Neustädter Mitteilungsblatt

Stadtjugendpfleger Erik Hoffmann stellte ein Jugendprojekt im Ausschuss
für Jugend und Soziales vor

Realisierung 2009 aus finanziellen Gründen noch nicht möglich
Die Situation von Jugendlichen in Neustadt einhergehend mit Vandalismus und Sachbeschädigung im öffentlichen Raum bot in den letzten Jahren Anlass für vielfältige Diskussionen. Die negative Auswirkung des Freizeitverhaltens von Jugendlichen ist allgemein Thema in Bereich der Jugendarbeit, so Stadtjugendpfleger Erik Hoffmann. Auch in anderen Kommunen stellen sich ähnliche Fragen wie dem zerstörerischen Verhalten von Jugendlichen im öffentlichen Raum entgegengewirkt werden kann. In Neustadt steht den Jugendlichen seit 2006 ein neuer Jugendclub zur Verfügung. Das Raumangebot mit Freizeitaktivitäten beschränkt sich auf ca. 45m2. Genutzt werden hauptsächlich Kicker, Dart, Musikanlage und die Spielekonsole. Der Hofbereich wird während und nach den Öffnungszeiten von den Jugendlichen ebenfalls stark frequentiert.
Neben der niederschwelligen Jugendarbeit (Offener Treff im Jugendclub) versucht die Stadtjugendpflege Neustadt über monatliche Angebote den Jugendlichen Anreize zu schaffen, ihre Freizeit kreativer und abwechslungsreicher zu gestalten. Erfreulicherweise wird gerade in den letzten Monaten der Jugendraum von weitaus mehr Jugendlichen aufgesucht, als bislang zuvor. Insbesondere am Freitagabend finden sich zum Teil bis 50 Jugendliche auf dem Gelände des Jugendclubs ein. Dennoch muss konstatiert werden, dass die Stadtjugendpflege nur einen Teil der Jugendlichen erreicht, deren Freizeitverhalten anderenorts Grund zur Klage bietet. Auch vor und in dem Jugendclub treten dieselben Probleme wie auch im öffentlichen Raum auf. Regelverstöße gegen die Hausordnung finden täglich statt, können aber im Gegensatz zu den öffentlichen Plätzen hier zeitnah thematisiert werden.
Es stellen sich dieselben Herausforderungen. Wie können Jugendliche erreicht und Einfluss auf ihr Freizeitverhalten genommen werden? Die Identifikation mit den Räumlichkeiten und jugendspezifischen Angeboten ist ein Ansatz, sowie nachhaltige Angebote. Eine Ausweitung der Optionen für ihre Freizeitgestaltung ebenfalls. Denn gerade Jugendliche, die sich nicht in Vereinen integriert haben, beklagen sich über den Mangel an Freizeitangeboten. Sie stellen das Hauptklientel sowohl in der offenen Jugendarbeit als auch bei den Verwüstungen im öffentlichen Raum. Alkoholkonsum aus Langeweile, das ist leider die Realität vieler Jugendlicher auch in Neustadt, fuhr Hoffmann fort. Hierbei geht es nicht immer um den Wunsch „Party zu machen“, sondern Alkoholmissbrauch entsteht oft auch vor den Hintergrund mangelnder Möglichkeiten in der Freizeitgestaltung. Nicht wenige Jugendliche beklagen diesen Mangel in Neustadt. „Wo sollen wir hingehen?“ und „Was können wir dort machen?“, diese und andere Fragen sind für die Jugendlichen relevant. Es gibt im öffentlichen Raum wenige Plätze, an denen sie ihre Freizeit frei gestalten zu können. Oft verhalten sie sich aus Frust destruktiv und provokativ. Es handelt sich hierbei überwiegend um die nicht im Vereinsleben integrierten Jugendlichen. Sie gilt es mitzunehmen und ihnen Raum zur Mitgestaltung für den Freizeittreffpunkt zu geben. Das Gelände wird darüber zu „Ihrem Treffpunkt“, mit dem sie sich identifizieren. Erfahrungsgemäß wird darüber der Tendenz dieser Klientel zu Vandalismus entgegen gewirkt. Prinzipiell richtet sich das Angebot an alle Jugendlichen in Neustadt. Schwerpunktmäßig soll das Angebot Jugendliche ansprechen, die sich sonst an anderen öffentlichen Plätzen in Neustadt treffen. Hauptsächlich besteht die Zielgruppe aus Jugendlichen, die sich nicht in die bestehenden Gruppen- und Vereinsangebote in Neustadt integriert haben. Die Verbindung aus offener Jugendarbeit im Jugendclub mit einem angrenzenden Outdoor-Freizeittreffpunkt soll den Jugendlichen als zentrale Anlaufstelle in Neustadt dienen und ihre Möglichkeiten für eine kreative Freizeitgestaltung erweitern. Jugendliche verfügen dann auch außerhalb der Öffnungszeiten des Jugendclubs über einen Treffpunkt. Im Rahmen der Öffnungszeiten der offenen Jugendarbeit besteht die Möglichkeit in Konfliktsituationen zeitnah eingreifen zu können. Die Outdoor-Angebote für die Freizeitgestaltung der Jugendlichen sollen an ihrer Lebensrealität anknüpfen.
Der Freizeittreffpunkt soll die bestehenden Angebote in der offenen Jugendarbeit ergänzen. Gerade aber auch zu den Zeiten an denen der Jugendclub in der Kernstadt geschlossen ist, soll er den Jugendlichen als Anlaufstelle dienen. Die Angebote sollen den Jugendlichen Alternativen zum Alkoholkonsum und reinem „Abhängen“ bieten.
Wünschenswert wäre eine gruppenübergreifende allgemeine Akzeptanz des Freizeittreffpunktes. Die Chancen hierzu stehen gut, da die meisten Jugendlichen unabhängig ihrer Herkunft den Mangel an Möglichkeiten für ihre Freizeitgestaltung in Neustadt beklagen. Der Rückgang von Zerstörung und Vandalismus im Bürgerpark und an anderen öffentlichen Plätzen belege sicherlich den ersten Platz auf einer Liste der positiven Effekte. Aus Sicht der Jugendlichen wäre die Identifikation mit ihrer Stadt von Bedeutung. Im Hinblick auf das Jugendschutzgesetz stünde die Abnahme von Alkohol- und Zigarettenkonsum von Minderjährigen. Die Gestaltung eines Treffpunktes für Jugendliche geht in der Praxis der Jugendarbeit einher mit den Problemen, die sich auch an öffentlichen Plätzen darstellen. Auf jeden Fall sind bei der Planung negative Themen, wie „Lärmentwicklung, Abfallbeseitigung, Diebstahlschutz und Vandalismus“ zu berücksichtigen. Bereits in der Planungsphase sollte diesen Themen Rechnung getragen werden. Für eine etwaige Umgestaltung des ehemaligen Abenteuerspielplatzes neben dem Jugendraum „An der Weißmühle“ gab es erste Vorgespräche zu Freizeitgestaltung mit den Jugendlichen. Auf die Frage nach Ideen und Wünschen für eine Neugestaltung wurden genannt, Basketballkorb, Mountainbike- und Skateboardparcours, Fun-Box, Rampe, eine kleine Sitztribühne mit einem Platz für etwaige Auftritte, kleiner Bolzplatz, möglichst aus Beton zu gestalten. Denkbar wäre auch der Platz als möglicher Veranstaltungsort. Der Zaun zwischen dem Jugendclub und dem Gelände sollte entfernt werden. Bei der Materialwahl ist darauf zu achten, dass diese langfristigen Bestand haben. Aus diesem Grund werden derzeit in anderen Kommunen Skateranlagen aus HDF Platten ersetzt durch eine Bauweise aus Beton. Die Sitzgelegenheiten könnten ebenfalls aus Beton beschaffen sein.
Im Bereich der Planung könnte eine Zeichnung für die Umgestaltung des Platzes zunächst von den Jugendlichen entworfen werden und dann dem Bauamt übergeben werden. Aber auch die umgekehrte Folge ist denkbar. Die Jugendlichen sollten auf jeden Fall in die Planungsphase mit einbezogen werden, so Hoffmann. Im Bereich der Realisierung des Projektes sollten die Jugendlichen mitarbeiten. Wenn Arbeiten über den Bauhof der Stadt Neustadt geleistet werden können, sollten sie den städtischen Arbeitern zur Hand gehen. Die Arbeitskoordination der Jugendlichen würde über die Stadt, Stadtjugendpflege und das Streetworkprojekt Neustadt des bsj Marburg erfolgen. Eine Miteinbeziehung von Senioren in diesen Prozess ist nicht geeignet, da sich vermutlich Jugendliche für den Arbeitseinsatz einfinden werden, die meist einen schwierigen Sozialisationshintergrund aufweisen. Die Kosten stehen in Abhängigkeit zu den Leistungen die in Eigenleistung, sowie über den Bauhof erbracht werden können. Beispielsweise kann allein eine Fun-Box mehrere tausend Euro kosten, wenn sie als Fertigprodukt über den Handel erworben wird. Diese kann aber auch selbst entworfen und erstellt werden. Die genaue Kostenplanung müsste daher gemeinsam mit dem Bauamt erfolgen.
Das Konzept ist momentan nur ein Ideenentwurf, den die Stadtjugendpflege mit interessierten Jugendlichen erarbeitet hat. Die Weiterentwicklung soll in den kommenden Sitzungen des Jugend- und Sozialausschusses erfolgen und ist insbesondere im Hinblick auf den entstehenden Finanzbedarf offen im Ergebnis. Deshalb gibt es derzeit auch keinen konkreten Zeitplan für die etwaige Umsetzung des vorgestellten Jugendprojektes, merkte Stadtjugendpfleger Erik Hoffmann an. Auf keinen Fall wird dies noch im Jahr 2009 möglich sein.

Jahreshauptversammlung des SPD-Ortsvereins Neustadt

Die diesjährige Jahreshauptversammlung des SPD-Ortsvereins Neustadt fand am vorletzten Wochenende im „Haus der Begegnung“ statt.
Vorsitzender Georg August Metz begrüßte die anwesenden Mitglieder, wozu auch wieder ein neu hinzu gewonnenes Mitglied gehörte.
Die Zusammenkunft der Mitglieder bot einen geeigneten Rahmen, Erika Urban zu ehren, die seit 25 Jahren Mitglied in der SPD ist. Der 1. Vorsitzende überreichte ihr die Dankesurkunde nebst silberner Ehrennadel, sowie ein Blumenpräsent. Vorstandswahlen standen in diesem Jahr nicht an. Nachdem die üblichen Tagesordnungspunkte einer Jahreshauptversammlung zügig abgearbeitet waren, folgte unter der Devise „Müllsparen muss belohnt werden“ noch ein Antrag von Hans-Gerhard Gatzweiler zur Positionierung der SPD Neustadt in Sachen Neuausrichtung der Abfallpolitik. Hintergrund des Antrages ist der erkannte Bedarf, wonach die Stadt Neustadt in Kürze wieder die Entsorgungsleistungen neu auszuschreiben und zu vergeben hat. Nach eingehender Erörterung des Themas waren sich die Anwesenden darin einig, dass 1. die Stadt selbst weiterhin die Abfallentsorgung in eigener Regie betreiben soll, 2. die Abfallgebühren nicht nach Anzahl der Personen, sondern grundsätzlich nach Ge-
fäßgrößen zu berechnen sind, 3. sich der Nutzer zwischen zwei- oder vierwöchiger Abfuhr entscheiden können soll, 4. Nachbarn und Mitmieter ein Abfallgefäß gemeinsam nutzen können (insbes. bei 1- oder 2- Personenhaushalten) und 5. der Sperrmüll künftig nur noch auf Anforderung abgefahren werden soll.
Ziel dieser Maßnahmen soll eine langfristige Abfallmengenreduktion sein, um Kosten zu sparen, was sich wiederum bei den Gebühren senkend bemerkbar machen soll.
Die SPD-Fraktion in der Stadtverordnetenversammlung wurde gebeten, sich im Zuge der kommenden Verhandlungen für die Realisierung dieser Ziele aktiv einzusetzen.
Nach dem Dank des Vorsitzenden für die zahlreich erschienenen Mitglieder und deren reger Teilnahme am aktuellen politischen Geschehen wurde der offizielle Teil der Veranstaltung beendet. Zum Ausklang ging es noch für eine Weile zum gemütlichen Teil über.

Die Stadt Neustadt erinnerte mit einem feierlichen Festakt an „60

Deutsche Jahre“ Eine Ausstellung im Historischen Rathaus untermalte das Ganze mit Erinnerungsstücken
„Erinnern Sie sich noch an die beliebte Quizsendung „Dalli Dalli“ von Hans Rosenthal? In kürzester Zeit mussten Kandidaten Begriffe benennen, die ihnen zu einem Thema einfielen. Versuchen wir es doch einmal, was fällt Ihnen zu „60 Deutsche Jahren“ ein? Theodor Heuss und Angela Merkel, Herbert Wehner und Franz Josef Strauß, Weltmeisterschaft 1954 und Wembley Tor, Herbert v. Karajan und Dieter Bohlen, RAF-Terror oder das Wunder von Lengede, aber auch Walter Ulbricht und Hans Modrow, Broiler
und Trabi, Henry Maske und Jürgen Sparwasser. Namen, Begriffe, Ereignisse, unvollständig fürwahr, aber sie alle stehen stellvertretend für das Jubiläum, welches wir heute feiern“, so begrüßte Bürgermeister Thomas Groll auch im Namen von Gerhard Bieker vom Kulturhistorischen Verein die etwa 100 Gäste, die der Einladung in das katholische Pfarrheim gefolgt waren. Darunter Pfarrer Arnulf Hummel, für den Magistrat und SVV SVVst. Norbert Krapp, der Erste Stadtrat Werner Kappel, Ehrenstadtrat Ludwig Dippel, Staatssekretär a. D. Frank Gotthardt, Vertreter der Bundeswehr und der Schule und viele andere mehr.
„Unser Land kann in diesem und im kommenden Jahr ein doppeltes Jubiläum begehen“, fuhr Groll fort. Im Mai 1949 wurde von Dr. Konrad Adenauer das Grundgesetz verkündet und damit zugleich die BRD konstituiert. Im Herbst/Winter 1989 die SED-Diktatur in einer friedlichen Revolution abgeschafft. Aus den Rufen nach Reisefreiheit und dem Fall der Berliner Mauer wurde der Ruf nach Deutschland, einig Vaterland und die Wiederherstellung der Deutschen Einheit am 3. Oktober 1990. Beide Ereignisse stehen in engem Zusammenhang, und sie bilden das Fundament der Bundesrepublik Deutschland, wie sie sich heute darstellt. Erstmals in der wechselvollen Geschichte sind staatliche Einheit, freiheitlich-demokratische Verfassung und ein vertrauensvolles und freundschaftliches Verhältnis zu unseren europäischen Nachbarn möglich.“
Groll führte ferner Ereignisse von Wichtigkeit aus 60 Deutschen Jahren an, beleuchtete die unterschiedlichen Entwicklungen der beiden deutschen Staaten. Er stellte die Frage in den Raum, ob es nicht übertrieben sei, wenn so eine kleine Stadt, wie Neustadt dieses Ereignis mit Festakt und Ausstellung würdigt. Warum eigentlich wird nicht allerorten die Geburtsstunde unseres Staates gefeiert? Warum tun wir uns so schwer mit staatlichen Feiertagen? Das hat nichts mit „Deutschtümelei“ zu tun, sondern wir sollten es wie die Franzosen halten, und uns mit richtig verstandenem Nationalbewusstsein der Vergangenheit erinnern. Ich denke, wir können alle stolz auf die Leistungen und Errungenschaften der letzten sechs Jahrzehnte sein, und unser Dank muss denen gelten, die Deutschland aus den Trümmern wieder aufgebaut haben.“
„Das Glück der deutschen Einheit“, das war das Thema der Festansprache von Uta Thofern, der Direktorin der „Point-Alpha-Stiftung“ Geisa. „Was ist Glück, wann haben Sie zum letzten Mal ein Glücksgefühl gespürt? Hatte dieses Gefühl etwas mit der Deutschen Einheit zu tun? Haben wir Deutschen es überhaupt verdient, dass es gut gehen wird? Jetzt feiern wir 60 Jahre Grundgesetz und damit 60 Jahre Freiheit, die Ostdeutschen hatten an dieser Freiheit 40 Jahre keinen Anteil. Sie hatten 1989 fast 60 Jahre Diktatur auf dem Buckel und wir, wir hatten Glück. Theodor Fontane hat einmal gesagt, „Glück ist kein Geschenk Gottes, es ist ein Darlehen!“ „Ich für meine Person“, so fuhr Uta Thofern fort, „habe in diesen Jahren gelernt, dass die Deutsche Einheit ein Geschenk und Verpflichtung zugleich ist, eine immerwährende Aufgabe, der wir uns alle immer wieder stellen müssen. „Glücklich ist, wer das, was er liebt, auch wagt, mit Mut zu beschützen“, so ein Ausspruch von dem römischen Dichter Ovid. Der hat auch heute noch seine Berechtigung und nur dann begreifen wir, dass es die Freiheit ist, die uns die Chance auf Glück gibt, und dann lieben wir sie hoffentlich auf Dauer mehr als unsere Bequemlichkeit. Ich möchte Sie noch daran erinnern, nutzen Sie Ihr Wahlrecht, denn nicht jedes Land hat diese Freiheit. “
Die musikalische Umrahmung des Festaktes übernahm Nina Köhler, die auch zum Abschluss die Nationalhymne begleitete. Bürgermeister Thomas Groll dankte allen, die zum guten Gelingen des Festaktes beigetragen haben. Danach gingen die Gäste gemeinsam zur Ausstellungseröffnung ins Historische Rathaus. Dort hatte Bert Dubois Münzen, Plakate, Fotos, Werbematerial, alte Technik, Akten und Möbel zusammengetragen, die die Gäste mit Neugier unter die Lupe nahmen.

„Pension Schöller“,

die bekannte Komödie von Wilhelm Jacoby und Carl Laufs wurde im „Haus der Begegnung“ aufgeführt Die rund 120 Gäste hatten großen Spaß an den Aktionen auf der Bühne
Das Hessische Landestheater Marburg führte die beliebte Komödie mit Hauptdarsteller Peter Radestock als Philipp Klapproth im „Haus der Begegnung“ auf.
Amalie Pfeiffer will Philipp Klapproth davon überzeugen, dass er der richtige Bräutigam für ihre Nichte Friederike ist
Klapproth verabschiedete sich von Schwester Ulrike, (Christine Reinhardt) und den Nichten Ida (Ina Leschka) und Franziska (Sonja Pikkart), um seinem Neffen Alfred (Markus Penne) in der Großstadt einen Besuch abzustatten. Der Gutsbesitzer, der auch einmal am
Stammtisch mit etwas Außergewöhnlichem prahlen wollte, hatte sich etwas ganz Verrücktes ausgedacht. Er wollte so gerne einmal eine Irrenanstalt von innen sehen. Sein Neffe Alfred, der sich eine finanzielle Unterstützung von ihm erhofft, sollte ihm dabei helfen. Doch Alfred kennt keine Irrenanstalt, und berät mit seinem Freund, dem Maler Ernst Kiesling (Daniel Sempf) wie er denn den Wunsch erfüllen kann. Kurzerhand schicken die beiden den Onkel in die Familienpension Schöller, die für ihre skurrilen Gäste bekannt ist. Da gibt es den unternehmungslustigen Großwildjäger Fritz Bernhardy (Markus Klauk), die sensationslüsterne Schriftstellerin Josephine Krüger (Ulrike Knobloch), den bedrohlichen Major Gröber (Markus Klauk) und den Neffen des Pensionsdirektors Schöller (Markus Streibing) der trotz eines kuriosen Sprachfehlers unbedingt Schauspieler werden möchte. Fasziniert hört Klapproth den Geschichten der vermeintlich Geisteskranken zu.
Belagert wird Klapproth nicht nur von der Schriftstellerin, die ihm für ihre Geschichten ein Loch in den Bauch fragt, sondern auch vom Neffen der Pension, der kein „L“ sprechen kann und mit „Es war die Nachtigann und nicht die Nerche“ auf die Nerven geht, dem Major, dem man nie widersprechen durfte und der Schwägerin von Schöller Amalie Pfeiffer (Peter Meyer), die einen Bräutigam für ihre füllige Nichte Friederike (Franziska Knetsch) suchte. Der Großwildjäger will mit ihm eine Weltreise unternehmen und als es Klapproth, der in seiner Rolle einfach glänzte, schließlich zu bunt wurde, reiste er kurzerhand aufs Landgut zurück. Nur wenig später tauchen alle Pensionsgäste nacheinander bei ihm auf, und im festen Glauben, dass die Irren alle ausgerissen waren, versucht er sie in den Räumlichkeiten seines Hauses festzusetzen und auf Rettung zu warten. Am Ende löste sich alles auf, Alfred bekam seine Braut, die Nichten ihre Männer, Klapproth seine Ruhe und der Schauspieler sein „L “ wieder.
Eine rundum gelungene tolle Aufführung, die mit viel Applaus belohnt wurde.

505. Trinitatiskirmes vom 5.-8. Juni 2009 in Neustadt

Das veränderte Programm stellten Bürgermeister Thomas Groll, der Vorsitzende der Festkommission Norbert Krapp und Schriftführer Klaus Groll der Presse vor
In knapp zwei Wochen lädt die Stadt Neustadt zur 505. Kirmes in Neustadt ein, so Bürgermeister Thomas Groll. Seit 1993 ist Norbert Krapp Vorsitzender der Festkommission, seit 25 Jahren Klaus Groll Schriftführer. Es wird nicht ausbleiben, dass sich die Festkommission nach der Kommunalwahl 2011 verjüngen wird. Dann muss man auch überlegen, wie das Fest weiterhin gefeiert wird, fest steht nur, es wird weitergehen, das ist heute schon klar.
Zur Kirmes fällt einem viel ein, Karussell, Zuckerwatte, Losbude, Festbier oder Festumzug. Kirmes ist kein Volksfest im weitesten Sinne, sondern eigentlich der 505. Geburtstag der Trinitatiskirche, und dieses Fest sollte die Verbundenheit mit dem eigentlichen Geburtstagskind ausdrücken. Sie soll aber auch ein Heimatfest sein, mit dem sich die Bürger unserer Stadt verbunden fühlen sollten. Deshalb ist es schade, dass immer mehr Bürger der Neustädter Kirmes fernbleiben. Es ist auch nicht nur ein Fest für die Kernstadt, sondern auch für die Stadtteile und die Orte aus der Umgebung. „Ich habe günstiges Wetter bestellt, 21 Grad und trocken, am Montag etwas weniger heiß, damit die Köpfe sich nicht erhitzen beim Frühschoppen“, so Groll schmunzelnd. „Wenn wir heute das Fest zur Kirmes ausrichten, dann müssen wir uns auf das veränderte Konsumverhalten der Bürger einstellen“, so Norbert Krapp. „Die Neustädter Kirmes war vor Jahren ein Fest der gesamten Umgebung, heute gibt es Angebote vieler Vereine im gleich liegenden Zeitraum. Die Festkommission bereitet jedes Jahr ein neues Programm vor, und wir müssen uns natürlich an den Rahmen der finanziellen Möglichkeiten halten. Ich persönlich würde es begrüßen, wenn die Neustädter wieder sagen „In Neustadt ist Kirmes, da gehen wir hin!“. Wir haben immer noch moderate Preise, und ich denke es ist und soll ein Volksfest bleiben. Die Getränke kosten 1,60 Euro, der Eintritt Freitag und Samstag 5,00 Euro. Große Gruppen und Bands können wir nicht mehr holen, die sind einfach im Preis zu teuer. Ich selbst werde im Jahr 2011 nicht mehr den Vorsitz der Festkommission übernehmen, da müssen dann Jüngere die Arbeit antreten.“
„Die Kirmes wird am Freitagabend mit einer Rock-Cover-Night mit der Band „Red Sunset“ beginnen. Das ist eine Kapelle, die vorwiegend im südlichen Raum Deutschlands, sowie in der Schweiz und Österreich bekannt ist.
Die erste Neuerung wird es am Samstag geben. Wir werden nicht auf dem Marktplatz anfangen, sondern uns um 13.30 Uhr mit Neubürgern, Festkommission und den Repräsentanten am Rathausplatz treffen und dann gemeinsam durch die Ringstraße zum Weidenbrunnen und dann zum Festplatz an der Lehmkaute marschieren. 14.30 Uhr ist die offizielle Eröffnung mit Fassanstich und dann beginnt der Familien- und Seniorennachmittag. Wir haben dazu überregional auch im Vogelsbergkreis und im Schwalm-Eder-Kreis eingeladen. Die Neubürger werden vorgestellt, Junker Hans und Burgfräuleins 2008/09 verabschiedet und die Neuen für 2009/10 vorgestellt, unterstützt von der Historischen Bürgerwehr und den Junker-Hansen-Musikanten. Im Programm wirken ferner die Harmonikagruppe Mengsberg, die Rotkäppchentrachtengruppe Loshausen, die Trachten- und Volkstanzgruppe Speckswinkel, und das Rotkäppchen, die Symbolfigur des Rotkäppchenlandes, mit. Es soll für alle Gäste ein gemütlicher Nachmittag werden, bei dem es auch Kaffee und Kuchen gibt.“
„Die Zeit der klassischen bunten Abende hat sich überlebt“, so Thomas Groll. „Die Leute wollen heute nicht mehr stundenlang auf dem Platz sitzen und einem Programm zuschauen, sie wollen sich zwischendrin unterhalten oder auch mal auf den Festplatz gehen. Deshalb am Samstagabend das Fränkische Musikspektakel mit der Band „Tollhaus“, die mit einem breit gefächertem Repertoire aufwartet.
Der Gottesdienst am Sonntagmorgen gehört zum festen Bestandteil der Neustädter Kirmes, und findet am Sonntag um 9.00 Uhr auf dem Rathausvorplatz statt, musikalisch umrahmt von den Trinitatisbläsern.“
„Der Beginn des traditionellen Festzuges wurde auf 14.00 Uhr nach hinten verschoben. Motivwagen, Fußgruppen, gestaltet von Neustädter Vereinen, dazu sieben Kapellen und Orchester, das wird mit 39 Programmpunkten wieder ein toller Festzug“, so Klaus Groll. „Zur Musikshow im Festzelt können sich alle Musikgruppierungen länger als sonst vorstellen, denn wir wollen die Show ausdehnen, um nahtlos in den Abend mit DJ Udo in den Tanz- und Unterhaltungsabend überzugehen.“ „Der Festzug hat wieder das Niveau wie zur 500. Kirmes erreicht“, fügte Thomas Groll an. „Trotz aller Unkenrufe haben sich wieder viele Vereine eingebracht, neue sind dazu gekommen. Ich bin davon überzeugt, den Festzug wird es immer wieder geben. Den lässt sich die Stadt auch einiges kosten, und ich denke, es ist gut angelegtes Geld.“ „Schön wäre es, wenn alle mit ihren Kostümen zur Musikshow ins Festzelt einziehen würden um gemeinsam zu feiern. Den Vereinen danke ich jetzt schon für ihr Engagement“, fügte Norbert Krapp an. „Die Festkommission hat auch wieder ein Gewinnspiel vorbereitet. Beim Schützenverein Horrido haben 15 Mitglieder auf eine Zehnerscheibe geschossen, 450 Ringe konnten maximal ausgeschossen werden. Schützenkönig und Schützenkönigin werden das Ergebnis, das die Bürger zu erraten haben, zum traditionellen Frühschoppen am Montag bekannt geben. Zuvor gibt es den Gottesdienst, Totenehrung auf dem Friedhof und das traditionelle Ständchen mit den Antrifttaler Musikanten bei der Katholischen Pfarrkirche, die auch zum Frühschoppen aufspielen. Ferner gibt es ein Unterhaltungsprogramm mit dem Parodisten „Mister Tomm“. Tanz mit den „Holidays“ am Abend und zum Ausklang das Große Höhenfeuerwerk.“
„Vier Tage wird es wieder ein umfangreiches Programm zur Kirmes geben“, so Bürgermeister Groll abschließend. „Wir müssen uns fit machen für die Zukunft, und in den nächsten zwei/drei Jahren überlegen, wie es weitergehen soll. Da sollen sich auch die Bürger einbringen, wie stellen sie sich ihre Kirmes vor, alle Meinungen sind hier gefragt. Wir drei sind uns einig, die Kirmes wird es weiterhin geben, aber mit Beteiligung der Bürger. Ich möchte mich abschließend noch an die Presse wenden, sie sind keine Fünf-Minuten-Journalisten, dafür möchte ich mich einmal bei ihnen bedanken.

Eheschließungen im Junker-Hansen-Turm9

das ist seit kurzem in diesem historischen Gebäude der Stadt Neustadt möglich
„Der Junker-Hansen-Turm ist nicht nur eine herausragende Sehenswürdigkeit in Hessen, sondern auch der weltweit größte Fachwerkrundbau, und wird in diesem Jahr 525 Jahre alt. Er ist seit Jahrhunderten das Wahrzeichen unserer Stadt Neustadt“, so Bürgermeister Thomas Groll. „Einmal im Monat ist er für Besucher geöffnet, und wenn es mit dem Tagestourismus anläuft, dann werden wir ihn auch öfter aufmachen. Wir überlegen auch sonst, wie wir ihn mehr nutzen können.
Heiratswillige suchen sich heute immer häufiger extravagante Orte, an denen sie sich das Jawort geben. Da haben wir uns gedacht, warum nicht in unserem schönen Junker-Hansen-Turm. Dazu musste die Sicherung des Brandschutzes gewährleistet werden, und das Ganze bei der Standesamtsaufsicht beantragt werden. Wir haben Möbel angeschafft, sie sind nicht sehr exklusiv, müssen aber den Regeln für den Brandschutz entsprechen. Stephan Henrich, einer unserer Standesbeamten hat eine erste Trauung bereits vorgenommen, eine weitere ist beantragt. Bis zum Fest Ende August werden wir noch die oberste Treppe austauschen, den Löwenanteil der Kosten trägt das Land Hessen, der Kulturhistorische Verein gibt eine Spende dazu.“
„Heiraten im Turm ist etwas teurer, weil es ganz einfach mit mehr Aufwand verbunden ist“, so Stephan Henrich. „Zu den Grundkosten von 120,00 Euro werden ca. 75,00 Euro Aufschlag erhoben, so dass die Gebühren zwischen 200,00 – 210,00 Euro liegen, und damit können dann die Heiratswilligen im höchsten Standesamt im Landkreis Marburg-Biedenkopf heiraten.“

Das erste Straßenmalerfestival in Neustadt

findet Ende August 2009 statt Der Arbeitskreis stellte den vorbereiteten Flyer vor
Am 29.-30. August 2009 findet zusammen mit den Feierlichkeiten zu 525 Jahre Junker-Hansen-Turm und 15 Jahre Historische Bürgerwehr ein zweitägiges Straßenmalerfestival statt. Im Vorfeld dazu hat sich ein Arbeitskreis gebildet, dem interessierte Bürger und Bürgerinnen angehören und sich unter der Leitung von R. Trümpert und in Zusammenarbeit mit dem Bürgerparkverein viele Gedanken zur Durchführung des Festes gemacht haben. „Schon bei der Fertigstellung der Marktstraße“, so Bürgermeister Thomas Groll, „hat man diese Idee entwickelt. Ich bin dankbar, dass sich der Arbeitskreis selbst organisiert, sich finanziell engagiert und von Karl-Joseph Lemmer unterstützt wird. Wir brauchen Leute, die sagen, wir machen mit, wir packen an.“ „Im Arbeitskreis wird sehr aktiv mitgearbeitet und es sind sehr viele gute Ideen entstanden“, so R. Trümpert. „Wir müssen für das Festival Werbung machen, auch die Kindergärten und Schulen wollen mitmachen und bereiten sich schon jetzt darauf vor. Auch die Volkshochschule ist in die Arbeit involviert, Matthias Bender wird diesen Kurs leiten. Die Volkshochschule will am 4. Juli 2009 von 10.00-17.00 Uhr einen Workshop anbieten, ein weiterer ist vorgesehen. Malen auf der Straße, das ist etwas anders als mit dem Pinsel auf Papier.
Im Arbeitskreis haben wir mehrere Arbeitsgruppen gebildet. Es wird zum Festumzug ein Kirmeswagen gestaltet, auf dem Nikolai Arndt an einem Bild arbeitet, das dann eventuell versteigert wird. Nina Köhler von der Musikschule Allegro wird mit Straßenmusik einen Beitrag leisten. Lehrer werden sich ebenfalls einbringen. Wenn es irgendwo noch Straßenkünstler gibt, die beim Festival am Sonntagnachmittag ab 13.00 Uhr mitmachen wollen, dann können sie sich bei uns melden, Adressen am Ende. Wir brauchen Kleinkünstler, Jongleure, Tanzgruppen, Musikanten und Musikgruppen oder alle, die mit irgendetwas Schönem zum guten Gelingen beitragen. Sie sollen mit spontanen Aktionen das Festival mitgestalten und beleben. Wir haben auch den Jugendklub zum Mitmachen angesprochen. Vielleicht kann die Gruppe, die zur Sportlerehrung aufgetreten ist, ihre Songs vorstellen. Mitmachen kann beim Malen jeder, angefangen von den Kindern über die Jugend bis hin zu Erwachsenen jeden Alters.“ Die Bilder werden auf die asphaltierte Marktstraße in Neustadt gemalt. Jeder Teilnehmer erhält ein Kreidepaket (für Kinder Kreide aus dem Eimer). Jedem Teilnehmer wird eine Fläche auf der Marktstraße zur Verfügung gestellt. Die Teilnehmer sollten einige Lappen, Teppichreste, Zollstock und eventuell Haarspray zur Fehlerbereinigung mitbringen.
Für Speisen und Getränke wird ausreichend gesorgt. Am Ende der Veranstaltung werden die besten Bilder (in verschiedenen Gruppen) prämiert.
Am 29. August 2009 von 10.00-14.00 Uhr Flohmarkt, 16.00 Uhr Festakt 525 Jahre Junker-Hansen-Turm, Eröffnung der Sonderausstellung „Leben des Junker Hans von Dörnberg“, Turm- und Stadtführungen, Ausstellung Ostereier mit historischen Motiven, 17.00 Uhr Dämmerschoppen anlässlich „15 Jahre Historische Bürgerwehr Neustadt“
Anmeldungen für die Teilnahme bis zum 15. Juli 2009 an Karl-Joseph Lemmer, Stadt Neustadt, Ritterstraße 5, an die Gesamtschule Neustadt Querallee, Information per E-mail lemmer @stadt-neu-stadt-hessen.de oder r.truempert@lvl-hessen.de