auch an den Abschluss von Elementarversicherungen gedacht werden. Alleine auf technischen Hochwasserschutz zu setzen ist in Rothers Augen ein Weg in eine Sackgasse.

Bürgermeister Thomas Groll dankte den Auditoren für den ausführlichen Meinungsaustausch, der die Thematik umfassend abgedeckt habe. Es sei dabei nochmals deutlich geworden, dass es nicht „die eine“ Maßnahme gebe, die das Problem lösen könne. Aber es existierten durchaus eine Vielzahl von Punkten, die zwar das

Hochwasser nicht verhinderten, aber sehr wohl helfen, das Ausmaß der Schäden zu begrenzen.

Dr.-Ing. Karl-Heinz Rother und Carlos Rubin werden die Gesprächsergebnisse nun auswerten und einen Bericht erstellen. Dieser soll im II. Quartal 2018 sowohl im für Baufragen zuständigen Fachausschuss als auch dem Ortsbeirat der Kernstadt behandelt werden, erklärte Bürgermeister Thomas Groll. Er erwartet vom Audit Ansatzpunkte für das weitere Vorgehen im nicht-technischen Hochwasserschutz. Diese müssten dann priorisiert und schrittweise umgesetzt werden.

„Auch wenn wir in den letzten Jahren dankenswerterweise von Sturzfluten verschont geblieben sind, dürfen wir das Thema nicht ad acta legen. Mit kleinen Maßnahmen kann man durchaus etwas erreichen. Klar sein muss aber leider auch, dass es das „Rundum sorglos Paket“ nicht gibt“, stellte Bürgermeister Thomas Groll in Übereinstimmung mit den beiden Auditoren fest.

 

Stadt Neustadt (Hessen) setzt zeitgeschichtliche Veranstaltungsreihe auch 2018 fort

Ministerpräsident Bodo Ramelow spricht zu „200 Jahre Karl Marx“ und SPD-Urgestein Franz Müntefering spricht im Herbst zu „100 Jahre Helmut Schmidt“

Seit 2008 die Stadt Neustadt (Hessen) führt die Stadt Neustadt (Hessen) eine zeitgeschichtliche Veranstaltungsreihe zu bedeutsamen Ereignissen und Persönlichkeiten der deutschen Geschichte durch. Mehrfach im Jahr sind alle Interessierten aus Neustadt und den umliegenden Städten und Gemeinden zu Vorträgen bekannter Ehrengäste eingeladen.

Auch 2018, so Bürgermeister Thomas Groll, gebe es zahlreiche Gedenktage, die sich für die Veranstaltungsreihe anbieten. Er nannte in diesem Zusammenhang den 200. Geburtstag von Karl Marx, das Ende des I. Weltkrieges und der Hohenzollern-Monar- chie bzw. die Einführung des Frauenwahlrechtes 1918, die Währungsreform und den Zusammentritt des Parlamentarischen Rates zur Erarbeitung des Grundgesetzes 1948 oder den 100. Geburtstag von Helmut Schmidt.

Gegenwärtig hat sich der Bürgermeister daran gemacht, erneut prominente Gäste für einen Besuch in der Junker-Hansen-Stadt zu gewinnen. Dies ist nicht immer leicht und erfordere einiges Geschick. Umso erfreulicher sei es, wenn wieder eine Zusage vorliege, betont Thomas Groll.

Mittlerweile stehen die ersten Ehrengäste für 2018 fest. Am 15. Mai kommt auf Vermittlung des Landtagsabgeordneten Jan Schalauske der thüringische Ministerpräsident Bodo Ramelow nach Neustadt. Er spricht zum Thema „200 Jahre Karl Marx“. Mit Hilfe des heimischen Bundestagsabgeordneten Sören Bartol ist es zudem gelungen, von Franz Müntefering eine Zusage zu erhalten. Das sozialdemokratische Urgestein wird am 19. November 2018 zum 100. Geburtstag von Altbundeskanzler Helmut Schmidt sprechen. Müntefering hat die Kanzlerschaft des Hamburgers als junger Bundestagsabgeordneter miterlebt und ist ihm später in unterschiedlichsten Funktionen begegnet.

„Wenn wir Leben und Werk von Karl Marx betrachten, dann erinnern wir an den herausragenden deutschen Philosophen und Gesellschaftskritiker des 19. Jahrhunderts. Dafür, dass ihn diktatorische Systeme im 20. Jahrhundert zu ihrer Legitimation benutzten, kann der Denker aus Trier schließlich nichts“, betont Thomas Groll. Die Deutsche Post würdigt Marx übrigens mit einer Sonderbriefmarke und Rheinland-Pfalz veranstaltet eine Landesausstellung mit Bundespräsident Steinmeier.

Mit Helmut Schmidt würdige man einen der großen Staatsmänner der „Bonner Republik“, auf dessen Wort man auch im vereinigten Deutschland stets mit Aufmerksamkeit gehört habe. Das Eintreten Schmidts für den NATO-Doppelbeschluss, so Bürgermeister Groll, habe einen wichtigen Beitrag zum Niedergang der Diktaturen des Ostblocks geleistet.

 

Impulstreffen „Älter werden in Neustadt“ fortgesetzt

Ende Februar fand im Gemeinschaftsraum des „Hauses der Vereine“ ein weiteres Impulstreffen „Älter werden in Neustadt“ statt. Moderiert wurde die Zusammenkunft von Heike Brandt vom Kasseler Büro für Regionalentwicklung und Stadtplanung akp, die mit ihren Mitarbeitern im vergangenen Jahr das kommunale Altenhilfekonzept für Neustadt erarbeitet hatte.

An dem Impulstreffen nahmen auch Anne Wächtershäuser von der Alzheimer Gesellschaft Marburg-Biedenkopf e.V. und Katja Kirsch von der Freiwilligen-Agentur Marburg-Biedenkopf teil.

Heike Brandt begrüßte es ebenso wie Bürgermeister Thomas Groll, dass sich ein Kreis von über zehn an der Thematik interessierten Bürgerinnen und Bürgern gefunden hat, der nun schon seit Mitte 2017 regelmäßig zusammenkommt.

Anita Ochs stellte den gemeinsamen Mittagstisch (nicht nur) für Senioren aus der gesamten Kommune im Speckswinkler „Zollhof“ vor. Viermal fand diese Veranstaltung bereits statt und Monat für Monat können rund 50 Teilnehmer begrüßt werden. Diese positive Resonanz motiviere das Team, den Mittagstisch zu einer regelmäßigen Einrichtung werden zu lassen.

Karl-Heinz Waschkowitz berichtete vom „Mengsberger Erzählcafe“. Eine Idee, die im Rahmen des Wettbewerbs „Unser Dorf hat Zukunft“ entstand. Auch hier sei der Zuspruch mit 20-25 Teilnehmern erfreulich.

Katja Kirsch stellte den Anwesenden die Angebote der Freiwilligenagentur im I. Halbjahr 2018 vor.

Anne Wächtershäuser gab Erläuterungen zur Arbeit der Alzheimer Gesellschaft und sagte zu, im Frühjahr eine Informationsveranstaltung in Neustadt durchzuführen.

Breiten Raum nahm das Thema Mobilität/Bürgerbus ein. Man war sich einig, hier „am Ball“ zu bleiben und diese Fragegestellung im Rahmen des Dorfentwicklungskonzeptes für die Stadtteile weiter zu verfolgen, wobei die Kernstadt aber nicht außen vor bleiben dürfe. Zudem will man sich über bereits angelaufene Bürgerbus- Projekte informieren.

Bürgermeister Thomas Groll berichtete über aktuelle Entwicklungen bei der kommunalen Seniorenarbeit. Es sei vorgesehen, dem Altenhilfekonzept eine II. konzeptionelle Phase folgen zu lassen. Hier gebe es um die Entwicklung erster inhaltlicher Angebote, der Schaffung von Netzwerkstrukturen und der Suche von „Kümmerern vor Ort“. Ein Förderantrag beim Landkreis sei hierfür gestellt. Diese Phase soll sich von Juli-Dezember 2018 erstrecken. Im Anschluss sei eine Anlauf- und Koordinationsstelle von fünf Wochenstunden vorgesehen. Die Arbeiten wird der bsj Marburg in Person der Quartiersmanagerin Svetlana Nerenberg übernehmen. Für ihn gelte in diesem Zusammenhang der Grundsatz „Ehrenamt braucht Hauptamt“. Ab 2020 solle es dann im neuen Kultur- und Bürgerzentrum ein Familien- und Generationenzentrum von 0-99 Jahren geben. Hierzu gäbe es bereits vorbereitende Gespräche und 2018 solle noch eine Konzeption erarbeitet werden, die man dazu nutzen wolle, Fördermittel für das Vorhaben zu erhalten. Nach Auffassung des Bürgermeisters solle diese Einrichtung Bündelungsfunktion für verschiedenste Bereiche übernehmen. „Letztlich gehören Kinder- und Jugendarbeit, Gemeinwesen- und Schulsozialarbeit, Quartiersmanagement und Seniorenarbeit zusammen. Sie sorgen dafür, das vor Ort „Atmosphäre“ entsteht, dass Neustadt und seine Stadtteile l(i)ebenswert sind“, betonte Thomas Groll. Der Bürgermeister warb dafür, diesen Prozess der Neustrukturierung Schritt für Schritt zu gehen.