Neustädter Mitteilungsblatt

Graffitiprojekt zur Gestaltung der Bahnhofsmauer

Im letzten Jahr hatten die Stadt Neustadt und der Gewerbeverein zu einem Ideenwettbewerb bezüglich der Gestaltung der Bahnhofsmauer aufgerufen. Der Projektaufruf entstand, nachdem der Gewerbeverein mit mehreren Mitgliedern die Mauer säuberte. Im Anschluss an den Aufruf zum Ideenwettbewerb entstand eine Projektidee der Jugendpflege des bsj e.V. Jugendliche sollen die Mauer gemeinsam mit einem Stadtallendorfer Graffitikünstler gestalten. Dessen Skizze konnte überzeugen und soll nun in die Tat umgesetzt werden. Die Kosten für den Künstler können durch JustiQ- Gelder (Jugend Stärken im Quartier) finanziert werden, die Farben werden von der Stadt übernommen.

Ab Montag, dem 10. Oktober können sich alle interessierten Jugendlichen werktags ab 15 Uhr an der künstlerischen Gestaltung der Mauer beteiligen. Vor diesem Hintergrund können sie ihr Lebensumfeld kreativ mitgestalten und es kann eine höhere Identifikation mit dem Heimatort erreicht werden.

Wer Lust und die nötige Ausdauer hat kann nachmittags einfach vorbeikommen und mitarbeiten. Das Projekt wird ca. 4 Wochen laufen, innerhalb dieser Zeit wird die Mauer in neuen Farben erstrahlen!

Open Gym – Fitnessangebot für Jugendliche ab 14 Jahren

Unter professioneller Anleitung einer Fitnesstrainerin können Jugendliche, an zwei Tagen in der Woche, kostenfrei im Kraftraum in der Sporthalle der Martin-von-Tours-Schule trainieren. Dieses Projekt wird von der Jugendpflege des bsj e.V. begleitet und durchgeführt. Wir laden alle Jugendlichen ab 14 Jahren herzlich zu den Trainingszeiten dienstags und donnerstags jeweils von 16 bis 18 Uhr ein!

Innerhalb dieser Zeit kann jede/r frei entscheiden wie lange und intensiv sie oder er trainieren möchte. Einen individuellen Trainingsplan und Praxistipps könnt ihr bei unserer Trainerin erhalten. Des Weiteren wird explizit auf ein, dem Alter und der körperlichen Entwicklung, angepasstes Training geachtet.

Ihr wollt mal wieder richtig schwitzen und Euch auspowern? Dann kommt vorbei und bringt Euch ein Handtuch sowie Sportschuhe mit!

Bioenergiedorf Mengsberg kurz vor dem Baustart!

Endgültiger Trassenverlauf für die Nahwärme in Mengsberg wird jetzt festgelegt

Grundstücksbegehungen erfolgen in Kürze

„Jetzt sind wir wieder einen Schritt weiter“ freuten sich die Mitglieder von Vorstand und Aufsichtsrat der Bioenergiegenossenschaft Mengsberg eG (BEGM) sowie die Ingenieure der Firma Viessmann am Ende einer gemeinsamen Sitzung in der vergangenen Woche. Mit vier Unterschriften unter einer Absichtserklärung wurde die letzte Planungsphase eingeläutet, die zur Ausführung und somit zum lang ersehnten Baubeginn führt.

Derweil blicken alle Beteiligten auf arbeitsreiche Wochen zurück, in denen die Optimierung der Technik und eine neue Wirtschaftlichkeitsberechnung erfolgte, da aufgrund der Wärmelieferverträge, die mit den Mitgliedern abgeschlossen wurden, nun konkrete Wärmeliefermengen vorliegen. Erfreulicherweise konnten in dieser Zeit auch zwei neue Mitglieder gewonnen werden. Parallel zur Planung wurden Abstimmungen für die erforderlichen baurechtlichen Genehmigungen getroffen. Nachdem die Firma Viessmann, die als Generalunternehmer fungieren wird, die Planung für die Heizzentrale und das Solarthermiefeld erstellt und dem Vorstand der BEGM übergeben hat, wird jetzt das Nahwärmenetz mit den Hausanschlüssen endgültig geplant. Hierfür werden zunächst bei allen Häusern, die an das Nahwärmenetz angeschlossen werden, detaillierte Aufzeichnungen der örtlichen Gegebenheiten und der geplanten Leitungsführung gemacht. Die notwendige Begehung der Grundstücke erfolgt gemeinsam von Mitgliedern der Technikgruppe der BEGM, Ingenieuren der Firma Viessmann, dem Bauleiter der Tiefbaufirma und den Hauseigentümern.

Über die Termine werden die Hauseigentümer rechtzeitig informiert. Noch eine Aussage erfreute die bei der Sitzung Anwesenden – nach dem Zeitplan gefragt, erklärte Projektleiter Dipl. Ing. Georg Stegemann, dass aus Sicht der Firma Viessmann einem Start der Wärmeversorgung durch die BEGM mit Winterbeginn 2017/18 nichts im Wege steht. Für Fragen rund um die Nahwärme in Mengsberg findet jeden Mittwoch im Mengsberger Feuerwehrgerätehaus von 18.00 bis 19.00 Uhr eine Sprechstunde statt. Darüber hinaus gibt es weitere Infos unter www.begmengsberg.de oder bei Karlheinz Kurz unter 06692 7550

Sportwochenende 22./23.0ktober 2016 „Kunstrasenplatz für Neustadt – ein Traum wurde Wirklichkeit!“

Eintracht Frankfurt-Traditionsmannschaft kommt mit zahlreichen Stars zur Einweihung

Bereits im Jahr 2007 träumte man in Neustadt das erste Mal von einem Kunstrasenplatz. Beim Aufstiegsspiel der damaligen C-Ju- gend zur Gruppenliga mussten die Spieler auf den ungeliebten Hartplatz ausweichen, weil der Rasenplatz gesperrt war. Viele Jahre später war dieser Umbau abermals ein Thema, als man ein langfristiges Sportkonzept erstellte. Im Jahr 2014 feierte dann der VfL 1864/87 Neustadt e.V. sein 150-jähriges Vereinsjubiläum. Anlässlich des Festkommerses griff der damalige Vorsitzende Wolfram Ellenberg in seiner Ansprache diesen langjährigen Wunsch auf. Seinerzeit wurde er von vielen – nicht zuletzt auch von Bürgermeister Thomas Groll – belächelt. An die Realisierung mochte damals keiner so recht glauben, schien doch die Finanzierung eines solchen Großvorhabens für Verein und Kommune unmöglich zu sein. Nur zwei Jahre später hat sich die Situation grundlegend gewandelt. Mit einem Sportwochenende wird am 22. und 23. Oktober 2016 der innerhalb von zwei Monaten entstandene Kunstrasenplatz auf der „Ochsenwiese“ eingeweiht. Damit wurde der damalige Traum Wirklichkeit.

Als Anfang 2015 bekannt wurde, dass Neustadt eine Erstaufnahmeeinrichtung für Flüchtlinge erhält, hat Bürgermeister Thomas Groll diese Entscheidung der Landesregierung entschlossen genutzt, um mit dem Land Hessen über infrastrukturelle Verbesserungen für die Kommune zu sprechen. Seinem Engagement ist es u.a. zu verdanken, dass die Kommune in das Förderprogramm „Soziale Stadt“ aufgenommen wurde und dass das Hessische Ministerium des Inneren und für Sport 300.000 Euro für das Bauvorhaben des VfL bewilligte. Damit war es möglich, den 35 Jahre alten Hartplatz aufzugeben und einen Kunstrasenplatz zu schaffen. Gemeinsam mit Wolfram Ellenberg und Klaus Busch, dessen Nachfolger als VfL-Vorsitzenden, hat Thomas Groll das Projekt in den vergangenen Monaten zielgerichtet vorangetrieben.

Die Neustädter Stadtverordnetenversammlung bewilligte einen Baukostenzuschuss von 75.000 Euro. Der Landkreis beteiligt sich mit 66.000 Euro. Den Rest der geplanten Investitionssumme von 660.000 Euro trägt der VfL, wobei Eigenleistung und Spenden einen wichtigen Finanzierungsbeitrag leisten.

Lobend äußerten sich Thomas Groll, Klaus Busch und Wolfram Ellenberg über die große Hilfsbereitschaft der Vereinsmitglieder in den letzten Wochen. „Viele haben sich eingebracht. Namentlich wollen wir an dieser Stelle daher nur Peter Bauscher hervorheben, der die Baumaßnahme entscheidend vorangebracht hat“, erklärten die Verantwortlichen von Kommune und Verein. Zugleich hoffen Sie, dass die bisher schon große Spendenbereitschaft nach Fertigstellung des Platzes nochmals anzieht. Schon mit einem kleinen monatlichen Dauerauftrag in Höhe von beispielsweise 10,00 € kann ein Einzelner viel dazu beitragen, dass die Finanzierung dieses Vorhabens den normalen Sportbetrieb des Vereins nicht belastet.

Die Einweihung des Kunstrasenplatzes erfolgt am 22. und 23. Oktober im Rahmen eines Sportwochenendes. Der Verlauf des Samstags erfuhr dabei aus organisatorischen Gründen eine kleine Veränderung. Um 12.00 Uhr beginnt der Spielbetrieb auf der „Ochsenwiese“. Unter dem Motto „Sport verbindet“ werden Einheimische, Flüchtlinge und ausländische Mitbürger in zwei Teams gegeneinander antreten. Gegen 13.15 Uhr spielt die B-Jugend Regionalauswahl Gießen-Marburg gegen die U 19 der Sportfreunde Blau- Gelb Marburg. Im Anschluss daran findet um 15.00 Uhr die offizielle Platzübergabe statt. VfL-Vorsitzender Klaus Busch, Bürgermeister Thomas Groll und Landrätin Kirsten Fründt werden dabei kurze Ansprachen halten.

Der Höhepunkt des Sportwochenendes steht dann zur „Bundesligazeit“ um 15.30 Uhr an: Die Eintracht Frankfurt-Traditionsmannschaft tritt mit der Erfahrung aus über 2.000 Bundesliga-, weit

mehr als 1.100 Zweitligaspielen, rund 100 Europapokalspielen und mehr als 40 A-Länderspielen gegen die „Neustadt All-Stars“ an. Die UEFA-Cup-Sieger Norbert Nachtweih und Ronald Borchers werden dabei ebenso auf der „Ochsenwiese“ auflaufen wie die EM- Teilnehmer Manfred Binz und Slobodan Komljeilovic. Angekündigt sind mit Uwe „Zico“ Bindewald, „Euro“-Eddy Schmitt, Thomas Sobotzik oder Andree Wiedener weitere Stars der 80er und 90er Jahre. Bei den „Neustadt All-Stars“ werden VfL-Größen der vergangenen Jahre zeigen, dass sie das Fußballspielen noch nicht verlernt haben. Das Spiel geht über 2 x 40 Minuten und der Dirigent des Neustädter Jugendblasorchesters, Christoph Jarkow, fungiert dabei als Stadionsprecher. Der Eintritt kostet für Erwachsenen 6 Euro, Jugendliche ab 14 Jahre zahlen 3 Euro. Auf dem Sportgelände wird auch ein Mobil der Sportjugend Hessen stehen. Dieses Sportmobil ist mit einer Fülle von Sport- und Spielgeräten sowie fertigen Sportstationen für junge Menschen ausgestattet.. Der Vorverkauf ist sehr gut angelaufen“, so Klaus Busch. „Wir rechnen daher mit mehreren hundert Besuchern, insbesondere auch von Eintracht-Fanclubs aus der Region.“ Vörverkaufsstellen sind der Friseursalon Hoch, Tabakwaren Eberhardt und die Bäckerei Jungclas in der Neustädter Marktstraße. Am 23.10. finden dann die ersten Meisterschaftsspiele auf dem neuen Kunstrasenplatz statt. VfL Neustadt II spielt gegen den TSV Speckswinkel und die Erste trifft auf SF/BG Marburg II. Interessant dabei ist, dass im Kader der beiden Seniorenmannschaften des VfL sehr viele dabei sind, die damals als C-Jugendliche als erste von so einem Platz träumten. Ihr Traum wurde tatsächlich Wirklichkeit!

Neustadt macht sich auf den Weg… Auftaktveranstaltung zum Städtebauförderungsprogramm „Soziale Stadt“

Am 5. Oktober 2016 fand im „Haus der Begegnung“ die Auftaktveranstaltung zum Städtebauförderungsprogramm „Soziale Stadt“ statt. In dieses wurde Neustadt (Hessen) durch die Landesregierung im Herbst 2015 aufgenommen und wird bis 2025 hiervon massiv profitieren können.

Bürgermeister Thomas Groll freute sich darüber, über 60 Interessierte begrüßen zu können. Bürgerinnen und Bürger, Kommunalpolitiker, Vertreter von Behörden, Wohnungsbaugesellschaften und Freien Trägern der Wohlfahrtspflege waren gekommen, um sich aus erster Hand über das Vorhaben an sich und das weitere Vorgehen zu informieren.

Das Motto der kommenden Monate, so Groll, laute „Neustadt macht sich auf den Weg…“. Es komme dabei zunächst darauf an, die ersten Schritte zu wagen. „Wir müssen jetzt gut aus den Startlöchern kommen und die uns gebotene Chance konsequent nutzen“, betonte der Bürgermeister. Bisher hätten gerade einmal knapp 60 hessische Städte und Gemeinden von diesem Förderprogramm profitieren können. Neustadt gehöre damit zu einem kleinen Kreis, was aufgrund der Größe der Kommune nicht selbstverständlich sei. „In der Regel werden nur Städte mit über 15.000 Einwohnern und sozialen Brennpunkten aufgenommen. Dass wir dabei sind, ist also eher ungewöhnlich. Im Zusammenhang mit der Schaffung einer Erstaufnahmeeinrichtung für Flüchtlinge haben wir infrastrukturelle Unterstützung für Neustadt beim Land eingefordert, die Aufnahme in das Förderprogramm ist ein Ergebnis davon“, erklärte der Bürgermeister.

Wer sich auf den Weg mache, der müsse auch ein Ziel haben, stellte Thomas Groll im Verlauf seiner Ausführungen fest. „Wir wollen Neustadt weiterentwickeln und zukunftsfähig machen. Wir wollen uns mit dem Demographischen Wandel auseinandersetzen, gegen Leer stände angehen und soziale Strukturen verbessern“, formulierte Groll.

Jeder Interessierte sei eingeladen, sich mit Ideen einzubringen und die Zukunft seiner Heimatstadt mitzugestalten. Um den Prozess anzugehen und erfolgreich zu gestalten, habe sich die Kommune kompetente Partner gesucht. Das sei zum einen das Planungsbüro akp aus Kassel, das in Nordhessen bestens vernetzt sei. Aufgabe des Büros ist es zunächst, das Integrierte Handlungskonzept zu erarbeiten und gemeinsam mit dem bsj e.V. Marburg das Quartiersmanagement zu betreiben. Der Verein bewegungs- und sportorientierter Jugendarbeit ist der Kommune seit Jahren ein bewährter Partner in der Jugend- und Schulsozialarbeit und seit 2015 auch in der Gemeinwesenarbeit.

Für Bürgermeister Thomas Groll kommt es darauf an, möglichst viele Menschen im vorläufigen Fördergebiet – die Innenstadt vom Spielplatz in der Aue bis zum Bürgerpark, die Wohnquartiere Leipziger und Emil-Rössler-Straße – für eine Mitarbeit zu gewinnen. Man müsse der Bürgerschaft deutlich machen, dass es sich lohne, aktiv zu werden.

Städteplanerin Heike Brandt, akp, erläuterte den weiteren Ablauf des Verfahrens. Das Integrierte Handlungskonzept (IKEK) , welches Mitte 2017 fertig gestellt sein wird, werde eine Bestandsaufnahme über die gegenwärtige Situation im potentiellen Fördergebiet enthalten und Ziele für die Zukunft formulieren. Damit sei es das „Kursbuch“ für die Fördermaßnahme Soziale Stadt. Im Verlauf der nächsten zehn Jahre werde das IKEK alle zwei Jahre einer Überarbeitung unterzogen. Aus dem Vortrag von Heike Brandt wurde deutlich, dass sie sich gemeinsam mit ihrem Team bereits intensiv mit der Situation in der Kernstadt befasst hat. Anhand zahlreicher Fotos benannte sie Stärken und Schwächen. Für die anwesenden Neustädter war dieser „Blick von außen“ von besonderem Interesse. Aktivitäten wie das von ihr besuchte Straßenmalerfestival, die vielfältige Gemeinwesenarbeit für Flüchtlinge oder den Bürgerpark benannte Heike Brandt ebenso als Stärken wie eine gute Nahversorgung mit Lebensmitteln, die Bahnanbindung oder die Zahl der Ärzte vor Ort. Als Schwächen identifizierte sie u. a. Leerstände oder fehlende Angebote für Senioren. Ein Thema übrigens, dass die Kommune mit der Erstellung einer örtlichen Altenhilfekonzeption aufgreifen wird. An diesem Beispiel zeigt sich im Übrigen, wie wichtig es sein wird unter dem „Dach“ der Sozialen Stadt weitere Prozesse anzusiedeln.

Die Quartiersmanagerin Svetlana Nerenberg, bsj, stellte ihre Aufgabe näher vor. Sie berichtete von ersten Gesprächen im Fördergebiet und wird zukünftig regelmäßig vor Ort unterwegs sein bzw. im „Quartiersbüro“ in der Marktstraße 6 (Treffpunkt Gemeinwesenarbeit) anzutreffen sein. Sie steht Interessierten unter 06692- 9691159, nerenberg@bsj-marburg.de gerne für Kontaktaufnahmen zur Verfügung.

Heike Brandt wusste aufgrund erster Datenerhebungen zu berichten, dass in Neustadt aktuell Menschen aus 29 Nationen leben. Beträgt der Ausländeranteil in der Kernstadt insgesamt rund 8,5 % so beläuft er sich im Fördergebiet auf fast 30 %. Festzustellen sei auch, dass in diesem Bereich deutlich mehr Kinder und Jugendlichen leben würden als im restlichen Stadtgebiet.

Das Fördervorhaben wird von einer Lenkungsgruppe unter Vorsitz des Bürgermeisters begleitet werden. Im Rahmen der Erstellung des IKEK wird es zudem fünf thematische Workshops geben. Auf diese wird in den kommenden Wochen im „Mitteilungsblatt“ hingewiesen. Den Auftakt machen am 8. November 2016 ab 19.00 Uhr im „Haus der Begegnung“ die Themenfelder „Freizeit und Kultur“ bzw. „Zusammenleben“.

Aktuell wird auch ein griffiger Slogan für die Soziale Stadt Neustadt gesucht. Wenige Worte, die ausdrücken sollen, was die Bürger mit dem Vorhaben verbinden. Kommune, Planungsbüro und Quartiersmanagerin würden sich freuen, wenn es viele Vorschläge gibt. Diese werden bis zum 31.10.2016 unter sozstadt@akp.pla- nung.de erbeten. Die originellsten Vorschläge werden prämiert.

1700 Jahre Martin von Tours – Schutzpatron der Stadt Neustadt (Hessen)

Rechtzeitig vor Beginn der Feierlichkeiten zum Jubiläum des Neustädter Stadtpatrons Martin von Tours konnten im Foyer des Rathauses sieben Schautafeln angebracht werden. Diese beschäftigen sich mit Leben und Wirken des Heiligen.

Bürgermeister Thomas Groll hatte bei einer Internetrecherche entdeckt, dass Pfarrer Andreas Paul von der Pfarreiengemeinschaft Hillesheimer Land im Bistum Trier solche Tafeln angefertigt hatte. Daraufhin trat er mit ihm in Kontakt und Pfarrer Andreas Paul gestaltete die Tafeln um und schuf dabei den Bezug zu Neustadt (Hessen). Interessierte Besucherinnen und Besucher können sich nun über Martin – Mensch der Geschichte, die sich um den Heiligen rankenden Legenden, sein Wirken als Bischof und Klostergründer, Martin Mann der Nächstenliebe, Martin und das Brauchtum näher informieren. Passend zur Thematik wurden in der Glasvitrine des Rathauses Bilder der Klasse 4b ausgestellt, die sich ebenfalls mit dem Thema Martin von Tours und Neustadt befassen. Außerdem konnte eine von der Klasse 4c der Martin-von- Tours-Schule erstellte Collage zum Stadtwappen aufgehängt werden. Diese, so Bürgermeister Thomas Groll, solle auch zukünftig einen würdigen Platz im Rathaus erhalten. Anlässlich eines Besuches im Rathaus bedankte sich Groll bei den Schülerinnen und Schülern der beiden Klassen und ihrer Lehrerin Ulrike Schreiner und Ariane Michel.

Bedarf wäre vorhanden – Voraussetzung für Tagespflegeeinriehtung schaffen

„Wir sollten aktiv prüfen, wie wir einen Betreiber für eine Tagespflegestelle in Neustadt gewinnen können, der Bedarf ist da!“ So fasste der Fraktionsvorsitzende Hans-Gerhard Gatzweiler am Ende der Informationsveranstaltung das Diskutierte zusammen.

Zuvor hatte Ralf Geisel den Besuchern ausführlich erläutert, wie der Tagesablauf in einer solchen Einrichtung gestaltet werden kann. Ralf Geisel betreibt den „Lebensraum Borken“, eine Einrichtung mit 30 Plätzen, und außerdem einen ambulanten Pflegedienst in Frielendorf.

Die Tagespflege „Lebensraum Borken“ eröffnet Menschen, die tagsüber nicht alleine leben können oder wollen die Möglichkeit, ihren Tag nach Wunsch zu gestalten und abends in gewohnter Umgebung zu sein. Die pflegenden Angehörigen erhalten dort Unterstützung und Entlastung.

Abwechslungsreiche Beschäftigung oder Entspannung – im Lebensraum Borken können die Gäste täglich neu entscheiden, wie ihr Tag aussehen soll. Die Auswahl und Zusammenstellung der Tagesaktivitäten ist so individuell wie die Gäste, in geselliger Runde können sie beispielsweise „schnuddeln“, spielen, rätseln oder individuelle Angebote wahrnehmen.

Mit dem flexiblen Angebot wird dazu beigetragen, pflegende Angehörige deutlich zu entlasten. Nach den individuellen Wünschen können die Gäste ein bis fünf Tage in der Tagespflege verbringen, bei Bedarf werden sie abgeholt und gebracht. Hierfür steht ein persönlicher Fahrdienst zur Verfügung.

Der Tagessatz liegt dort bei max. knapp 90 Euro. Individuell wird jeweils geprüft, was die Pflegekasse übernimmt und was tatsächlich selbst getragen werden muss.

Für einen wirtschaftlichen Betrieb sind nach Auffassung des Referenten mindestens 15 Plätze notwendig, damit Investitionen, Sachkosten und der Personalansatz refinanziert werden können.

Dieser muss mindestens bei 1:4 liegen, in Borken liegt er bei 1:3,5.

Für jeden Gast werden mindestens 12,5 m2 Fläche pro Platz benötigt, dieser muss barrierefrei und mit den notwendigen Aufenthalts- und Ruheräumen, den sanitären Einrichtungen und einer Küche versehen sein. Wichtig ist, dass das Gelände gut verkehrlich erreichbar ist und über ein Außengelände verfügt.

In Hessen liegen die akzeptierten Kosten für Investitionen derzeit im Durchschnitt bei 7,43 Euro pro Platz und Tag. Deshalb ist es wichtig, Gebäude zu finden, die mit einem überschaubaren Investitionsaufwand für diesen Zweck hergerichtet werden können. Öffentliche Zuschüsse über Förderprogramme sind deshalb sehr hilfreich.

Der Bedarf im Landkreis ist vorhanden, dies sieht die Stabsstelle Altenhilfe des Landkreises so, deshalb war Mitarbeiterin Anina Bandur als Zuhörerin anwesend und interessierte sich insbesondere für den Transport der Gäste.

Thomas Horn moderierte die Veranstaltung und machte deutlich, dass die SPD dieses Thema aktiv in den Diskussionsprozess „Soziale Stadt“ einbringen wird. „Aber auch wenn dies nicht im engen räumlichen Gebiet der „Sozialen Stadt“ realisiert .werden kann, sollten wir alles unternehmen, um ein solches Angebot zu schaffen“, so Horn. Der Demographische Wandel und die Neuordnung der Pflegeversicherung zum Januar 2017 werden den Bedarf noch erhöhen.

Auch die SPD-Landtagsabgeordnete Handan Özgüven nahm teil und lobte die gelungene Veranstaltung. „Der Referent hat einen guten Vortrag gehalten, viele Anregungen gilt es nun zu prüfen und umzusetzen“, so fasste sie ihren Eindruck am Ende des Abends zusammen.

Ortsbeirat Momberg

Bereits zu seiner dritten Sitzung in der Legislaturperiode 2016- 2021 traf sich am Donnerstagabend, dem 29.9.2016 der Ortsbeirat Momberg unter dem Vorsitz von Jörg Grasse im kleinen Saal des Dorfgemeinschaftshauses. Zu Beginn berichteten der Ortsvorsteher, Bürgermeister Thomas Groll und Fachbereichsleiter Thomas Dickhaut aus aktuellem Anlass über die ereignisreichen beiden letzten Tage.

In der Hauptleitung der Momberger Wasserversorgung kam es zu mehreren Brüchen. Umfangreiche Reparaturarbeiten waren zur Sicherstellung der Wasserversorgung notwendig. In der Nacht vom 26. auf den 27. September wurde der Vorarbeiter des städtischen Bauhofs, Jürgen Gies, aufgrund eines Alarms gegen 3.00 Uhr aus dem Schlaf gerissen. Im Hochbehälter war massiver Wasserverlust zu verzeichnen. Im Verlauf des Vormittags wurde dann die Bruchstelle im Bereich der Streuobstwiesen an der Speckswinkler Straße lokalisiert. Neben dem städtischen Bauhof musste aufgrund der Geländesituation die Firma Bauscher für Baggerarbeiten hinzugezogen werden. Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr halfen beim Abpumpen der ausgetretenen Wassermenge und regelten den Verkehr. Zudem war es notwendig, die Wasserversorgung komplett zu unterbrechen. Mit dem Feuerwehrauto wurde Ortsvorsteher Grasse durch den Ort gefahren und informierte die Bevölkerung mittels Durchsagen. Nach Inaugenscheinnahme des um 1950 verlegten Rohres wurden zwei Bruchstellen entdeckt. Diese wurden mit Hilfe von Manschetten abgedichtet. Die Arbeiten waren am späten Nachmittag abgeschlossen. Aufgrund von Lufteinschlüssen in der Versorgungsleitung kam es aber in der Folge immer wieder zu Druckabfällen, dennoch war über die Nacht zumindest eine Grundversorgung sichergestellt.

Am Mittwoch früh war dann erneut ein erheblicher Wasserverlust festgestellt worden. In unmittelbarer Nähe der reparierten Stellen wurden weitere Brüche lokalisiert. Daraufhin wurde das fast 70 Jahre alte Metallrohr, das aus Beständen des Allendorfer Sprengstoffwerks stammte, auf einer Länge von 15 Metern ersetzt. Auch hierbei halfen wieder die Freiwillige Feuerwehr und die Firma Bauscher. Zudem wurde der Wassermeister der Stadtwerke Schwalmstadt zum Desinfizieren des neu verlegten Stückes hinzugezogen. Da das Wasser erneut abgestellt werden musste, wurde die Bevölkerung abermals per Lautsprecher informiert. Am Mittwochnachmittag stand die Wasserversorgung wieder. Allerdings ohne Druck. Aufgrund der Erfahrungen des Vortages wurde dieser zunächst weggelassen und erst am Donnerstag sollten dann wieder „normale“ Verhältnisse herrschen. „Momentan ist die Wasserversorgung wieder stabil. Die Zukunft wird zeigen, ob das so bleibt“, so Grasses Fazit. Viele Anrufe hatten ihn wegen der Schadenslage erreicht. Die meisten wollten sich informieren, einige aber hätten gemeckert. Der dabei gezeigte Stil sei nicht der Beste gewesen. Ebenso wie Bürgermeister Thomas Groll habe er sich über einige nicht fachkundige und wenig zielführende Kommentare, die im Internet zu lesen waren, geärgert. Dabei wurde harsche Kritik an der Arbeit der beteiligten städtischen Mitarbeiter geäußert. „Alle Beteiligten haben mehr als ordentlich gearbeitet, das ging Hand in Hand und reibungslos. Vielen Dank an alle“, entkräftete Grasse die Meinungsäußerungen. Auch Bürgermeister Thomas Groll nannte diese Schadenslage außergewöhnlich und lobte die während der beiden Tage gezeigte Arbeit. „Alle Beteiligten von Bauhof, Feuerwehr und der hinzugezogenen Firma haben ihr Möglichstes getan“. Dies sahen die Anwesenden Ortsbeiratsmitglieder genauso. Auch die frühzeitige Information der Bevölkerung wurde gelobt. Der Hinweis von Joachim Rausch, zukünftig auch über Facebook zu informieren und das Medium nicht den Meckerern zu überlassen, wurde aufgenommen. Thomas Dickhaut äußerte die Vermutung, dass das sumpfige Gelände die Ursache für die Bruchstellen sein könne. Dass Rohr sei dort eben besonders belastenden Bedingungen ausgesetzt gewesen.

Bürgermeister Thomas Groll nahm die Geschehnisse zum Anlass, den Kommunalpolitikern ins Gewissen zu reden: „In 2017 muss endlich eine Entscheidung über die Zukunft der Wasserversorgung

in den Stadtteilen fallen. Entweder zum ZMW oder weiter eigenversorgt, dann aber mit einer anderen Personalstärke, technischen Verbesserungen und einem Bauprogramm. Mit dem Zweckverband reden wir derzeit. Wenn die technische Seite abgeschlossen ist, dann muss der zukünftige Preis kalkuliert werden, sowohl für den Fall eines Beitritts als auch für den Fall der Selbständigkeit.“ Die mit dem Verband abgesprochenen Untersuchungen der Förderanlagen und ihres Umfeldes werde die Kommune finanzieren müssen, allerdings seien die dabei gewonnenen Erkenntnisse auch bei einer etwaigen weiteren Selbständigkeit von Wichtigkeit. Der Bürgermeister warb dafür objektiv an das Thema heranzugehen. Bei einem Verbandsbeitritt bestünde keine Gefahr, dass das „heimische Wasser“ in Ballungsräume verkauft würde, so Groll auf eine Frage von Stadträtin Stephani Schmitt. „Letztlich sollten die Versorgungssicherheit und der Preis für den Bürger den Ausschlag geben“, betonte Thomas Groll.

Auch in Momberg ging der Bürgermeister auf die kürzlich stattgefundene Informationsveranstaltung zum Thema der wiederkehrenden Straßenanliegerbeiträge ein. „Wir dürfen nicht Äpfel mit Birnen vergleichen“, so Groll zum wiederholten Male. Von anderen Kommunen könne man zwar Grundsätzliches zum neuen Verfahren erfahren, aber die dortige Beitragshöhe sei nicht auf Neustadt und die Stadtteile zu übertragen. „Wir brauchen eine Trendberechnung, um auf einer vernünftigen Grundlage weiter diskutieren zu können. Daher habe ich den Fraktionen vorgeschlagen, ein erfahrenes Büro mit einer solchen Zahlenerhebung zu beauftragen“, erklärte der Bürgermeister. Hierfür würden Kosten von rund 8.000 Euro anfallen. Der Vorschlag fand die Zustimmung der Ortsbeiratsmitglieder.

Ebenso wie in den anderen Stadtteilen und der Kernstadt sucht man auch in Momberg nach Flächen zur Siedlungserweiterung „Wir werden nur mit dem Grundsatz „Innen- vor Außenentwicklung“ und der Nutzung von Leerständen nicht weiterkommen“, erklärte Ortsvorsteher Grasse. Auch in Momberg brauche man einige kurzfristig verfügbare Bauplätze Derzeit werden nach Angaben von Bürgermeister Groll alle Baulücken in der Kernstadt und in den Stadtteilen erfasst, um einmal verlässliche Zahlen zu haben. Allerdings sei aufgrund der aktuellen Lage auf dem Geldmarkt flicht zu erwarten, dass es eine große Verkaufsbereitschaft gebe, daher müsse man eben auch über die Erschließung überschaubarer neuer Flächen nachdenken. Folgerichtig stellte Thomas Groll Grundsätze für Möglichkeiten einer Siedlungserweiterung in Momberg vor. Es gelte, potentiell bebaubare Flächen ins Auge zu fassen und den übergeordneten Behörden (Landkreis, Regierungspräsidium) vorzustellen. Da die Kommune wohl selbst nicht als Erwerber und Erschließungsträger auftreten werde, gelte es, ebenso wie aktuell in Speckswinkel, einen Investor hierfür zu gewinnen. Dieser müsse aber die Verfügbarkeit über die gesamte ins Auge gefasste Fläche erlangen können. „So wie früher wird es nicht mehr gehen. Wir können nicht ein Gebiet einfach zum Baugebiet erklären, ohne dass die Flächen auch für Bauwillige zur Verfügung stehen. Dieses Vorgehen der Vergangenheit hat viele Baulücken erst entstehen lassen“, so Thomas Groll. Er wies aber zugleich darauf hin, dass auch hier die Darlegungen zur gegenwärtigen Situation auf dem Geldmarkt gelten würden. Der Ortsbeirat kam überein, eine mögliche Siedlungserweiterung hinter dem Festplatz und im Bereich des Spichenwegs prüfen zu lassen. Im Zusammenhang mit dem Vorhaben „Neustädter Naturportal“, für das die Kommune bei der Region „Marburger Land“ ein Förderantrag mit einem Volumen von rund mit 130.000 Euro gestellt hat, sollen auch in Momberg verschiedene Projekte umgesetzt werden. Der Bürgermeister dankte Michael Krieger von der Umwelt- und Naturschutzgruppe für die große Unterstützung. Zur Teilnahme am Bundeswettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ teilte der Ortsvorsteher mit, dass die Bewerbungsunterlagen mittlerweile vorliegen. Margot Schneider vom Fachbereich Ländlicher Raum und Verbraucherschutz des Landkreises habe bereits die Teilnahmekriterien erklärt und auch im Rahmen einer Ortsbegehung verdeutlicht. Am 10. Oktober will der Ortsvorsteher bei einer Informationsveranstaltung im kleinen Kreis darüber berichten. Am 25. Oktober sollen dann alle Momberger informiert werden. Diese Informationsveranstaltung will der Ortsbeirat gleichzeitig nutzen, um Strategien und Ideen zu entwickeln sowie um Helfer zu gewinnen. Eine große Bedeutung maß Grasse dabei der Dokumentation der Vorbereitung in Bild und Film bei. Bürgermeister Groll sagte die Unterstützung der Kommune zu. Im Haushalt 2017 sollen sich aus Momberger Sicht eine neue Trennwand im großen Saal des Dorfgemeinschaftshauses und neue Vorhänge für diese Räumlichkeit wiederfinden.

Ortsbeirat Mengsberg

In Mengsberg sind die Arbeiten am Backhaus mittlerweile abgeschlossen. Der Backofen wurde komplett erneuert und ist beim Backhausfest Ende August zum ersten Mal benutzt worden. „Wir haben jetzt einen hervorragend, funktionierenden Backofen, der seine Generalprobe bestens bestanden hat“, berichtete Ortsvorsteher Karlheinz Kurz bei der Ortsbeiratssitzung am Donnerstagabend, dem 29.9.2016 im Feuerwehrhaus. Zwar hatten beim Probebacken die allerersten Brote auf Grund der ungewohnt hohen Hitzeentwicklung wie Brikett ausgesehen, aber nachdem die Benutzer die Eigenarten des Ofens kennengelernt hatten, gab es beim Backhausfest jede Menge köstlichen Kuchen. „Man braucht im Vergleich zum alten Ofen wesentlich weniger Holz“, erläuterte der Ortsvorsteher. „Wir wollen die Tradition des Brotbackens zukünftig insbesondere Kindern und Jugendlichen vermitteln. Erfreulicherweise liegen bereits erste Anmeldungen vor“, teilte Kurz mit.

Am Mittwoch, dem 28.9.2016 hatten Vorstand und Aufsichtsrat der Bioenergiegenossenschaft gemeinsam mit der Firma Viessman getagt, berichtete der Ortsvorsteher weiter. Nach intensiven Verhandlungen wurde an diesem Abend eine Absichtserklärung über das weitere Miteinander unterzeichnet. „Damit wurde ein weiterer Meilenstein gesetzt. Nun nimmt das Projekt richtig Fahrt auf“, so Karlheinz Kurz, der sich auch im Genossenschaftsvorstand engagiert. Kurzfristig will die Firma Viessmann einen Plan über den endgültigen Leitungsverlauf übersenden und ein Kataster zu den jeweiligen Anschlussmöglichkeiten erstellen. Nach diesem Plan, der mit den anschlusswilligen Hauseigentümern besprochen wird und den sie unterschreiben müssen, werden dann die Hausanschlüsse gebaut. Nach Möglichkeit soll zum Jahresende 2017 das erste warme Wasser durch die Rohre fließen und auch die Heizzentrale Mengsberg soll dann laufen. „Hoffentlich wird’s dann eiskalt. Dann kann die Bioenergiegenossenschaft Mengsberg viel Wärme verkaufen“, witzelte Karlheinz Kurz.

Auch in Mengsberg ging Bürgermeister Groll natürlich auf die wiederkehrenden Straßenbeiträge und die Zukunft der Wasserversorgung in den drei Stadtteilen ein. Gerade die Frage der zukünftigen Veranlagung der Grundstückseigentümer beim Straßenbau dürfte in Mengsberg von Interesse sein, schließlich stehen im Zusammenhang mit dem Bau des Nahwärmenetzes erhebliche Eingriffe in die Straßen an. Zahlreiche davon weisen erhebliche Schäden auf. „Auch vor dem Hintergrund der Arbeiten sollten wir bei der Entscheidung über die wiederkehrenden Straßenbeiträge nichts über das Knie brechen. Wir müssen aber mit der Genossenschaft im Vorfeld darüber sprechen, ob es aufgrund anstehender Sanierungsarbeiten sinnvoll ist, alle Straßen unmittelbar wiederherzustellen. Ein Asphaltieren wäre eine unnütze Ausgabe, wenn wenig später wieder alles herausgerissen werden muss. Dafür hätte keiner Verständnis. Ich bin mir sicher, dass wir hier einen Konsens erzielen werden“, stellte der Bürgermeister fest. Im Zusammenhang mit dem Vorhaben „Neustädter Naturportal“ sollen in Mengsberg ebenso wie in der Kernstadt und den anderen Stadtteilen zusätzliche Informationstafeln aufgestellt sowie Arbeiten am Wegenetz durchgeführt werden. In Mengsberg geht es hier hauptsächlich um den Muschelkalkweg.

Auch auf das Naturschutzprojekt „Wachholderheide“ kam der Bürgermeister zu sprechen. Eine Umsetzung soll bis Mitte 2017 erfolgen. Die Kommune wird das Projekt mit Geldern des Landes umsetzen. Man hatte sich mit Erfolg um die „Ausgleichsabgabe“ für im Ostkreis errichtete Windenergieanlagen beworben. Eigenmittel sind nicht erfolgreich. Das ins Auge gefasste Gelände soll in seinen Ursprungszustand zurückversetzt werden. Die Beweidung ist mit Rindern und Schafen vorgesehen. In diesem Zusammenhang berichtete Groll, dass sich drei Interessenten für die Beweidung der Fläche gemeldet hätten. Anhand von objektiven Kriterien, die eine Expertin entwickelt, soll eine Entscheidung durch den Magistrat fallen.

Anhand eines Luftbildes diskutierten Bürgermeister und Ortsbeiratsmitglieder über eine mögliche Siedlungserweiterung in Mengsberg.

Auch Mengsberg hätte gerne eine Siedlungserweiterung. Bis auf ganz wenige Ausnahmen sind die innerörtlichen Baulücken nämlich bereits geschlossen. 15 Häuser seien in den letzten Jahren neu gebaut oder umgebaut worden und in der Folge 22 Neubürger nach Mengsberg gezogen. „Viele davon sicher auf Grund unserer Erfolge bei den verschiedenen Wettbewerben“, freute sich der Ortsvorsteher. Momentan sieht Kurz allerdings kaum noch Möglichkeiten in Mengsberg Neubauten realisieren zu können. Als mögliches Neubaugebiet schlug er Flächen im Bereich „Schöne Aussicht“ vor. „Mit etwas Verhandlungsgeschick kann es möglich sein, dort bis zu fünf Bauplätze zu realisieren“, so Kurz. Bürgermeister Groll erinnerte an den Neustädter Grundsatzbeschluss, der Innen- vor Außenentwicklung vorsieht. Allerdings gestand Groll auch zu, dass die Vermittlung von Leerständen zunehmend auf Schwierigkeiten stoße. „Eine Siedlungserweiterung darf allerdings nicht zu groß werden und muss sich in die vorhandene Bebauung einfügen“, so der Bürgermeister. Groll versprach eine Prüfung des Mengsberger Vorschlags gemeinsam mit den Fachbehörden. Im Zusammenhang mit den Vorbereitungen für die 725-Jahrfeier von Mengsberg 2019 schlug Ortsvorsteher Kurz vor, dass der noch bestehende „Arbeitskreis Mengsberg“, der auch für die Erfolge der Vergangenheit entscheidend mitverantwortlich zeichnete, seine Arbeit fortsetzt und die Planungen übernimmt. Einstimmig entsprach der Ortsbeirat der vom Ortsvorsteher erarbeiteten Anmeldeliste für den Haushalt 2017. Diese enthält folgende Punkte: 10.000 Euro für die Sanierung der Wetterseite des Backhauses,

10.000 Euro für die Grillhütte. Hier soll in Eigenleistung die Isolierung im Innenbereich verbessert und die Stromverteilung renoviert werden. Außerdem soll der Außenanstrich der Türen in der Friedhofshalle ebenfalls in Eigenleistung erneuert werden.

Werner Gatzweiler für 50 Jahre CDU-Mitgliedschaft geehrt

Am 7. Oktober 2016 wurde Werner Gatzweiler auf dem Kreisparteitag der CDU Marburg-Biedenkopf in Cölbe-Schönstadt für 50 Jahre Mitgliedschaft in der Christlich-Demokratischen Union Deutschlands geehrt.

Kreisvorsitzender Dr. Thomas Schäfer MdL überreichte dem Jubilar eine Dankesurkunde und ein kleines Präsent. Der hessische Finanzminister hob das jahrzehntelange kommunalpolitische Engagement von Werner Gatzweiler besonders hervor. Über fast vier Jahrzehnte brachte er sich in Neustadt und dem Landkreis aktiv ein. Er war Stadtverordneter, Stadtverordnetenvorsteher und Erster- Stadtrat bzw. Kreistagsabgeordneter und Kreisbeigeordneter. Bei seinem Ausscheiden verlieh ihm die Neustädter Stadtverordnetenversammlung die Ehrenbezeichnung „Stadtältester“. Zuvor war er bereits mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet worden.