Neustädter Mitteilungsblatt

Corona in der EAE-Außenstelle Neustadt (Hessen)

Spätestens seit Mitte März 2020 wird auch Deutschland von der Corona-Pandemie erfasst. Seitdem sind auch im Landkreis Marburg- Biedenkopf und in Neustadt Menschen an Covidl9 erkrankt. Bisher kam es im Gegensatz zu anderen EAE-Standorten oder Sammelunterkünften aber zu keiner Infektion in der Außenstelle der Hessischen Erstaufnahmeeinrichtung für Geflüchtete in Neustadt. Dies änderte sich leider in der vergangenen Woche.
Zunächst wurde eine Infektion bei einem Flüchtling festgestellt. Ursache dürfte der Kontakt mit einer Service-Mitarbeiterin aus der Krankenstation der Einrichtung sein.
Die Kommune wurde vom zuständigen Regierungspräsidium Gießen frühzeitig über das Geschehen unterrichtet. Namens des Magistrates legte Bürgermeister Thomas Groll bei den folgenden Gesprächen mit den Verantwortlichen stets Wert darauf, dass diese die Öffentlichkeit umfassend über die Vorkommnisse unterrichten. Eine Sichtweise, die vom Regierungspräsidium und dem Gesundheitsamt des Kreises geteilt wurde. In der Folge wurden daher drei Pressemitteilungen herausgegeben. Da nicht alle Einwohner der Kommune Abonnenten der „Oberhessischen Presse“ sind, werden diese nachfolgend abgedruckt.
Bürgermeister Thomas Groll ist diese Art der Information wichtig. Es muss seiner Auffassung nach Ziel der Verantwortlichen von Land und Kreis sein, durch eine aktive Öffentlichkeitsarbeit Gerüchten vorzubeugen. „Wir haben dies – entgegen einiger weniger kritischer Stimmen – als Kommune in der Vergangenheit so gehalten und werden dies auch zukünftig tun. Hier wird nichts unter den Teppich gekehrt“, stellt Groll unmissverständlich fest. Dem Magistrat sei zudem wichtig, darauf hinzuweisen, dass nicht die in der EAE-Außenstelle untergebrachten Flüchtlinge die Ursache des Corona-Ausbruches vor Ort waren, denn allzu schnell heißt es sonst „Klar, die Flüchtlinge …“.
Aus den nachfolgenden Presseerklärungen wird die Dynamik der Entwicklung der letzten Tage deutlich.

Presseerklärung. 1:

Gemeinsame Pressemitteilung von RP Gießen und Landkreis Marburg-Biedenkopf:
Nach erstem COVID-19-FaIl in Erstaufnahmeeinrichtung Neustadt werden alle Bewohner und Mitarbeiter getestet – Gesundheitsamt von Landkreis Marburg-Biedenkopf ist informiert und vor Ort aktiv (13.8.2020)
Ein Bewohner der Erstaufnahmeeinrichtung des Landes Hessen in Neustadt wurde positiv auf den COVID-19-Erreger getestet. Der Betroffene zeigt lediglich leichte Symptome, es handelt sich um den ersten und bislang einzigen bestätigten Verdachtsfall innerhalb der Bewohnerschaft der Erstaufnahmeeinrichtung in Neustadt. Aktuell sind dort 326 Menschen untergebracht. Das Gesundheitsamt des zuständigen Landkreises Marburg-Biedenkopf wurde umgehend informiert.
Die Ursache für die Erkrankung ist noch nicht abschließend geklärt. Indes ist eine Mitarbeiterin eines am Standort tätigen Dienstleisters positiv getestet worden. Beide betroffenen Personen sowie deren Kontaktpersonen wurden umgehend isoliert untergebracht bzw. vom Dienst freigestellt.
Auf Veranlassung und in Zusammenarbeit mit Gesundheitsamt und dem Deutschen Roten Kreuz werden ab heute alle Bewohnerinnen und Bewohner sowie die Mitarbeitenden der Erstaufnahmeeinrichtung Neustadt auf Infektion mit dem Corona-Erreger getestet. Dies dient dazu, einen Überblick und damit eine Einschätzung des Geschehens vornehmen zu können, um auf dieser Grundlage weitere gezielte Maßnahmen zu ergreifen und umzusetzen, heißt es aus dem für die Einrichtung zuständigen Regierungspräsidium Gießen (RP).
Die Testergebnisse werden in etwa drei bis vier Tagen erwartet. Die Einrichtung bleibt bis auf Weiteres für Neuaufnahmen und Zuweisungen an die Kommunen gesperrt. Bis zum Vorliegen aller Befunde werden außerdem Zusammenkünfte, insbesondere in geschlossenen Räumen und außerhalb der gewöhnlichen Sozialgemeinschaften, untersagt. Die erkrankten Personen sowie deren Kontaktpersonen wurden umgehend isoliert untergebracht bzw. befinden sich in Quarantäne.

Presseerklärung 2:

Seit Anfang März jetzt insgesamt 265 nachgewiesene Infektionen Der Trend steigender Corona-Infektionszahlen hält an. Das Gesundheitsamt des Landkreises Marburg-Biedenkopf betreut derzeit 29 aktive Fälle. Somit wurden seit Anfang März im Zuständigkeitsbereich des Gesundheitsamtes insgesamt 265 Infektionen mit dem Corona-Virus nachgewiesen. (16.8.2020)
In dieser Gesamtzahl sind neben den aktiven Fällen die bereits wiedergenesenen Personen (232) sowie die Verstorbenen (vier) enthalten. Der jüngste Anstieg steht sowohl mit Reiserückkehrern als auch mit der Hessischen Erstaufnahmeeinrichtung (HEAE) in Neustadt in Verbindung. Dort sind Mitarbeitende externer Dienstleistungsunternehmen sowie Bewohnerinnen und Bewohner betroffen.
Die betroffenen Bewohner zeigen lediglich leichte Symptome. Zusammen mit ihren Kontaktpersonen befinden sie sich in Isolation in einem gesonderten Gebäudekomplex der Erstaufnahmeeinrichtung. Sie dürfen den Standort bis zur Genesung nicht verlassen. Die Abstrich-Ergebnisse der ermittelten Kontaktpersonen erwiesen sich bisher alle als negativ. Die positiv getesteten Mitarbeitenden der Dienstleister befinden sich auf Anordnung des Gesundheitsamtes in häuslicher Isolierung.
Eine Bewertung der Gesamtsituation an der HEAE in Neustadt durch das zuständige Regierungspräsidium in Gießen erfolgt nach Vorliegen aller Testergebnisse am Montag.
Vor dem Hintergrund der steigenden Zahlen weist das Gesundheitsamt erneut auf die Einhaltung der wichtigen Hygieneregeln hin: Abstand halten, regelmäßige Händehygiene und korrektes Tragen des Mund-Nasen-Schutzes an den Orten, an denen es erforderlich oder vorgeschrieben ist.

Presseerklärung 3:

Gesundheitsamt schließt Corona-Testreihe ab Erstaufnahmeeinrichtung in Neustadt:
22 Mitarbeiter und zwei Mitarbeiterinnen von Dienstleistern sowie vier Bewohner positiv getestet – Unter Einhaltung der vorgesehenen Schutzmaßnahmen wurden alle betroffenen Personen sowie Kontaktpersonen umgehend isoliert und befinden sich in häuslicher Quarantäne Nach ersten positiven Coronafällen sind in den vergangenen Tagen alle Bewohnerinnen und Bewohner sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Erstaufnahmeeinrichtung Hessen in Neustadt getestet worden. Nun liegen die Ergebnisse vor. Demnach sind 22 Mitarbeiter des Sicherheitsdienstes und zwei Mitarbeiterinnen eines medizinischen Dienstleisters positiv getestet worden. Außerdem wurden vier Bewohner positiv auf das Coronavirus getestet. Dies ist das vorläufige Endergebnis der vom zuständigen Gesundheitsamt des Landkreis Marburg-Biedenkopf eingeleiteten Reihenuntersuchung. Die positiv getesteten Sicherheitsmitarbeiter befinden sich in häuslicher Quarantäne und unterliegen je nach Wohnort – überwiegend in den umliegenden Landkreisen – der Aufsicht des jeweils zuständigen Gesundheitsamtes. Die beiden Mitarbeiterinnen des medizinischen Dienstleisters wurden ebenfalls von dem für sie zuständigen Gesundheitsamt unter häusliche Quarantäne gestellt.
Die vier betroffenen Bewohner zeigen lediglich leichte bis gar keine Symptome. Zusammen mit ihren Kontaktpersonen befinden sie sich in Isolation in einem gesonderten Gebäudekomplex. Sie dürfen den Standort bis zur Genesung nicht mehr verlassen. Die Abstrich- Ergebnisse der ermittelten Kontaktpersonen erwiesen sich indes alle als negativ.
„ Wir nehmen jeden einzelnen Fall sehr ernst“, sagt Manfred Becker, der für die Erstaufnahmeeinrichtung Hessen verantwortliche Abteilungsleiter im Regierungspräsidium Gießen. Dieses ist hessenweit für die Erstaufnahme von Flüchtlingen zuständig. „Es gilt jetzt die Gesamtlage genauestens zu prüfen sowie die Infektionsketten zu analysieren. Die Erkenntnisse werden dann in unser Sicherheitskonzept einfließen, das sich bislang in der Coronakrise bewährt
hat“, erklärt Manfred Becker weiter. So werden zum Beispiel neu ankommende Flüchtlinge in Gießen generell für mindestens zwei Wochen vorsorglich in separaten Räumlichkeiten untergebracht. Verdachtsfälle werden noch vor einem Befund in einem dafür vorgesehenen Gebäude isoliert. Alle Maßnahmen und Konzepte waren und sind mit den jeweils zuständigen Gesundheitsämtern eng abgestimmt.
„Für die Erstaufnahmeeinrichtung in Neustadt ist es nun entscheidend, dafür zu sorgen, dass alles unternommen wird, um eine solche Situation für die Zukunft zu verhindern. “ Insgesamt sind in der Erstaufnahmeeinrichtung des Landes Hessen aktuell 2.801 Menschen an fünf Standorten untergebracht. Seit März wurden an den verschiedenen Standorten insgesamt neun inzwischen genesene Bewohnerinnen und Bewohner sowie die aktuellen vier in Neustadt positiv auf Covid-19 getestet und umgehend isoliert. Am Standort in Neustadt leben momentan 324 Menschen.
„Alle am Standort beschäftigten Dienstleister erhalten regelmäßig Informationen zu Abstandsregelungen und Hygienemaßnahmen, die innerhalb der Einrichtung gelten“, erläutert Becker. Auf die Risiken von SARS-CoV-2 werde in allen Aufnahmeeinrichtungen und Gemeinschaftsunterkünften intensiv hingewiesen. „Aufklärung und deren Umsetzung sind Themen, die seit März unseren Alltag prägen “, betont Manfred Becker. Auch die Bewohnerinnen und Bewohner der Erstaufnahmeeinrichtung werden anhand mehrsprachiger Aushänge und Piktogramme auf einzuhaltende Hygienemaßnahmen aufmerksam gemacht.
Aktuelle Informationen des Robert-Koch-Instituts zum Schutz vor dem Virus SARS-CoV-2 werden in mehreren Sprachen in jeder Erstaufnahmeeinrichtung des Landes Hessen ausgehängt. „Die Sozialbetreuung und Dolmetscher informieren ständig über die aktuellen Entwicklungen“, sagt Abteilungsleiter Becker. Darüber hinaus stellt das Land Hessen weitere Informationen mehrsprachig und fortlaufend zur Verfügung. Umfangreiche Sicherheitsmaßnahmen stellen weiterhin sicher, dass infizierte Personen oder Personen abgesondert werden, bei denen ein Verdacht einer Infektion besteht. „Es darf bei allen Anstrengungen nicht vergessen werden: Wir befinden uns hier in Deutschland mitten in einer Pandemie, deren Hauptmerkmal es ist, überraschend aufzutreten. “Entscheidend sei es deshalb, eine weitere Ausbreitung zu verhindern.
Der Magistrat, so Bürgermeister Thomas Groll, wurde auch über das letzte Wochenende hinweg regelmäßig vom zuständigen Abteilungsdirektor des Regierungspräsidiums über die Entwicklung unterrichtet. Darin komme das gute Miteinander der letzten Jahre zum Ausdruck. Die Mitteilungen seien – unabhängig vom konkreten Anlass – auch wichtig, damit die Kommune gegebenenfalls nötige Entscheidungen treffen kann.
„Die hohen Fallzahlen beim Sicherheitsdienst sind für mich natürlich Anlass zur Sorge. Da gibt es nichts schön zu reden. Die Vorkommnisse sind rasch und umfassend aufzuarbeiten und bei Bedarf Konsequenzen zu ziehen. Dies habe ich gegenüber dem Regierungspräsidium am Sonntagmorgen bei einem Telefonat unmissverständlich zum Ausdruck gebracht. Ich begrüße sehr, dass meine Sichtweise von dort geteilt wurde“, betont der Bürgermeister. Es müsse alles getan werden, um eine weitere Verbreitung des Corona- Virus vor Ort so weit wie möglich zu minimieren.
Natürlich, so Thomas Groll, ist auch zu mir gedrungen, dass aktuell in den sozialen Medien gefordert werde, den Bewohnern der EAE gegenwärtig den Ausgang zu verbieten. Dies klinge gut, sei aber unrealistisch und nicht zielführend. Wichtig sei ihm als Bürgermeister allerdings, dass natürlich Infizierte und Kontaktpersonen in Quarantäne gingen. Hier setze er auf das RP und das Gesundheitsamt. Die aktuellen Vorfälle in der EAE, aber in ganz Deutschland und Europa, machten deutlich, dass Corona nach wie vor aktiv sei und die Gefahr einer zweiten Welle bestehe. Der Magistrat bittet daher alle, sich an die „AHA-Regel“ – Abstand, Hygiene, Alltagsmaske – zu halten. Dies seien kleine Schritte mit positiver Wirkung und si- cher keine allzu großen Einschränkungen.

Junker Hans zurück auf Burg Herzberg

Seit 1992 erstmals zweijährige Amtszeit des Junker Hans als Neustädter Repräsentant
Neustadts amtierender Junker Hans und die beiden Burgfräulein
vertreten mit viel Lust und Leidenschaft ihre Heimatstadt. Nun geht das Trio mit seiner ehrenvollen Aufgabe wegen der coronabedingten Absage der Trinitatis-Kirmes in die einjährige Verlängerung. Dabei gesellen sich die drei jungen Neustädter zu einer Reihe illustrer regionaler Repräsentanten bundesweit. Denn gewählte Hoheiten wie etwa die Heidekönigin im niedersächsischen Amelinghausen oder die Weinkönigin von Württemberg dürfen auch für ein weiteres Jahr ihr Amt ausüben.
Den Auftakt zu der außergewöhnlichen Amtsverlängerung für Junker Hans alias Julian Schratz und Marlene Gnau, die eines der Burgfräulein mimt, markierte nun der Besuch auf Burg Herzberg. „Doppelte Amtszeit gleich doppelt so viel Gelegenheit, mehr über die doppelten Bande zwischen Neustadt und Burg Herzberg zu erfahren“, dachte sich Burghauptmann und geschäftsführender Vorstand der Stiftung Burg Herzberg, Albert-Frederick Freiherr v. Dörnberg, als er die Stadtrepräsentanten zu einer Führung auf die größte Höhenburg Hessens einlud.
Zwei Namensvetter schaffen enge Verbindung zwischen Neustadt und Burg Herzberg.
Im 15. Jahrhundert führte Hans v. Dörnberg als landgräflicher Haushofmeister sehr erfolgreich die Regierungsgeschäfte der Zentralverwaltung Oberhessens. Die Burg Herzberg und Neustadt gewinnen dann im Jahr 1477 durch ihn an entscheidender Bedeutung: Hans v. Dörnberg wurde Pfandherr von Neustadt und verhalf seinem neuen Besitztum zu wirtschaftlicher Blüte. Das Wahrzeichen Neustadts und u. a. der von ihm in Auftrag gegebene Wohnturm, der Junker-Hansen-Turm, ist nach ihm benannt.
Im selben Jahr erhielt der Hofmeister für seine „Managerqualitäten“ vom Landgrafen die Burg Herzberg als Lehen zugesprochen. Damit begründete er als erster Dörnberg den dortigen Stammsitz seiner Familie. Mit der Erfindung des Schwarzpulvers begann eine neue Ära in der militärischen Kriegsführung, sodass er entschied, die Burg zu einer großen Landesfestung auszubauen. Sie sollte die von Frankfurt nach Leipzig verlaufende Handelsstraße „durch die kurzen Hessen“ sichern.
V. L.: Marlene Gnau als Burgfräulein Marlene, Julian Schratz als Junker Hans und Burghauptmann Albert-Frederick Freiherr v. Dörnberg
Für den Wehrausbau beauftragte er Hans Jakob von Ettlingen, „den Stararchitekten seiner Zeit“ wie der Burghauptmann resümierte, da dieser für den Bau und Ausbau etlicher Burgen und Schlösser zu modernen Wehranlagen und auch für den Junker-Hansen-Turm verantwortlich zeichnete. Eine architektonische Ähnlichkeit des Neustädter Wahrzeichens mit dem auf der Burg befindlichen Wohnturm ist sogar bis heute zu erkennen. Das charakteristische Spitzhelmdach mit den vorgekragten Erkertürmchen wie es bis heute noch in Neustadt zu bewundern ist, hatte der Herzberger Turm noch bis ins 18. Jahrhundert hinein.
Stadtrepräsentanten interessiert und in Vorfreude auf das zweite Amtsjahr
Doch wegen dieses prächtigen Anblicks waren weder die Truppen der berühmten Generäle Fugger und Tilly noch die Soldaten der Generäle Marquis de Grana und Graf Isolani gekommen. Der neue Wehrbau des Baumeisters Hans Jakob von Ettlingen für Hans v. Dörnberg sollte sich lohnen: Die Festung hielt allen Angriffen erfolgreich stand.
Julian Schratz und Marlene Gnau, die sich für den besonderen Anlass in historischen Kostümen zeigten, waren beeindruckt von den großen Gemeinsamkeiten, die ihre Heimat mit Burg Herzberg verbindet und ließen sich in der einstündigen Führung noch viel mehr über die 700 Jahre alte Festung berichten.
Ganz besonders Julian Schratz gab zu erkennen, dass er als Darsteller der historischen Persönlichkeit des Junker Hans mit diesem geschichtlichen Einblick nicht mehr „so blauäugig“ wie zu Beginn seiner Amtseinführung auf nähere Fragen begegnen wird. Der ausgebildete Physiotherapeut und die künftige Studentin für Soziale Arbeit, Marlene Gnau, der die Freude an ihrer Rolle des Burgfräuleins anzusehen ist, sind gespannt auf das zweite Amtsjahr. Die engen Bande Neustadts mit der Burg Herzberg werden auch weiter vertieft und ausgebaut. „Zum nächsten Mittelaltermarkt auf Burg Herzberg kommen Sie gerne wieder“, freut sich auch Albert-Frederick Freiherr v. Dörnberg.

Trotzdem! Kultur – Teil I

Die Corona-Pandemie bringt für uns alle Einschränkungen mit sich und für viele finanzielle Einbußen. Dazu gehören auch Schausteller, Circusse und Kulturtreibende. Dies war für Bürgermeister Thomas Groll Anlass, im August zu einer kleinen Veranstaltungsreihe unter dem Motto „Trotzdem! Kultur“ an den Wallgrabenpavillon einzuladen.
Der Auftakt fand am 9. August statt. Um 15.00 herrschte ein wenig Picknick-Stimmung an der Stadtmauer. Über 30 Kinder und Eltern saßen auf mitgebrachten Decken und Stühlen und freuten sich nach der Begrüßung durch Sonja Stark von der Stadtverwaltung auf den Auftritt von Stefan Becker, dem „Märchenkoch“ vom Spielraum- Theater aus Kassel.
Dieser erzählte mit außergewöhnlichen Requisiten wie Bürsten, Töpfen, Möhren, Radieschen oder Kartoffeln zwei Märchen der Brüder Grimm: Der Froschkönig und Rotkäppchen.
Für sein Spiel und den dabei gezeigten Wortwitz erhielt Stefan Becker, der als „Bruder Grimm“ bereits des Öfteren in Neustadt aufgetreten ist, viel Applaus von Klein und Groß.
Um 18.00 Uhr gab es dann eine literarische und musikalische Reise zum Mond. Während Stefan Becker u. a. Texte von Goethe und Morgenstern vortrug zeigte Kerstin Röhn ihr Können an Saxophon und Klarinette. Den fast 50 Besuchern gefiel es und man hatte den Eindruck, dass sie dankbar dafür waren, dass es endlich wieder ein kulturelles Angebot gab.
Bürgermeister Thomas Groll hatte in seinen einleitenden Worten davon gesprochen, dass in diesen besonderen Zeiten das „normale Leben“ nicht völlig zu erliegen kommen dürfe. Die Kommune wolle daher, wenn auch anders als gewohnt, Künstlern eine Plattform geben. „Verstehen Sie unsere kleine Reihe aber durchaus auch als eine Solidaritätsaktion mit langjährigen Partnern“, so Thomas Groll. Worte, die Stefan Becker dankbar aufnahm und als vorbildlich empfand.
Am Samstag, 22. August tritt ab 19.00 Uhr Nordhessens Comedian Nr. 1 „Lilli“ mit Gesang und frechen Texten am Wallgrabenpavillon auf. Kartenvorverkauf (10 Euro) und weitere Infos im Bürgerbüro. Bitte Sitzgelegenheit und ggf. Getränke mitbringen.

Trotzdem! Kultur Künstlerpech •••• Kleinkunsttheater nun am 1. September

Das war dann wohl das berühmte „Künstlerpech“: Ein längerer Regenschauer am Vormittag und der Wetterbericht gaben Veranlassung, die für den 12. August geplante Veranstaltung mit dem Kleinkunsttheater „Hieronimus“ abzusagen. Leider traf die Vorhersage nicht zu und am Abend schien die Sonne….
Schnell war aber ein Ersatztermin gefunden. Georg Morgenthal wird nun am 1. September 2020 um19.00 Uhr an der Stadtmauer auftreten. Eintritt 7 Euro. Stühle nach Möglichkeit selbst mitbringen. Vorverkauf Buch und Papier Ahrens und im Bürgerbüro. Die Besucher dürften sich auf einen Allroundkünstler freuen: Hochrad, Jonglage, Wortwitz, Feuerspiele….

Kommunalwahl 2021

Gesagt. Getan. – Zeit für eine (erste) Bilanz Soziales, Sport, Freizeit & Kultur

Neben erheblichen Investitionen in die öffentliche Infrastruktur Neustadts war die Sozialpolitik in den vergangenen fünf Jahren ein Schwerpunkt der Arbeit der CDU-Stadtverordnetenfraktion. Damit unterstützte man eine Aussage von Bürgermeister Thomas Groll, der in einer seiner Haushaltsreden einmal feststellte: „Als verantwortliche Kommunalpolitiker investieren wir nicht nur in Steine, sondern eben auch in die Menschen.“
„Wir haben erkannt, dass sich die sozialen Strukturen auch in Neustadt, einer Kleinstadt im ländlichen Raum, gewandelt haben und reagieren darauf entsprechend“, so Fraktionsvorsitzender Hans- Dieter Georgi zu durchaus geänderten Koordinaten in der Arbeit der CDU-Fraktion.
• Seit 2016 wurde die (Klein-)Kinderbetreuung bedarfsgerecht weiterentwickelt. In der Kindertagesstätte „Regenbogen“ wurden zwei zusätzliche altersgemischte Gruppen eingerichtet. Zudem entstand eine Waldkindergartengruppe. Insgesamt wurden so über 60 zusätzliche Betreuungsplätze geschaffen.
• Der katholische Kindergarten „Arche Noah“ Momberg-Mengs- berg erhält einen Mehrzweckraum und in die Außenanlagen der beiden KiTas in der Kernstadt wurde investiert.
• Zur Unterstützung örtlicher Tagesmütter wurde ein Förderprogramm aufgelegt.
• Gemeinsam mit dem Landkreis wird eine Ferienbetreuung für Grundschüler in den Sommerferien angeboten. In Oster- und Herbstferien finden regelmäßig Ferienspiele statt.
• In der Kernstadt entstanden neue Spielplätze für die Wohnquar- tiere Leipziger Straße und Emil-Rössler-Straße. Die Spielplätze in der Aue und in der Struth wurden attraktiver gestaltet. Kinder und Eltern wurden dabei jeweils in die Planung und Umsetzung einbezogen.
• Der Mengsberger Spielplatz beim Feuerwehrhaus wird im Oktober aufgewertet. In Momberg und Speckswinkel wurden zusätzliche Spielgeräte aufgestellt.
• Die Arbeit des Familienzentrums wird schrittweise ausgebaut, die Angebote erweitert. Das Familienzentrum erhält eigene Räumlichkeiten im Neubau des Kultur- und Bürgerzentrums.
• Die kommunale Jugendarbeit wurde in der bewährten Zusammenarbeit mit dem bsj Marburg e.V. und der Martin-von-Tours- Schule (Schulsozialarbeit) fortgeführt und punktuell weiterentwickelt.
• Mit Mitteln der „Sozialen Stadt“ wurde der Schulhof in der Querallee umgestaltet.
• Die vom Land Hessen aufgrund der Einrichtung einer Erstaufnahmeeinrichtung für Geflüchtete in der ehemaligen Kaserne seit 2016 finanzierte Gemeinwesenarbeit ist bis Ende 2024 gesichert und entwickelt sich schrittweise zu einer Anlaufstelle für alle interessierten Einwohnerinnen und Einwohner der Kommune weiter und wird u.a. in die Arbeit des Familienzentrums einbezogen.
• Das im Rahmen der „Sozialen Stadt“ installierte Quartiersmanagement ist vor Ort und regional gut vernetzt und dient als Ansprechpartner für die Wohnquartiere im Fördergebiet.
• Mit Unterstützung des Landkreises wurde als eine Antwort auf den Demografischen Wandel ein kommunales Altenhilfekonzept erstellt und eine örtliche Leitstelle „Älter werden in Neustadt“ für zunächst drei Jahre eingerichtet.
• Die Kommune unterstützt die Arbeit von WIR für UNS – Bürgerverein Neustadt e.V. und hat sich für einen Bürgerbus eingesetzt.
• Das Freibad wird grundhaft saniert und attraktiver gestaltet.
• Das Hallenbad wird saniert und barrierefrei umgebaut.
• Der VfL Neustadt wurde beim Umbau des Hartplatzes „Ochens- wiese“ zu einem Kunstrasenplatz ebenso unterstützt wie der TSV Mengsberg bei der Sanierung der Flutlichtanlage.
• Die Vereine werden bei ihrer Jugendarbeit unterstützt und erhalten zudem Zuschüsse für Investitionen.
• Das Ehrenamt genießt einen hohen Stellenwert für die Kommune und erfährt bei Bedarf Unterstützung.
• In die Grillhütten wurde investiert.
• Die Kommune bietet regelmäßig Ausstellungen, Konzerte und Vorträge an.
• Das neue Kultur- und Bürgerzentrum soll ein Ort zusätzlicher kultureller Veranstaltungen werden. Die kommunale Bücherei soll dort schrittweise zu einer Mediathek weiterentwickelt werden.
Für eine Kommune im ländlichen Raum mit weniger als 10.000 Einwohnern verfügen die Neustädter Kernstadt und die Stadtteile Mengsberg, Momberg und Speckswinkel über ein durchaus bemerkenswertes Angebot an Sport- und Freizeitstätten. In den letzten Jahren konnte darüber hinaus ein zukunftsweisendes soziales Netz aufgebaut werden. Jung und Alt finden in der Kommune Ansprechpartner für ihre Anliegen und unterschiedliche Angebote vor. Diese positive Entwicklung wird von der CDU Neustadt mitgetragen und unterstützt.