Neustädter Mitteilungsblatt

Stadt Neustadt (Hessen) erhält Bild der Ottermühlen

Kürzlich überreichte Gabriele Hasenpflug geb. Gnau Bürgermeister Thomas Groll ein Bild der Ottermühlen, das sie von ihren Eltern übernommen hatte. Maler war 1947 der langjährige Stadtobersekretär Hermann Gensler (1896-1984). Hans-Richard Krapp wusste auf Nachfrage zu berichten, dass Vorfahren von Gabriele Hasenpflug einst Eigentümer der unteren Ottermühle gewesen seien.
Bürgermeister Thomas Groll dankte für das Geschenk und versicherte, dass das Bild einen guten Platz, voraussichtlich im Vorraum des Trauzimmers im Historischen Rathaus, finden werde.
In dem von Ute und Dankward Sieburg, dem langjährigen Stadtarchivar, 1979 herausgegebenen Büchlein „Neustadt in alten Ansichten“ findet sich folgender Text zu den Mühlen im Otterbachtal: „Von den vielgerühmten Mühlen des Otterbachtales stehen heute nur noch die beiden Ottermühlen. Im 18. Jahrhundert reihten sich noch sechs weitere am Bachlauf entlang. Oberhalb befanden sich die Rupperts- und Fuchsenmühle, unterhalb die Kampenmühle sowie die Bruch- oder Lohmühle. Während die unteren Mühlen schon im 18. und 19. Jahrhundert abgebrochen wurden, geschah dieses nach dem Tode des letzten Müllers Karl Schultheiß 1926 auch mit der Fuchsenmühle 1928 und 1937 mit der Ruppertsmühle. Um das Mahlwasser der beiden letztgenannten Mühlen kam es 1720 zu einem folgenschweren Streit, in dem der Müller Schlitt den Müller Weitzel aus der Ruppertsmühle mit einem Gewehr erschoss.“

Familientage statt Familienfreizeit

Letztes Jahr machten sich in den Sommerferien sieben Familien aus Neustadt mit den Teams von Jugendarbeit und Gemeinwesenarbeit des bsj Marburg auf, um gemeinsam fünf Tage im Altmühltal in Bayern zu verbringen. Wir wanderten, paddelten in Kanus über Donau und Altmühl, kochten, aßen und spielten zusammen und waren alle traurig, als es wieder nach Hause ging. Wir lernten jede Menge von- und miteinander und ganz nebenbei entstanden auch neue Freundschaften.
Dieses Jahr sollte es unbedingt wieder eine Familienfreizeit geben, diesmal im Harz. Wegen der Corona-Einschränkungen können wir sie aber leider nicht so durchführen wie geplant.
Als Alternative zu einer gemeinsam verbrachten Woche, bieten die Teams aus Jugend- und Gemeinwesenarbeit des bsj Marburg dieses Jahr in den Sommerferien für alle interessierten Familien FAMILIENTAGE an. Wir wollen in der näheren und etwas ferneren Umgebung von Neustadt mit Ihnen und Euch gemeinsam aktiv unterwegs sein. Neues entdecken und eine schöne Zeit verbringen. Geplant ist:
Mittwoch, 8. Juli: „Künstlerische Wanderung“
Donnerstag, 9. Juli: Kanufahren auf der Lahn Donnerstag, 9. Juli: Wanderung und Schatzsuche/Geocaching Freitag, 10. Juli: Wanderung mit Naturerlebnis
Donnerstag, 16. Juli: Kanufahren auf der Lahn Donnerstag, 23. Juli: Kanufahren auf der Lahn Donnerstag, 30. Juli: Kanufahren auf der Lahn
Ob wir mit einer, zwei oder mehreren Familien gleichzeitig unterwegs sein können, hängt von den dann geltenden Corona-Einschränkungen ab. Je nach Gruppengröße können die Angebote noch an Ihre und Eure Wünsche angepasst werden.
Alle Angebote sind kostenfrei und offen für alle!
Anmeldung und Info
Jugendraum Neustadt An der Weißmühle
Martina Trogrlic und Philipp Berg
Tel: 06692 42 20 Mobil: 0152 389 533 27
Gemeinwesenarbeit Neustadt Begegnungstreff/ Marktstraße 6
Annika Schlüter und Martin Methfessel
Tel.: 06692 96911 -57/-58 Mobil: 0159 03140420
0152 34019900

Gutscheinaktion der Stadt Neustadt (Hessen) „Herzlichen Dank“

Die zuständigen Brief- und Paketzusteller (ZSP Stadtallendorf) für Neustadt, Momberg, Mengsberg und Speckswinkel bedanken sich bei der Stadt Neustadt (Hessen) recht herzlich für die überbrachten Gutscheine. Es freut uns sehr, in der jetzigen Zeit eine Anerkennung für die von uns geleistete Arbeit zu bekommen.

Landesehrenbrief an Werner Wagner übergeben

Im Februar 2020 überreichte Landrätin Kirsten Fründt Landesehrenbriefe an ehrenamtlich engagierte Bürgerinnen und Bürger aus Momberg und Speckswinkel. Werner Wagner war seinerzeit verhindert. Im Rahmen einer Ortsbeiratssitzung übergab nun Bürgermeister Thomas Groll dem Speckswinkler im Auftrag der Landrätin die Auszeichnung.
In seiner Ansprache hob der Bürgermeister die vielfältigen Aktivitäten Wagners hervor. Von 1997-2006 gehörte er dem Ortsbeirat seines Heimatdorfes an. Seit fast 15 Jahren arbeitet er als Beisitzer im Vorstand des Verkehrs- und Verschönerungsvereins mit. Hier bringt er sich bei Arbeitseinsätzen mit Tatkraft ein und stellt immer wieder Gerätschaften zur Verfügung. Als langjähriger Speckswinkler Ortslandwirt gehört Werner Wagner auch dem Teilnehmervorstand im Rahmen der Flurbereinigung A 49 an.
Thomas Groll verwies auch darauf, dass der Geehrte der Freiwilligen Feuerwehr immer wieder sein landwirtschaftliches Anwesen für Großübungen zur Verfügung stellt. Auch der Gemischte Chor kann regelmäßig auf Wagners Scheune für Liederabende zurückgreifen. Der Bürgermeister bezeichnete Werner Wagner als einen Mitbürger, wie man ihn sich nur wünschen könne. Menschen wie er würden dazu beitragen, dass es in unseren Dörfern lebenswert sei. Ortsvorsteher Karl Stehl schloss sich Grolls Worten an und gratulierte ebenfalls herzlich zur Überreichung des Landesehrenbriefes.

Endlich wieder Sitzungen städtischer Gremien! Die Ortsbeiräte machten den Anfang

Nach fast drei Monaten sitzungsloser Zeit bedingt durch die Corona-Pandemie begannen die städtischen Gremien Anfang Juni 2020 wieder mit ihren regelmäßigen Sitzungen. Natürlich geschah dies unter Einhaltung der Abstands- und Hygieneregeln. So standen die Tische in den jeweiligen Sitzungsräumen weit auseinander und die Ortsvorsteher hielten Desinfektionsmittel bereit. Den Auftakt machten am 2. und 3. Juni 2020 die Ortsbeiräte von Momberg, Mengsberg, Speckswinkel und Neustadt. An den Sitzungen nahm neben den Gremienmitgliedern und Bürgermeister Thomas Groll auch der Erste Stadtrat Wolfram Ellenberg teil.
Der Bürgermeister nutzte die Gelegenheit, um zunächst einige grundsätzliche Ausführungen zur aktuellen Situation zu machen. Er verwies dabei darauf, dass es in der Kommune seiner Wahrnehmung nach erfreulicherweise keine nennenswerten Probleme bei der Einhaltung der von Bund, Land und Landkreis verordneten Reglementierungen und Einschränkungen gegeben habe. Groll dankte in diesem Zusammenhang allen, für die hierbei gezeigte Disziplin. Er erläuterte weiter, dass nunmehr die Kindergärten wieder mit einem „eingeschränkten“ Regelbetrieb begonnen hätten. Der Bürgermeister würde sich wünschen, dass zum 1. September 2020 wieder alle Kinder Tag für Tag betreut werden können. Dies hänge allerdings von der Entwicklung der Infiziertenzahlen ab. Wie es in den unterschiedlichen Bereichen weitergehe, habe gegenwärtig viel mit „Glaskugel-Lesen“ zu tun, betonte der Bürgermeister. Selbst wenn es nun zu weiteren schrittweisen Lockerungen käme, sei mit einem Wiedereinzug der „Normalität“ nach seiner Einschätzung erst dann zu rechnen, wenn es einen Impfstoff oder Medikamente gegen das Virus gäbe.
Ausführlich ging Thomas Groll in seiner Eigenschaft als Kämmerer auf die finanzielle Situation der Kommune im Zeichen von Corona ein. Er erläuterte den Ortsbeiräten, dass gegenwärtig auch hierzu keine sicheren Aussagen möglich seien. Allenfalls könne man Trendmeldungen abgeben. So hält er es für „nicht unwahrscheinlich“, dass 2020 rund 500.000 Euro plus x in der städtischen Kasse fehlen könnten. Der Betrag setzt sich vorrangig aus einem Rückgang bei den Einkommens- und Umsatzsteueranteilen, der Gewerbesteuer, der Spielapparatesteuer und den Kindergartengebühren sowie Mehrausgaben für Hygienezwecke zusammen. Allerdings lägen bis heute eben noch keine verlässlichen Zahlen vor. Das Land habe solche frühestens für September 2020 nach einer weiteren Steuerschätzung angekündigt. „Wir leben also mit einer großen Unsicherheit und können überhaupt noch nicht vorhersehen, wie es sich 2021 entwickeln wird.“, betonte der Bürgermeister. Für das kommende Jahr geht er zunächst einmal pauschal von Einnahmeverlusten in einer Größenordnung von bis zu einer Million Euro aus. „Es ist mir lieber, wir rechnen hier mit schlechten Werten und freuen uns dann, wenn es besser wird. Eine große Unbekannte für 2021 ist die Entwicklung des kommunalen Finanzausgleichs (KFA). Für eine einkommensschwache Kommune wie Neustadt spielt der KFA eine eminent wichtige Rolle. Wenn die Verteilungsmasse des Landes deutlich abnimmt, dann werden wir dies auch hier vor Ort zu spüren bekommen. Eine Haushaltssperre ist gegenwärtig noch nicht geboten, da wir aufgrund unserer Rücklage von rund 2 Millionen liquide sind. Im Spätherbst dürften wir mehr wissen und werden dann bei der Haushaltsplanung für 2021 entsprechend reagieren. Der Haushalt 2021 könnte möglicherweise etwas später vorgelegt werden als in der Vergangenheit, um auf diese Weise größere Planungssicherheit zu erhalten“, so Thomas Groll weiter.
Er zeigte sich hoffnungsvoll, dass es auch für die Kommunen Hilfs- oder Förderprogramme geben werde. Diese müssten aber so ausgestaltet sein, dass genügend Zeit für die Umsetzung bleibe, denn sonst gebe es in der Verwaltung aufgrund der ohnehin laufenden Maßnahmen keine Kapazitäten dafür oder keine Firmen für die Ausführung.
Der Bürgermeister ging auch kurz auf die aktuellen städtischen Bauvorhaben (Kultur- und Bürgerzentrum, Hallenbad, Freibad, Rathausplatz, Anbau Kindergarten Momberg, Querallee und Bürgerpark) ein, die trotz Corona alle planmäßig weiter verliefen. Gegenwärtig werde ein Volumen von über 12,5 Millionen in der Kernstadt und in den Stadtteilen verbaut. Man gehe hier aufgrund der aktuellen Zahlen – Stand Ende Mai – von Mehrkosten von zumindest 5 Prozent aus, was ein sehr gutes Ergebnis wäre. „Wenn ich alles zusammennehme, die Corona bedingten Einnahmenverluste und Mehrausgaben sowie die Entwicklung unserer Baumaßnahmen, so komme ich zum Ergebnis, dass die Rücklage Ende nächsten Jahres aufgebraucht sein könnte. Dies ist eine Entwicklung, die wir vor einigen Monaten so nicht vorhersehen konnten und der wir uns nun stellen müssen. Gleichwohl haben wir dann natürlich Werte für zukünftige Generationen geschaffen und ich hielte eine Kreditaufnahme – wenn sie denn notwendig wäre – für verantwortbar. In den Jahren seit 2016 hatten wir eine äußerst positive Entwicklung und wenn jetzt die Zahlen wieder schlechter werden, dann gilt es, sich hierauf einzustellen und die Herausforderung anzunehmen.“ Der Kämmerer betonte nochmals, dass es sein Ziel sei, die in der mittelfristigen Finanzplanung bis 2023 enthaltenen investiven Maßnahmen so beizubehalten und einzelne Projekte nicht aufzugeben, sondern höchstens zeitlich zu schieben. „Ob und welche Projekte wir darüber hinaus in den kommenden Jahren zusätzlich aufnehmen können bzw. müssen, kann erst nach der Vorlage sicherer Zahlen entschieden werden“, betonte Thomas Groll.
Er ging in den Ortsbeiräten auch auf die inzwischen durchgeführte Straßenbefahrung ein. Diese soll u.a. dazu dienen, eine Prioritätenliste für die Fertigstellung von Erschließungsanlagen („Baustraßen“) zu liefern. Unabhängig hiervon spreche sich der Magistrat aber dafür aus, den Maßnahmenbeginn um ein Jahr auf 2023 zu verschieben. „Die Anlieger müssen hier 90 Prozent der Kosten tragen. Vor dem Hintergrund von Corona werden uns sicher etliche Grundstückseigentümer dafür dankbar sein, wenn sich diese Belastung etwas verschiebt“, betonte Groll.

Ortsbeirat Momberg:

Ortsvorsteher Jörg Grasse berichtete am Anfang der Sitzung, zu der er neben Thomas Groll und Wolfram Ellenberg auch Stadträtin Stephani Schmitt begrüßen konnte, dass die beschädigten Bordsteine vor dem Kindergartengebäude in der Gartenstraße erneuert worden sind. Außerdem habe der Bauhof auch die abgefaulten Poller beim
Festplatz entfernt. Die durch das LEADER-Programm geförderten Lampen am Weg zur Grillhütte seien mittlerweile aufgestellt worden. Der Stromanschluss werde demnächst hergestellt. Im Bereich der Burgasse habe es einen Wasserschaden gegeben. Hier sei dann der Straßenbelag etwas großflächiger ausgebessert worden. Bürgermeister Thomas Groll verwies darauf, dass öffentliche Gebäude wie das Dorfgemeinschaftshaus in Momberg und der „Zollhof“ in Speckswinkel, aber auch die kommunalen Grillhütten, keinesfalls vor Ende Juni 2020 geöffnet würden. Hier müsse man die weitere Entwicklung zunächst abwarten. Es sei schwierig, insbesondere bei den Grillhütten die Abstands- und Hygieneregeln konsequent umzusetzen. Zudem müssten in den Sälen gegenwärtig die Sitzplätze aufgrund der Vorgaben begrenzt werden, was Auswirkungen auf viele Feiern habe.
Aufgrund der kompletten Sperrung der Querallee komme es zu erheblichen Umleitungs- und Schleichverkehren. Hiervon seien nicht nur die Kernstadt mit der Ringstraße, dem Töpferweg und dem Wohngebiet Am Schalkert, sondern auch die Stadtteile betroffen. Nachfragen zahlreicher Anlieger habe die Kommune zum Anlass genommen, ein renommiertes Fachbüro aus Wiesbaden damit zu beauftragen, nach Möglichkeiten der Verbesserung der Verkehrsführung zu suchen. Dies sei auch deshalb geboten, da im kommenden Jahr die Bahnhofstraße und ein Teil der Kasseler Straße grundhaft saniert würden und es hier zu einer vergleichbaren Situation käme. Thomas Groll warnte aber davor, eine alle zufriedenstellende Lösung zu erwarten. „Wenn sich 6.000 bis 7.000 Fahrzeuge täglich einen neuen Weg suchen müssen, dann ist dies nicht ohne Belastungen zu lösen. Wir wollen aber versuchen, nach kleinen
Stellschrauben zu suchen und dadurch Verbesserungen zu erreichen. Versprechen können wir nichts, aber wir sind hier guten Willens“, so der Bürgermeister.
Er verwies weiterhin darauf, dass aufgrund des weiterhin boomenden Bausektors sowie der Arbeitsbelastung des Fachbereichs II Bauen, Planen und Umwelt aufgrund der gegenwärtigen großen Baumaßnahmen die Trauerhallen in Momberg und Mengsberg erst im nächsten Jahr in Angriff genommen werden können.
Beim Spielplatz in der Arenecke sollen in diesem Jahr noch zwei neue Geräte aufgestellt werden. Diese sind Ersatz für vom TÜV verworfene Gerätschaften.
Das Momberger Wirtshaus wurde inzwischen an den St. Elisabethverein verkauft. Dieser hat vor, dort eine Wohngruppe mit sechs Kindern unterzubringen. Diese sollen zwischen vier und acht Jahre alt sein. Die Gruppe wird dort mit Betreuungspersonal leben. Der Verein, so Bürgermeister Groll und Ortsvorsteher Grasse übereinstimmend, habe in einem Gespräch betont, dass man sehr daran interessiert sei, in die dörfliche Gemeinschaft integriert zu werden. Vor diesem Hintergrund soll das Wirtshaus auch Übungsstätte und Anlaufpunkt für den Gesangverein Concordia bleiben.
In Momberg leben in der Hauptstraße ebenfalls Menschen aus Südosteuropa. Auch hier gibt es immer wieder einmal Probleme mit dem Ordnungsrecht. Bürgermeister und Ortsvorsteher haben mit der Gemeinwesenarbeit den Kontakt zu den Bewohnern gesucht. Dieser soll fortgeführt werden. Der Bürgermeister betonte allerdings auch, dass der „Schutzmann vor Ort“ im August 2020 nach Neustadt komme und hier bei Bedarf auch ein „Betätigungsfeld“ finden werde.
Die Radwegeverbindung zwischen Momberg und Mengsberg hat der Landkreis Marburg-Biedenkopf nach einer Initiative des Bürgermeisters nun auf dem Schirm. In einem Gespräch hat man diesem kürzlich zugesichert, diese Verbindung nach Möglichkeit 2021 anzugehen und zu asphaltieren. Ob die besonders schadhafte Wegstrecke im Bereich der Hardtmühle bereits zuvor saniert werden kann, wird noch geprüft.
Zum Termin der Ortsbeiratssitzung war noch keine Entscheidung darüber gefallen, ob die Jubiläumskirmes „150 Jahre Kirchweih Momberg“ im September dieses Jahrs vom Sportverein Borussia durchgeführt wird. Ortsvorsteher Jörg Grasse berichtete von „Signalen“ dass das Jubiläumsfest möglicherweise verschoben wird. Der Vorstand der Borussia wolle sich hierzu kurzfristig äußern.
Eine Anfrage von Ortsbeiratsmitglied Jürgen Kaufmann zum Zustand des Momberger Waldes beantwortete der Bürgermeister ausführlich. In den letzten 18 Monaten wurden in der Momberger Gemarkung nach den Borkenkäfer- und Trocknungsschäden bereits rund 14 ha wieder aufgeforstet. Es wurden dabei rund 65.000 Pflanzen gesetzt. Im Wesentlichen handelt es sich hierbei um Laubholz. Den größten Anteil bilden Traubeneichen mit 39.000 Setzlingen. Dagegen wurden nur 500 Fichten gepflanzt. Die Fichte hat bei der derzeitigen Klimasituation nach den Worten von Revierförster Klaus Schild, der dem Bürgermeister die Antworten zusammenstellte, kaum eine Chance. Kaufmann hatte eine Entfichtung der Momberger Gemarkung festgestellt. Nach Grolls Aussage sind 35 Hektar Freiflächen auf Trockenheit und Borkenkäfer zurückzuführen. Weitere zehn Hektar wurden zusätzlich im Rahmen der Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen für den Weiterbau der A49 von Fichten freigeräumt. Diese Maßnahmen wurden ohne Beteiligung des Forstamtes und der Stadt Neustadt (Hessen) vor etwa zehn Jahren geplant und planfestgestellt. Damals gab es noch unbeschädigte großflächige Fichtenbestände. Aus Sicht der Autobahnplaner ergab sich durch die Entfichtung von Waldgewässersystem ein Ökogewinn, der bei der Bilanz für die Autobahn benötigt wurde. Aus heutiger Sicht, so der Bürgermeister, könne natürlich kein Mensch verstehen, wie man großflächig noch intakte Fichten rodet. Dies sei allerdings im Planfeststellungsbeschluss festgelegt und werde daher so umgesetzt.
Der Ortsbeirat befasst sich auch nochmals mit der seit längerem gesperrten maroden Treppe in der Neustädter Straße. Es ist Wunsch eines Anliegers, diese Treppe zu erhalten. Der Ortsbeirat hatte vor längerer Zeit schon einmal mehrheitlich den Beschluss gefasst, die Sandsteinmauer zuzumauern. Nun will der Ortsbeirat auf Anregung von Jürgen Kaufmann noch einmal über die Angelegenheit beraten. Der Bürgermeister berichtete davon, dass Sanierungsarbeiten und die Aufgabe der Treppe, die dann zugemauert werden müsste, in etwa gleich teuer seien. Allerdings würde bei einer Sanierung auch noch der Handlauf erneuert werden müssen und es gelte über die Verkehrssicherungspflicht sowie das Streuen zu entscheiden. Hier wurde aus dem Gremium heraus angeregt, dies dem Anlieger aufzugeben. Der Ortsbeirat will sich im Laufe der nächsten Wochen noch einmal mit der Thematik befassen.
Weiteres Thema war der Sachstand der Dorfentwicklung. Ortsvorsteher Jörg Grasse und Ortsbeiratsmitglied Anke Stark stellten gemeinsam mit dem Bürgermeister die aktuellen Pläne zum Umbau des alten Kindergartengebäudes in ein multifunktionales Zentrum vor. Nach Ermittlungen der Kosten durch ein Planungsbüro ist nunmehr angedacht, nur den unteren Teil zu sanieren und zu nutzen. Der obere Gebäudeteil soll zunächst einmal als Lagermöglichkeiten dienen. Vorgesehen ist, ein „Dorfcafe“ zu schaffen, wobei der Raum auch anderweitig für Veranstaltungen genutzt werden könnte, und einen Übernachtungsraum für Pilger auf dem Elisabethpfad einzurichten. Daneben soll es noch zwei kleinere Räume für Nachhilfe und ähnliches geben.
Auf Nachfrage teilte der Bürgermeister mit, dass nach Beendigung der Arbeiten am Rathausplatz eine Kolonne der Firma Bauscher ab Mitte Juli damit beginnen werde, die Straßenschäden in der Kernstadt und den Stadtteilen im Rahmen der zur Verfügung stehenden Haushaltsmittel auszubessern.