Neustädter Mitteilungsblatt

„Denken und Handeln für morgen“ -Sparkasse verteilt Spenden

Ökumenische Diakoniestation Stadtallendorf-Neustadt
Der Vorstandsvorsitzende der Sparkasse Marburg Biedenkopf, Roland Hippe, und Vorstandsmitglied Rolf Zährl überreichten gestern stellvertretend für die 56 Gewinner im Landkreis Marburg-Biedenkopf Spendenbriefe u.a. an Irmgard Baum und Pfr. Thomas Peters, der Vorsitzenden und dem stellvertretenden Vorsitzenden der ökumenischen Diakoniestation Stadtallendorf-Neustadt, in Hohe von 200.000 Euro im Rahmen der Aktion „Denken und Händeln für morgen“.
Rolf Zährl: „Mit der Aktion „Denken und Handeln für morgen“ fördern wir nachhaltige Projekte in unserem Geschäftsgebiet. Die Reaktion von Vereinen und Institutionen auf unser Projekt hat gezeigt, dass sie sich stark damit beschäftigen, bei geplanten Maßnahmen nachhaltig und ressourcenschonend vorzugehen. 293 Anträge erreichten uns. Daraus resultieren 56 Gewinner, deren Projekte teilweise oder vollständig von uns gefördert werden“. Zährl weiter: „Aufgrund der großen Resonanz haben wir die für die Aktion geplante Fördersumme von 175.000 Euro um 25.000 Euro erhöht. Somit erhalten auch die Antragssteiler, deren Projekte nicht zu den Siegern gehören, eine Spende zu Weihnachten.“ Irmgard Baum bedankte sich für das entgegengebrachte Vertrauen und Pfarrer Thomas Peters erklärte: „Diese Spende ist ein klarer Impuls dafür, den geplanten Besuchsdienst in .Zusammenarbeit mit der ökumenischen Diakoniestation in Stadtallendorf und Neustadt zu starten und aufzubauen, um dadurch die Arbeit des Pflegedienstes zu ergänzen. Kranke, hilfe-und pflegebedürftige Menschen sind auf die Solidarität unserer Gesellschaft angewiesen. Mit ihrer Unterstützung können wir ehrenamtliches Engagement fördern und begleiten und damit einen sozialen Beitrag für morgen leisten.“
Zusätzlich zu den Spenden für die Aktion „Denken und Handeln für morgen“ schüttete die Sparkasse aus dem PS-Zweckertrag auch dieses Jahr wieder einen großen Betrag an zahlreiche Vereine und soziale Institutionen im Landkreis aus. Wie der Vorstandsvorsitzende der Sparkasse, Roland Hippe, ausführte, werden dieses Jahr 174.000 € an 440 Vereine vergeben. Roland Hippe: „Rechnen wir das mal zusammen: Für die Aktion „Denken und Handeln für morgen“ hat die Sparkasse 200.000 € an knapp 300 Vereine und Institutionen gegeben. Ca. 440 Vereine erhalten -oder haben im Laufe des Jahres 2010 erhalten – Spenden in Höhe von insgesamt 174.000 €. Das macht 740 Vereine, die wir mit insgesamt 374.000 € unterstützt haben.
Hippe weiter: „Die Sparkasse Marburg-Biedenkopf ist damit einer der größten, mutmaßlich sogar der größte Förderer im Landkreis Marburg-Biedenkopf. Ich denke, darauf können wir durchaus ein wenig stolz sein. Aber viel wichtiger: unsere Kunden können stolz sein, denn damit, dass sie Kunde bei uns sind und bleiben, fördern sie indirekt auch die Lebensqualität in Ihrem eigenen Umfeld. Unsere Kunden leisten somit einen wichtigen Beitrag zu einer nachhaltigen Entwicklung in ihrem direkten Umfeld.“ Die ökumenische Diakoniestation Stadtallendorf-Neustadt beschäftigt acht Mitarbeiter, die täglich im Einsatz sind und kranke und pflegebedürftige Menschen in ihrer gewohnten häuslichen Umgebung pflegen, beraten und begleiten. Pflegedienstleiter Frank Thiedemann stellt gerne persönlich das umfangreiche Angebot in Verbindung mit den Dienstleistungen vor. Eine Kontaktaufnahme mit der Diakoniestation ist in Stadtallendorf, Am Markt, auch von 12.00 -13.00 Uhr unter der Tel. Nr. 0 64 28-18 82 möglich.

Zukunft der kommunalen Finanzen 1. Fraktionsforum des CDU-Stadtverbandes im Zollhof in Speckswinkel

„Wir möchten im Vorfeld der am 27.März 2011 stattfindenden Kommunalwahlen vom CDU-Stadtverband Neustadt alle interessierten Bürgerinnen und Bürger zu Fraktionsforen mit unterschiedlichen Themen einladen“, so Franz Michels zur Begrüßung im Zollhof. „Bei diesen Veranstaltungen sollen Themen behandelt werden, die von besonderer Bedeutung für die Politik vor Ort sind. Im Einzelnen handelt es sich um folgende Themen.“
1. Zukunft der kommunalen Finanzen, (22.11.2010), Referent Dr. Thomas Schäfer, Staatssekretär im Hessischen Ministerium der Finanzen,
2. Förderung des Ehrenamtes und des Sports, (12.01.2011), Referent Dr. Rolf Müller MdL, Präsident des Landessportbundes Hessen, (verbunden mit dem Neujahrsempfang des CDU Stadtverbandes) ;
3. Kinderbetreuung, (10.02.2011), Referentin Petra Müller-Klepper, Staatssekretärin im Hessischen Ministerium für Arbeit, Familie und Gesundheit,
4. Entwicklung des ländlichen Raumes, (15.03.2011), Referent Dr. Lars Witteck, Regierungspräsident Gießen.
„Bei diesen Fraktionsforen wird jeweils vom Bürgermeister oder dem Ersten Stadtrat eine kurze Einleitung über den derzeitigen Stand in der Kommune gegeben. Nach den Referaten erfolgt dann ein Ausblick auf die nächsten fünf Jahre durch ein Mitglied der Fraktion, anschließend haben die Bürger Gelegenheit, Fragen zu stellen“, fuhr Michels fort und begrüßte zum 1, Fraktionsforum den Hessischen Finanzminister Dr. Thomas Schäfer. Pen Ausblick auf die nächsten fünf Jahre gab Karl Stehl, der Vorsitzende des Haupt- und Finanzausschusses. Zunächst hatte Bürgermeister Thomas Groll die Gelegenheit kurz auf die finanzielle Lage der Kommune einzugehen. Groll erklärte, dass sich mit geringeren Steuereinnahmen die finanzielle Lage der Kommune schlecht entwickelt habe. Auch die Wirtschaftskrise hat keinen Bogen um Neustadt gemacht, es fehlen rund 1,5 Millionen Euro. Die Einführung der Doppik, der er nach wie vor skeptisch gegenüber stehe, weil er das System für eine Gemeinde nicht für richtig halte, habe sein Übriges getan. „Bei aller Kritik der Zuwendungen soll allerdings nicht der Eindruck entstehen, dass das Land uns nicht unterstützt“, so Groll. „Das Land steht schon zu seinen Kommunen, aber trotz aller Probleme wird es nur dann funktionieren, wenn Land und Kommunen den Weg gemeinsam gehen. Da möchte ich schon um die Änderung des kommunalen Finanzausgleiches bitten, denn wenn man den ländlichen Raum erhalten will, muss man die kleinen Städte und Gemeinden stärken, damit die Bürger nicht in die Metropolen abwandern. Wir haben mit unseren Projekten wie Kindergarten, Vereinsförderung, den Arbeiten übers Konjunkturpaket II oder Dorferneuerung nicht nur ins heute sondern auch ins morgen investiert. Die Botschaft muss unter anderem sein, was können wir in‘ den Kommunen freiwillig leisten, was müssen wir erbringen, wo können wir sparen und werden wir uns der Herausforderung der nächsten Jahre stellen. Ich denke ja, ich stehe zwar im März nicht zur Wahl, habe aber Interesse, dass sie gut ausgehen.“ „80 Millionen weniger Einnahmen, die werden uns jedes Jahr fehlen, auch die große Wirtschaftskrise bleibt uns dauerhaft, weil sie uns um etliche Jahre zurückgeworfen hat“, so Dr. Thomas Schäfer. „Jetzt sind kluge Entscheidungen gefragt, besonders in dieser Krisensituation. Wir wollen aber nicht vergessen, dass wir bei allen Problemen, die wir haben, es in anderen europäischen Ländern noch weit größere Probleme gibt. Trotzdem, der Bund hat Probleme, das Land hat Schulden und das ist hart, das ist Anspannung, weil viele auf den kommunalen Ebenen geglaubt haben, dieser Kelch gehe an ihnen vorbei. Die Kommunen müssen ihre Gebührenhaushalte ausgleichen, Hessische Hebesätze sind niedriger als in den neuen Bundesländern, da müssen die Kommunen ihre Hausaufgaben machen. Wir leisten uns in Deutschland ein ungeheuer teures Sozialsystem, der letzte kommunale Finanzausgleich war vor 40 Jahren. Die ländlichen strukturarmen Räume müssen mehr Mittel bekommen, als die in der Nähe von Metropolen. Wir sind gemeinsam in schwieriger Situation bei den Haushalten und -müssen aufpassen, dass uns auf dem Weg nicht die Puste ausgeht. Jetzt gilt es die Wirtschaft zu stärken, damit Gelder fließen.“ „Ich habe keine Glaskugel zu Hause, in der ich die Entwicklung der kommenden fünf Jahre herauslesen kann“,.so Karl Stehl. „Ich denke, es gilt zu sparen, wo möglich und zu investieren, wo nötig. „Wir sind auf Gewerbesteuer, Einkommenssteueranteile und Schlüsselzuweisungen angewiesen und müssen trotzdem sparen. Wo können wir das tun, bei den Bädern, der Vereinsförderung, den Gemeinschaftshäusern? Müssen wir Personalkosten hinterfragen, wobei Verwaltung und Bauhof funktionieren müssen. Wie geht es weiter im Zuge des Demographischen Wandels oder mit der Abwanderung von Bürgern, für Schnickschnack haben wir kein Geld, trotzdem müssen wir für die Zukunft Entscheidungen herbeiführen.“ Anschließend beantwortete Dr. Schäfer noch Fragen. Da ging es um die Prokopfverschuldung, die Finanzkrisen in Griechenland und Irland, wie geht es mit Portugal oder Spanien weiter? Bleibt der Euro stabil, ist Zuwanderung überschaubar, wie sieht es mit Abwanderung von qualifizierten Kräften aus?