Neustädter Mitteilungsblatt

Die Stadt Neustadt, die LEADER-Region Marburger Land und der Landkreis Marburg-Biedenkopf arbeiten gemeinsam an der radtouristischen Entwicklung im Marburger Land

Momberg – Kürzlich pflanzten der Bürgermeister der Stadt Neustadt Thomas Groll, Mombergs Ortsvorsteher Jörg Grasse, die Geschäftsführerin der Region Marburger Land Alexandra Klusmann und Thomas Meyer (Radverkehrsplaner des Landkreises Marburg-Biedenkopf) eine Winterlinde. Die Aktion erfolgte am Bildstock „Am Riedstrauch“ östlich von Momberg. Der Platz mit schönem Ausblick auf Momberg ist Station eines alten Prozessionsweges der Momberger Kirchengemeinde. Der idyllisch gelegene Ort wird im Rahmen der Konzeption des „Wiera-Wohra-Radweges“ durch die Montage einer Tisch-Bank-Kombination zum Fahrradrastplatz ausgebaut. Die Pflanzung der Linde als Ausgleich für diesen Eingriff im Außenbereich der Momberger Gemarkung ist eine Auflage der unteren Naturschutzbehörde des Landkreises. „Der Auflage zur Pflanzung einer Winterlinde kommen wir gerne nach,“ sagt Neustadts Bürgermeister Thomas Groll, schließlich wertet der Baum den Rastplatz am Riedstrauch zusätzlich auf. Das passt gut in unser Konzept, denn mit dem Tourismusprojekt „Wiera-Wohra- Radweg“ wollen wir den Freizeit- und Erholungswert unserer Region weiter erhöhen.

Alexandra Klusmann von der LEADER-Region „Marburger Land“ betont, dass es sich bei dem „Wiera-Wohra-Radweg“ um ein Kooperationsprojekt der LEADER-Regionen „Marburger Land“, „Burg- wald-Ederbergland“ und „Kellerwald-Edersee“ handelt. „Das Besondere an diesem Projekt besteht in seiner Verbindungsfunktion zwischen den Radwanderrouten Nord- und Mittelhessens. Auch belegt es die zunehmend bessere Zusammenarbeit der Städte und Gemeinden, der Regionen und der Landkreise im Tourismus über die Verwaltungsgrenzen hinweg.“ verdeutlicht Klusmann.

Thomas Meyer, beim Landkreis zuständig für den Ausbau der Radverkehrsinfrastruktur, arbeitet aktuell an der Umsetzung der Konzeption zum „Wiera-Wohra-Radweg“. „Das wird eine kleine (21 km) aber feine Tour auf der Wasserscheide von Rhein und Weser.“ meint Meyer. „Prägend für die Tour wird das Landschaftserlebnis mit vielen Bergen, Wiesen, Wald und Fachwerk sein. Die Route wird auf bestehenden Wegen geführt, durch die Montage eines durchgehenden Wegweisungssystems, von radtouristischen Infotafeln und Rastplätzen wird sie für den Gast aber erkennbar und attraktiv.“ Die feierliche Eröffnungstour der Route von Neustadt nach Gemünden ist für den 17.06.2018 ab 11.00 Uhr geplant. Details zur Veranstaltung lassen sich im Vorfeld der Veranstaltung der Presse entnehmen.

 

Soziale Stadt Neustadt Spielplatz „Vor dem Hain“ eingeweiht

Am 5. Mai, dem bundesweiten Tag der Städtebauförderung, wurde der neugeschaffene Spielplatz “Vor dem Hain“ mit einem Fest eingeweiht. Bei dem Projekt handelt es sich um das erste Vorhaben, das mit Mitteln des Städtebauförderungsprogramms „Soziale Stadt“ in Neustadt umgesetzt werden konnte.

Der Spielplatz ist vorrangig ein Angebot für alle Kinder aus dem Wohnquartier Leipziger Straße/Königsberger Straße/Eichsfelder Straße/Thüringer Straße/Dresdner Straße/Erfurter Straße, aber natürlich sind alle Kinder aus Neustadt auf dem Gelände herzlich willkommen.

Die Investitionskosten belaufen sich auf rund 40.000 Euro, knapp 75 % hiervon stammen aus dem Städtebauförderungsprogramm. Die Planung übernahm das Kasseler Büro für Regionalentwicklung und Stadtplanung akp, die notwendigen Arbeiten führte der städtische Bauhof durch. Im Rahmen der Variantendiskussion für den Spielplatz waren 2017 alle interessierten Kinder, Eltern und sogar Großeltern eingeladen, ihre Ideen einzubringen. Vieles davon findet sich nun in der Realität wieder.

Im Beisein zahlreicher Kommunalpolitiker eröffnete Bürgermeister Thomas Groll den Spielplatz „Vor dem Hain“ offiziell. Er betonte in seiner kurzen Ansprache, dass diesem ersten Vorhaben der „Sozialen Stadt“ noch viele andere folgen werden. Für das Wohnquartier sei der Spielplatz ein Gewinn. Auf dem Gelände könnten sich Kinder und Eltern begegnen, unterhalten, kennenlernen. Ein Spielplatz könne beispielsweise auch ein Ort der Integration sein.

Die zahlreichen Mädchen und Jungen nahmen die Spielgeräte, aber auch die beiden Fußballtore schnell in Besitz. Kommune, Stadtjugendpflege, Gemeinwesenarbeit und Quartiersmanagement hatten ein kleines Programm vorbereitet.

Für die Stärkung zwischendurch gab es ein „Snack Buffet“ vom Diakoniezentrum HEPHATA.

Die Kinder waren zudem eingeladen, sich an einem Luftballonwettbewerb zu beteiligen. Auf die Gewinner warten natürlich Preise. Auch zukünftig, so Bürgermeister Thomas Groll, richte man im Rahmen der „Sozialen Stadt“ ein besonderes Augenmerk auf die Kinder. Noch 2018 solle ein Spielplatz für das Wohnquartier Emil- Rössler-Straße entstehen. Dies soll in einem partizipatorischen Verfahren geschehen, d.h. Kinder und Eltern reden bei der Planung mit und packen bei der Realisierung selbst kräftig mit an. 2019 soll dann Neustadts ältester Spielplatz „In der Aue“, einst von der Kauterbachvereinigung angelegt, eine Aufwertung erfahren.

 

In Neustadt soll ab Herbst 2018 ein „Geburtenwald“ entstehen

In Stadtallendorf und Lohra gibt es bereits einen „Geburtenwald“ und alljährlich ist dort das Pflanzen neuer Bäume ein großes Ereignis für Rinder, Eltern und teilweise auch Großeltern.

Auch in Neustadt soll nun ab dem Herbst 2018 ein solcher „Geburtenwald“ entstehen, teilt Bürgermeister Thomas Groll mit. Gemeinsam mit Hessen Forst wurde ein Waldstück Richtung Gleimenhain ausgesucht, wo ohnehin eine Aufforstung ansteht.

Ab 2019 sollen alljährlich die Eltern von neugeborenen Kindern angeschrieben und zur Pflanzaktion eingeladen werden. 2018 soll abweichend davon für alle Eltern, deren Kinder seit 2010 geboren wurden, die Möglichkeit bestehen einen Baum zu pflanzen.

Der erste Pflanztag soll voraussichtlich am 20. Oktober stattfinden. Gegen einen Unkostenbeitrag von 5 Euro erhält man einen ca. 50 cm hohen Baum, einen witterungsunabhängigen Holzstab zum Befestigen, einen Einzelschutz gegen Verbiss durch Waldtiere und ein Namensschild zur Verfügung gestellt. Der Kostenbeitrag umfasst ferner die Anwuchspflege einschl. eventuell erforderlicher Ersatzbepflanzung oder Schädlingsbekämpfung durch Hessen Forst.

Im Rahmen eines Familientages soll es Informationen und Aktionen rund um den Wald für Kinder geben und für das leibliche Wohl ist gesorgt.

Alle interessierten Eltern werden gebeten, sich bis zum 1. Juli 2018 im Rathaus unter 06692-890 oder per Mail magistrat@neustadt-hessen.de zu melden.

 

  1. IKEK-Forum in Speckswinkel Bürgermeister Groll: „Gestalten wir gemeinsam die Zukunft unserer Dörfer“

Am 2. Mai 2018 fand im Rahmen der Erstellung des Integrierten Entwicklungskonzeptes im „Zollhof“ Speckswinkel ein erstes Forum statt.

Hierzu konnte Bürgermeister Thomas Groll rund 50 Interessierte aus Mengsberg, Momberg und Speckswinkel begrüßen. Groll ließ nochmals kurz die Auftaktveranstaltung im März und die Ortsgänge im April Revue passieren. Er lud die Anwesenden dazu ein, die Zukunft ihrer Dörfer gemeinsam zu gestalten und sich mit ihren Ideen aktiv einzubringen. „Wir müssen nun Konzepte erarbeiten und dabei über den Tellerrand schauen“, so der Bürgermeister. Aus den Vorschlägen von Bürgern, Planungsbüro akp und Verwaltung müssten dann Schwerpunkte herausgearbeitet und konkrete Projekte entwickelt werden. Thomas Groll zeigte sich optimistisch, dass diese Aufgabe bis zum Herbst 2018 erfolgreich abgeschlossen werde und man dann 2019 mit der schrittweisen Umsetzung beginnen könne.

Mena Söhlke vom Fachdienst Kreisentwicklung des Landkreises Marburg-Biedenkopf stellte heraus, dass der bisherige Verlauf der Dorfentwicklungsmaßnahme aus ihrer Sicht sehr positiv verlaufen sei. Besonders hob sie die rege Beteiligung der Bürgerschaft bei den Ortsrundgängen hervor. Söhlke berichtete weiter, dass die Förderrichtlinie nunmehr vorliege und Grundlage der weiteren Planungen sei. Auch erinnerte sie nochmals daran, dass ab 2019 auch private Vorhaben in Mengsberg und Speckswinkel gefördert werden können. In Momberg ist dies nicht möglich, da dort bis 2014 die Dorferneuerungsmaßnahme lief.

Im Anschluss stellten Vertreter aus Weimar/L. und Bad Endbach die dortigen Bürgerbusmodelle vor. Eine Idee für Neustadt und die Stadtteile, die aus dem Altenhilfekonzept stammt und in den nächsten Monaten weiterentwickelt werden soll. In Weimar/L. verfügt der Bürgerbus über einen festen Fahrplan an vier Tagen. In Bad Endbach ist es eine Art Sammeltaxi an zwei Tagen der Woche. Angefahren werden vorrangig Geschäfte, Ärzte und das Rathaus. Aber auch Verwandtenbesuche werden mit dem Bürgerbus für Menschen mit eingeschränkter Mobilität wieder möglich. Die Fahrten sind kostenlos und werden, so die Vertreter aus Weimar/L. und Bad Endbach, rege angenommen. Als Fahrer engagieren sich Ehrenamtier, fast ausschließlich Rentner. Der Regionale Nahverkehrsverband unterstützt die beiden Projekte organisatorisch und auch finanziell.

Gemeinsam mit dem Büro akp soll das Thema Bürgerbus nun vertieft werden. Dabei gilt auch, die neue Förderrichtlinie des Landes für Bürgerbusse zu beachten, so Thomas Groll.

Kirsten Steimel vom Büro regioTrend informierte die Anwesenden über das EU-Projekt LQN „Lebensqualität durch Nähe“. Ziel ist die Qualifizierung und Aktivierung der Bürgerschaft. Hierbei besteht die Möglichkeit für jeweils drei Personen aus der Kernstadt und den Stadtteilen sich u.a. in der Planung und Durchführung von Veranstaltungen weiter zu qualifizieren, Näheres über Fördermöglichkeiten zu erfahren oder konkrete Projekte, wie etwa einen Bürgerbus, zu planen und mit der Umsetzung zu beginnen. Kirsten Steimel betonte, dass es gerade auch um den Aufbau von nachhaltigen Strukturen gehe. Die Teilnahme an diesem mehrteiligen Seminar ist kostenlos. Am 9. Mai, 19.00 Uhr, findet eine eigene Informationsveranstaltung zu diesem Thema statt. Ziel sei es, so Bürgermeister Groll, IKEK und LQN als einen gemeinsamen Prozess zu strukturieren, denn beide Vorhaben könnten voneinander profitieren.

Den weiteren Abend moderierten Sonja Kunze und Heike Brandt vom Büro akp aus Kassel. Sie stellten die vier im IKEK zu behandelnden Themenfelder „Innenentwicklung und Grün im Dorf“, „Mobilität, Versorgung und Generationen“, „Gemeinschaftsräume und Begegnungsorte“ und „Tourismus, Kultur, Vereinsleben und Direktvermarktung“ näher vor. Diese hat das Team von akp aus den Ergebnissen der Auftaktveranstaltung und den Ortsrundgängen entwickelt. Diese Zusammenstellung führte bereits zu engagierten Diskussionen der Anwesenden. Heike Brandt nannte dann mögliche Projekte: In Momberg müsse man sich mit der Folgenutzung des alten Kindergartens befassen, aber auch nochmal über das Backhaus nachdenken. In Mengsberg sollte der Blick u.a. auf eine leerstehende Scheune am Dorfplatz und mögliche Nutzungen für das Gebäude gerichtet werden. Zudem müsse man auch über die Trachtenstube nachdenken, da dieses Gebäude marode sei. In Speckswinkel sollte nochmals über die Zukunft der Ortsmitte mit den vorhandenen Leerständen nachgedacht werden.

Ziel müsse es hier sein, die Ortsmitten zu stärken. Hier, so Bürgermeister Groll, gelte es den Denkmalschutz ins Boot zu holen und ggf. auch über „Rückbau“, d. h. Abriss, nachzudenken. Manchmal sei eine zusätzliche Grünfläche besser als ein Schandfleck.

Auch Themen wie ärztliche Versorgung, Nahversorgung, Direktvermarktung, die Nutzung der vorhandenen Gemeinschaftshäuser, Infrastruktur entlang von Rad- und Wanderwegen oder Betreuungs- und Bildungsangebote für Kinder und – folgerichtig – Mobilität wurden angerissen.

Übergeordnetes Ziel, so Sonja Kunze, sei es, die Dörfer für alle Generationen attraktiv zu gestalten. Hierbei, so Ortsvorsteher Karl Stehl und Jörg Grasse, müsse auch die Frage von verfügbarem Bauland diskutiert werden.

Zum Abschluss eines informativen Abends fanden sich die Anwesenden in Kleingruppen zusammen, um sich zu den Handlungsfeldern auszutauschen. Auch hier kam es zu weiteren Vorschlägen aus dem Kreis der Teilnehmer.

Mitte Juni wird sich die Steuerungsgruppe unter Vorsitz von Bürgermeister Thomas Groll treffen, um erste Prioritäten für Projekte festzulegen.__