Neustädter Mitteilungsblatt

Bücherspende für die neue Mediathek überreicht

Bücher über Sterben und Trauer stehen leider nur selten oder nie auf der Ausleih-Bestenliste einer Bibliothek. Gerade deswegen hat Dagmar Walz vom Bestattungshaus Stromberg eine sorgfältig ausgewählte Anzahl dieser themenbezogenen Bücher Bürgermeister Thomas Groll für die Verwendung in der Mediathek überreicht. Erwachsene, Jugendliche und Kinder finden hier sowohl Hilfe, die Fragen in der Trauer zu beantworten, als auch Unterstützung bei der Trauerbewältigung.
„Nicht nur Erwachsene und Jugendliche, besonders Kinder wollen verstehen, was passiert ist und verlangen nach Erklärungen“, verdeutlicht Frau Walz. „Wenn man selbst um einen geliebten Menschen trauert, ist es oft schwer, ganz für die kindlichen Bedürfnisse da zu sein. Gerade, weil Kinder den Tod noch nicht komplett verstehen, ist es bedeutsam, sie an das Thema heranzuführen. Dies sollte so früh wie möglich stattfinden, nicht erst im Ernstfall.“
Die kindgerechten Bücher erklären gleichermaßen liebevoll und sanft, aber eben auch verständlich, was der Tod ist, was “tot sein”
bedeutet und welche Wege es gibt, den Verlust zu verarbeiten – so können Kinder verstehen, was da gerade passiert und lernen, ihre Gefühle besser einzuordnen.
Kurzum, es sind Bücher zu einem wichtigen Thema, nicht nur, aber besonders in der jetzigen Zeit, und es wäre wünschenswert, wenn sie nicht im Regal stehen bleiben würden.

Landrätin und Bürgermeister betonen Miteinander der kommunalen Familie

Landrätin Kirsten Fründt und Bürgermeister Thomas Groll stehen in einem regelmäßigen Austausch und betonen dabei immer wieder, wie wichtig es ist, dass die kommunale Familie – sprich Landkreis und kreisangehörige Städte und Gemeinden – eng und vertrauensvoll zusammenarbeiten.
Dies gilt natürlich aktuell auch für die Corona-Pandemie. Diese dürfte im Übrigen weitere Auswirkungen auf die kommunalen Haushalte haben. Fründt und Groll sind sich darin einig, dass derzeit noch nicht absehbar ist, wie sich der zweite Lockdown mit erneuten Einbußen bei der Gewerbe- und Einkommenssteuer in den öffentlichen Kassen bemerkbar machen wird. Der Bürgermeister dankt der Landrätin ausdrücklich dafür, dass der Landkreis die Kreisumlage für 2020 abgesenkt habe und dies auch für die Jahre 2021 und 2022 beabsichtige. Für Neustadt bedeutet dies eine Einsparung von rund 300.000 Euro, dadurch kann man Corona-bedingte Ausfälle an anderer Stelle kompensieren. Mit dieser Entscheidung werde erneut die kommunalfreundliche Politik der von der Landrätin geführten Großen Koalition auf Kreisebene deutlich, so der Bürgermeister.
Mit Interesse verfolgt Kirsten Fründt seit Jahren die Aktivitäten in Neustadt und ist des Öfteren vor Ort. Das gute Miteinander in den Gremien macht sich ihrer Einschätzung nach in der positiven Entwicklung der Kommune bemerkbar. Dies gelte beispielsweise auch für den Neubau des Kultur- und Bürgerzentrums und dessen geplanten Nutzungen für Familienzentrum, Mediathek, Leitstelle „Älterwerden“ und Bürgerhilfe. Hier zeige sich, dass Neustadt zukunftsgerichtet arbeitet und Wert auf eine örtliche Sozialpolitik lege. Thomas Groll dankt der Landrätin für ein stets offenes Ohr und die Gewährung erheblicher Fördermittel in den letzten Jahren ohne die vieles nicht möglich wäre.
Bei der 2022/23 geplanten Sanierung des „Waldstadions“ will der Bürgermeister den Landkreis als Schulträger ebenfalls mit einbeziehen, auch dies also ein Vorhaben für eine zielgerichtete Zusammenarbeit. Mit der Landrätin, die ehedem das Sportamt der Universitätsstadt Marburg leitete, erwartet er durch die Maßnahme Auftrieb für den Vereins-, Schul- und Individualsport in Neustadt. Für Kirsten Fründt und Thomas Groll ist das Miteinander von Landkreis und Kommunen wichtig, um gemeinsam vorwärts zu kommen, um im ländlichen Raum attraktiv für die Menschen zu sein. In den kommenden Jahren werden daher Themen wie Klimaschutz, Radwegenetz und Online-Zugangsgesetz/Digitalisierung ganz vorne auf der Agenda stehen. Themen, die sich für ein Miteinander, für eine interkommunale Zusammenarbeit, geradezu anbieten.

Sternsinger konnten 2021 Rathaus nicht besuchen

In diesen Monaten der Corona-Pandemie ist so vieles anders. Zahlreiche gute Traditionen müssen 2020/21 unterbrochen werden oder können nicht in der gewohnten Art und Weise stattfinden.
Dies gilt leider auch für das Sternsingen. Diese weltweit größte Solidaritätsaktion von Kindern für Kinder steht in diesem Jahr unter dem Motto „Kindern halt geben – in der Ukraine und weltweit“ und stellt das Thema Arbeitsmigration in den Mittelpunkt.
In der Ukraine, dem diesjährigen Beispielland, sind viele Kinder lange von Mutter, Vater oder beiden Eltern getrennt, weil diese im Ausland arbeiten. Die Sternsingeraktion 2021 macht darauf aufmerksam, warum Eltern zum Arbeiten ihre Heimat verlassen müssen, was das für die Kinder zuhause bedeutet und wie sie durch Projekte unterstützt werden.
Auch wenn diesmal die kleinen Könige und Sternenträger aus Neustadt und Momberg gemeinsam mit Pfarrer Andreas Rhiel am Dreikönigstag nicht in das Rathaus kommen konnten, möchte Bürgermeister Thomas Groll die Aktion dennoch auch 2021 unterstützen und brachte „den üblichen“ Spendenbetrag im Pfarrhaus vorbei.
„Es wäre schön, wenn auch viele andere trotz des diesmal ausbleibenden Besuchs der Sternsinger spenden würden. Die sozialen Herausforderungen weltweit, aber natürlich auch bei uns in Deutschland, bestehen nämlich trotz Corona weiter. Bei uns fangen die sozialen Sicherungssysteme vieles ab, in Ländern wie der Ukraine ist dies anders“, so der Bürgermeister.

Erneut Beitragsrückerstattung für U3-Kinder in Neustadt

In Hessen können seit 2018 Kinder über drei Jahre den Kindergarten für sechs Stunden kostenlos besuchen. Kinder unter drei Jahren müssen hingegen weiterhin Kindergartengebühren bezahlen. Leider, so Neustadts Bürgermeister Thomas Groll, sei das Land hier auf halbem Weg stehen geblieben. Man habe zwar etwas Gutes auf den Weg gebracht, aber die Eltern jüngerer Kinder außen vorgelassen.
Aufgrund der Haushaltslage hat die Stadt Neustadt (Hessen) seit 2018 die Möglichkeit, auch Eltern von U3-Kindern zu entlasten, unabhängig davon, ob sie einen Kindergarten oder eine Tagesmutter besuchen.
Für das vergangene Jahr werden pro Monat 45 EurQ erstattet. Eltern können daher bis zu 450 Euro erhalten. Für vlie Monate März (anteilig), April, Mai und Juni (anteilig) wird keine Erstattung gewährt, da die Einrichtungen in dieser Zeit geschlossen waren.
Auch der Entwurf des Haushaltes 2021 sieht wieder eine teilweise Beitragsrückerstattung vor.
„Dies ist ein wichtiger Beitrag zu einer kinder- und familienfreundlichen Kommune. Kaum eine andere Stadt oder Gemeinde hat eine solche Regelung“, betont Bürgermeister Thomas Groll.

Hallo Neustadt!

Erstmal Allen ein frohes, neues Jahr! Das Jahr 2021 ist fast schon wieder drei Wochen alt, dennoch möchten wir den Zeitpunkt nutzen, um zunächst nochmal einen Blick auf das Jahr 2020 zu werfen und um uns bei allen Neustädterinnen und Neustädtern für die Solidarität und den Beistand zu bedanken! Ganz besonders natürlich bei den vielen Kindern und Jugendlichen, die trotz der schwierigen Situation an vielen unserer Angebote im Jahr 2020 teilgenommen haben und wir so gemeinsam immer wieder ein Stück Normalität in dieser verrückten Zeit miteinander erleben durften!
Also vielen Dank, dass…
– … Ihr Neustadt letztes Jahr habt bunt werden lassen! Durch verschiedene Graffiti-Workshops konnten viele Orte in Neu
stadt neu und richtig bunt gestaltet werden. Das soll in diesem Jahr auch so weitergehen, wir haben noch viel vor!
– … durch die Hilfe vieler Menschen zwei neue Spielplätze in Neustadt entstanden sind! Nicht zuletzt durch die Mithilfe zahlreicher Kinder und Jugendlicher sind hier zwei neue Orte zum Spielen entstanden, die von Kindern und Jugendlichen für Kinder und Jugendliche geplant und gebaut wurden!
– … dass wir an zwei Tagen in den Sommerferien zusammen die Lahn unsicher gemacht haben! Neben viel Spaß auf, aber auch im Wasser sind hier auch Kontakte zu Jugendlichen vom fib e.V. entstanden, die wir dieses Jahr hoffentlich intensivieren können.
– … dass Ihr uns geholfen habt, den Jugendraum weiter zu gestalten! Nicht nur die Bänke haben einen neuen Look erhalten, es konnten auch neue Sitzgelegenheiten aus Europaletten gebaut und angestrichen werden!
– … dass Ihr trotz der Schließung der Jugendräume mit uns in Kontakt geblieben seid! Zum Beispiel über die Nutzung unserer Online-Angebote (Infos dazu gibt es immer auf Insta: jugendraum_neustadt). Oder, dass ihr immer mal wieder ein Schwätzchen mit uns gehalten habt, wenn wir in Neustadt unterwegs waren.
Für all das also vielen, vielen Dank! Ihr seid großartig!
Natürlich machen wir uns auch schon Gedanken, wie es dieses Jahr weitergehen kann. Wir wünschen uns alle, dass der Jugendraum wieder wie gewohnt geöffnet haben kann. Um ehrlich zu sein, kann das aber wahrscheinlich noch dauern. Wir werden euch aber auch weiterhin Alternativen anbieten!
– Wir werden wieder vermehrt in Neustadt unterwegs sein. Ganz nach dem Motto: Könnt Ihr nicht zum Jugendraum kommen, kommen wir / kommt der Jugendraum eben zu Euch!
– Es wird wie schon im November und Dezember regelmäßige Online-Angebote geben. Dazu einfach regelmäßig auf Insta vorbeischauen;)
– Wenn Euch zuhause die Decke auf den Kopf fällt, meldet Euch gerne bei uns. Wir können dann zu zweit gerne einen Spaziergang machen oder einfach nur quatschen 😉
– Wir wollen uns dieses Jahr intensiv mit Euch Neustadts Zukunft gestalten – dazu wird es Aktionen und Workshops geben.
– Und wir haben wieder spannende und abenteuerliche Ferien- Angebote für Euch geplant – bald erfahrt Ihr, welche!
Wenn Ihr noch Ideen, Wünsche, Vorschläge und Kritik habt – wir haben immer ein offenes Ohr dafür!
Wir wünschen Euch und Euren Familien ein hoffentlich gesundes
und tolles Jahr 2021!

Fachausschuss I

Haushaltsberatung von wenigen Nachfragen und großer Einmütigkeit geprägt
Am 14. Dezember letzten Jahres hatte Bürgermeister Thomas Groll den von ihm und den Mitarbeitenden der Verwaltung erarbeiteten Haushalt 2021 in der Sitzung der Stadtverordnetenversammlung eingebracht und ausführlich begründet.
Nachdem sich die Fraktionen von CDU, SPD und FWG zwischenzeitlich mit dem umfangreichen Zahlenwerk befassten, fand am 13. Januar im Historischen Rathaus die I. Lesung des Haushaltes im Fachausschuss I, der unter anderem für Finanzen zuständig ist, statt. In vielen Städten und Gemeinden wäre eine solche Beratung zwei Monate vor einer Kommunalwahl eindeutig vom beginnenden Wahlkampf geprägt worden und hätte durchaus zum „Schlagabtausch“ zwischen den Fraktionen geführt. Anders in Neustadt. Auch diesmal war die Sitzung von wenigen Nachfragen und großer Einmütigkeit geprägt.
Und doch war etwas anders als sonst. Zunächst brachte der Bürgermeister einige Veränderungen zum Etatentwurf ein, die sich seit Mitte November ergeben hatten. So verlangt die Beamtenversorgungskasse beispielsweise 76.000 Euro mehr an Umlage von der Kommune. Der Landkreis stellt Neustadt aufgrund der Corona- Pandemie 50.000 Euro für hygienische Anschaffungen oder kleinere bauliche Investitionen im Bereich der Kindergärten zur Verfügung. Die Gelder stammen vom Land und die Kommune muss 12.500 Euro zuschießen. Ursprünglich war vorgesehen, in 2022 eine weitere Urnenwand auf dem Friedhof in der Kernstadt zu errichten. In den letzten Monaten wurde diese Bestattungsform aber verstärkt nachgefragt und der Bürgermeister empfiehlt daher, dieses Vorhaben um ein Jahr vorzuziehen.
Neu war, dass gleich zu Beginn eine Fraktion schriftlich Ergänzungen zum Haushalt einbrachte. Fraktionsvorsitzender Hans- Dieter Georgi begründete ausführlich drei Vorschläge der CDU. Die Christdemokraten wünschen sich in Abstimmung mit dem Landkreis und unter Einbezug Interessierter ein Radwegekonzept für die gesamte Kommune (25.000 Euro). Bedingt durch einen Aufgabenzuwachs der Verwaltung in jüngster Vergangenheit und Zukunft – Digitalisierung/Onlinezugangsgesetz, Interkommunale Zusammenarbeit,
Klimaschutz, investive Vorhaben und anderes – hält die CDU ein Organisationsgutachten für die Stadtverwaltung für ratsam (25.000 Euro). Unter Umständen, so Georgi, könnte diese Untersuchung ergeben, dass die Verwaltung für ihre vielfältigen Aufgaben mehr Personal braucht. Auch dem Thema Klimaschutz will sich die CDU widmen und schlägt vor, über künftige strategische und investive Vorhaben nachzudenken. Zu diesem Zweck soll ein vorhandener Ansatz im Bereich Umweltschutz um 7.500 Euro auf 25.000 Euro aufgestockt werden. Dabei sei klar, dass dies erst ein Anfang sei, betonte Hans-Dieter Georgi.
Karsten Gehmlich, der Fraktionsvorsitzende der FWG, erklärte, dass seine Fraktion den Themen Radverkehr und Klimaschutz ebenfalls große Bedeutung beimesse und über Anträge hierzu nachgedacht, diese aber noch nicht verschriftlicht habe. Im Bereich Klimaschutz sprach er von einem Ansatz von 30.000 Euro. Fraktionsvorsitzender Hans-Gerhard Gatzweiler von der SPD berichtete, dass er seine Fraktionsmitglieder gebremst habe, was Änderungsanträge angehe, er sehe es als Aufgabe der neuen Stadtverordnetenversammlung an, in den genannten Bereichen Akzente zu setzen. Zudem warb er dafür, nicht „einfach ein paar Euro anzusetzen, sondern sich zunächst konzeptionelle Gedanken zu machen“.
Das Credo von Bürgermeister Thomas Groll lautete „Das eine tun, das andere nicht lassen“. Der Rathauschef bezeichnete die Bereiche Radverkehr, Klimaschutz und moderne, leistungsfähige Verwaltung als „Zukunftsthemen“. Hier müsse man sich zweifellos verstärkt engagieren. Natürlich müsse man aber in allen drei Bereichen planvoll und vernetzt Vorgehen. Entsprechende Ansätze würden deutlich machen, dass man die Aufgaben als wichtig ansehe und im Verlauf des Jahres rasch handeln könne.
Anschließend bestand Gelegenheit zur Nachfrage zum Vorbericht und den Ansätzen des Haushaltes 2021. Vorsitzender Markus Bätz (FWG) führte souverän durch die Beratung und neben dem Bürgermeister beantwortete Gitta Kurz, Teamleiterin Finanzen, die wenigen Fragen. Neben Karsten Gehmlich, Anke Stark und Jörg Grasse (beide SPD) meldete sich Hans-Gerhard Gatzweiler zu Wort. Er erkundigte sich nach der Höhe der jährlichen Abschreibungen aufgrund der starken Bautätigkeit der Kommune und nach den Betrieben gewerblicher Art (Kultur- und Bürgerzentrum, Bürgerhäuser, Wasserversorgung, Frei- und Hallenbad, Trinitatis-Kirmes). Im Haushalt und der mittelfristigen Finanzplanung, so Gitta Kurz, habe man erhöhte Abschreibungen grundsätzlich berücksichtigt, aber natürlich noch nicht spitz abgerechnet. Es fehlten etwa noch die Schlussrechnungen. Daher werde es hier sicher noch zu Veränderungen nach „oben“ kommen.
Nach weniger als zehn Nachfragen konnte der Vorsitzende die Sitzung beenden. Der Haushalt 2021 wird noch in den Ortsbeiräten von Mengsberg, Momberg und Speckswinkel sowie im Fachausschuss II beraten. Am 8.2.2021 wird dann die Stadtverordnetenversammlung, quasi als letzte Amtshandlung in der Legislaturperiode 2016-2021, über das Zahlenwerk beschließen.

Kommunalwahl 14. März 2021 Corona – ländlicher Raum gewinnt wieder an Bedeutung.

Daher: Kommune fit für die Zukunft machen!
Seit fast einem Jahr beherrscht die Corona-Pandemie nun schon Deutschland. Das öffentliche Leben musste erheblich eingeschränkt werden, Schule und Kindergarten können nicht im gewohnten Rahmen stattfinden, private und öffentliche kulturelle Angebote entfallen, das Vereinsleben kam weitgehend zum Erliegen … Leider alles notwendige Schritte, um ein noch stärkeres Anwachsen der Infektionen mit dem Virus und damit letztlich von Todesfällen zu verhindern.
Natürlich haben die mit COVID19 verbundenen wirtschaftlichen Turbulenzen auch Einfluss auf die Finanzen unserer Kommune. Bisher konnte man hier aber feststellen, dass Neustadt „mit einem blauen Auge“ davongekommen scheint. Die vorhandenen Einbußen konnten zu großen Teilen durch Zuweisungen von Bund und Land bzw. einer Absenkung der Kreisumlage aufgefangen werden. Hoffen wir, dass dies so bleibt. Hier gibt es aber Unsicherheiten wegen des Lockdowns im Dezember/Januar. Im Bedarfsfall könnte auf die vorhandene Rücklage zurückgegriffen werden. Diese wurde in den letzten Jahren unter der soliden und verantwortungsvollen Haushaltspolitik von Bürgermeister Thomas Groll aufgebaut. Sein Kurs von „Investitionen mit Augenmaß“ hat sich als richtig erwiesen und wurde von allen Fraktionen der Stadtverordnetenversammlung mitgetragen.
Als CDU verkennen wir nicht, dass die Rücklage auch mit erhöhten Zuweisungen aufgrund einer durch die Hessische Erstaufnahme
cinrichtung gestiegenen Einwohnerzahl zusammenhängt. Die drei Fraktionen der Stadtverordnetenversammlung haben die Entwicklung der HEAE seit 2015 konstruktiv-kritisch begleitet. Unser Credo als CDU ist dabei aber klar: Negative Punkte müssen offen angesprochen werden. Auch gegenüber dem Land ist Kritik im Bedarfsfall notwendig. Als Verantwortliche vor Ort müssen wir, insbesondere natürlich der Bürgermeister, das Sprachrohr der Bevölkerung „nach oben“ gegenüber der Landesregierung und dem Regierungspräsidium sein. Nicht alle seine Forderungen nach einer dauerhaften Verstärkung der Polizeipräsenz wurden umgesetzt, aber inzwischen verfügen wir über einen „Schutzmann vor Ort“ und die Zahl der Streifen wird – auch durch die Bereitschaftspolizei – bei aktuellen Anlässen erhöht. Dies sind, entgegen einiger kritischer Stimmen, durchaus erwähnenswerte Fakten.
Aber zurück zum Thema Corona. Gegenwärtig gewinnt der ländliche Raum wieder an Bedeutung. Hier lebt man eben nicht im 10. Stock einer „Mietskaserne“, sondern hat beispielsweise die Natur vor der Haustür. Hier fällt einem beim Lockdown trotz aller Einschränkungen die Decke nicht auf den Kopf.
Der bereits vor über zehn Jahren getätigte Ausspruch des Bürgermeisters „In den Ballungsräumen Frankfurt/M. oder Kassel arbeiten, aber in Neustadt leben“ muss – gerade auch in Zeiten von Home Office – kein Widerspruch sein. Ziel unserer kommunalpolitischen Arbeit ist es daher, Neustadt als attraktive Wohnstadt für Familien, natürlich aber auch Senioren, fit zu machen. Diese Aussage bedeutet für die CDU konkret: Ein bedarfsgerechtes Angebot in den Kindergärten, ein gutes Schulangebot bis zur Klasse 10, den Erhalt der Grundschule Mengsberg-Momberg, attraktive Angebote des Familienzentrums, Hilfsangebote und Tagespflege für Senioren, genügend Haus- und Zahnärzte vor Ort, Unterstützung des Ehrenamtes und der Vereinsarbeit. Hier gibt es viele positive Ansätze, die wollen wir fortführen. Natürlich sehen wir es in diesem Zusammenhang auch als notwendig an, bedarfsgerechtes und verfügbares Bauland zur Verfügung zu stellen.
Die kommunale Infrastruktur wurde in den letzten Jahren erkennbar verbessert. Neustadt und seine Stadtteile sind auf einem guten Weg. Wir als CDU werden den eingeschlagenen Kurs auch in den Jahren 2021-2026 konsequent fortsetzen. Dabei werden wir auch über neue Wege nachdenken. Ein Stichwort lautet hier Co-Working- Spaces. Das sind mehrere Home-Office-Arbeitsplätze in einem Gebäude mit dem passendem sozialen Umfeld. Einige Kommunen gehen diesen Weg bereits. Auch für weitere Ideen sind wir natürlich offen und setzten dabei u. a. auf die von Bürgermeister Thomas Groll initiierte Zukunftswerkstatt „Neustadt2030“.