Neustädter Mitteilungsblatt

„Neustadt (Hessen) erblüht!“

Kommune lädt zur Auftaktveranstaltung am 6. Mai 2019 ein
In der Bundesrepublik sind über 560 Wildbienenarten heimisch. Zu den Wildbienen gehören die nicht Staaten bildenden Arten (Solitärbienen), welche die große Mehrheit der Bienen in Deutschland bilden, und die sozialen Bienen wie die Hummeln und die Honigbiene. Solitärbienen leben in Sandböden, lehmigen Böschungen, in Kiesgruben, Trockenrasen oder Gärten und benutzen verschiedene Materialien für den Bau ihrer Brutzellen. Brutzellen sind hintereinander aufgereihte Kammern, die das Weibchen vor der Eiablage mit Pollen oder Nektar befüllt, der dem heranwachsenden Nachwuchs als Nahrung dient. Soziale Bienen gründen Bienenstaaten mit komplexer Organisation von wenigen Hundert (Hummeln) bis Tausenden von Individuen (Honigbiene). Viele heimische Blütenpflanzen brauchen Bienen, um sich zu vermehren, ohne Bienen kein Obst und kein Fruchtgemüse. Der Wert der Bestäubungsleistung von Wildbienen in der Landwirtschaft wird in Deutschland auf 2 Mrd. €, weltweit auf 260 Mrd. € geschätzt. Die Bienen brauchen aber auch heimische Blütenpflanzen als Nahrungsquelle. Die Hälfte unserer Wildbienen sind heute vom Aussterben bedroht, 39 Arten sind bereits ausgestorben. Die Gründe für den Rückgang sind vielfältig und werden in den letzten Jahren bzgl. ihrer Folgen für unsere Ernährung intensiv diskutiert.
Dem Rückgang der Wildbienen und anderen Blüten besuchenden Insekten möchte die Stadt Neustadt (Hessen) mit ihrer Aktion ‘Neustadt (Hessen) erblüht’ entgegentreten. Viele Privatgärten, größere Parks und kleinere öffentliche Grünflächen sind geprägt von sterilen Flächen aus Schotter, Rasenflächen, Thujahecken und exotischen Zierpflanzen. Außerhalb der Siedlungen sieht man kaum noch bunte Felder mit Klatschmohn, Kamille und Kornblume, da diese durch die Bewirtschaftung verdrängt werden. Ehemals blühende Weg- und Wiesenraine werden umgepflügt und zusammen mit den angrenzenden Ackerflächen bewirtschaftet. Teilweise sind sie durch die Bewirtschaftung der Ackerflächen so nährstoffreich geworden, dass nur noch wenige Arten, wie z.B. Brennnesseln auf ihnen wachsen können.
Mit der Aktion ‘Neustadt (Hessen) erblüht’ möchte die Stadt sowohl Gartenbesitzer als auch Landwirte anregen, etwas für unsere Blüten besuchende Insekten zu tun. Die Stadt selbst wird sich mit eigenen Flächen ebenfalls an der Aktion beteiligen. Ziel ist, Mitbürger anzuregen, viele kleine oder auch größere blühende Inseln in allen Ortsteilen zu schaffen und diese auch in den nächsten Jahren weiter auszudehnen. Auf diesen Inseln sollen aus speziell an die jeweiligen Standorte angepassten Mischungen von einheimischen Blütenpflanzen, sog. Regiosaatgut, ausgesät werden. ‘Neustadt (Hessen) erblüht’ wird mit einer Auftaktveranstaltung gestartet, die einen Schwerpunkt auf unsere Gärten legt. Im Sommer folgt eine Aktion auf ausgewählten städtischen Flächen und im Herbst wird sich eine Abschlussveranstaltung an die Neustädter Landwirte wenden. Die Stadt stellt interessierten Gärtnerinnen und Gärtnern eine kleine Menge Samen zur Verfügung, der zur Einsaat eines Blumenkastens für den blühenden Balkon oder für eine kleine Fläche im Garten genutzt werden kann.
Am Montag, dem 6. Mai 2019 findet um 15.30 Uhr im Saal des
„Hauses der Vereine“ eine Auftaktveranstaltung statt. Meike Bonsa von der Stadt Kirchhain wird neben Dr. Ursula Mothes-Wagner von der Agentur für Naturentwicklung Marburg-Biedenkopf in die Thematik einführen. Die Stadt Kirchhain führt bereits seit Jahren solche Projekte durch. Werner Gemmecker, Vorsitzender des Imkervereines Kirchhain und Umgebung e. V., wird ebenfalls vor Ort sein und Informationen bereithalten. An diesem Tag werden dann auch die ersten Samentüten an die Anwender verteilt. Alle Interessierten sind eingeladen.

Seniorengerechtes Wohnen am Park

Seitens der Investorengruppe WBC verlautete, dass diese ihr Vorhaben, seniorengerechte Wohnungen am Neustädter Bürgerpark zu errichten, zunächst nicht weiterverfolgt.
Bürgermeister Thomas Groll bedauert diese Nachricht, zumal man nach dem Abriss des Heimleiterhauses und der Fremdenzimmer davon ausgehen konnte, dass das Vorhaben umgesetzt wird.
„Seit 2013 besteht der Kontakt zu WBC. Die Kommune hat den Plan, seniorengerechte Wohnungen zu errichten begrüßt, da es hierfür vor Ort Bedarf gibt. Wir haben das Projekt unterstützt, die Fläche verkauft und einen entsprechenden Bebauungsplan gegen Kostenbeteiligung zur Rechtskraft gebracht. Als Eigentümer hat WBC das Heft des Handelns in der Hand. Gleichwohl hat die Kommune aus Gründen der Stadtentwicklung ein großes Interesse daran, was auf dieser herausgehobenen Fläche neben dem künftigen Kultur- und Bürgerzentrum passiert. Nach wie vor halten wir seniorengerechte Wohnungen in Neustadt für wünschenswert. Auch an Wohnungen für (junge) Singles besteht Bedarf. Weiterhin hielten wir eine (Teil-)Nutzung im sozialen Bereich durchaus für vorstellbar. Hierfür müsste ggf. der B-Plan angepasst werden. In Absprache mit den Eigentümern führe ich in diesen Tagen erste Gespräche mit möglichen Interessenten. Ziel ist es, diese mit WBC zusammenzubringen. Einen Flächenrückkauf durch die Kommune sehe ich gegenwärtig nicht, will ihn aber langfristig nicht gänzlich ausschließen“, so Bürgermeister Thomas Groll.

Müllsammelaktion „Sauberhafte Landschaft“

Anfang April hatte der Müllabfuhr-Zweckverband Biedenkopf (MZV) in seinen Mitgliedskommunen Kindergärten, Schulen, Einwohnerinnen und Einwohner wieder zur Müllsammelaktion „Sauberhafte Landschaft“ eingeladen. Alle drei Jahre führt der MZV eine solche Aktion durch. Nachdem die Stadt Neustadt (Hessen) zum 1. Januar 2019 dem Verband beigetreten ist, nahm man erstmals daran teil.
Foto: privat
In Neustadt beteiligten sich die Kinder des Waldkindergartens, mehrere Klassen der Grundschule, Geflüchtete aus der Erstaufnahmeeinrichtung und engagierte Einwohnerinnen und Einwohner, darunter ebenfalls einige Flüchtlinge.
In Mengsberg machten die vier Klassen der Grundschule Mengsberg-Momberg mit und wurden vom Lehrerkollegium und einigen Eltern unterstützt. Burkhardt Stern von der Interessengemeinschaft (IG) „Mengsberger Hardtwasser“ war es sogar gelungen, die hr-Sendung „Alle Wetter“ in das „Golddorf“ zu holen. Am Abend berichtete dann das Hessen-Fernsehen von der Müllsammel-Aktion und den Aktivitäten der IG.
In Speckswinkel waren Ortsvorsteher Karl Stehl und zahlreiche Bürgerinnen und Bürger aktiv. Sie trafen sich am „Zollhof“ und sammelten dann u.a. beim Teich, dem „Holzweg“ oder den Windrädern. Für die Kinder war es dabei eine tolle Sache, auf dem Anhänger eines Schleppers mitzufahren.
Da es in Momberg erst im letzten Herbst eine Müllsammel-Aktion gab, setzte man hier diesmal aus.
Im Namen des MZV dankt Bürgermeister Thomas Groll allen kleinen und großen Teilnehmern für ihren Einsatz. Er äußerte dabei die Hoffnung, dass es „irgendwann“ solcher Sammlungen nicht mehr bedürfe und jeder beachte, dass man seinen Müll nicht einfach in die Landschaft werfe, sondern an den dafür vorgesehenen Stellen abgebe.

Literaturfrühling Marburg-Biedenkopf

Andreas Izquierdo stellte „Fräulein Hedy träumt vom Fliegen“ vor
Zum zweiten Mal veranstaltete der Landkreis Marburg-Biedenkopf einen Literaturfrühling, an dem sich zehn Städte und Gemeinden, darunter auch Neustadt als Gastgeber beteiligten. Die Lesungen sollen nach Möglichkeit an „ungewöhnlichen Orten“ stattfinden. Am 5. April las Andreas Izquierdo im Trauzimmer des Historischen Rathaus, welches dazu festlich ausgeleuchtet war. Bürgermeister Thomas Groll hieß alle willkommen und freute sich darüber, dass rund 40 Interessierte gekommen waren. Er dankte Klaus Ahrens von Ahrens Buch & Papier dafür, dass er Bücher des Schriftstellers anbot.
Izquierdo, Jahrgang 1968, begann nach dem Abitur zunächst für Zeitungen zu schreiben. 1995 folgte sein erster Kriminalroman, dem noch weitere folgten. Der Autor ist heute in verschiedenen Genres unterwegs und schreibt auch für ARD, ZDF, WDR, RTL und SAT 1 immer wieder Drehbücher.
An diesem Abend stellte er sein jüngstes Werk „Fräulein Hedy träumt vom Fliegen“ vor. Es handelt von der resoluten Hedy von Pyritz. Die 88-jährige sitzt zwar im Rollstuhl, steht aber mitten im Leben. Andreas Izquierdo beschreibt sie als scharfzüngig, eitel und hellwach. Durch eine Anzeige in einer Münsterländer Tageszeitung lernt sie den jungen Masseur Jan kennen, der so gar nicht zu der Dame von Welt passt. Wenn es zwischen den beiden wieder einmal „kracht“ muss Haushälterin Maria schlichten. Hedy will Jan schreiben und lesen beibringen, mit ihm an den Strand und vieles mehr. Die vorgetragenen Passagen machten Lust auf mehr…
Im Anschluss beantwortete Andreas Izquierdo zahlreiche Fragen aus dem Publikum. Da der Autor auch bereits einige historische Romane verfasst hat überreichte ihm Bürgermeister Thomas Groll eine Stadtchronik „nova civitas“. Er äußerte die Hoffnung, dass der Gast aus dem Rheinland beim Lesen Ideen für einen weiteren Roman entwickelt und vielleicht zu Neustadts Stadtjubiläum einen Bestseller auf den Markt bringt.

Aus der Sitzung der Stadtverordnetenversammlung
Bürgermeister Thomas Groll erhielt Ernennungsurkunde für dritte Amtszeit

Am 8. April 2019 fand im Historischen Rathaus unter dem Vorsitz von Franz-W. Michels die zweite Sitzung der Stadtverordnetenversammlung in diesem Jahr statt. Auch an diesem Abend gab es für die Amts- und Mandatsträger zahlreiche Informationen.
Zunächst sprach Stefan Steinert, der geschäftsführende Gesellschafter der AEDIFI- CIA Infrastruktur- und Entwicklung GmbH aus Frankfurt. Der ehemalige Mitarbeiter der Deutschen Bahn erwarb mit seinem Unternehmen im vergangenen Jahr das Empfangsgebäude des Neustädter Bahnhofes. Mittlerweile gehören der AEDIFICIA bundesweit über 50 Bahnhöfe.
Steinert stellte sein Unternehmen näher vor und verwies darauf, dass er zukünftige Planungen eng mit der Kommune abstimmen werden. „Auch wenn ich nun Eigentümer des Empfangsgebäudes bin, so ist es doch der Bahnhof der Neustädter und das soll er auch bleiben. Das Gebäude hat stadtbildprägende Funktion und soll wieder mit Leben erfüllt werden“, so der Investor weiter.
Für den Bahnhof kann sich Stefan Steinert ein Rucksackhotel, einen kleinen Bäckereishop oder auch eine Wäscherei-Annahme vorstellen. „Morgens gibt der Junggeselle sein dreckiges Hemd ab und nimmt sich die Zeitung mit. Abends bekommt der das Hemd gebügelt zurück und kauft noch ein Brot. Das wäre doch was“, so der wortgewandte Frankfurter, der hofft in der zweiten Jahreshälfte konkrete Planungen vorstellen zu können.
Bürgermeister Thomas Groll verwies darauf, dass sich die Kommune um Aufnahme in ein Förderprogramm bewerben werde, welches die Schaffung von Barrierefreiheit in und an Bahnhöfen bis 2028 ermöglichen solle. Hier gebe es aber noch keine greifbaren Informationen. Im Verlauf des Jahres rechnet er mit mehr Klarheit. Auch die Parkplatzsituation rund um den Bahnhof sprach Groll an. Zuvor hatte Stefan Steinert darauf hingewiesen, dass er sich mittelfristig einen Erwerb, Neuordnung und Bewirtschaftung der Parkflächen vorstellen könne.
Der SBI sprach davon, dass die Freiwilligen Feuerwehren gut ausgerüstet und ausgebildet seien. Er dankte dem Bürgermeister und den Mitgliedern von Stadtverordnetenversammlung und Magistrat für ihre Unterstützung.
Für 2019 erwarte man noch die Indienststellung eines Mannschaftstransportwagens für die Wehr in der Kernstadt und eines Einsatzleitwagens. Der Bedarfs- und Entwicklungsplan müsse 2022 fortgeschrieben werden.
Der Bürgermeister gab Steinert mit auf den Weg, dass ihn die Kommune unterstützen werde und darauf setze, dass sich 2019 zumindest auf Planungsebene etwas tue.
Anschließend erstattete Stadtbrandinspektor (SBI) Frank Bielert einen Bericht über die aktuelle Situation der kommunalen Feuerwehren.
Aktuell gehören 49 Kinder den Bambini-Feuerwehren Neustadt und Speckswinkel an (bis 10 Jahre). 34 Mädchen und Jungen sind in der Jugendfeuerwehr und 14 Frauen und 127 Männer gehören zu den vier Einsatzabteilungen. Nach Bielerts Worten, der der Nachwuchsarbeit hohe Bedeutung beimisst, sind auch zukünftig
alle vier Wehren von Nöten.
In der Gesamtkommune sei die Tagesalarmstärke gewährleistet, in Mengsberg und Speckswinkel aber alleine nicht mehr. Hier müssten dann Nachbarwehren mit alarmiert werden. Der SBI, als Nachfolger Erhard Wölks seit 2018 im Dienst, verwies darauf, dass nur zehn Brandschützer in der Kommune arbeiteten.
2018 seien die Wehren zu 104 Einsätzen ausgerückt. Fünfmal habe es dabei Todesfälle zu beklagen gegeben.
Als nächste größere Anschaffungen stünden Fahrzeuge für die Wehren in Speckswinkel und Neustadt an. Zudem gebe es bei der Unterkunft der Speckswinkler Brandschützer Handlungsbedarf. Hier hätte bereits ein erstes Gespräch vor Ort stattgefunden, bei dem die Unfallkasse Lösungswege aufgezeigt habe.
Langfristig, so Frank Bielert, werde sich auch in Neustadt die Frage stellen, ob man einen hauptamtlichen Gerätewart bei der Kommune.
beschäftigen werde. Einige Kommunen im Kreis hätten diesen Weg bereits eingeschlagen.
Kurz sprach der Bürgermeister das angedachte Baugebiet hinter der Fa. Will an. Das Geldinstitut, das die Flächen Ende 2018 erworben hat, habe zwischenzeitlich Gespräche mit einem Planungsbüro aufgenommen. Thomas Groll geht nach einer entsprechenden Mitteilung davon aus, dass die Bauleitplanung in der Sitzung der Stadtverordnetenversammlung im Juni auf den Weg gebracht werden soll.
Karsten Gehmlich (FWG) berichtete aus dem Radverkehrsforum Marburg-Biedenkopf, dem er für die Kommune angehört. Unter anderem verwies er darauf, dass der Landkreis zukünftig pro Jahr 30 Prozent des Straßenbauetats für Radwege verwenden wolle. Den Magistratsvorlagen zur Einführung der Wiederkehrenden Straßenbeiträge, einer Wegeeinziehung „In den Krippen“, der weiteren Bodenbevorratung durch die Hessische Landgesellschaft im Gewerbegebiet „Am Gelicht“, der Änderung des Bebauungsplanes für den „Kaufpark“ und dem Satzungsbeschluss für den geänderten Bebauungsplan „Hinter der Struth/Kohlhecke“ zur Ermöglichung der Errichtung einer Photovoltaikanlage wurde jeweils einstimmig zugestimmt. Wortmeldungen zu den Vorlagen gab es nicht. Überraschend, dass auch das Votum für die Wiederkehrenden Straßenbeiträge einstimmig ausfiel, hatte die FWG diese doch in der Vergangenheit abgelehnt.
Am Ende der Sitzung erhielt der am 28. Oktober 2018 mit 81 Prozent wieder gewählte Bürgermeister Thomas Groll von Erstem Stadtrat Wolfram Ellenberg die Ernennungsurkunde für die Wahlzeit vom 1.7.2019 bis 30.6.2025. Der 48-jährige Jurist, der seit November 1991 ununterbrochen in der Neustädter Kommunalpolitik tätig ist, tritt damit seine dritte Amtszeit an. Stadtverordnetenvorsteher Franz-W. Michels verpflichtete Thomas Groll per Handschlag auf eine gewissenhafte Amtsführung und führte ihn damit entsprechend der Vorgaben der Hessischen Gemeindeordnung in sein Amt ein.
Beide wünschten dem Bürgermeister Gesundheit und Tatkraft für die kommenden Jahre.
Thomas Groll verzichtete auf eine Grundsatzansprache. Vielmehr dankte er zunächst nochmals den Wählerinnen und Wählern. Ihr klares Votum sei für ihn auch weiterhin Auftrag und Verpflichtung. Gemeinsam mit den städtischen Gremien wolle er die Kommune voranbringen und Neustadt zukunftsfähig machen. In seiner Haushaltsrede habe er das Notwendige hierzu gesagt.
Er sei froh darüber, dass darüber ein Grundkonsens in Stadtverordnetenversammlung und Magistrat bestehe. Zunächst gelte es mit den anstehenden investiven und sozialen Vorhaben „Neustadt 2025“ zu schaffen. Danach werde man sich daran machen, die Idee der SPD-Fraktion aufgreifend, „Neustadt 2030“ zu gestalten.
Am Beispiel der eigenen Familie machte er seine Ziele einer aktiven Kommunalpolitik deutlich: ältere Menschen, wie meine Mutter, sollen so lange wie möglich selbstbestimmt in Neustadt und den Stadtteilen leben können. Junge Menschen, wie meine Tochter, sollen Neustadt als lebenswerte Wohngemeinde erfahren. Sie können zwar in Gießen oder Kassel arbeiten, sollen aber ihren Wohnsitz bei uns behalten, weil es sich lohnt hier zu leben. Für Junge und Alte müsse die Kommune Infrastruktur Vorhalten und attraktive (Veranstaltungs-) Angebote bereithalten.
Thomas Groll bat die Fraktionen darum, die Kommunalwahl 2021 rechtzeitig ins Visier zu nehmen und nach geeigneten Kandidaten zu suchen.
Für ihn sei wichtig, dass WIR-Gefühl vor Ort zu stärken. Man müsse deutlich machen, dass es sich lohne, ehrenamtlich zu arbeiten, um das Gemeinwesen voranzubringen und zu stärken.
Bis Mitte 2025 stehe er sicher auf der Kommandobrücke des kleinen Seglers Neustadt. Was danach komme, werde zu passender Zeit entschieden. Nach wie vor mache ihm Kommunalpolitik große Freude und er gestalte gerne die Zukunft seiner Heimatstadt mit. Daher könne er sich – Stand heute – eine erneute Kandidatur gut vorstellen.
SPD-Fraktionsvorsitzender Hans-Gerhard Gatzweiler verwies darauf, dass man im Landkreis Marburg-Biedenkopf und in den Kommunen des Altkreises Ziegenhain interessiert beobachte, was sich in Neustadt tue. Die Kommune werde positiv wahrgenommen, während vielleicht einige Neustädter noch zweifelten. Er wünschte Thomas Groll Gesundheit und Schaffenskraft für die kommenden Jahre und überreichte einen Blumenstrauß.
Karsten Gehmlich (FWG) hielt ein kleines Fördertöpfchen mit Schoko-Talern bereit und gab der Hoffnung Ausdruck, dass Groll auch weiterhin erfolgreich für Neustadt arbeiten werde. Hans-Dieter Georgi (CDU) schloss sich den Worten seiner Vorredner an und wünschte „Alles Gute“ zunächst bis 2025.

Fachausschuss II besichtigte Bauhof II in der ehemaligen EMA-Kaserne

Einer Bitte des Stadtverordneten Walter Schmitt (CDU) aus der letzten Ausschusssitzung folgend, besichtigten die Mitglieder des unter anderem für Bau- und Stadtentwicklungsfragen zuständigen Fachausschusses II sowie weitere interessierte Mitglieder der Stadtverordnetenversammlung Anfang April im Beisein von Bürgermeister Thomas Groll und Peter Lippert, stellvertretender Fachbereichsleiter Bauen, Planen und Umwelt, die im vergangenen Jahr von der Kommune erworbene Mehrzweckhalle mit dem angrenzenden Außengelände in der ehemaligen Ernst-Moritz-Arndt-Kaserne, dem nunmehrigen Bauhof II.
2018 hatte die Stadt Neustadt (Hessen) im Rahmen des Erstzugriffes für Kommunen in Konversionsstandorten die Halle mit einer Grundfläche von 1.000 Quadratmetern sowie den befestigten Exerzierplatz und angrenzende Rasenflächen mit einer Größe von über 20.000 qm für 178.000 Euro von der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) erworben. Die Kommune erhielt nach der sogenannten „Verbilligungsrichtlinie“ des Bundes einen Abschlag von 50 Prozent auf den gutachterlich festgestellten Kaufpreis von 356.000 Euro. Zwischenzeitlich wurde diese Richtlinie nochmals verändert und auf Antrag des Magistrates wird derzeit geprüft, ob ein weiterer Nachlass gewährt werden kann. Diese Mittel – der Bürgermeister hofft auf „deutlich über 100.000 Euro“ – würden dann nach den Worten Thomas Grolls „höchstwahrscheinlich“ in die notwendige Erschließung des erworbenen Geländes investiert, denn die BImA hat „dunkel, trocken und kalt“, das heißt ohne Elektrizität, Wasser und Abwasser sowie Heizung veräußert.
Mittlerweile hat sich in der Halle und auf dem ehemaligen Exerzierplatz einiges getan.
Nachdem die Kommune in den Jahren der knappen Haushaltsmittel die Feldscheune, Am tiefen Graben“, den „Bullenstall“ und das Gefrierhaus in der Hindenburgstraße verkauft hatte, bestand dringender Bedarf an zusätzlicher, weil weggefallener, Lagerfläche. Außerdem soll zukünftig die zentrale Lagerung von Material und Gerätschaften ausgebaut werden. Auch einige Fahrzeuge haben nun in der Halle neu gewählt werden.
ihren Standplatz gefunden, da der Bauhof in der Innenstadt nur über eine begrenzte Fläche verfügt und es dort nur wenige rundum geschlossene Abstellflächen gibt. Im Inneren der Halle wurde zwischenzeitlich ein Hochregallager aufgebaut, sodass eine geordnete Ablage von Material möglich ist. Im Außenbereich wurden mit Betongroßbausteinen Boxen für diverse Schüttgüter geschaffen. Mittelfristig soll dort in Absprache mit dem Müllabfuhrzweckverband Biedenkopf auch ein kleiner Recyclinghof entstehen.
„Der Erwerb der Halle war notwendig für die Weiterentwicklung unseres Bauhofes. Wir haben aufgrund der Verbilligungsrichtlinie einen äußerst günstigen Preis erzielen können, der sich wohl nochmals verringern dürfte. Durch den Bauhof II werden Arbeitsabläufe optimiert. Wir werden aber den Standort in der Innenstadt in den nächsten Jahren sicher nicht aufgeben“, erläuterte der Bürgermeister.
Wenn der „Kießling-Platz“ an der Niederkleiner Straße, der gegenwärtig als Lagerfläche genutzt wird, einmal geräumt sein werde, käme durchaus eine Veräußerung als bebaubare Fläche in Betracht, sagte Groll.
Im Verlauf des Jahres 2019 sind weitere Arbeiten beim neuen Bauhof geplant. Unter anderem soll ein Zaun errichtet, die Dachrinne erneuert und defekte Glasbausteine ausgetauscht werden. Zur Finanzierung sind Mitteln der „Hessenkasse“ bei einer Förderquote von 90 Prozent vorgesehen.
Auf dem Dach der Mehrzweckhalle hat zwischenzeitlich die Energiegenossenschaft Vogelsberg eine Photovoltaik-Anlage errichtet, deren Inbetriebnahme für Mai vorgesehen ist.
Bezüglich des angedachten II. Bauabschnittes für ein Gewerbegebiet in der ehemaligen Kaserne – mehrere Hallen und diverse Schleppdächer im Bereich zwischen der Wache der ehemaligen Kaserne und dem Getränkefachgroßhandel – teilte der Bürgermeister mit, dass es sich hier um einen „sehr komplexen Vorgang“ handele. Die Kommune habe sich zwischenzeitlich um Fördermittel beim Land für eine Anpassung des Integrierten Stadtentwicklungskonzeptes (ISEK) beworben. Dies sei nämlich Voraussetzung dafür, später überhaupt Fördermittel für die nötige Erschließung zu bekommen. Parallel dazu habe die Hessische Landgesellschaft, die im Auftrag der Kommune die notwendige Bodenbevorratung betreiben solle, Gespräche mit der BImA aufgenommen. Leider, so Thomas Groll, werde dieser Prozess noch einige Zeit in Anspruch nehmen. Ziel sei es, Gewerbeflächen unter anderem für Handwerksbetriebe anbieten zu können.

Jahreshauptversammlung des SPD-Ortsvereins Neustadt/Hessen

Christina Hock übernimmt den Vorsitz von Reiner Bieker
Am Dienstag, dem 9.4.2019 lud die SPD Neustadt/Hessen ihre Mitglieder um 19:30 Uhr zur der Jahreshauptversammlung in das Haus der Vereine ein.
Es war wieder eine gefüllte Tagesordnung und der Vorstand musste
neu gewählt werden.
Aus persönlichen Gründen stand der Vorsitzende Reiner Bieker zur Wiederwahl nicht mehr zur Verfügung. Reiner Bieker freute es sehr, dass sich Christina Hock bereit erklärt, den SPD-Ortsverein in die Zukunft zu führen. Das Vertrauen erhielt sie dann auch von allen anwesenden Mitgliedern und sie wurde einstimmig als Vorsitzende gewählt. Als stellvertretende Vorsitzende konnte sie schon einige Erfahrungen in den letzten Jahren sammeln und geht nicht blauäugig in dieses Amt.
Der Vorstand setzt sich für die nächsten zwei Jahre wie folgt zusammen: Vorsitzende: Christina Hock Stellvertreter: Thomas Horn und Reiner Bieker
Schriftführer: Stefan Ulrich Schatzmeister: Hans-Gerhard Gatzweiler, Stellvertreter: Thomas Ripken
Beisitzer: Elfriede Jobst, Andrea Bauscher und Georg August Metz Christina Hock wünscht sich mit den anderen Neustädter SPD- Ortsvereinen eine gute Zusammenarbeit und bedankte sich sehr für das entgegengebrachte Vertrauen.
Sie übernahm dann anschließend die Sitzung und es wurde über die nächsten Termine gesprochen. Den ersten Termin, das Gespräch mit den Neustädter Vereinen hatte die neue Vorsitzende schon mit Jörg Grasse organisiert. Natürlich war auch die bevorstehende Europawahl ein großes Thema.
Aktuelle politische Diskussionen rundeten den Abend schließlich ab.