Neustädter Mitteilungsblatt

Neustadt in alle Himmelsrichtungen optimal vernetzen Rad- und Wanderwegenetz soll mittelfristig ausgebaut werden

Radfahren und Wandern sind in. Immer mehr Menschen sind in ihrer Freizeit aktiv und erkunden ihre Heimat mit dem „Drahtesel“ oder „auf Schusters Rappen“. In diesen beiden Bereichen erzielt auch die nationale Touristikbranche die stärksten Zuwächse. Diesen Entwicklungen möchte nach den Worten von Bürgermeister Thomas Groll auch die Stadt Neustadt mittelfristig Rechnung tragen. „Als Wohnstadt wollen wir unseren Einwohnern ein attraktives Freizeitangebot bieten. Auch wenn wir aufgrund derzeit weitgehend fehlender gastronomischer Infrastruktur leider kein Ort für einen Mehrtagesurlaub sind, wollen wir dennoch versuchen, ein kleines Stück vom Kuchen abzubekommen und auf Tagestouristen setzen“, so Groll. Durch die Mitgliedschaft im Tourismusservive „Rotkäppchenland“ sei ein erster Schritt getan worden. Der geplante Bau des Deutschlandradweges D 4 von Stadtallendorf über Neustadt nach Schwalmstadt sei ein weiterer Baustein.
„Neustadt wird dann tatsächlich das Tor zum Rotkäppchenland“, so der Bürgermeister. Man sei fest in den Zusammenschluss der 17 Städte und Gemeinden aus vier Landkreisen integriert, was auch darin zum Ausdruck komme, dass die diesjährige „Rotkäppchenwoche“ am 25. Juli in der Junker-Hansen-Stadt eröffnet werde. Über eine Verbesserung des innerstädtischen Radwegenetzes und eine Anbindung an die umliegenden Kommunen wurde in den städtischen Gremien bereits mehrfach beraten.
Im Stadtentwicklungskonzept „Projekt Zukunft Neustadt“ wird die Thematik ebenfalls behandelt. Dort heißt es u. a. „Die Bedingungen zum Radfahren sind in Neustadt…ideal. Abseits der wenigen dicht befahrenen Verkehrsachsen gibt es meist geeignete Alternativrouten auf Seitenstraßen oder separaten Wegen. Vorrangiges Ziel sollte die Ergänzung des Wegenetzes vor allem dort, wo durchgehend befestigte Wege bisher fehlen, sowie die Kennzeichnung und Beschilderung der Wege sein.“
Bürgermeister Thomas Groll führte diesbezüglich in den letzten Wochen Gespräche mit der TouR Gmbh des Landkreises Marburg-Biedenkopf. Diese fungiert neben ihrer Hauptaufgabe, der touristischen Vermarktung des Kreises, auch als PLanungs- und Beratungsbüro für rad- und wandertouristische Infrastruktur. In der vergangenen Woche besprachen Bürgermeister Groll und der Leiter des Fachbereiches II – Ordnungswesen, Bürgerservice und Öffentlichkeitsarbeit – Norbert Gies die Thematik mit Thomas Meyer von der TouR GmbH bei einem Vor-Ort-Termin. Die TouR GmbH wird für die Kommune ein Radwegekonzept erarbeiten. Dieses soll den Deutschlandradweg D 4 ebenso berücksichtigen wie die Schaffung guter Verbindungen zwischen der Kernstadt und den Stadtteilen. Zudem soll der Anschluss an bereits bestehende (über)regionale Radwege hergestellt werden. Zum Planungsauftrag gehört die Festlegung der Wege, deren Ausschilderung, die Ermittlung von Baukosten, sowie die Schaffung der notwendigen Infrastruktur (Rastplätze, Schutzhütten u. ä.). Auch sollen Vorschläge für Hinweistafeln zu Sehenswürdigkeiten und gastronomischen Einrichtungen erstellt werden. Das Konzept soll Anfang 2011 vorliegen. Im Anschluss daran sollen Förderanträge nach dem Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz (GVFG) bzw. dem ELER-Programm der Region Herrenwald auf den Weg gebracht werden. Die schrittweise Umsetzung strebt Bürgermeister Thomas Groll ab 2012 an.
„Aufgrund unserer Haushaltslage werden wir nicht alles auf einmal erledigen können, sondern müssen sicher Abschnitte bilden. Die Realisierung hängt zudem von den zur Verfügung stehenden Fördermitteln ab.“.Wichtig sei aber, frühzeitig über ein fundiertes Konzept zu verfügen, um dann Baustein für Baustein im Rahmen der Prioritätensetzung der jeweiligen Haushalte anzugehen. Thomas Meyer wird die anstehenden Planungen in der öffentlichen Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung, Bauwesen, Umwelt, Landwirtschaft und Forsten am 8. Juni 2010 vorstellen. In diesen Tagen beriet der Bürgermeister zudem mit Ludwig Noth-vogel (Wanderverein Neustadt), Helmut Zieße (Heimat- und Verschönerungsverein Mengsberg), Willibald Groß (Heimat- und Verschönerungsverein Momberg), Karl Stehl (Heimat- und Verschönerungsverein Speckswinkel) und Karl-Friedrich Friauf über die Ausschilderung eines stadtteilübergreifenden Wanderweges „Rund um Neustadt“. Hierbei soll weitgehend auf bestehende Wege zurückgegriffen werden. Auch das „Rotkäppchenland“ plant aktuell den Ausbau der Wanderwege und wird Neustadt selbstverständlich an die Route anschließen.

Region Herrenwald e. V. auf der „Oberhessenschau“ präsent

Bis zum 18. April 2010 fand auf dem Messegelände Afföller in Marburg/Lahn die 18. Oberhessenschau statt. An dieser größten Verbraucherausstellung zwischen Frankfurt/Main und Kassel nahm auch die Region Herrenwald e. V. mit einem ansprechend gestalteten Informationsstand teil.
Die Städte Neustadt (Hessen) und Stadtallendorf nutzten die „Oberhessenschau“ bereits zum zweiten Male, um die Besucher auf die vielfältigen Veranstaltungen in den beiden Kommunen aufmerksam zu machen. Mittels einer Präsentation wurden die „Schokoladenseiten“ der beiden Städte gezeigt.
Naturgemäß nutzte Stadtallendorf die Messe, um für den 50. Hessentag zu werben.
Neustadt hingegen rückte u. a. die Trinitatiskirmes in den Mittelpunkt seiner Präsentation. Aber auch auf das 33. Neustadt-inEuropa-Treffen 2011 wurde bereits hingewiesen. Auf besonderes Interesse der Besucher stieß am ersten Messewochenende die Präsentation des Arbeitskreises „Straßenmalerfestival“. Die Frauen und Männer um die Vorsitzende Roswitha Trümpert nutzten die Gelegenheit, um auf diese in der Region einmalige Veranstaltung aufmerksam zu machen. Eine von Klaus Günther Thiem erstellte Präsentation vermittelte vielfältige Eindrücke vom letztjährigen Straßenmalerfestival. Auf dem Außengelände wurde zudem gezeigt, wie die Gemälde entstehen.
Auch am letzten Wochenende war der Arbeitskreis vor Ort. Während des Messerundganges der Ehrengäste konnten Bürgermeister Thomas Groll, zugleich Vorsitzender der Region Herrenwald e. V, und sein Stadtallendorfer Kollege Manfred Vollmer u. a. Regierungspräsidenten Dr. Lars Witteck, Landrat Robert Fischbach und Oberbürgermeister Egon Vaupel am Stand der Region Herrenwald e. V. begrüßen.
Dr. Witteck, der am 08. Juni 2010 der Stadt Neustadt (Hessen) einen Gemeindebesuch abstatten wird, zeigte sich angetan von den vielfältigen Aktivitäten in den beiden Städten. Bürgermeister Groll nutzte die Gelegenheit, den Regierungspräsidenten auch über die Projekte der Region Herrenwald zu informieren. Insbesondere erwähnte er hier den zwischen beiden Kommunen geplanten Natur- und Märchenpfad. Am Eröffnungstag hatte die Region Herrenwald zudem die Gelegenheit, sich im Zelt der Messegastronomie zu präsentieren. Diesmal stellte man die Veranstaltungen der Stadt Neustadt in den Mittelpunkt. Bürgermeister Thomas Groll wurde von Junker Hans Andreas Schmittdiel, dem Burgfräulein Kathrin Schmitt und Roswitha Trümpert, der Vorsitzenden des Arbeitskreises Straßenmalerfestival, unterstützt.

Hessischer Rundfunk nimmt Junker-Hansen-Turm in Neustadt ins Visier

Marburger Land präsentiert von Fernsehautorin Astrid Dermutz
Fernsehautorin Astrid Dermutz und ihr Team waren im Marburger Land unterwegs. Mit Kamera und Mikrofon verweilten sie sechs Tage in Stadtallendorf und Umgebung und besuchten auch Neustadt. Mühlen, Bauernhöfe, das alte Dorf, Backgemeinschaft, Bauern, Originale, Jugend und Familien und den Junker-Hansen-Turm sowie die Sehenswürdigkeiten in Neustadts Altstadt waren Ziel der Kamera. Am Ende steht ein Kulturfeacher über die Region. „Ich bin Entdeckerin aus Leidenschaft“, so Astrid Dermutz, deren Wurzeln in Italien liegen. „Wenn ich mit meinem Team auf Reisen
bin, egal ob in Deutschland oder im Ausland, dann möchte ich am Ende, dass die Leute, die unseren Bericht sehen, etwas Neues entdecken. Ich arbeite mit Engagement für den Hessischen Rundfunk und auch für den Kultursender ARTE.
Die gesamte Gegend hier in Stadtallendorf und Neustadt hat einen herben Charme, neue Bauwerke, gemischt mit alten Industrieanlagen, das alte Dorf in Stadtallendorf, über das es spannende Geschichten gibt, der Turm hier in Neustadt oder die bestehende Kultur in der Altstadt, das. lohnt sich aufzuzeigen. Es gibt aber auch anderes aus der Region zu berichten, wie das Bauernsterben oder den Verlust von Tante Emma Läden. Ich möchte allen Dank sagen, die sich in der Woche an den Dreharbeiten beteiligt haben, die Auskunft erteilt haben, uns Wichtiges gezeigt und erzählt haben. Allen Dank , die uns ihre Höfe, ihre Mühlen, ihre Gaststätten und Cafes geöffnet haben.
Hier in Neustadt fand ich wohlwollende Unterstützung von der Stadt mit Ordnungsamtsleiter Norbert Gies, sowie von Gerhard Bieker und Hans-Richard Krapp vom Kulturhistorischen Verein. Der Beitrag mit einer Länge von 45 Minuten wird am 25. Mai 2010 um 20.15 Uhr im HR ausgestrahlt.

„Neustadt wird grün“ findet auch 2010 eine Fortsetzung

Arbeiten am Erholungsgarten in der Ringstraße zeigen sichtbare Erfolge
Die 2007 gestartete Aktion „Neustadt wird grün“ findet nach den Worten von Bürgermeister Thomas Groll auch in diesem Jahr eine Fortsetzung. Auch der seinerzeit gegründete Arbeitskreis hat Ende März bereits getagt, eine Bestandsaufnahme der Arbeiten des Jahres 2009 vorgenommen und die zukünftigen Aktivitäten besprochen.
Nachdem die Krokusse und Narzissen beim Junker-Hansen-Türm schon wieder verblüht sind, wird in den nächsten Tagen die farbenfrohe „Mössinger Mischung“ wieder an verschiedenen Stellen im Stadtgebiet ausgebracht. Nach einem ersten Versuch im vergangenen Jahr werden die Flächen am Feuerwehrhaus in Neustadt und am Ortsausgang Richtung Stadtallendorf erweitert. Zusätzlich wird die bunte Blütenpracht in der neu gestalteten Zimmererstraße in Momberg ausgesät. Auch vor dem Kindergarten „Sonnenschein“ in der Eichsfelder Straße und an der Ecke Am Ruschel-
berg/Alsfelder Straße wird die Blumenmischung ausgebracht werden. Im Stadtteil Mengsberg ist vorgesehen, die „Mössinger Mischung“ wieder beim Insektenhotel und vor dem Backhaus auszusäen. In Speckswinkel wird eine Fläche Richtung Hatzbach entsprechend hergestellt.
Zwischenzeitlich sind auch die Arbeiten am „Erholungsgarten“ in der Ringstraße weiter fortgeschritten. Diese werden sicherlich in den kommenden Wochen zu Ende gebracht werden, so dass eine kleine Einweihungsfeier alsbald stattfinden kann. In der Ringstraße wurden in der Nähe des Weidenbrunnens zudem einige nicht standortgerechte Nadelbäume entfernt. Hier ist die Anlage eines Pflanzstreifens mit Sträuchern vorgesehen. Diese Arbeiten sollen in der Pflanzperiode im Herbst durchgeführt werden. Gleiches gilt für den Beginn der Neugestaltung der Grünfläche vor dem Bahnhof. Auch dort wird ein großer Teil des vorhandenen Bewuchses entfernt werden und Neuanpflanzungen vorgenommen. Diese Arbeiten können erst in der zweiten Jahreshälfte durchgeführt werden, da der städtische Bauhof derzeit mit dringend notwendigen Unterhaltungsarbeiten im Bereich der Kindergärten und Kinderspielplätze befasst ist. Diese konnten aufgrund des langen und harten Winters erst jetzt begonnen werden. Auch sind im Zuge der Sanierungsarbeiten im Rathaus verschiedene Arbeiten zu erledigen.
Nach den Worten von Bürgermeister Thomas Groll haben diese Pflichtaufgaben Vorrang vor der „Kür“. Auch im Bereich des Rabenauplatzes gehen die Arbeiten zügig voran. Hier ist mit einem Abschluss im Frühsommer zu rechnen. Dann wird der Platz nicht nur eine neu gestaltete Wegeführung erhalten, sondern es werden auch Bepflanzungen vorgenommen sein und ein Springbrunnen mit fünf Fontänen wird den Platz verschönern. Der Förderverein Bürgerpark plant mit Unterstützung der Rosenanbauer aus Bad Nauheim-Steinfurth und der Kommune die Anlage eines Rosenbeetes im Park.
Die geplanten Arbeiten beim Struthbrunnen wurden durch die Auswirkungen des Sturmtiefes „Xynthia“ verzögert. In diesem Bereich gab es erhebliche Schäden. Bürgermeister Groll, Betriebsamtsleiter Heiko Steuernagel und Revierförster Klaus Schild werden alsbald über das weitere Vorgehen beraten.

Aus der Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung, Bauwesen usw.

Nach der Begrüßung durch den Ausschussvorsitzenden Franz-Karl Pfeiffer informierte Bürgermeister Thomas Groll über die Immobilie Tegut. Er habe Kontakt zum 89jährigen Eigentümer aufgenommen, dessen Söhne sich jetzt um die Immobilie kümmern. Da der Eigentümer noch 16 Monate Miete erhält, pressiert es nicht mit neuen Lösungen. Es gibt inzwischen den einen oder anderen Interessenten, es wurden Lebensmitteldiscounter angeschrieben, die sich die Immobilie anschauen wollen. Da sich das Objekt aber in zweiter Lage befindet, wird es wohl schwierig zu vermarkten sein, der Eigentümer wird aber Interesse an der Vermarktung bekunden.
Es wurde weiter informiert, dass sich am 14. Juli 2010 Landeskonservator Weiß in Momberg die Ehre gibt. Dazu wird der Planungsbeirat geladen. Es wird um das Backhaus in Momberg gehen. Es ist schwer einzuschätzen, wie sich Volkes Meinung nun darstellt. Mal Feuer und Flamme und dann wieder dagegen, das hatten wir alles schon, so Artur Groß.
Die Mittel für den Bau des Kindergartens in der Allee sind bewilligt, so Groll. 180.000 Euro vom Land, 10% vom Kreis, 150.000 Euro aus dem Eier-Programm, das ist alles sehr erfreulich. Die Ausschreibung für die Gewerke läuft, Submission ist Ende April, Aufträge werden im Mai vergeben.
Aber nun kommt das Problem, so Groll. Es wurden Probebohrungen auf dem Gelände durchgeführt, das Bodengutachten hat ein katastrophales Ergebnis erbracht. Auf dem Gelände ist Torf eingebracht und es ist einfach nur nass, nass und nochmal nass. Jetzt müssen vor dem Neubau 1.800 m3 Boden entsorgt werden. Danach Schotter rein, Frostschutzschicht obendrauf, Mehrkosten in Höhe von 60-70.000 Euro. In die Überlegungen für den Neubau wurden indessen auch andere Standorte geprüft, es gab aber keine Alternative zum alten Standort.
Nach der Kernsondierung, so Bauamtsleiter Thomas Dickhaut, wurden fünf Schürfungen ausgeführt und Bodenaufschlüsse herbeigeführt. Das Ganze ist nun ein Meter tief abzutragen, dann mit Schotter und 50 cm Feinkornanteil mit Frostschutzmittel aufzutragen, damit man stabilen Baugrund erhält. Darüber eine tragende durchgängige Bodenplatte und darauf das Gebäude in Holzbauweise. Der Bodenaustausch ist nach vielen Recherchen die günstigste Variante. Ausgeschrieben sind nun die Bodenplatte und Zimmererarbeiten.

Aus der Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses

Nach der Begrüßung durch den Ausschussvorsitzenden Karl Stehl wurde über den Antrag der SPD-Fraktion über die Aufstellung der städtischen Grundstücke und Immobilien diskutiert. Damit wolle man eine Übersicht haben, von welchen man sich angesichts der finanziellen Situation der Stadt eventuell trennen könne. Die CDU-Fraktion finde den Antrag grundsätzlich gut, so Gerhard Heinmöller (CDU), man müsse sie ja nicht bis auf die Kleinsten erfassen.
„Wir werden alles auflisten, außer dem Wald, denn den wollen wir nicht verkaufen“, erklärte Bürgermeister Thomas Groll. „Ich denke man sollte Grundstücke ab 500 m2 und größer, Acker; Grünland usw. auflisten, denn es sei schon richtig, mal einen Überblick zu bekommen.
Diskutiert wurde auch über die Änderung der Satzung zur Erhebung einer Steuer auf Spielapparate und auf das Spielen um Geld und Sachwerte im Gebiet der Stadt Neustadt. Die Mitglieder empfahlen die Vorlage zur Annahme in die SVV. Empfohlen wurde ebenfalls einstimmig die überplanmäßige Auszahlung Grundhafte Erneuerung Emil-Rössler-Straße. Diskutiert wurde das über 90 Seiten starke Ergebnis der Jahresrechnung zum Haushaltsjahr 2008. Besonders Manfred Schmitz (SPD) hatte dazu einen ganzen Fragenkatalog. Am Ende empfahl der Ausschuss ihn zur Annahme in die SVV. Die einstimmige Empfehlung betraf ebenfalls die Magistratsvorlage „Projekt Zukunft Neustadt“, Integrierte Stadtentwicklung Handlungskonzept.
Zudem ging es noch einmal um das Haushaltssicherungskonzept zum Haushaltsplan 2010. In jeder Sitzung wolle man sich damit beschäftigen, so hat man es sich vorgenommen. Franz Michels kündigte an, dass die CDU-Fraktion verschiedenen Gebührenerhöhungen zustimmen werde.
Bürgermeister Thomas Groll informierte abschließend, dass man am 13. September 2010 den Nachtragshaushalt in die SVV einbringen werde, und am 22. September 2010 eine zusätzliche Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses zur ersten Lesung des Nachtrages plane. Die Abgeordneten mögen bitte beide Termine in den alten Terminplan übernehmen.

Aus der Sitzung des Jugend- und Sozialausschusses

Nach der Eröffnung durch den Vorsitzenden Jan von Holten ging Wolfram Ellenberg gleich auf den Antrag der SPD-Fraktion „Faire Milch für städtische Kindergärten“ ein, und wollte wissen, wie man sich das vorstellt, denn der Preisunterschied sei doch erheblich, und wer soll dann die Mehrkosten tragen? Der Unterschied zwischen H-Milch und Bio Milch betrage immerhin fast 50 Cent pro Liter. „Wir haben in Neustadt vier Kindertagesstätten, in denen 2.400 1 Milch pro Jahr, das bedeutet rund 9,6 1 pro Kind konsumiert werden. Die Kosten für die Milch betragen derzeit in der Kernzeit von 8.00-13.00 Uhr .von den Eltern 3,00 Euro. Nachmittags 1,00 Euro. Die Differenz von der normalen Milch aus der Kaufhalle zur Bio Milch kann die Stadt nicht übernehmen, das müsste man auf die Getränkekosten der Eltern aufschlagen. „Ich persönlich bin dafür, dass wir den Verbrauch von Milch steigern sollten, erstens ist sie gesund und man unterstützt die Bauern. Konsum erhöhen demnach ja, aber die Frage ist, wie viel Geld geben wir von den 3,00 Euro aus, ist da noch ein Puffer drin? Ich denke, wir alle sollten das Ganze noch einmal bis zur nächsten Sitzung überdenken und prüfen.
Außerdem sollten wir eine Informationsveranstaltung in den Kindergärten machen, ob es dann danach Bio Milch sein muss, dass werden wir dann sehen.
Die Frage ist weiter wie reagieren die Eltern, wenn wir jetzt einfach höhere Preise beschließen?“ „Ich denke, die Eltern sehen das durchaus positiv“, so Jörg Grasse. „Ich bin einigermaßen befremdet, dass der Antrag hier so ein Problem auslöst. Ich glaube, die Eltern werden das verstehen und deshalb sollte man es auch tun.“ Groll fügte noch einmal hinzu, dass die Erhöhung des Verbrauches von Milch in den Kindergärten durchaus seine Zustimmung findet, die Stadt die Mehrkosten aber nicht tragen kann. Man muss prüfen, ob sich die Mehrheit der Eltern dafür ausspricht, schließlich könne die Stadt die Mehrkosten den Eltern nicht einfach überstülpen. Einfach befragen, Ergebnisse zusammenstellen und in der nächsten Sitzung weiter besprechen, ob und unter welchen Bedingungen man den Antrag ausführen könne. Damit erklärten sich die Ausschussmitglieder einstimmig einverstanden. Weiter wurde informiert über die Teilhabeplanung „Ein Baustein zur Barrierefreien Gemeinde“ untersucht von Studenten aus Darmstadt. Dort hat man ganz andere Probleme und vieles davon könne man in Neustadt nicht übernehmen. Die wichtigsten Punkte aus der Planung hatte Groll herausgezogen und ging auf Einzelne im Besonderen ein.
Das Bürgerbüro könne man für neue Anregungen nutzen. Die Einrichtung eines Behindertenbeauftragten sei nicht notwendig. Barrierefreier Zugang zu öffentlichen Gebäuden ist teilweise schon realisiert wie mit dem Lift im Zollhof in Speckswinkel, demnächst einer im DGH Momberg. Betreutes Wohnen wäre ein Betätigungsfeld, mittelfristig kann man das auch in Neustadt anbieten. Wolfram Ellenberg schlug vor, an Müllbehältern Flyer in Deutsch, Türkisch und Russisch anzubringen, damit der Müll endlich ordnungsgemäß entsorgt wird.
Die Migranten sollen unsere Sprache lernen, so Groll, ich erwarte von ihnen Integrationswillen.
Anita Ochs erklärte dazu, dass den meisten Leuten die Mülltrennung schlichtweg egal wäre, das gelte auch für die deutschen Mitbürger.
Michael Dippel fand die Idee mit dem Flyer grundsätzlich gut, würde aber die Stellplätze so wählen, dass sie näher erreichbar sind. Wenn die Leute den Müll zu Hause sammeln müssen, habe er Verständnis, wenn es in den Restmüll entsorgt wird. Das gehe gar nicht, so Jörg Grasse, egal ob Eigenheim oder Mietwohnung, jeder ist angehalten Müll zu trennen. Trotzdem sollte noch mal aufgeklärt werden. Besonders bei Glas sei die Trennung nach Farben wichtig. Da dies Wertstoffe sind, die wieder verarbeitet werden, ist Trennung sinnvoll. Im Übrigen verfügen auch die LKW, die das Glas abtransportieren über getrennte Kammern. Papiertonnen immer gut füllen, so Thomas Groll noch abschließend, denn dafür gibt es seit einem halben Jahr Geld vom Kreis für die Stadt, damit kann man die Müllgebühren stabil halten.

Jugendgespräch im Jugendclub Speckswinkel

Jugendliche zwischen 11 und 24 Jahren sehr diskussionsfreudig
Bürgermeister Thomas Groll eröffnete das erste von vier Jugendgesprächen im Jugendclub Speckswinkel.
Ortsvorsteher Karl Stehl, Wolfram Ellenberg, Franz Michels (CDU), Jörg Grasse (SPD), Stadtjugendpfleger Erik Hofmann und Ulrich Lambrecht, Hausmeister im Zollhof nahmen an dem Treffen teil.
Der Jugendclub in Speckswinkel ist derzeit geschlossen, er sah in den letzten Wochen nicht immer sehr gepflegt aus. Das ist aber nicht die Schuld der Jugendlichen, die heute hier gekommen sind, so Bürgermeister Groll nach der Begrüßung. „Wir würden gerne von Euch wissen, wie Ihr Euch den Jugendclub vorstellt, was Ihr für Ideen einbringen könnt?“
„Der Jugendclub ist eine tolle Sache, wir haben ja sonst keinen Treffpunkt, außer am Sportplatz. Der Club wird mehr von den älteren ab 15 aufwärts besucht“, so das Statement eines Jugendlichen. „Der Club muss sich den Bedürfnissen der Jugend anpassen. Laute Musik und abfeiern gehören auch mal dazu. In Discotheken können die Jugendlichen nicht. Es gibt auch kaum Fahrgelegenheiten und wenn gefeiert wird, dann gehört es schon mal dazu, dass nicht gleich aufgeräumt ist.“
Ein Jugendclub kann auf keinen Fall Ersatz für eine Disco sein, natürlich können Freunde einmal kommen, aber der Lärmpegel muss sich in Grenzen halten, irgendwann schlagen sonst die Nachbarn Alarm. Ortsvorsteher Karl Stehl fügte an, wenn dann aber die erste Tür kaputt geht, dann die zweite und so manch anderes mehr, dann geht das leider gar nicht. Es ist das Eigentum aller, und bei Euch zu Hause geht Ihr doch auch nicht so achtlos damit um. „Es gibt in Neustadt und den Stadtteilen vier Jugendclubs“, so Groll. „In Neustadt ist es eine andere, zum Teil schwierige Klientel, in Momberg sind die Jugendlichen richtig gut organisiert, die schmeißen den Club auch ohne Aufsicht. In Mengsberg ist der Jugendclub in kirchlichen Räumen untergebracht und hier gibt es keine Klagen.
In Speckswinkel drängen die Großen mit viel Party die Jüngeren aus dem Club. Das Ganze darf einfach nicht weiter so aus dem Ruder laufen. In Speckswinkel, so erklärte dann Stadtjugendpfleger
Erik Hofmann, war der Vorstand für die letzten Exzesse mit Alkohol verantwortlich. Trotz Rücknahme des Schlüssels wurde weiter Party gemacht. Leider betrifft es nur einige wenige, die für die Saufgelage verantwortlich sind. Nach der Renovierung sah der Jugendclub gut aus, jetzt ist wieder alles aus dem Lot und Selbstverwaltung geht hier gar nicht mehr.
Selbstverwaltung, bzw. Aufsicht und Vorstand schließen sich doch nicht aus, so Jörg Grasse. Die hier gekommen sind, sind doch die völlig falschen Ansprechpartner, die, die wirklich in den Jugendclubs Mist bauen, die kommen nicht in so eine Gesprächsrunde. Thomas Groll schlug vor, doch noch einmal einen Vorstand ins Leben zu rufen, das Ganze zunächst unter Aufsicht laufen zu lassen, später kann man vielleicht wieder in Eigenregie übernehmen. Er schlug ferner vor, zweimal im Jahr eine Discoveranstaltung für die Jugendlichen zu planen, entweder an einer Grillhütte oder im „Haus der Begegnung“ und einen Bus zur Jugendsportnacht in Neustadt zu organisieren.
Damit habe man keine guten Erfahrungen gemacht, so Hofmann, höchstens mit Altersbegrenzung bis 18 Jahre, wobei die Jugendlichen dagegen hielten, dass nicht zwangsläufig jeder Jugendliche über 18 Jahre böse sei.
Ich denke, dass den Ärger meist die Auswärtigen und nicht die eigene Klientel macht, so Jörg Grasse. Ich denke, man sollte solche Veranstaltungen anbieten, dabei aber Prioritäten setzen. „Es gibt hier unter Euch ein elfjähriges Mädchen, die sicher gerne mal in den Jugendclub als auch in die Disco gehen möchte“, so Wolfram Ellenberg. „Ich überlege, ob die Veranstaltungen nicht früher anfangen sollten. Zur Jugendsportnacht würden wir beim Fußballturnier unter dem Motto „Fair miteinander umgehen“ gerne Mädchen mit in die Mannschaften nehmen bzw. eine reine Mädchenmannschaft aufstellen.“
„Ich glaube wir reden hier am eigentlichen Problem vorbei“, meinte Karl Stehl. „Wir haben hier im Ort viele Gründungsmitglieder, die jetzt mit ein paar Kästen Bier unterm Arm im Jugendclub aufschlagen, Party machen und den Rest vergraulen.“ Die Dorfjugend ab 13 Jahre ist schon ganz gut zusammengewachsen, wir kommen auch ganz gut mit den älteren klar, dass Türen demoliert werden, ist natürlich nicht in Ordnung,“ so die Jugendlichen.
„Wir wollen schon, dass die Jugendlichen einen Raum haben, in dem sie sich treffen können“, so Groll. „Das auch möglichst jeden Tag, aber zurzeit ist er komplett geschlossen. Damit wir wieder aufmachen können, muss es funktionieren, und wenn es nicht anders geht, dann mit einer Aufsichtskraft. Ich denke, dass das hier auf dem Dorf doch möglich sein muss.“
Altersbeschränkungen sollte es nicht geben, aber es bedarf klarer Regeln, wie Alkoholverbot und Aufsicht, so Michels. Grasse fügte an, dass es unfair von den älteren ist, wenn sie durch ihr Verhalten dazu beitragen, dass der Club für die Jüngeren geschlossen bleibt.
Groll erklärte noch einmal nachdrücklich, dass es in den Jugendclubs keinen Alkohol geben darf, dabei wird es auch in Zukunft bleiben. „Wer die Finger nicht davon lassen kann, der muss schon daheim im Partykeller oder in der Disco abfeiern. Das Vertrauen, was Euch die Stadt entgegen gebracht hat, das habt Ihr verspielt. Sollte es in Zukunft wieder in richtigen Bahnen laufen, dann ist auch wieder Eigenverantwortung zulässig. Ich denke, es wird möglich sein, dass Junge und Ältere vernünftig miteinander umgehen können, aber da gibt es keine Bierchen oder Radlerchen. Klappt das nicht, bleibt der Club weiterhin geschlossen oder offen nur mit Aufsicht. Ich verstehe die Randale hier nicht, In Momberg gibt es zum Beispiel nie Klagen und keinerlei Zerstörungen, da haben wir zu den Jugendlichen großes Vertrauen. Was hier in Speckswinkel schon alles zerstört wurde, was das bis dato gekostet hat, dafür hätte man ganz andere Wünsche erfüllen können. Ich schlage vor, dass Ihr Euch ernsthaft mit der Frage beschäftigt, was Euch der Jugendclub wert ist. Mir persönlich wäre es sehr wichtig, wenn der Jugendclub hier wieder ordentlich geführt und gut genutzt würde.“