Neustädter Mitteilungsblatt

Kindertafel Stadtallendorf erhielt Erlös des Neujahrskonzerts

Seit 2008 laden der Magistrat der Stadt Neustadt (Hessen) und die evangelische Kirchengemeinde alljährlich Anfang Januar zu einem Neujahrskonzert in die evangelische Kirche ein. Eintritt wird dabei nicht erhoben, stattdessen wird um eine Spende für eine soziale Einrichtung gebeten.
Im Vorfeld des 13. Neujahrskonzertes hatten sich Pfarrerin Kerstin Kandziora und Bürgermeister Thomas Groll dafür entschieden, diesmal die Kindertafel in Stadtallendorf zu bedenken.
In den Klingelbeuteln kam ein Betrag in Höhe von 800 Euro zusammen. Die Kommune stockte die Summe auf 1.000 Euro auf.
Waltraut Dom, die Leiterin der Kindertafel, nahm die Spende dankbar entgegen und betonte, wie wichtig regelmäßige Zuwendungen für die Arbeit der Einrichtung seien.
Die Kindertafel Stadtallendorf wurde im Dezember 2007 gegründet. Das Angebot richtet sich an Schülerinnen und Schüler im Alter von 6-16 Jahren. Gegenwärtig finden jeden Freitag über 100 Kinder und Jugendliche den Weg in die Räumlichkeiten der Kindertafel. Von den ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern erhalten sie ein Grundpaket zur gesunden und ausgewogenen Ernährung. Zudem gibt es immer noch ein „Extra“ wie Süßigkeiten oder zu Weihnachten eine Wollmütze.
Pfarrerin Kerstin Kandziora und Bürgermeister Thomas Groll zeigten sich beeindruckt von der Arbeit der Kindertafel und fuhren mit der Gewissheit nach Neustadt zurück, dass die Spende auch diesmal wieder an „den Richtigen“ gelangt sei.

Kultur im ländlichen Raum und Denkmalschutz Meinungsaustausch mit Staatsministerin Angela Dorn

Auf Initiative des Ersten Kreisbeigeordneten Marian Zachow fand kürzlich ein Meinungsaustausch zwischen der hessischen Ministerin für Wissenschaft und Kunst Angela Dorn (Bündnis 90/Die Grünen, Marburg) und den Ostkreis-Bürgermeistern Christian Somogyi (Stadtallendorf), Olaf Hausmann (Kirchhain), Thomas Groll (Neustadt), Michael Emmerich (Rauschenberg) und Michael Plettenberg (Amöneburg) im Rauschenberger Rathaus statt.
Bei der Unterredung ging es um zwei Themen: Kultur im ländlichen Raum und Denkmalschutz.
Während Bürgermeister Emmerich der Staatsministerin die „Rauschenale“ vorstellte, ging sein Amtskollege näher auf das Neustädter
Straßenmalerfestival, das Angela Dorn 2019 besuchte, und das Artistenfestival um den „Goldenen Biber“ ein. Die Wissenschaftsministerin bekannte sich ausdrücklich dazu, dass Kunst und Kultur auch im ländlichen Raum einen festen Platz haben müsse. Dabei seien es immer wieder Ehrenamtliche, die sich in diesem Bereich engagierten und durch ihren Einsatz vieles erst ermöglichten.
2018 gründeten der Landkreis Marburg-Biedenkopf und die Städte Amöneburg, Kirchhain, Neustadt, Rauschenberg und Stadtallendorf sowie die Gemeinde Wohratal die Denkmalagentur Marburg- Biedenkopf. Diese hessenweit bisher einmalige Einrichtung soll Eigentümer bei der Vermarktung oder Sanierung von unter Denkmalschutz stehenden Gebäuden beraten, Finanzierungsmöglichkeiten aufzeigen und beim Kontakt mit Behörden unterstützen.
Geschäftsführer Carsten Fehr stellte der Ministerin Aufgaben und Arbeitsweise der Denkmalagentur vor und konnte bereits auf erste Erfolge verweisen. Vier Gebäude konnten mit seiner Unterstützung bereits verkauft werden.
Bürgermeister Thomas Groll ging gemeinsam mit dem Ersten Kreisbeigeordneten auf die Idee ein, in Neustadt leer stehende (Fach-)Werkgebäude als Wohnmöglichkeit für Auszubildende oder Studenten zu nutzen. Gemeinsam mit dem Kolping-Diözesanverband, der ein solches Vorhaben gerade erfolgreich in Fulda umsetze, wolle man zunächst eine Machbarkeitsstudie auf den Weg bringen. „Der Weg wird sicher lang und steinig, aber es ist einen Versuch wert“, so Groll. Angela Dom zeigte sich sehr an dem Vorhaben interessiert und bat, auf dem Laufenden gehalten zu werden.
Neustadts Rathauschef nutzte die Unterredung, um auch auf die Arbeit der Denkmalschutzbehörde einzugehen. Ebenso wie zuvor die Staatsministerin vertrat er die Auffassung, dass Fachwerkgebäude den Reiz hessischer (Klein-)Städte ausmachten. Gleichwohl sei in seinen Augen nicht jedes Haus oder jede Scheune erhaltenswert. Hier sollten die Behörden mehr Pragmatismus und Augenmaß zeigen. „Wenn eine alte Fassade saniert wird, dann muss es möglich sein, innen modern zu bauen“, so Groll. Der Denkmalschutz dürfe keine „Verhinderungsbehörde“ sein, dass schmälere seine Akzeptanz. Zudem forderte Neustadts Bürgermeister dazu auf, dass eine Landesbehörde in allen Landkreisen gleich agieren müsse. „Was im Schwalm-Eder-Kreis oder im Vogelsberg gehe, darf in Marburg-Biedenkopf nicht unmöglich sein“, betonte Thomas Groll. Hier war ihm die Zustimmung der anderen Bürgermeister gewiss.

Kreis unterstützt Kommune mit 3.000 Euro

Auch in diesem Jahr unterstützt der Landkreis Marburg-Biedenkopf den Demografie-Dialog der Stadt Neustadt (Hessen) mit 3.000 Euro. Diese Nachricht erhielt Bürgermeister Thomas Groll kürzlich aus dem Kreishaus. Landrätin Kirsten Fründt wolle mit der Förderung Projekte wie die „Zukunftswerkstatt 2030“ und das Familien- und Generationenzentrum von 0-99 Jahren unterstützen. Bürgermeister und Landrätin sind sich darin einig, dass diese Aktivitäten das bürgerschaftliche Engagement vor Ort stärken und ein wichtiger Beitrag dazu sind, die Kommune fit für die Zukunft zu machen.

Ein (erneuerter) Spielplatz für die Struth

Spielplätzen, so Bürgermeister Thomas Groll, komme eine wichtige Aufgabe für Wohnquartiere, und damit letztlich auch dem sozialen Gefüge in einer Kommune, zu. Kinder könnten dort spielen, Erwachsene sich unterhalten. Man erfahre Gemeinschaft und auf
niedrigschwellige Weise finde auch Integration und Inklusion statt. Daher setze er sich seit vielen Jahren für den Bau oder die Aufwertung von Spielplätzen ein und erfahre dabei stets Unterstützung von Stadtverordnetenversammlung und Magistrat.
Anfang April wird nun der Spielplatz beim Siedlerheim in der Struth erneuert. Im städtischen Haushalt sind dafür 35.000 Euro vorgesehen. Das Projekt wird erneut im partizipativen Verfahren umgesetzt. Bereits im Vorfeld werden Kinder, Eltern und Großeltern an der Planung beteiligt. Unter Anleitung erfahrener Pädagogen und Handwerker, die auch für Werkzeug und Material sorgen, bauen die Bewohner eines Wohnquartieres „ihren“ Spielplatz. Dabei werden sie vom städtischen Bauhof unterstützt und die Stadtjugendpflege bietet gemeinsam mit den KiTas „Regenbogen“ und „Sonnenschein“ ein Ferienspielprojekt für Kinder an.
Kürzlich fand im Siedlerheim ein zweites Vorbereitungstreffen statt. Der Bürgermeister und Erster Stadtrat Wolfram Ellenberg konnten hierzu über 30 Interessierte von 5-80 Jahren begrüßen, die sich schon auf die Durchführung der Maßnahme freuen.
Der Vorstand des Siedlerbundes stellt dann das Vereinsheim als Basislager zur Verfügung und wird für die Verköstigung der Teilnehmenden sorgen. Dafür schon heute „Dankeschön“
Natalie Pörksen von ALEA stellte mit ihrem Team das Baukonzept vor. Dieses basiert auf der ersten Besprechung vom Herbst 2019 und fand allgemeine Zustimmung. Der Spielplatz wird zwei Stelzenhäuser mit Hängebrücke, eine Seilbahn, eine Hängematte und eine Tisch-Bank-Kombination erhalten. Die anwesenden Jungs setzten sich zudem für zumindest ein Fußballtor ein. Dessen Finanzierung, die über das Budget hinausgeht, soll u.a. durch eine Teilnahme an der Jugendsammelwoche finanziert werden.
Dem Bürgermeister liegt zwischenzeitlich schon eine Anregung für einen weiteren Spielplatz für das Wohnquartier Am Galgenberg vor. Der Vorschlag soll im Laufe des Jahres geprüft werden.

Neustadt kulturell 2020 präsentiert:
Die Brüder Grimm zu Gast in Neustadt (Hessen)

Am Sonntag, 8.3.2020 um 18.00 Uhr werden die Brüder Jacob (Carlo Ghiradelli) und Wilhelm (Stefan Becker) Grimm in ihrem Lese-Theater-Stück einen Auszug aus ihren Märchen zum Besten geben. Gespielt wird: „Wilder gärtnern mit den Brüder Grimm.“
Wegen Bauarbeiten findet die Veranstaltung im katholischen Pfarr- heim, Ritterstraße 25 in Neustadt statt.
Uns erwartet wieder eine gelungene Zeitreise: so unterhaltsam wie informativ, so charmant wie spannend. Und darüber hinaus ein Märchenabend voller Überraschungen. Schon der Titel lässt ahnen, dass es nicht um Märchen geht, die wir Kindern vorlesen. Der geneigte Zuschauer wird also auch bei dieser neuen Produktion viel über das Leben der Brüder erfahren, skurile Grimmsche Märchen auf das Beste vorgetragen bekommen und launige Tipps erhalten, die auch jüngere Zuschauer zum Nachdenken und Schmunzeln verleiten.
Der Eintrittspreis beträgt im Vorverkauf 12, — €. Karten sind erhältlich im Rathaus-Bürgerbüro, bei Ahrens, Buch & Papier, Marktstraße 3, im REWE-Markt Richber, Am Kaufpark 2 in Neustadt, der katholischen Bücherei, Momberg sowie an der Abendkasse zum Preis von 15, — €.

Stadtverordnetenversammlung am 10.2.2020 Einstimmiges Votum für Haushalt 2020

In den letzten Wochen hatten Stadtverordnetenvorsteher Franz-W. Michels und Erster Stadtrat Wolfram Ellenberg (beide CDU) unterstützt von anderen Kommunalpolitikern und engagierten Bürgern Unterschriften für den zügigen Weiterbau der A49 gesammelt. Mit der Aktion, die auch in einigen anderen Städten und Gemeinden stattfand, soll verdeutlicht werden, dass die Region um die Bedeutung der Autobahn weiß. Zugleich geht es darum, dass ein Gegengewicht zu den Protesten im Dannenröder Forst gesetzt wird. Nun erhielt Bürgermeister Thomas Groll im Beisein der Fraktionsvorsitzenden Hans-Dieter Georgi (CDU) und Hans-Gerhard Gatzweiler (SPD) sowie von Susanne Scheffler (FWG) über 1.600 Unterschriften zur Weiterleitung nach Wiesbaden überreicht.
Der Bürgermeister dankte für das gezeigte Engagement und hob hervor, dass die A49 für den Wirtschaftsstandort Ostkreis von Bedeutung sei und für Neustadt sicher auch Umgehungsstraßencharakter habe. In der örtlichen Kommunalpolitik sei das Vorhaben nie umstritten gewesen. Groll betonte aber auch, dass der Zeitraum von der Freigabe des Abschnitts bis Schwalmstadt bis zur Fertigstellung des Anschlusses bei Stadtallendorf so kurz wie möglich sein müsse, ansonsten sei die Mehrbelastung für die Kernstadt und die Stadtteile nicht hinnehmbar.
Die SPD-Stadtverordnete Anke Stark erkundigte sich in zwei kleinen Anfragen nach den bisherigen Aktivitäten der Kommunen in Sachen Elektromobilität und der Bereitschaft, zukünftig (auch) Elektrofahrzeuge für den städtischen Fuhrpark anzuschaffen.
Bürgermeister Thomas Groll verwies bei der Beantwortung auf seine Haushaltsrede vom Dezember 2019. Seinerzeit hatte er wichtige Themen, darunter auch die Zukunft der Mobilität genannt, die wichtig seien, aber gegenwärtig noch nicht hinreichend bearbeitet werden könnten, da es für die kleine Neustädter Verwaltung noch andere Herausforderungen wie die laufenden bzw. in Kürze beginnenden Bauprojekte gebe. Groll verwies auch darauf, dass manche Experten die Elektromobilität bloß als Übergangstechnik ansähen. Investitionen in diesem Bereich müssten daher gut überdacht werden. Bei zukünftigen Fahrzeugbeschaffungen für die Verwaltung werde man das Thema bedenken. Für Fahrzeuge des Bauhofes rieten Experten von E-Fahrzeugen ab, da sie trotz Zuschüssen deutlich über dem Preis von „normalen“ Fahrzeugen lägen. „Wir müssen ökologische und ökonomische Aspekte abwägen und verantwortbare Entscheidungen treffen“, so der Bürgermeister.
Jörg Grasse (ebenfalls SPD) fragte nach, wie der Magistrat zu einem Verbot von Einweggeschirr in öffentlichen Räumlichkeiten wie dem DGH, dem „Zollhof“ oder dem neuen Kultur- und Bürgerzentrum stünde. Laut Bürgermeister Groll werde der Magistrat die Benutzungsordnungen überarbeiten und strebe spätestens ab 1.1.2021 ein solches Verbot an.
Im Mittelpunkt der Sitzung stand die Beschlussfassung über den Haushaltsplan 2020, zuvor nahmen die Fraktionsvorsitzenden Stellung zu dem Zahlenwerk.
Zu Beginn seiner Haushaltsrede hob Hans-Dieter Georgi für die CDU-Fraktion hervor, dass die Kommune momentan erfreulicherweise über finanzielle Spielräume verfüge, die klug in Erhalt und Ausbau der örtlichen Infrastruktur investiert würden, wobei aber auch die notwendige Stärkung des sozialen Netzes nicht zu kurz käme. Gemeinwesenarbeit,
Quartiersmanagement oder Familien- und Generationenzentrum spielten dabei ebenso wie WIR für UNS – Bürgerverein Neustadt eine besondere Rolle.
Georgi lobte im weiteren Verlauf seiner Ausführungen die Arbeit von Bürgermeister Thomas Groll, der gemeinsam mit der Verwaltung einen Haushalt vorgelegt habe, der bodenständig und innovativ sei. Die Finanzpolitik des Bürgermeisters werde die CDU auch zukünftig unterstützen, denn sie sei klar zum Vorteil der Kommune und der Bürgerschaft. Folgerichtig werde man natürlich dem Haushalt 2020 uneingeschränkt zustimmen.
Hans-Dieter Georgi verurteilte verbale und tätliche Übergriffe auf Kommunal- und Landespolitiker, die mit der Ermordung des Kasseler Regierungspräsidenten Dr. Lübke einen traurigen Höhepunkt erreicht hätten, und forderte Respekt für deren Arbeit ein. Er maß der Sicherheitsoffensive KOMPASS große Bedeutung zu und begrüßte die damit in Zusammenhang stehenden Haushaltsansätze.
Der CDU-Fraktionsvorsitzende zeigte sich erfreut über den Baufortschritt beim Neubau des Kultur- und Bürgerzentrums und wünschte sich ähnliches für die anstehenden Projekte. Mit der Sanierung und Attraktivierung des Freibades, der Umgestaltung des Rathausplatzes und zahlreichen Vorhaben in den drei Stadtteilen würde in die Zukunft der Kommune investiert. Die vom Bürgermeister eingeworbenen Förderprogramme Soziale Stadt und Dorfentwicklung seien dabei ein Segen für Neustadt.
Als positiv bezeichnete Georgi die Ausweisung eines Neubaugebietes in Nähe der Fa. Will und regte an, in der Folge doch noch einmal über eine abschnittsweise Ausweitung des Baugebietes „Hundskaute“ – zwischen Wasenberger Str. und Bahntrasse – nachzudenken.
„Wir werden, ob unserer Gestaltungskraft und der innovativen Umsetzung der Maßnahmen in und für unsere Kommune positiv von vielen Nachbarkommunen wahrgenommen“, betonte der CDU- Fraktionsvorsitzende und dankte allen, die hieran mitwirken. Insbesondere hob er das gute Miteinander in den städtischen Gremien hervor.
Zum Abschluss richtete Hans-Dieter Georgi den Blick auf die Kommunalwahl 2021. In etwas mehr als einem Jahr steht der Urnengang an. „Wir als CDU werden dafür werben, wieder stärkste Fraktion zu werden. Unser Motto wird dabei lauten: „Neustadt ist, was wir daraus machen!“, schloss er seine Ausführungen.
Mit den Worten „Der Traum geht weiter bzw. die Realität wird immer besser“ begann die diesjährige Haushaltsrede von Hans-Gerhard Gatzweiler (Foto 1862). Er spielte damit namens der SPD-Fraktion auf die anhaltend positive Entwicklung in Neustadt an. Zu dieser trügen die gute konjunkturelle Lage, der zumindest für Neustadt positive kommunale Finanzausgleich des Landes, die durch die Erstaufnahmeeinrichtung in der ehemaligen Kaserne spürbar angestiegene Einwohnerzahl und auch etwas Glück bei. Letzteres gelte insbesondere für die bisherigen Ausschreibungsergebnisse beim Neubau des Kultur- und Bürgerzentrums. In anderen Kommunen würde man wegen der bisherigen Entwicklung bei diesem Großprojekt sowohl etwas neidisch als auch ungläubig nach Neustadt schauen.
Gatzweiler dankte der Verwaltung und dem Bürgermeister für die ausführlichen Erläuterungen zum Haushalt, die dessen Beratung und Bewertung in der Fraktion deutlich erleichtere. Sicher werde es nun wieder einige geben, die sich Änderungsanträge zum Haushalt oder eine klare Oppositionspolitik der SPD wünschten. Einer solchen „Profilierung, um der Profilierung willen“ erteilte der Sozialdemokrat aber eine klare Ablehnung. „Wir werden als SPD wahrgenommen, unsere Vorstellungen einer vorausschauenden Kommunalpolitik finden sich im Haushalt wieder, wir stimmen daher zu“, stellte Hans-Gerhard Gatzweiler fest.
Er lobte die strukturierte Vorgehensweise in Neustadt. Diese mache es auch deutlich leichter, immer wieder Förderprogramme in die Junker-Hansen-Stadt zu holen. Gleichzeitig hob der SPD-Fraktionsvorsitzende das gute Miteinander mit dem Landkreis Marburg- Biedenkopf hervor. „Der Kreis bietet viele Möglichkeiten zur Förderung und Unterstützung, Neustadt nutzt sie regelmäßig.“
Die Art und Weise unserer Zusammenarbeit, die Verzahnung vieler Themenfelder, die Vernetzung in der Region wird positiv wahrgenommen, betonte der Vorsitzende der SPD-Fraktion. Dies nähmen auch Investoren wahr. Gatzweiler nannte hier den Bau des zweiten Seniorenheimes, das Interesse zweier Investoren an Flächen für PV- Anlagen oder die Gespräche mit dem Kolping-Diözesanverband Fulda über Wohnmöglichkeiten für Auszubildende und Studierende.
Die A 49 sah Gatzweiler als eine weitere Chance für Neustadts Entwicklung an. Daher müsse die Ausweisung weiterer Gewerbeflächen vorangetrieben werden. Zudem gelte es über verfügbares Bauland nachzudenken. Die Aussage des Bürgermeisters, über einen Erwerb des Bahnhofes zumindest ernsthaft nachzudenken, fand er „überdenkenswert“.
Hans-Gerhard Gatzweiler sah Neustadt gut aufgestellt für die Aufgaben der Jahre 2025 oder 2030.
Da Karsten Gehmlich entschuldigt abwesend war und Markus Bätz erkrankte unterblieb die Haushaltsrede der FWG. Die Freien Wähler hatten aber bereits in den Fachausschüssen deutlich gemacht, dass auch sie das Zahlenwerk mittragen.
Im Dezember hatte Bürgermeister Thomas Groll den Entwurf des Haushaltsplanes eingebracht und nach den Fraktionsvorsitzenden hielt er quasi auch das Schlusswort der Haushaltsberatungen.
Er dankte den Fraktionen und Ortsbeiräten für die zügige und sachliche Beratung und das einstimmige Votum. Es sei für die Verwaltung und ihn wichtig zu wissen, dass ihre Arbeit von allen Kommunalpolitikern unterstützt werde. Der Haushalt 2020, so Groll, werde die Kommune erneut ein großes Stück voranbringen. Er werde alles dafür tun, so viel wie möglich von den Projekten binnen Jahresfrist umzusetzen und wenn etwas ins nächste Jahr verschoben werden müsse, dann sei es auch kein Beinbruch!
Der Bürgermeister hob das gute Miteinander mit dem Land und dem Kreis hervor. Für eine finanzschwache Kommune wie Neustadt sei dies unabdingbar. „Wir leben davon, dass unsere Ideen andere überzeugen und diese uns dann unterstützen“, betonte Groll.
Er hoffe sehr, dass sich die „Neustädter Verhältnisse der Zusammenarbeit“ auch weiterhin fortsetzen würden. Sie seien eine wichtige Voraussetzung für das Erreichte gewesen und eine gute Ausgangslage für Zukünftiges.
Auf Hans-Gerhard Gatzweiler eingehend teilte der Bürgermeister mit, dass die Hessische Landgesellschaft die Gespräche mit den Eigentümern zur Erweiterung des Gewerbegebietes, Am Gelicht“ bereits aufgenommen hätte. Im Hinblick auf einen Flächenerwerb in der ehemaligen Kaserne wären die Kaufpreisvorstellungen der BlmA gegenwärtig noch zu hoch, sodass nicht absehbar sei wann und wie es hier weitergehe. Aber die Gespräche würden fortgeführt.
„Grundsätzlich bin ich dagegen, dass die Kommune Denkmäler erwirbt, aber die Zustände im und um den Bahnhof gefallen mir nicht. Liier gilt es Gespräche zu führen und unter anderem mit dem Eigentümer und der Bahn zu reden. Die letzte Möglichkeit hier etwas zu erreichen, wäre der Erwerb durch die Kommune. Dies ist derzeit eine Idee, aber darüber sollten wir zumindest nachdenken“, stellte Thomas Groll heraus.
„Halten wir unseren kleinen Segler Neustadt auf Kurs“, schloss Groll seine Ausführungen. Einstimmig stimmte die Stadtverordnetenversammlung der Aufstellung des Bebauungsplanes „Wohnen auf dem Stückertriesch“ und dem Grundsatzbeschluss über mögliche Standorte für PV-Freianlagen zu. Hierüber wurde bereits im Zusammenhang mit den Sitzungen der Fachausschüsse berichtet.
Den Aufstellungsbeschluss für das neue Baugebiet und auch die für 2020 und 2021 beschlossene teilweise Beitragsrückerstattung für Kinder unter drei Jahren bezeichnete Bürgermeister Thomas Groll als wichtiges Signal für junge Familien und Alleinerziehende. „Junge Leute sind in Neustadt willkommen, auch darauf ist unsere Kommunalpolitik ausgerichtet“, so Groll.
Karl Stehl (CDU) griff eine aktuelle Diskussion auf Bundesebene auf. SPD und Grüne überlegen, Kommunen, in denen Windenergieanlagen errichtet werden, 10.000 Euro pro Anlage zu zahlen, um deren Akzeptanz zu erhöhen. Dies, so der Ortsvorsteher von Speckswinkel, wo seit vielen Jahren fast 20 solcher Anlagen stehen, dürfe nicht nur für neue, sondern müsse auch für alte Windräder gelten. Einer Auffassung, der sich alle Anwesenden anschlossen.
Auch Thomas Groll richtete den Blick auf die Kommunalwahl im März 2021. Ziel jeder Partei oder Wählergruppe müsse es naturgemäß sein, das bestmögliche Ergebnis für sich zu erreichen. Ein Ziel sollten aber alle drei Fraktionen gemeinsam haben, nämlich, dass auch nach dem Urnengang nur Fraktionen der Stadtverordnetenversammlung angehören, die Neustadts Zukunft als Hauptaufgabe ansähen. Man brauche keine bundespolitischen Diskussionen vor Ort, so der Bürgermeister.
Abschließend wies der Bürgermeister darauf hin, dass am „Tag der Städtebauförderung“, 16. Mai 2020, Führungen im Neubau des Kultur- und Bürgerzentrums stattfinden sollen.