Neustädter Mitteilungsblatt

Mittelalterspektakel und Ritterlager zu Füßen des Junker-Hansen-Turmes Neustadt bot wieder prächtige Kulisse für eine Reise in die Vergangenheit

2008 fand in Neustadt erstmals eine Mittelalter-Veranstaltung statt. Bürgermeister Thomas Groll hatte seinerzeit eine Anregung von Eckhard Bieker aufgegriffen und Kontakt zu einem überregionalen Veranstalter hergestellt.
In diesem Jahr erlebte das Spektakel bereits seine vierte Auflage. Zum zweiten Male nach 2010 trat die Agentur „Sündenfrei“ aus dem sächsischen Torgau am 22. und 23. September 2012 als Veranstalter auf. Deren Inhaber Henri Bibow zeigte sich erneut sehr angetan von der prächtigen mittelalterlichen Kulisse von Junker-Hansen-Turm, Rathaus und Stadtmauer und bezog erstmals auch den Rabenauplatz und Teile des Bürgerparks in das Geschehen mit ein. Sein Dank galt Bürgermeister Thomas Groll für die aktive Unterstützung der Kommune bei Vorbereitung und Durchführung der Veranstaltung.
Das Stadtoberhaupt bezeichnete das Ritterlager als eine positive Imagewerbung für die Stadt. Er zeigte sich daher erfreut über den regen Zuspruch und die vielen Besucher aus der Region, die auf diese Weise „Neustadts Schönheit“ kennen lernen würden.
Wer wollte, konnte an beiden Tagen den „runden Turm“ besteigen und von den Neustädter Gästeführern näheres über dieses imposante Bauwerk aus dem frühen 16. Jahrhundert erfahren.
Thomas Groll dankte seinerseits Fachbereichsleiter Norbert Gies und dem Team vom Bauhof für ihren Einsatz und hob das Engagement von Mittelalter-Fan Eckhard Bieker hervor, der für die Agentur „Sündenfrei“ als „Mann vor Ort“ fungiert und so manchen Kontakt zu Ritterschaften hergestellt habe. Gut, dass das Wetter an beiden Veranstaltungstagen mitspielte. Bunt und vielfältig war das Lagerleben, an dem sich kleine und große Besucher bei ihrem Rundgang über das Veranstaltungsgelände erfreuen konnten.
Über 80 Handwerker- und Verkaufsstände, sowie Zelte für Ritter und deren Anhang waren aufgebaut. Keiner musste am Samstag oder Sonntag Durst oder Hunger leiden, das Angebot an Speisen und Getränken war groß und für Zuhause konnte man auch noch etwas zum Naschen mitnehmen. Auch über alte Handwerkstechniken gab es manches zu erfahren. Schön, dass auch wieder Dörnbergs Recken aus Neustadt und Speckswinkel mit dabei waren. Mittlerweile ist diese Gruppe hervorragend gewandet und ausgerüstet. Auf den beiden Bühnen am Rathausplatz und der Stadtmauer wurde allerhand Kurzweil geboten. Sänger, Gaukler und Spielleute gaben ihr Bestes, um das Publikum zu unterhalten und erhielten dafür kräftiges „Handgeklapper“ (Beifall). Dicht umlagert waren die Holztribünen des Turnierplatzes, wenn der Herold die Ritter hoch zu Ross zum Wettkampf rief. Die vier Reiter und ihre Knappen boten dabei beste Unterhaltung und lieferten sich spannende Kämpfe um den Turniersieg. Für die Kinder wurde etliches geboten: Bogenschießen, Schminken oder Basteln war möglich. Dicht umlagert auch immer wieder der kleine Stand mit den Rennmäusen. So manches Elternteil investierte „Thaler“ in die mittelalterliche Gewandung des Nachwuchses und erwarb Helm, Schwert oder Burgfräuleinhut. Bleibt zu hoffen, dass es eine Fortsetzung des Ritterlagers gibt. Von Seiten der Kommune, so Bürgermeister Groll, sei man bereit dazu, schließlich müsse man mit den Pfunden wuchern, die man habe. EMU
Heiko Steuernagel verlässt Neustadt und wechselt nach Schwalmtal
Bürgermeister Thomas Groll, die vier Ortsvorsteher und Mitstreiter im Amt verabschiedeten ihn in die Heimat
Der stellvertretende Leiter des Fachbereiches III-Bauen, Planen & Umwelt und Leiter des städtischen Bauhofes, Heiko Steuernagel, wird zum 30. September 2012 aus den Diensten der Stadt Neustadt/Hessen ausscheiden und zur Gemeinde Schwalmtal im Vogelsbergkreis wechseln.
In seiner Heimatkommune wird Steuernagel als Hochbautechniker beschäftigt sein und ebenfalls den kommunalen Bauhof leiten. Seit April 2006 war der Maurer- und Betonfachmeister in der Junker-Hansen-Stadt tätig.
Nun wurde er von Bürgermeister Thomas Groll im Beisein der Ortsvorsteher Jörg Grasse, Klaus Groll, Karlheinz Kurz und Karl Stehl, den Fachbereichsleitern Norbert Gies, Holger Michel und Thomas Dickhaut, Michael Launer vom Personalrat und den Mitarbeitern des Fachbereiches III verabschiedet.
Bürgermeister Thomas Groll brachte sein Bedauern darüber zum Ausdruck, dass Heiko Steuernagel nun auf eigenen Wunsch den Arbeitgeber wechselt, allerdings könne man es ihm nicht verdenken, dass er nunmehr in verantwortungsvoller Position in seiner Heimatgemeinde tätig sein möchte. Groll bezeichnete den 36jährigen als immer zupackenden und stets zuverlässigen Mitarbeiter, der regelmäßig eigene Ideen einbrachte und durch dessen Mitwirken viele Projekte vorangetrieben wurden.
In diesem Zusammenhang erwähnte das Stadtoberhaupt die Umsetzung des Konjunkturpaketes II und die damit einhergehende energetische Sanierung zahlreicher kommunaler Gebäude, den Neubau der Kindertagestätte „Regenbogen“ nebst kommunaler Bücherei oder die Neuanlage von Spielplätzen in Neustadt und Mengsberg. Steuernagel habe hier mit Fachbereichsleiter Thomas Dickhaut ein sehr gut funktionierendes Team abgegeben. Die beiden haben sich immer ergänzt. Daneben sei natürlich auch das „Tagesgeschäft“, insbesondere die Unterhaltung der kommunalen Liegenschaften, abzuarbeiten gewesen.
Thomas Groll verwies bei dieser Gelegenheit darauf, dass der Bauhof in den letzten Jahren verstärkt zu Projektarbeiten herangezogen worden sei. Dies sei nur dadurch möglich gewesen, dass der kommunale Fuhrpark kontinuierlich ergänzt bzw. erneuert wurde. Der Bürgermeister nannte unter anderem den Kauf von Anbaugeräten für den Unimog, den Erwerb von Lkw, Bagger und zuletzt einen Schlepper als markanteste Beispiele.
Sein Dank galt in diesem Zusammenhang auch Vorarbeiter Jürgen Gies und seiner Mannschaft für ihre Arbeit.
Den Dankesworten von Groll schlossen sich auch Michael Launer und Fachbereichsleiter Thomas Dickhaut an. „Wir möchten uns für die gute Zusammenarbeit bedanken“, so Launer. „Wir verlieren mit Heiko Steuernagel einen guten Mitarbeiter und den Chef vom Bauhof. Wir wünschen für die Zukunft, privat als auch beruflich, alles Gute.“
„Wir haben immer gut zusammengearbeitet und unser Ziel war immer das Ergebnis“, schloss sich Thomas Dickhaut an. „Im Namen des gesamten Fachbereiches wünsche ich für die Zukunft alles Gute.“
„Als Ortsvorsteher von Mengsberg möchte ich mich für die geleistete Arbeit im allgemeinen und speziell in Mengsberg herzlich bedanken“, so Karlheinz Kurz. „Sie haben mir persönlich und unseren Ort mit ihrer Kreativität und ihren tollen Ideen Prägendes hinterlassen. Ich wünsche für die Arbeit im neuen Wirkungsbereich alles Gute.“
Ortsvorsteher Klaus Groll dankte im Namen des Ortsbeirates Neustadt herzlich für die gute Zusammenarbeit und die Arbeit, die er für die Stadt geleistet habe.
„Als Newcomer unter den Ortsvorstehern hatte ich nur gut ein Jahr Gelegenheit, mit Ihnen zusammenzuarbeiten“, so Jörg Grasse, der auch die Grüße des Ortsbeirates Momberg übermittelte.
„Die Zusammenarbeit war immer erfolgreich. Auch Ortsvorsteher Karl Stehl nahm an der Verabschiedung teil.
„Wenn ich zurückblicke habe ich überwiegend Erinnerung an positive Tage in Neustadt“, so Steuernagel nach den Grußworten. „Was die Erinnerung prägen wird, sind die großen Unwetter, der Bau der Kindertagesstätte „Regenbogen“ und das tolle Neustadt-Treffen. Alles Erfahrungen, die nicht alltäglich sind. Es war aber nicht nur meine Arbeit, sondern immer die Arbeit des gesamten Kollektivs, die zu den Ergebnissen führte. Es ist mir nicht leicht gefallen hier in Neustadt aufzuhören, aber die Heimat hat gerufen.“

Wette gewonnen, Bürgermeister Thomas Groll pflanzte zusammen mit 122 Kindern im Stadtwald Douglasien

Dabei auch Staatssekretär Mark Weinmeister vom Hessischen Umweltministerium
Der 2. Tag der Nachhaltigkeit in Hessen wurde in Neustadt zu einem Highlight. 122 Kinder aus den Kindertagesstätten „Sonnenschein“ und „Regenbogen“ hatten sich mit Erzieherinnen und Eltern auf den Weg zur Grillhütte Neustadt gemacht. Mit Schäufelchen und Eimerchen bewaffnet wollten sie zusammen mit Bürgermeister Thomas Groll und unter Begleitung von HESSEN FORST im Stadtwald mehr als 100 Douglasien pflanzen.
Dabei auch Mark Weinmeister vom Hessischen Umweltministerium, Lutz Hofheinz, Amtsleiter im Forstamt Kirchhain, Revierförster Klaus Schild und andere Mitarbeiter von HESSEN FORST. Auch Ortsvorsteher Klaus Groll aus Neustadt beteiligte sich in entsprechendem Outfit.
Im 1.000 ha großen Stadtwald der Stadt Neustadt sind viele Bäume bei Unwettern kaputt gegangen. Schön, dass Ihr alle gekommen seid, um einen Baum zu pflanzen, damit der Wald auch in vielen Jahren noch schön ist. Wenn Ihr alle einmal so groß seid wie Eure Eltern oder Erzieher, dann könnt Ihr Euren Kindern zeigen, diesen Baum haben wir gepflanzt.
Staatssekretär Weinmeister befragte die Kleinen, was man denn aus Holz alles machen könne? Weiß ich nicht, meinte einer, Möbel, Türen, Feuerholz oder Schnitzen andere.
Forstamtsleiter Lutz Hofheinz drückte seine Freude über die große Teilnahme zum Tag der Nachhaltigkeit aus. „Unsere Wälder gehören der Erholung, der Natur, dem Nutzen von Holz und wenn neue Bäume gepflanzt werden, ist es ein gutes Werk in die Zukunft.“
Bevor die Kinder aus dem Kindergarten „Regenbogen“ in das ¼ ha große Waldstück aufbrachen, sangen sie noch ein Lied. Mit Feuereifer waren sie dann dabei, ihre Bäumchen zu pflanzen, die Erwachsenen packten tatkräftig mit an.

Abschlussbericht des Silek Prozesses Neustadt wurde übergeben
Ergebnisse sollen mit Leben erfüllt werden

In intensiver Zusammenarbeit von Bürgerinnen und Bürgern, Experten, Gemeindevertretern und Planern wurden in den vergangenen Monaten im SILEK-Prozess Projekte und Maßnahmen für die Weiterentwicklung der Stadt Neustadt erarbeitet. Zentrale Themen waren die Bereiche „Agrarstruktur“, „Biotop- und Gewässerentwicklung“, „Naherholung und Tagestourismus“ sowie „Erneuerbare Energien“.
Inzwischen liegen die Ergebnisse des Prozesses vor. Insgesamt wurden 16 Projekte vorgeschlagen. Dazu zählt beispielsweise der Ausbau von Wirtschaftswegen, Maßnahmen zur Abflussverminderung auf erosionsgefährdeten Flächen, Ergänzung von Streuobstbeständen, Infotafeln und verbesserte Wegweisung an Wanderwegen, sowie Standortfindung für Windenergieanlagen.
Bürgermeister Thomas Groll erklärte im Gespräch, dass man noch einmal zusammengekommen sei, um den SILEK-Prozess mit räumlichem und thematischem Schwerpunkt in einem l00-seitigen Abschlussbericht zusammengefasst, zu übergeben. Betroffene und Nutzer haben das neben der Verwaltung wahrgenommen, die Landwirte haben den Prozess aktiv mit geprägt. Auch die Stadtteile haben sich eingebracht und sich ehrgeizige Aufgaben vorgenommen. Was jetzt theoretisch eingeleitet wurde soll auch praktisch umgesetzt werden.
Es wurden 16 Projektvorschläge in den Abschlussbericht aufgenommen. Im Zuge des Haushalts 2013 muss geprüft werden, was umgesetzt werden kann. Lehrpfad Windenergie oder Streuobstwiese Mengsberg sind Ansatzpunkte für 2013. Auf jeden Fall beteuerte Groll, werde das Ganze nicht in der Schublade landen, sondern soll umgesetzt werden. Man werde sich für das Dorfentwicklungsprogramm des Landes Hessen anmelden, um auszuloten, ob man 2014/15 in die Dorferneuerung kommt und eventuell Fördermittel beantragen kann. Wir leben im ländlichen Raum und hoffen davon auch profitieren zu können.
Auch das Amt für Umwelt hat das Projekt angenommen, die Leitlinien im SILEK-Programm sind uns wichtig, bodenordnerische Arbeiten werden in Mengsberg in Angriff genommen, das Amt für Bodenmanagement ist planerisch mit im Boot, versicherte Alfred Heldmann. „Besonders erneuerbare Energie war für uns fachliches Anliegen im SILEK-Prozess und ich denke wir sind zu guten Ergebnissen gekommen.“
Die Ortslandwirte Heinrich Hainmüller aus Mengsberg und Peter Görge aus Neustadt brachten Beispiele, wie sich Landwirte einbringen können.
Beatrix Ollig vom Büro Grontmij dankte der Stadt und allen, die sich in diesen Prozess eingebracht haben. Es war eine sehr engagierte Arbeit und besonders gute Ergebnisse konnten in der Landwirtschaft erreicht werden. Errossionsschutz, Streuobstwiese und Energiewende sind in Angriff genommen worden, es gab von allen Seiten gute Ideen und allen hat die Zusammenarbeit sehr viel Spaß gemacht.
Landbesitzer, Landschützer und Umweltschützer kommen von den Orten, sie kennen sich aus und das hat das Miteinander geprägt, fügte Thomas Groll noch an. Ein fünfstelliger Betrag plus Fördermittel für zwei bis drei Projekte, das wolle man nun in die Hand nehmen. Das Ganze, so versprach er noch einmal, wird nicht nur so vor sich hindümpeln, sondern umgesetzt im Rahmen der finanziellen Möglichkeiten. Zudem schlug Groll vor, sich in der Lenkungsgruppe nicht aus den Augen zu verlieren.

Mengsbergs „GEOTOP Kalkschotterbruch“ zum ersten Mal dabei!

Am 16. September 2012 fand bundeseinheitlich der „Tag des Geo-tops“ statt. Hierzu hat sich eine der fünf Mengsberger Projektgruppen, entstanden durch die Teilnahme am Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“, angemeldet, um unsere Besonderheit auf der oberhessischen Schwelle und als Teil des Momberger Grabens, allen Interessierten näher zu bringen.
Die erdgeschichtliche Bedeutung dieses Ortes, sowie die geologisch sehenswerten Gesteinsformationen und die zahlreichen Einschlüsse von Muscheln und Turmschnecken wurden vor Ort anhand einiger Fundstücke gezeigt.
Ebenfalls konnte man vor Ort, teilweise, unter Anleitung des erfahrenen Sachverständigen und Buchautors Willi Schütz aus dem Gilserberger Hochland, Muschelkalk-Gestein behauen und somit eigene Funde freilegen. Jeder Interessent durfte an diesem Tag sogar einen Teil der Stücke mitnehmen. Herr Schütz, hielt ein sehr interessantes und fachkundiges Referat über die Fossilien bzw. Steinkerne, den Muschelkalk, sowie den Momberger Graben als auch über die einzelnen Gesteinszeiten. Er fand nicht nur Interesse und Gehör bei heimischen Gästen aus allen Neustädter Stadtteilen, sondern auch bei „Fachbesuchern“ aus dem gesamten Marburger und Schwälmer Raum.
Unter anderem waren z.B. auch Geologen und Biologen vor Ort, welche uns bei zukünftigen Projekten mit ihren Fachkenntnissen gerne unterstützen wollen. Hierzu gibt es bereits Landkreis übergreifende Planungsansätze zwischen den Orten Momberg, Mengsberg und Winterscheid bzw. Gilserberg.
Wir werden auch versuchen, noch weitere Exkursionen, zusammen mit Herrn Willi Schütz, bei dem wir uns an dieser Stelle nochmals für seine fachkundigen Ausführungen bedanken möchten, zu organisieren. Interessierte können sich hierzu melden bei Projektgruppenleiter Björn Wolfig, Mengsberg (Telefon 0 66 9212 02 86).
Die Projektgruppe war zwar optimistisch, dass wir das Interesse einiger Mitbürger durch die Hinweise und Einladungen in der Presse geweckt hatten, dass wir jedoch einen solch tollen Zuspruch erreicht haben, hätte wohl keiner von uns erwartet. Bei herrlichem Sonnenschein und angenehmen Temperaturen gab es für ca. 100 Gäste nicht nur erdgeschichtliche Informationen, sondern auch Kaba, Kaffee und Kuchen. Und so war es ein rundum gelungener Auftakt, an einem herrlichen Spätsommertag im Kalkschotterbruch Mengsberg, zwischen Schwalbenschwanzraupen, Silberdisteln, blauem Enzian, wilder Möhre und Muschelkalk.

Georg August Metz einstimmig zum Bürgermeisterkandidat nominiert

Die Mitglieder der Neustädter SPD sprachen sich bei ihrer Versammlung für die Nominierung von Georg August Metz als Kandidat für die Bürgermeisterwahl aus, die am 20. Januar 2013 stattfinden wird.
Jörg Grasse leitete zusammen mit Schriftführer Thomas Horn den Wahlverlauf.
Bereits im Bürgermeisterwahlkampf 2006 machte Georg August Metz seinen Anspruch deutlich, Neustadt zu einer Stadt weiter zu entwickeln, welche als generationenbeständiger Standort für ein ganzes Familienleben eignet. Seine im Wahlkampf entwickelten Grundsätze kommunalpolitischen Handelns fanden ihren Niederschlag auch in ganz konkreten Projekten, wie z.B. die Entwicklung eines Familienzentrums.
In seiner Bewerbungsrede konzentrierte er sich auf zwei grundwichtige Aspekte, die unser Leben in den nächsten sechs Jahren und darüber hinaus bestimmen werden. Das sind zum einen die bedauerlicherweise für Neustadt sehr ungünstige demografische Entwicklung und zum anderen die besonders schwierige Finanzsituation, die durch den bisherigen Wegzug von mehr als 1.000 Bewohnern verschärft wurde.
Bedauerlicherweise sind die Verbindlichkeiten der Stadt doch deutlich höher als man nach Lesen des Presseartikels über die CDU-Kandidatennominierung glauben könnte. Nicht 1,6 Millionen € drücken unseren ohnehin knappen Haushalt, sondern am Ende dieses Jahres bis zu 8,6 Millionen €. Ein deutlicher Unterschied, den man offenen Auges zur Kenntnis nehmen muss und welcher ein klares Signal für eine Neuordnung von Finanzen sowie Organisationsstrukturen ist. „Nur wenn wir unsere laufenden Ausgaben in den Griff bekommen, sind wir in der Lage, in unsere Infrastruktur zu investierten“, betonte Metz.
Trotz der knappen Kassen stehen wichtige Punkte zur Erledigung an, wie z.B. die langfristige Vorbereitung zum Neubau eines Gemeinschaftshauses in der Kernstadt. Das „Haus der Begegnung“ ist bedauerlicherweise so abgängig, dass eine umfangreiche Sanierung weder zweckmäßig, noch wirtschaftlich erscheint. Auch die Ortskerne, insbesondere in Speckswinkel und der Kernstadt müssen weiter entwickelt werden. Der Hochwasserschutz darf nicht vernachlässigt werden und die leeren Gewerbeflächen sind zu vermarkten, um nur die vordringlichen Aufgaben aufzuführen. Um diese wichtigen Aufgaben zur Weiterentwicklung des Standortes Neustadt realisieren zu können, bedarf es aber vorher unbedingt der Sanierung des Haushaltes, was unter dem Zeichen schwindender Einnahmen auf dem Gebiet der Steuerzuweisungen vor allem durch konsequentere Sparmaßnahmen zu realisieren ist. Schließlich soll der Steuer- und Abgabenzahler nicht über Gebühr belastet werden. Das gehört auch ganz besonders zu einem generationenfreundlichen Standort.
„Die Energiewende wird uns in den nächsten Jahren intensiv beschäftigen“, hob Metz hervor, „deshalb hat die SPD-Fraktion die Gründung einer örtlichen Energiegenossenschaft gefordert, um so eine große Bürgerbeteiligung zu erreichen und die damit verbundene Wertschöpfung im Ort zu generieren“.
„Als Bürgermeisterkandidat habe ich natürlich nicht die medialen Möglichkeiten wie sie einem Amtsinhaber zur Verfügung stehen“, so Metz, „aber ich bevorzuge ohnehin das persönliche Gespräch mit den Bürgerinnen und Bürgern dieser Stadt, um für meine Ideen zu werben“.
Das Votum für die Nominierung von Georg August Metz fiel einstimmig aus.
Aus der Versammlungsrunde erklärte sich schon, wie im letzten Wahlkampf, eine Runde von Mitgliedern bereit, ihren Kandidaten im Wahlkampf aktiv zu unterstützen.
Georg August Metz bedankte sich herzlich für das entgegengebrachte Vertrauen und das Angebot der Mitglieder zur aktiven Mitarbeit.

Momberg erhält wegen A 49-Baumaßnahme nun doch Fußgängerschutzanlage!

Einsatz der Stadt Neustadt (Hessen) hat sich gelohnt
Beim Festzug anlässlich der Momberger Kirmes am vergangenen Sonntag wurde unter anderem das Aufstellen einer mobilen Fußgängerschutzampel während der laufenden Baumaßnahmen im Zusammenhang mit der A 49 thematisiert. Bisher war dieses Ansinnen allerdings nicht von Erfolg gekrönt.
Nunmehr ist die L 3155 zwischen Treysa und Gilserberg aufgrund des Um- und Neubaues der Anschlussstellen der A 49 bis voraussichtlich 30. November 2012 gesperrt.
Seitens Hessen Mobil, Straßen- und Verkehrsmanagement Dezernat Verkehr Nordhessen, war zunächst geplant, den Schwerverkehr über Mengsberg und Wiera umzuleiten. Aufgrund der Gegebenheiten der Straße wurde dies allerdings wieder verworfen. Kurzfristig hatte man daher in der letzten Woche entschieden, den Lkw-Verkehr über Mengsberg und Momberg umzuleiten. Als die am Verfahren nicht beteiligte Stadt Neustadt (Hessen) hiervon Kenntnis erhielt, setzten sich Bürgermeister Thomas Groll und der Leiter des Fachbereiches I – Ordnungswesen, Bürgerservice & Öffentlichkeitsarbeit Oberamtsrat Norbert Gies sofort in das Auto und fuhren zu einer kurzfristig angesetzten Besprechung mit den zuständigen Behörden, um ihren Unmut hierüber kund zu machen. Hierbei machte Bürgermeister Thomas Groll unterstützt von seinem Sachbearbeiter die Position der Stadt Neustadt (Hessen) unmissverständlich deutlich. Eine weitere Belastung durch Lkw-Um-leitungsverkehr sei nicht hinnehmbar und für Momberg müsse nun endlich auch während der Baumaßnahmen eine mobile Fußgängerschutzanlage aufgestellt werden.
Diese Bemühungen wurden in der Folge von Erfolg gekrönt. Der Lkw-Verkehr wird ab dem 24. September 2012 großräumig über die B 3 umgeleitet und in Momberg wird ab dem 21. September 2012 eine mobile Fußgängerschutzanlage im Bereich der Kirche aufgestellt.
Die Stadt hat zudem die Bushaltestelle von der Hauptstraße an das Dorfgemeinschaftshaus verlegt, um auf diese Weise auch einen größeren Schutz für Kinder zu gewährleisten.
Bürgermeister Thomas Groll zeigte sich ebenso erfreut darüber wie Mombergs Ortsvorsteher Jörg Grasse, dass sich der Einsatz in den letzten Tagen gelohnt hat und man für Momberg eine deutliche Verbesserung erzielen konnte.

Für Leserbriefe tragen die jeweiligen Verfasser die Verantwortung.

Kürzungen behalten wir uns vor. Die Redaktion
Offener Brief an die SPD-Fraktion Neustadt
Sehr geehrter Herr Metz,
eigentlich wollte ich eine weitere Diskussion in der Angelegenheit A49 per Leserbrief vermeiden, doch sehe ich mich veranlasst, auf Ihren Leserbrief vom 19.9. zu antworten, um einige Ihrer Kritikpunkte doch auch öffentlich richtigzustellen bzw. zu kommentieren.
Die Forderung nach einem Baustopp hat die SPD-Fraktion scheinbar völlig falsch verstanden. Ihren Ausführungen zufolge, glaubt die SPD, dass wir (Umwelt- und Naturschutzgruppe Momberg und BUND-Ortsverband Neustadt) einen Baustopp nach Beendigung der Arbeiten bei Schwalmstadt fordern. Also nach einer kompletten Fertigstellung dieses Teilabschnittes mit gebautem „Hephata-Tunnel“, sämtlichen Brücken etc.
Unsere Forderung richtete sich allerdings dahin, ein Zeichen zu setzen und die Landes- sowie Bundesregierung aufzufordern, kein weiteres Geld in die A49 fließen zu lassen, solange der durchgehende Weiterbau mit einer gesicherten Finanzierung sowie den rechtlich gesicherten Voraussetzungen (eben erst nach den verhandelten zu erwartenden Klagen) nicht gewährleistet ist. Daher unsere Forderung nach einem sofortigen Baustopp.
Auch deswegen, damit es nicht zu einer Situation kommt, bereits getätigte Investitionen in Frage zu stellen oder Fehlinvestitionen verantworten zu müssen (schauen Sie dazu einmal in das aktuelle Schwarzbuch des Bundes der Steuerzahler mit Beschreibungen staatlicher Fehlinvestitionen) oder aufgrund einer fehlenden Finanzierung (bis jetzt fehlen alleine für das im Bau befindliche Teilstück bis Treysa immer noch ca. 95 Mill. Euro!) eine Landschaft mit Bauruinen zu hinterlassen. So zum Beispiel einige der allein für den Abschnitt Neuental-Schwalmstadt geplanten 19 Brücken oder den kostspieligen „Hephata-Tunnel“ (ca. 40 Mill. Euro) mit einer Länge von 900 m, der bei einem Bauende der A49 in Schwalmstadt aufgrund mangelnder Weiterfinanzierung bzw. bei erfolgreichen Klagen gegen die weiteren Teilstücke, im Niemandsland bei Frankenhain als Autobahnschluss enden würde.
Sollte dies eintreffen, bleibt eine gemeinsame Ortsumgehung von Neustadt und Wiera im Verlauf ähnlich der Trasse der A49 für uns die gewünschte Alternative, um den Verkehrskollaps für Neustadt und seine Stadtteile bei einem Autobahnende in Treysa zu verhindern. Die Belastung von Stadtallendorf wäre mit der Tieferlegung der B454 eher nicht so groß und für die weiterführenden Straßen Richtung Süden und Westen gäbe es auch keine erheblich stärkere Belastung, da der Transitverkehr weitgehend auf der A5/A7 verbleiben würde. (Dieses Szenario wurde im Übrigen bereits in einer Verkehrsprognose aus dem Jahre 2009 untersucht und kann dort nachgelesen werden). Da zu dieser Trasse die Planungen ja bereits vorgenommen wurden, würde eine Umplanung zur Umgehungsstraße auch keinen größeren Zeit- und Planungsaufwand mehr benötigen. Zudem wäre diese Variante mit geringeren Kosten und weniger Landverlust verbunden als das dort geplante Autobahnteilstück.
Die deutlich geringeren Aufwände für dieses Verkehrskonzept mit einer Ortsumgehung würden für die Zukunft auch geringere Unterhaltungskosten nach sich ziehen als der Bau der Autobahn. Mit jedem Jahr steigen prozentual die Mittel, die erforderlich sind, um das bestehende Straßennetz zu erhalten. Jede neugebaute Autobahn ist somit auch eine Hypothek für die uns nachfolgenden Generationen.
Was die Abwanderung von jungen Menschen betrifft, wird dies die A49 wohl nicht verhindern können, da das tägliche Pendeln mit dem Auto in das Rhein-Main-Gebiet oder Richtung Norden nach Kassel alleine aufgrund der finanziellen Belastung bei stetig steigenden Benzinkosten auf Dauer einfach nicht realistisch ist. Selbst ein Autobahnbefürworter und autofahrerfreundlicher Verband wie der ADAC warnt aufgrund stetig steigender Benzinpreise: „Die Gefahr, dass Autofahren für immer mehr Menschen unbezahlbar wird, ist real“. Oder der Auto Club Europa (ACE): „Autofahren wird in Deutschland mehr und mehr zum Privileg für Besserverdienende. Wenn sich dieser Trend fortsetzt, droht eine Zwei-Klassen-Gesellschaft, in der viele Menschen abgehängt werden.“ Warum Sie und die SPD-Fraktion jedoch die Nutzung der Straße für einen Berufsverkehr z. B. nach Frankfurt nach wie vor anpreisen und als vorteilhaft darstellen, bleibt einfach unverständlich.
Zudem widerspricht die Unterstützung eines Pendlerverkehrs auf der Straße allen grundsätzlichen Bemühungen, den Schadstoffausstoß zu reduzieren. Wir haben bereits darauf hingewiesen, dass man sich national und international der Problematik des Klimawandels bewusst ist, so dass verstärkt alternative Verkehrskonzepte gefordert werden. Zu diesen sollte es gehören, den Schienenverkehr für Pendler attraktiver zu gestalten. Denn auch verkehrstechnisch würde die A49 für Autopendler keine Entlastung bringen, da der tägliche Stau in Richtung Frankfurt zeitweise bereits am „Gambacher Kreuz“ beginnt.
Aber vor allem für den Güterverkehr sollte der Schienenverkehr attraktiver gemacht werden. Dies würde zu einer allgemeinen Entspannung der Verkehrssituation auf den Straßen führen und direkt dem Wohle der Bürger dienen mit allen unmittelbar spürbaren Vorteilen wie weniger Lärm- und Schmutzbelastung, einer Reduzierung der Straßenschäden, aber vor allem einer wesentlich größeren Verkehrssicherheit. Abgesehen von der dann möglichen Vermeidung der stressbeladenen Bedingungen unter denen Lkw-Fahrer teilweise ihre Arbeit verrichten müssen, bei denen Geldstrafen für ein unzulässiges Überschreiten der Fahrzeiten von den Speditionen billigend in Kauf genommen werden. Entsprechende Dokumentationen haben dies ja erst kürzlich hinreichend aufgezeigt.
Eine A49 würde wohl auch nicht dazu führen, dass in der Region mehr oder attraktivere Arbeitsplätze entstehen. Direkt benachbarte Unternehmen wie F. Winter, Hoppe und Ferrerò verzeichneten auch ohne Autobahnanbindung in den vergangenen Jahrzehnten ein solides Wachstum, mit teilweise räumlicher Expansion am Standort. Dass eine umfangreiche Verkehrsanbindung mit Autobahnen nicht unweigerlich zu Mehrbeschäftigung führt, zeigt allein das Beispiel der Region Gießen, wo trotz direkter Anbindung an mehrere(!) Autobahnen die Arbeitslosigkeit höher ausfällt als in unserer Region.
Den von Ihnen ebenso beklagten Rückgang der Bevölkerungszahlen werden Sie schwerlich mit dem Angebot einer Autobahn aufhalten können. Glauben Sie denn tatsächlich, dass sich aufgrund einer A49 hier mehr Menschen ansiedeln würden? Der Bevölkerungsrückgang in Neustadt speziell ist u.a. im Zusammengang mit der fortschreitenden Schließung der Bundeswehreinrichtungen zu sehen. Hier fehlen immer zahlreicher die in der Regel ortsansässigen Berufssoldaten mit ihren Familien. Außerdem wird der hinreichend beschriebene demografische Wandel wohl auch Neustadt nicht verschonen.
In einer aktuell veröffentlichten Statistik ist in Deutschland die Zahl der Geburten im Jahr 2010 auf acht Geburten pro 1.000 Einwohner zurückgegangen. Deutschland ist nach Aussage des Statistischen Bundesamtes mittlerweile das kinderärmste Land Europas. Fahren sie einmal durch Neustadts Stadtteile, wo sie auf zahlreiche Wohnhäuser treffen, die aufgrund mangelnder Nachfolge in den Familien nun leer stehen.
Schließlich ist auch Ihre Argumentationslogik, dass es ohne eine A49 in Neustadt folglich zu einem Verzicht auf Lebensqualität komme, sehr bemerkenswert. Was ist das für eine Lebensqualität, wenn aufgrund der A49 zukünftig täglich ca. 38.000 Fahrzeuge und davon ca. 66% Transitverkehr (überwiegend LKW) direkt an Neustadt entlangrauschen?
Wie lebenswert wird ein „Rotkäppchen Land“, das von einer Autobahn mit all seiner Umweltbelastung (Lärm, Luftverschmutzung etc.) zerschnitten wird; oder wie erholsam ist dann das Wandern auf dem touristisch beworbenen Elisabethpfad entlang der Autobahn?
Herr Metz, Ihre Hoffnung auf eine Änderung der Taktik einer abschnittsweisen Bauweise der A49 bei einem Regierungswechsel in Hessen in Ehren. Doch ich denke, dass auch eine andere Landes bzw. Bundesregierung den Dukatenesel zur Weiterfinanzierung des Autobahnbaus ebenfalls nicht im Gepäck mitführt.
Ich schlage vor, auf eine weitere doch eher müßige Diskussion per Leserbrief zu verzichten, sondern stattdessen zunächst die Entwicklung der weiteren A49-(Nicht?)Finanzierung, sowie den Ausgang der angekündigten Klagen abzuwarten. Wahrscheinlich ist es sinnvoller, wenn wir uns seitens der Umweltverbände mit den politischen Vertretern dann zur gegebenen Zeit einmal zu einer Gesprächsrunde zusammenfinden, um mögliche Lösungen zur Bewältigung der Verkehrsproblematik Neustadts erneut zu diskutieren.
Michael Krieger, Umwelt- und Naturschutzgruppe Momberg