Neustädter Mitteilungsblatt

Neustadts Innenstadt erstrahlt auch diesmal wieder zur Advents- und Weihnachtszeit

Gewerbeverein und Kommune suchen Paten zum Erhalt der Weihnachtsbeleuchtung
Seit 1994 existiert die Neustädter Weihnachtsbeleuchtung in ihrer heutigen Form. Seinerzeit wurden hierfür 100.000,- DM investiert. Die Kommune brachte 30.000,-DM für die Verlegung von Elektrokabeln und die Aufstellung von Schaltkästen auf und bezuschusste die Lichterketten mit weiteren 30.000,- DM. Seitens des Gewerbevereines Neustadt e.V. und der Hauseigentümer in Markt- und Bahnhofstraße wurden 40.000,- DM für den Erwerb der Lichterketten gezahlt.
Seit dieser Zeit trägt die Stadt Neustadt die Stromkosten für die gesamte Weihnachtsbeleuchtung. Dies sind aktuell rund 2.500,-Euro. Zudem ist sie für die Anbringung der über die Straße hängenden Lichterketten verantwortlich. Seitens des Gewerbevereines wird die Unterhaltung der Beleuchtung an den Hausgiebeln übernommen.
Alljährlich erfreuen sich viele Neustädter, aber auch Besucher aus der Region, am Lichterglanz, der während der Advents- und Weihnachtszeit in der Innenstadt erstrahlt. Gerade für kleine Kinder ist diese festliche Pracht etwas besonders.
Auch in diesem Jahr, so Bürgermeister Thomas Groll, wird die Weihnachtsbeleuchtung vom 1. Advent bis zum Dreikönigstag am 6. Januar 2012 eingeschaltet. Gemeinsam mit dem Vorstand des Gewerbevereines wurden die etwas verkürzten Leuchtzeiten festgelegt: Die Weihnachtsbeleuchtung brennt jeweils von 16.30 -22.00 Uhr und von 6.30 – 8.00 Uhr.
Erfreulicherweise wird auch das „Deutsche Haus“ wieder in die Weihnachtsbeleuchtung einbezogen sein. Das Hessische Diakoniezentrum Hephata hat auf Bitten von Bürgermeister Thomas Groll die Kosten für ein LED-Lichterband übernommen.
Der Vorsitzende des Gewerbevereines Neustadt e.V., Thomas Heide, betont, dass die Neustädter Weihnachtsbeleuchtung etwas Besonderes darstelle und in der Region in dieser Form fast einmalig sei. Daher müsse man alles unternehmen, um sie auch zukünftig zu unterhalten.
Der Vorstand des Gewerbevereines kam daher kürzlich mit Bürgermeister Thomas Groll zu einem Meinungsaustausch zusammen. Man war sich darin einig, dass Verein und Kommune auch zukünftig im Rahmen des Machbaren „ihr Scherflein“ beitragen wollen, doch könne man die Investitionen des Jahres 1994 zweifellos nicht mehr tätigen. Daher, so Heide und Groll übereinstimmend, müsse man nach anderen Wegen suchen.
Auch wenn sich die Leitungen nach Mitteilung von Ulrich Hill aktuell noch in einem ordentlichen Zustand befinden, gibt es immer wieder Erneuerungsbedarf an der einen oder anderen Stelle.
Der Advent und die Weihnachtszeit ist eine ganz besondere Zeit des Jahres. Jeder möchte auf das bevorstehende Weihnachtsfest eingestimmt werden. Die stimmungsvolle Beleuchtung der Innenstadt trägt dazu in besonderem Maße bei. Aus Gesprächen mit Mitbürgern weiß man, dass sie auch bereit wären, ihr
Gewerbeverein und Kommune suchen daher „Paten“ für den langfristigen Erhalt der Weihnachtsbeleuchtung. Jeder kleine Beitrag ist hierfür willkommen.
Start der „Patenschaftsaktion“ für die Neustädter Weihnachtsbeleuchtung ist der 5. Nikolausmarkt am 3. Dezember 2011. Im Historischen Rathaus wird eine Spendenbox aufgebaut sein.
Gleichzeitig ist es ab sofort möglich, per Überweisung auf das Konto des Gewerbevereines Neustadt, Nr.: 70 000 466, Kennwort „Weihnachtsbeleuchtung“, bei der Sparkasse Marburg-Biedenkopf BLZ: 533 500 00, einen Beitrag zu leisten.
Der Junker Hans und seine Burgfräulein werden während des Nikolausmarktes mit einer weiteren Spendenbox in der Marktstraße unterwegs sein

Die „Bänker“ der AG 60plus Mengsberg

Die „Bänker“ der AG 60 plus Mengsberg haben in 2011 im Auftrag von Ortsvorsteher Karlheinz Kurz für die Stadt Neustadt fünf Ruhebänke hergestellt. Daneben wurden noch einige Bänke repariert und mit neuem Anstrich versehen. In den Wintermonaten werden die Ruhemöglichkeiten untergestellt und im zeitigen Frühjahr sorgen die Vorstandsmitglieder der AG 60plus wieder für die Aufstellung der Bänke.
In diesem Jahr konnten auch die 50 Nistkästen der AG erstmals als Brutstätte für unsere Singvögel genutzt werden. Ein Teil der Nistkästen wurde vom Mengsberger Vogelschutzwart Lothar Scherwenings an geeigneten Stellen platziert.
Die AG 60 plus wird sich auch am Stand der SPD beim Mengsberger Weihnachtsmarkt beteiligen.
Am 20. November 2011 hat Vorsitzender Klaus Giesa die Mitglieder und Freunde der AG zu einer Fahrt nach Trutzhain eingeladen. Dort steht die Besichtigung des Museums und das Hoffest der Firma Ragoß auf dem Programm.
Am Sonntag, dem 4. Dezember 2011 veranstaltet der SPD-Ortsverein seine Weihnachtsfeier in der Klause. Neben Essen und Trinken gibt es ein weihnachtliches Programm mit Andacht und Weihnachtsliedern. Die Feier endet nach dem Kaffeetrinken am Nachmittag.
Der Vorstand der AG 60 plus beschäftigt sich zur Zeit mit Fragen, wie kann man den Ortsvorsteher und seine Arbeitsgruppen beim Landesentscheid „Unser Dorf hat Zukunft“ unterstützen.
In den Wintermonaten wird die Geselligkeit der Seniorinnen und Senioren im Vordergrund stehen. Gedacht ist an Schlachteessen, Forellenessen und informative Veranstaltungen.

Ergebnisse der Kirmesbefragung wurden von Bürgermeister Thomas Groll vorgestellt Neustädter wollen die Trinitatiskirmes, aber mit Veränderungen

Bereits im Grußwort zur diesjährigen Kirmes hatte Bürgermeister Thomas Groll eine Umfrage zur Zukunft des Neustädter Volksfestes angekündigt. Im Juli und August fand die Befragung statt. Es wurden rund 2.100 Fragebögen über das örtliche Mitteilungsblatt verteilt. Zurückgegeben wurden 250, da manche Familien die rund 80 Fragen gemeinsam beantworteten, äußerten insgesamt rund 300 Personen ihre Meinung. Von 10-80 Jahren reichte dabei die Altersspanne.
Groll hob hervor, dass sich dankenswerter Weise eine Vielzahl jüngerer Neustädter an der Umfrage beteiligten, 42 Personen davon unter 30, weitere 31 in der Altersspanne 30-40. Das ist vor dem Hintergrund wichtig, weil es diese Generation ist, die in Zukunft die Kirmes trägt. Bis auf zwei hätten sich alle Teilnehmenden ernsthaft und intensiv mit dem Fragenkatalog auseinandergesetzt, eigene Ideen niedergeschrieben und teilweise Vorschläge in umfangreichen Anlagen dazugegeben. Dafür ist das Stadtoberhaupt besonders dankbar, zeigt es doch, dass diesen Neustädter Bürgern die Zukunft der Kirmes wichtig ist. 43 Bögen kamen ohne Namen zurück, auch diese wurden ausgewertet und in das Ergebnis einbezogen.
„Mag diese Umfrage auch nicht repräsentativ sein, so werden wir »doch alle umsetzbaren Anregungen, und davon gab es viele, ernsthaft prüfen. Ich denke, dass bereits zur Kirmes 2012 manche neue Idee Eingang in das Festprogramm finden wird. Dabei werden wir dieses Traditionsfest nicht von Grund auf verändern, denn es gibt Dinge, an denen wollen wir nicht rütteln. Mit der Teilnahme von rund 15 % sind wir sehr zufrieden, 90 % davon sind übrigens regelmäßige Kirmesbesucher“, freute sich Groll. „Ich denke, wer jetzt noch meckert, der ist selbst schuld, dafür habe ich dann auch kein Verständnis, denn jeder hatte die Chance sowohl Kritik anzumelden als auch Ideen vorzutragen. Ich denke, wir brauchen keine „Miesmacher“ sondern „Mitmacher“. Ich kann mir durchaus vorstellen, solche Befragungen zu wiederholen, denn das Feedback der Bevölkerung ist uns wichtig. Sachliche Ergebnisse führen zum Nachdenken und oftmals auch zu Verbesserungen.“
Aus der Umfrage geht hervor, dass die teilnehmenden Neustädter auch künftig Kirmes feiern wollen. 239 sprachen sich dafür aus, zehn plädierten für die Abschaffung. 163 waren der Meinung, es gäbe in der Stadt nicht zu viele Veranstaltungen, 70 waren anderer Meinung. Viele können sich die Kirmes nicht nur als traditionelles Neustädter Heimatfest, sondern als ein Fest für die gesamte Region vorstellen.
„Wir müssen wieder dazu kommen, dass das Festzelt wieder prop-pevoll ist. 150 der Befragten befanden die Werbung für ausreichend, 191 nehmen sie wahr, doch 90 sehen durchaus Verbesserungsbedarf besonders in der Gestaltung. Dabei sollte das Wichtigste durch Größe und Farbe betont werden. Angeregt wurde, gezielt Kirmesgesellschaften und Burschenschaften aus der Umgebung einzuladen. Über alles muss man nachdenken, dass es anders geht mit Werbung und Sponsoren hat das 33. Neustadt-Treffen unter Beweis gestellt.
159 Teilnehmer fanden vier Tage Kirmes nicht mehr angemessen, 83 wollen auch künftig von Freitag bis Montag feiern. 153 könnten auf den Freitag verzichten, für 69 kann der Montag ganz wegfallen. Die Frage der Zeitspanne müsse intensiv mit Brauerei, Festwirt, Imbissbetrieben und Schaustellern besprochen werden, zahlen diese doch erhebliche Gelder und müssen daher auch über eine entsprechende Einnahmemöglichkeit verfügen, so Groll. Man wolle jetzt die Gespräche abwarten und dann ein vernünftiges Finanzkonzept für die einzelnen Programmpunkte erstellen.
Vom Magistrat wurden Festwirte, Imbissbetreiber und Schausteller kontaktiert, nach deren Vorstellungen erfolgt dann die Ausschreibung für 2012. Jetzt laufen alle vergangenen Verträge aus, und man
muss nun nach zuverlässigen Partnern für die Zukunft Ausschau halten, wobei Groll äußerte, dass man eher kurzfristige Verträge anstrebe. Man strebe zudem an, den Festwirt mehr in die Programmgestaltung einzubinden, der könne im Einvernehmen mit der Kommune Kapellen und Künstler akquirieren, denn Festwirte haben das Ohr am Volke und verfügen meist über viele gute Kontakte.
Für den unteren Platz wird ein Generalpächter für die Fressmeile gesucht, für den oberen Platz ein Generalpächter für die Karussells, Autoscooter, Kinderkarussell, sowie Schieß- und Losbuden. Von einer Selbstvermarktung durch die Stadt ist man abgekommen.
Einen Fassanstich zu Beginn der Kirmes wünschen sich 218, allerdings möchten 132 diesen in der Lehmkaute statt auf dem Marktplatz, wobei für die Mehrheit alle Veranstaltungen in die Lehmkaute gehören.
Einige wünschen sich, aus der Kirmes ein Altstadtfest zu machen. Dafür gebe es nicht den notwendigen Rückhalt, denn in Altstadt und Bürgerpark müsste jedes Jahr aufs neue mit viel Aufwand und viel Geld die notwendige Infrastruktur geschaffen werden. Die Kirmes ist nun mal nicht wie ein einmaliges Fest zu behandeln, sondern soll wiederkehrend Erfolg versprechen.
Gewünscht wird auf jeden Fall eine Musikveranstaltung für die Jugend, statt Rockabend wird hier eine Disco favorisiert. Die Angebote für Kinder und Jugendliche scheinen ausreichend. 154 Teilnehmer wollen nach wie vor einen Samstagnachmittag mit Programm im Festzelt, wenn alle, die das wünschen, kämen, hätten wir mehr Besucher als die Jahre zuvor, so Groll. Einbezogen werden sollen auf jeden Fall die Schule und die Kindergärten, meinten viele. 153 können sich durchaus eine „Misswahl“ wieder vorstellen, auch die „Neustädter Boxnacht“ könne da stattfinden, meinen 109 Befragte. 110 Personen wünschen sich für den Samstagabend einen „Stargast“, 88 schlagen einen „Bunten Abend“ vor. Die Spanne geht von 58, die 15,00 Euro Eintritt zahlen würden bis zu 52, die sogar bereit sind mehr auszugeben. Natürlich wollen alle gerne ein tolles Programm, so Groll, aber ob das aufgeht, ist nach den Erfahrungen der letzten Jahre schwer vorstellbar. Ein „Bunter Abend“ mit Akteuren aus der Region und Neustadt, getragen von Sponsoren geht vielleicht eher auf.
Angeregt wurde auch der generelle Verzicht von Eintritt, dazu müsse man sich umhören, ob das möglich wäre.
Das Feuerwerk soll auf jeden Fall beibehalten werden, dafür votierten 205 Befragte. Auch am Festzug soll nicht gerüttelt werden, 214 wollen auf diesen Höhepunkt des Festes nicht verzichten, 157 davon wären sogar bereit einen kleinen Obolus zu zahlen. Eintritt auf den Festplatz sei weder zeitgemäß noch rechtlich vertretbar, aber den Verkauf eines Kirmespins könne man überlegen. Angeregt wurde ferner, die Vereine der Stadtteile mit in den Kirmeszüge zu integrieren. Das ist eine ganz tolle Idee, fand das Stadtoberhaupt. Dazu werden wir das Gespräch mit den Vereinen suchen. Die Musikshow nach dem Umzug wird von 198 ebenfalls weiter gewünscht.
196 wollen auch am Frühschoppen nicht rütteln. Dabei wünschen sich 170 einen Beginn deutlich vor 12.00 Uhr. Ein Spiel ohne Grenzen halten 173 für eine gute Idee. Die Amtseinführung von Junker Hans und seinen Burgfräuleins ist für 194 Befragte fester Bestandteil, nicht ganz so hoch bewerten die Befragten den Neubürgertrunk.
„Wir haben viele Anregungen bekommen“, freute sich Bürgermeister Thomas Groll. „Nun ist es an uns, Gespräche zu führen und einen soliden finanziellen Rahmen zu erstellen. Der Magistrat hat ferner zu entscheiden, ob es in Zukunft eine „Festkommission“, oder einen „Festbeirat“ geben soll. Wir werden uns dieser Aufgabe stellen, denn unsere Kirmes hat es verdient.“

Verträge wurden unterzeichnet

Neue Netzgesellschaft Herrenwald startet am 1. Januar 2012
Mit der Unterzeichnung der Verträge für die Wegenutzung und die Verpachtung des Stromnetzes, sowie eines Konsortialvertrages und weiterer Vereinbarungen wurden am Montag im Stadtallendorfer Rathaus alle noch erforderlichen formalen Voraussetzungen für den Start der neuen Netzeigentumsgesellschaft geschaffen.
Zum 1. Januar 2012 wird damit die „NHG – Netzgesellschaft Herrenwald GmbH & Co. KG“, die von den Städten Stadtallendorf und Neustadt (Hessen) bereits im Mai 2011 gemeinsam mit der E.ON Mitte AG gegründet wurde, ihren Geschäftsbetrieb aufnehmen. Der operative Netzbetrieb erfolgt weiterhin durch E.ON Mitte als Pächterin des Stromnetzes. Geschäftsführer der NHG sind
Friedrich Greib, Leiter des Fachbereiches 1 der Stadtverwaltung in Stadtallendorf und Marco Müller, Leiter des E.ON Mitte-Regionalzentrums Süd. An der Vertragsunterzeichnung nahmen außerdem die Bürgermeister Manfred Vollmer und Thomas Groll, die Ersten Stadträte Heinrich Reinhardt und Werner Kappel, E.ON Mitte-Vorstandsmitglied Georg von Meibom und der Leiter des Bereiches Netztechnik Jörg Hartmann sowie der Geschäftsführer der BHG Beteiligungsgesellschaft Herrenwald, Holger Michel, Leiter des Fachbereiches II der Stadtverwaltung Neustadt (Hessen) teil.
Mit dem Ziel, sich am Netzeigentum zu beteiligen, hatten die Stadtverordneten der Städte Stadtallendorf und Neustadt im Zuge der Neuvergabe der Stromkonzession im März 2011 die Gründung einer gemeinsamen Netzeigentumsgesellschaft mit E.ON Mitte als Partner beschlossen. Vorausgegangen war ein intensives Auswahlverfahren.
Die Netzgesellschaft Herrenwald ist als Netzeigentumsgesellschaft in Form einer GmbH und Co. KG ausgestaltet. Stadtallendorf und Neustadt halten gemeinsam 49 Prozent der Anteile. Durch besondere vertragliche Vereinbarungen haben sie jedoch ein umfangreiches Mitspracherecht und somit wesentlichen Einfluss bei allen wichtigen Entscheidungen wie beispielsweise bei der strategischen Netzplanung zur Umsetzung der Energiewende oder bei der Aufstellung und Genehmigung des jährlichen Wirtschaftsplanes. E.ON Mitte hält 51 Prozent der Anteile.
Mit der neuen Netzgesellschaft investieren beide Städte in das Eigentum der örtlichen Stromnetze mit dem Ziel, eine möglichst sichere, preisgünstige, verbraucherfreundliche, effiziente und umweltverträgliche Versorgung der Allgemeinheit mit Elektrizität sicherzustellen. Dies garantiert E.ON Mitte wie bisher mit ihren qualifizierten und erfahrenen Mitarbeitern. Für die Netzkunden in Stadtallendorf und Neustadt sind damit keine Änderungen verbunden. Ferner wird E.ON Mitte in Stadtallendorf einen neuen Standort begründen und mindestens zehn neue Arbeitsplätze schaffen. Die Bürger erhalten so auch einen direkten Ansprechpartner vor Ort.

Internationales Jahr der Wälder 2011
Ausstellungstafeln im Neustädter Rathaus

Dankenswerterweise beteiligte sich das Forstamt Kirchhain mit einem Informationsstand am 33. „Neustadt-in-Europa-Treffen“ 2011 im hiesigen Bürgerpark. Seinerzeit wurden auch vier Ausstellungstafeln zum internationalen Jahr der Wälder 2011 vorgestellt.
Auf einer dieser Tafeln erfährt man Näheres zum Neustädter Stadtwald. Beispielsweise werden die Anteile der Baumartengruppen und die Entwicklung von Durchschnittsvorrat, Zuwachs und Einschlag in den letzten Jahren dargestellt. Auch die einzelnen Abteilungen kann man auf einer Karte erkennen. Die weiteren Tafeln befassen sich mit dem Thema Kohlendioxid und die „Bedeutung des Waldes“, dem „Naturschutz des Waldes“ und der multifunktionalen Waldwirtschaft.
Forstamtsleiter Lutz Hofheinz und der Neustädter Revierförster Klaus Schild erläuterten Bürgermeister Thomas Groll kürzlich die von ihnen zusammengestellten Schaubilder und Grafiken.
Groll dankte dem HESSEN-FORST für die Teilnahme am Neustadt-Treffen und zeigte sich erfreut darüber, dass Forstdirektor Lutz Hofheinz die vier Tafeln der Kommune schenkte.
In den kommenden Wochen haben Besucher des Rathauses während der Öffnungszeiten Gelegenheit, sich sowohl über den Neustädter Stadtwald als auch die vielfältigen Funktionen des Waldes im Foyer des Rathauses Hauptgebäudes zu informieren.

Informationen über den derzeitigen Stand der Bewirtschaftung des Stadtwaldes Neustadt (Hessen)

Erneut sehr gutes Betriebsergebnis erzielt
Gemeinsam mit dem Leiter der Forstamtes Kirchhain, Forstdirektor Lutz Hofheinz, und dem Neustädter Revierförster, Forstamtmann Klaus Schild, stellte Bürgermeister Thomas Groll im Rahmen eines Pressegespräches das vorläufige Betriebsergebnis für das Jahr 2011 im hiesigen Stadtwald vor. Derzeit beträgt die Betriebsfläche rund 990 Hektar. Die Bewirtschaftung erfolgt durch den Landesbetrieb HESSEN-FORST, Forstamt Kirchhain, Revierförsterei Neustadt.
Bürgermeister Thomas Groll verwies zu Beginn darauf, dass es seit langen Jahren eine gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit dem Landesbetrieb HESSEN-FORST gebe. Kommune und Forstamt seien sich darin einig, dass die Bewirtschaftung des Stadtwaldes nachhaltig, das heißt zukunftsgerichtet, stattfinden müsse. Nach den vermehrten Einschlägen der letzten Jahre aufgrund der Unwetterereignisse werde man diese kontinuierlich reduzieren müssen und auch entsprechende Nachpflanzungen vornehmen, damit auch in Zukunft eine ordnungsgemäße Bewirtschaftung des Waldes stattfinden könne. „Kahlschläge wird es nicht geben“, stellt der Bürgermeister fest. Er ging weiterhin darauf ein, dass dem Wald vielfältige Funktionen innewohnen. Er sei ein Wirtschaftszweig der Kommune, werde von der Jägerschaft genutzt, diene der Bevölkerung als Ort der Freizeit und erfülle wichtige ökologische Funktionen. In den letzten Jahren wurde eine „Forstrücklage“ von 100.000 Euro angespart. Diese werde bei zurückgehenden Betriebsergebnissen für die Herstellung von Waldwegen oder Neuanpflanzungen Verwendung finden. Aus finanziellen Gründen ist es in diesem Jahr nicht möglich, der Rücklage weitere Gelder zuzuführen.
Die Herren Schild und Hofheinz nahmen sodann Stellung zum vorläufigen Betriebsergebnis des Jahres 2011 und gingen auf Fragen der Bewirtschaftung des Neustädter Stadtwaldes ein. Normaleinschlag ca. 5.600 Festmeter Holz nach der neuen Forsteinrichtung aus dem Jahr 2010. Im Vergleich zum letzten Planungsjahrzehnt hat sich eine Verringerung des Hiebssatzes von 7.333 Efm auf 5.557 Efm ergeben, was an den Zwangsnutzungen der letzten Jahre liegt.
In diesem Jahr musste mehr Holz als geplant eingeschlagen werden. So wurde bis ins Frühjahr noch Sturmholz aufgearbeitet und seit Mitte des Jahres musste vom Borkenkäfer befallenes Fichtenholz eingeschlagen werden. Bis jetzt wurden in diesem Jahr 10.000 Festmeter Holz im Stadtwald aufgearbeitet. Davon sind ca. 6.500 Fm so genannte Zwangsanfälle. Buche, Eiche und Kiefer wurden planmäßig genutzt, bei der Fichte fiel das dreifache der Normalnutzung an.
Die letzten Jahre sind stark durch die Kalamitäten geprägt worden: Kalamitätsnutzung

1.
2007
10.500 Festmeter
2.
2008
15.600 Festmeter
3.
2009
9.000 Festmeter
4.
2010
23.500 Festmeter
5.
2011
6.500 Festmeter

Die Bewirtschaftung des Stadtwaldes Neustadt war auch im Laufe des Jahres 2011 noch stark von den Nachwirkungen der Sturmschäden geprägt. So bildete auch in diesem Jahr die Aufforstung der Windwurfflächen, Nachbesserungen von Kulturen und die Bekämpfung der Borkenkäfer einen Schwerpunkt der Tätigkeit, Hier wurde mit erheblichem Aufwand bruttaugliches Material beseitigt, um die weitere Verbreitung der Käfer einzudämmen. Die Kronen wurden gehackt und als Energieholz verwertet. Auf den Einsatz von Insektiziden konnte durch die ständige Überwachung der gefährdeten Bestände verzichtet werden.
Der Holzanfall konnte in diesem Jahr wiederum sehr gut vermarktet werden. Die Holzpreise sind nach einem leichten Rückgang in den vergangenen Jahren wieder gestiegen und auch qualitativ schlechteres Holz konnte vom FA Kirchhain zu durchaus befriedigenden Preisen vermarktet werden. Nachdem im letzten Jahr eine Einnahme in Höhe von über 1.000.000 Euro erzielt wurde, belaufen sich die derzeitigen Erlöse einschl. der Brennholzverkäufe bereits jetzt auf ca. 840.000 Euro (bis Ende des Jahres geschätzte 900.000 Euro, damit wäre der Haushaltsansatz um über 550.000 Euro übertroffen). Zusätzlich erwartet die Stadt Neustadt einen Zuschuss zur Förderung im Bereich „Naturnahe Waldbewirtschaftung“ aus Landes-, Bundes,- und EU-Mitteln in Höhe von 19.000 Euro. Herr Schild rechnet zum Jahresende mit einem Überschuss von 450.000 Euro.
Den Mehreinnahmen stehen aber auch verstärkte Ausgaben gegenüber. Ca. 380.000 Euro, (Plan 214.000 €) überwiegend für Unternehmerleistungen, werden bis Ende des Jahres für die Waldbewirtschaftung aufgewendet. Wiederbewaldung und Bekämpfung der Borkenkäfer, sowie Schutz gegen Wildverbiss und Pflege wurden schon genannt. Auch in diesem Jahr werden wieder erhebliche Mittel (ca. 20.000 Euro) in die Instandsetzung von Waldwegen investiert.
Nachdem schon in den letzten drei Jahren etwa 66.000 Pflanzen auf den Windwurfflächen gepflanzt wurden, konnten auch in diesem Jahr nochmals 19.400 junge Bäume auf neun Hektar gepflanzt werden. Diese wurden dem jeweiligen Standort entsprechend ausgewählt. Bergahorn, Buche, Roterlen, Douglasie, Fichten, Hainbuchen, Traubeneichen und auch Eisbeeren (Baum des Jahres 2011) wurden gepflanzt und sollen in der nächsten Waldgeneration zu stabilen Mischwäldern heranwachsen. Insgesamt wurden in den letzten Jahren 32 Hektar aufgeforstet. Zum Schutz der jungen Bäumchen vor Wildverbiss wurden 4 km Zaun und 3.000 Einzelschutzhüllen neu erstellt.
Der Ausblick auf das Jahr 2012 ist positiv. Der Holzmarkt ist bei vielen Sortimenten durch eine positive Entwicklung und hohe Nachfrage nach Standardsortimenten gekennzeichnet. Ein Teil des kommenden Einschlages ist schon mit Verträgen abgesichert. Der Stadtwald Neustadt ist von seiner Struktur trotz der großen Schäden gut aufgestellt. Der Magistrat, die Verwaltung und das Hessische Forstamt Kirchhain arbeiten sehr konstruktiv und vertrauensvoll zusammen. Durch diese gute Partnerschaft kann sowohl eine zeitgemäße, naturnahe Waldbewirtschaftung, als auch ein sehr gutes betriebswirtschaftliches Ergebnis erreicht werden, wenngleich die Einnahmen in einem Normaljahr ohne Schadereignisse natürlich geringer sind.