Neustädter Mitteilungsblatt

Landkreis leitet Landeszuwendung für Schutzmaßnahmen in Kindertageseinrichtungen an die Kommunen weiter

Das hessische Finanzministerium hat im Dezember 2020 den Landkreisen, Sonderstatusstädten und kreisfreien Städten nach dem Verhältnis der Einwohnerzahlen die im Sondervermögen des Landes „Hessens gute Zukunft sichern“ vorgesehenen 75 Millionen Euro für Schutzmaßnahmen an Schulen und Kitas bewilligt. Der Landkreis Marburg-Biedenkopf hat eine Zuweisung von 2.023.424 € erhalten. Die dem Landkreis gewährte Zuweisung wird nach dem Beschluss des Kreisausschusses zur Hälfte den Städten und Gemeinden zugewiesen. Jede Kommune entscheidet nach eigener Priorisierung über eine zweckgebundene Verwendung der Mittel, regelt die Erbringung des Eigenanteils von 25% der zuweisungsfähigen Ausgaben und erstellt für ihren Bereich die notwendigen Verwendungsnachweise. Die Höhe der Zuweisung für die einzelnen Städte und Gemeinden ergibt sich nach dem Anteil der belegten Kitaplätze zum Stichtag 1.3.2020.
Auf die Stadt Neustadt (Hessen), so Bürgermeister Thomas Groll entfalle eine Zuweisung von 50.000 Euro. Die Kommune müsse eine Ko-Finanzierung von rund 16.000 Euro erbringen.
„Wir danken dem Land für die abermalige Unterstützung in der Corona-Pandemie und dem Landkreis für die Weiterleitung der Mittel. Gerade in den Kindertagesstätten gibt es in dieser herausfordernden Zeit Handlungsbedarf. Nun werden wir in die Lage versetzt kurzfristig und effizient zu handeln“, betont Groll. Schwerpunktmäßig habe die Kommune Hochleistungs-Luftreiniger für die kommunalen Kindertagesstätten „Regenbogen“ und „Sonnenschein“ sowie den kirchlichen Kindergarten „Arche Noah“ Momberg-Mengsberg angeschafft. Ausgestattet würden insgesamt 15 Gruppen- und drei Mehrzweckräume. Die Kosten hierfür belaufen sich auf rund 55.000 Euro.
Für den Schutzraum des Waldkindergartens wurde kein Gerät angeschafft, da dieser nur in Ausnahmefällen genutzt wird und sich die Kinder ansonsten im Wald aufhalten.
„Wir vertrauen auf Expertenrat und Herstellerempfehlung. Raumluftreiniger für virenfreie Luft in KiTas als Teil eines Hygienekonzeptes können entscheidend helfen, dass KiTas auch weiterhin offenbleiben und Eltern und Fachkräfte sich sicherer fühlen. Wenn ganz nebenbei dadurch Schnupfen und Husten drastisch vermindert werden, ist das auch ein Gewinn“, so Bürgermeister Thomas Groll. Bisher haben sich nach den Worten des Bürgermeisters die Hygienekonzepte für die örtlichen KiTas bewährt. „In diesem Zusammenhang will ich allen Erzieherinnen für ihre engagierte Arbeit in dieser herausfordernden Zeit danken. Zudem gilt den Eltern ein Wort des Dankes für ihr Verständnis für Veränderungen und Einschränkungen. Nur gemeinsam können wir diese Aufgabe lösen und müssen dabei stets das Wohl der Kinder in den Augen haben“, betont Groll. Gemeinsam mit Irina Wiens, der Leiterin der KiTa „Sonnenschein“ stellte der Bürgermeister der Presse eines der Luftreinigungsgeräte vor.

Informativer Besuch im Coworking-Space Schwalmstadt

Regelmäßig treffen sich Bürgermeister Thomas Groll und Guendalina Balzer von der Neustädter Stadtverwaltung mit den beiden Quartiersmanagerinnen Heike Brandt und Svetlana Nerenberg, um sich über den Fortgang des Städtebauförderungsprogrammes „Sozialer Zusammenhalt“ auszutauschen und über beispielgebende Projekte in anderen Kommunen zu informieren.
Kürzlich war man daher in Schwalmstadt-Treysa, um sich bei Tanja Damm von der kommunalen Wirtschaftsförderung über das im ehemaligen Postgebäude in der Bahnhofstraße untergebrachte Coworking-Space (www.coworking-schwalmstadt.de) zu informieren. Coworking-Spaces (Räume für gemeinsames Arbeiten) gibt es seit etwa einem Jahrzehnt in vielen Ländern. Bisher sind solche Einrichtungen vor allem in größeren Städten oder auch in Urlaubsregionen vorzufinden.
Mittels des Modellprojektes „Coworking-Space Schwalmstadt“ wird diese neue Arbeitsform nun seit zwei Jahren im ländlichen Raum erprobt. Es stellt ein zeitgemäßes Angebot für Arbeitnehmer und Freiberufler im Sektor „Wirtschaft und Arbeit“ als Beitrag zur Kommunalentwicklung dar.
Bei dem Projekt „Coworking-Space Schwalmstadt“ geht es um neue Arbeitsformen im Mittelzentrum Schwalmstadt. In unmittelbarer Nähe zum Bahnhof Treysa finden sich seit November 2019 mietbare Arbeitsplätze – Schreibtische und ein Besprechungsraum – für jederfrau und jedermann.
Während der fünfjährigen Projektphase werden durch begleitende Nutzerbefragungen und die Einbindung lokaler Wirtschaftspartner die Anforderungen an den Coworking-Spaces abgefragt. So können entsprechende Anpassungen auf Basis des realen Kundenverhaltens im laufenden Betrieb vorgenommen werden. Durch den Modellcharakter basieren somit zu Beginn der Betriebsphase viele Vorgaben als Annahme oder Schätzung.
Das Projekt wird durch die Stadt Schwalmstadt finanziert und wurde mit Mitteln aus dem kommunalen Ausgleichsstock des Schwalm- Eder-Kreises und Mitteln der ländlichen Regionalentwicklung (LEADER) gefördert.
Tanja Damm erläuterte engagiert den bisherigen Werdegang des Coworking-Space und führte die Besucher durch die Räumlichkeiten.
„Durch solche Besuche erhalten wir zunächst einmal Anregungen für unsere eigene Arbeit. Im weiteren Verlauf gilt es dann immer zu fragen, ob das Gesehene Neustadt tatsächlich voranbringt. Natürlich muss man dabei auch die finanziellen Auswirkungen stets vor Augen haben“, betont Bürgermeister Groll.
In einem nächsten Schritt wird man die gewonnenen Eindrücke auswerten und strebt an, für die noch bis 2025 laufende Städtebauförderungsmaßnahme eine Prioritätenliste zu erarbeiten.
„Nicht alles was wünschenswert erscheint, wird bis dahin auch umsetzbar sein. Bahnhof, Innenstadt und Marktgasse – Zwischenbau zwischen dem Haus der Vereine und der Gaststätte „Zur Krone“ – sind die Themen, die noch anliegen. Bis zum Jahresende sollten wir die Marschrichtung festlegen“, so der Bürgermeister.
Bei keinem dieser Vorhaben könne bzw. solle die Kommune alleine agieren, betont Groll. Beim Bahnhof komme es auf den Eigentümer an, der „untergetaucht“ zu sein scheine, jedenfalls antworte er weder auf Briefe noch E-Mails. In der Innenstadt werde sich nur im Dreiklang Gebäudeeigentümer – Ladenbetreiber – Kommune etwas bewegen. Für eine Sanierung der Marktgasse bedürfe es einer dauerhaften Nutzung und ggf. eines Investors.
„Bei der Fülle der Aufgaben – neben den Genannten kommen ja noch weitere wie die zukünftige Hausarztversorgung hinzu – ist klar, dass nicht alles bis 2025 erledigt werden kann, daher bringe ich Neustadt bereits jetzt in Wiesbaden in Erinnerung. Unsere Kommune muss auch danach in ein Städtebauförderungsprogramm aufgenommen werden“, stellt der Bürgermeister fest.

Pfarrer Reinhold Schuchardt verstarb vor 30 Jahren

Nachdem der damalige Generalvikar des Bistums Fulda Prälat Alois Lang in der überfüllten Stadtpfarrkirche das Requiem zelebriert hatte, bewegte sich am 1. März 1991 ein langer Trauerzug durch die Markt- und Bahnhofstraße zum Friedhof, um Pfarrer Reinhold Schuchardt auf seinem letzten Weg zu begleiten. In unmittelbarer Nähe der Laurentiuskapelle nahm Dechant Gerhard Kunze (Stadtallendorf), umringt von zahlreichen Priestern und rund 50 Ministrantinnen und Ministranten, die Beisetzung vor.
Wenige Tage zuvor, am 24. Februar 1991, war Reinhold Schuchardt im 60. Lebensjahr im Marburger Universitätsklinikum verstorben.
1932 in Homberg/Efze geboren wurde er 1959 im Hohen Dom zu Fulda u.a. gemeinsam mit den Neustädtern Josef Schlitt und Carl- Heinz Schmittdiel durch Bischof Dr. Adolf Bolte zum Priester geweiht. Es folgten Kaplansjahre in Rotenburg/Fulda, Marburg und Volkmarsen, bevor ihm 1967 in Kassel seine erste eigene Pfarrei übertragen wurde.
Nach dem Amtsverzicht von Dechant Otto Fangohr kam Pfarrer Reinhold Schuchardt 1978 nach Neustadt. Pfarrgemeinde und Seelsorge erfuhren durch sein Wirken zahlreiche neue Impulse. Die „Zehntscheune“ wurde zum Pfarrheim umgebaut, ein Kirchenchor gegründet, es erschien ein regelmäßiger Pfarrbrief, eine Gemeindemission mit Oblaten-Patres aus Hünfeld wurde durchgeführt, beim Kommunionsunterricht gab es Tischmütter und beim Firmunterricht Katecheten.
Unter der Ägide von Pfarrer Schuchardt erlebte die Kinder- und Jugendarbeit eine Blütezeit. Es fand alljährlich eine Kinderfreizeit statt, Jugendlichen wurden Wochenendfreizeiten angeboten und für die über 50 Messdiener gab es Messdienertage auf der Amöneburg. Jene, die dabei waren, werden sich gerne an diese Zeit erinnern.
Reinhold Schuchardt begleitete seine „Minis“ regelmäßig zum Messdiener-Fußballturnier nach Cappel und feuerte sie an. Berühmt auch sein „Weihwasser-Test“, wenn er mit vier Messdienern
im Auto zur Beerdigung durch die damals hubbelige Ritterstraße fuhr und kein Tropfen Weihwasser aus dem Gefäß entweichen durfte.
Der Pfarrer verlor des Öfteren mal etwas und rief dann gerne den Hl. Antonius, den Schutzpatron der Vergesslichen, um Hilfe an. Schuchardt verfolgte die Kirchenpolitik des damaligen Fuldaer Oberhirten DDr. Johannes Dyba durchaus skeptisch. Wenn er wieder einmal etwas anders sah, dann fielen oft die Worte „… wir machen das anders, denn Fulda ist weit“. Sicher kein Zufall, dass der Erzbischof während der Amtszeit von Reinhold Schuchardt nicht den Weg nach Neustadt fand.
Zum Gedenken an einen beliebten Seelsorger legte Bürgermeister Thomas Groll an dessen 30. Todestag ein Blumengebinde am Grab von Pfarrer Reinhold Schuchardt nieder.

Neustadt tritt der Arbeitsgemeinschaft Nahmobilität Hessen bei

Auf Vorschlag von Bürgermeister Thomas Groll hat der Magistrat in seiner jüngsten Sitzung den Beitritt der Kommune zur Arbeitsgemeinschaft Nahmobilität Hessen (kurz AGHN) beschlossen.
Die AGHN ist ein Zusammenschluss aus hessischen Städten, Gemeinden und Landkreisen, Hochschulen, Verbänden und Verkehrsverbünden, die gemeinsam ein Ziel verfolgen: Mit vielfältigen Maßnahmen soll der Fuß- und Radverkehr in Hessen deutlich gestärkt und gefördert und damit die Lebensqualität in den Regionen, Städten und Gemeinden nachhaltig weiter verbessert werden.
Im Mittelpunkt stehen dabei die Landkreise, Städte und Gemeinden. Die ÄGNH unterstützt die Kommunen umfassend bei der Stärkung des Fuß- und Radverkehrs. Denn eine Verbesserung der Bedingungen für die Nahmobilität gelingt nur vor Ort. Daher unterstützt die AGNH Landkreise, Städte und Gemeinden mit einem Dreiklang aus Erfahrungsaustausch, Handlungshilfen und Leitfäden sowie finanzieller Förderung. Dabei wird ergebnisorientiert und entsprechend dem Motto „einfach machen“ vorgegangen.
Neben neuen Konzepten für die Fuß- und Radwegeinfrastruktur steht die Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit im Fokus der Arbeit: Die AGNH möchte die Kommunen dabei unterstützen, Menschen in Hessen für das Lebensgefühl Nahmobilität zu begeistern – etwa mit Aktionen wie „STADTRADELN“ oder „Radfahren neu entdecken“.
Um über aktuelle Entwicklungen auf dem Laufenden zu bleiben, treffen sich die Mitglieder der ÄGNH regelmäßig in verschiedenen Foren und anderen Gremien. Fachwissen und Erfahrungsaustausch liefert die Hessische Akademie für Nahmobilität. Hier erhalten Verwaltungsmitarbeitende, Führungskräfte und Planende fundierte Kenntnisse in verschiedenen Themenfeldern rund um den Fuß- und Radverkehr.
Bei allen Projekten ist der AGNH eines wichtig: Man möchte im Austausch bleiben und in Hessen Nahmobilität als Basismobilität in den Städten und Gemeinden weiterentwickeln und ausbauen. Darum unterstützt die AGNH Forschungsprojekte hessischer Hochschulen zum Thema Nahmobilität.

„NeuModlsch“ – Neustädter Modernisierungsund Innovationsschub – Wir sind dabei!

Während der Haushaltsberatungen 2021 stellte Bürgermeister Thomas Groll kürzlich zu Recht fest, dass in den letzten fünf Jahren enorm viel für Neustadt und seine Stadtteile erreicht worden sei. Als Beispiele nannte er den Neubau des Kultur- und Bürgerzentrums, die grundhafte Sanierung des Freibades, den barrierefreien Umbau des Hallenbades, die beginnende Umgestaltung des Bürgerparks, die Aufnahme der Stadtteile in das Dorfentwicklungsprogramm und zahlreiche Projekte im sozialen Bereich. Er betonte aber auch, dass unsere Kommune noch nicht da sei, wo er zukünftig gerne hin wolle. Folgerichtig rief der Bürgermeister deshalb dazu auf, für die kommenden zehn Jahre einen „Neustädter Modernisierungs- und Innovationsschub“ auf den Weg zu bringen. Thomas Groll lud ausdrücklich alle ein, diesen Weg mitzugehen und sich mit ihren Vorstellungen aktiv einzubringen. Ein erster Meilenstein für „NeuModlsch“ wird sicher die vom Bürgermeister und dem Quartiersmanagement initiierte „Zukunftswerkstatt Neu- stadt2030“ sein, die aufgrund der Corona-Pandemie leider noch nicht starten konnte. Unter Einbezug interessierter Einwohnerinnen und Einwohner sollen hier die Themen Mobilität, Zusammenleben und Innenstadt behandelt werden.
Für die CDU Neustadt erklärte deren Vorsitzender Franz-W. Michels, dass die Christdemokraten selbstverständlich dabei seien, wenn es gelte, die Kernstadt und die Stadtteile weiter zu entwickeln und begrüßte daher die Idee von „NeuModlsch“ ausdrücklich.
„Das Adjektiv neumodisch ist ja für viele eher negativ besetzt, der Neustädter Modernisierungs- und Innovationsschub wird aber sehr viele positive Auswirkungen haben, dessen bin ich mir sicher“, betonte der CDU-Fraktionsvorsitzende Hans-Dieter Georgi.
„Nachdem wir uns seit 2017 und voraussichtlich bis 2023 mit dem Erhalt und Ausbau der kommunalen Infrastruktur befassen, muss sich „NeuModlsch“ den Themenfeldern der Zukunft widmen. Digitalisierung, Klimaschutz, Mobilität, moderne Verwaltung, ärztliche Versorgung, Maßnahmen für eine attraktivere Innenstadt und aktive Bürgergesellschaft lauten hier die Stichworte“, stellte Erster Stadtrat Wolfram Ellenberg fest. Dies alles sind Themen, die sich im Wahlprogramm der Neustädter Christdemokraten wiederfinden.
Mit „NeuModlsch“ hat der Bürgermeister zunächst einmal „nur“ einen Begriff geprägt, dieser muss nun Schritt für Schritt
mit Inhalten gefüllt werden. Hierbei gilt es, planvoll vorzugehen. Die einzelnen Teilbereiche müssen priorisiert werden. Die Fragen lauten dabei:
Was bringt unsere Heimatstadt und die hier lebenden Menschen tatsächlich weiter?
Was kann von wem geleistet werden?
Was können wir uns finanziell leisten?
Vor der am 14. März zu wählenden Stadtverordnetenversammlung liegen also große Aufgaben. Wir freuen uns darauf. Mit Erfahrung und frischem Wind werden wir es als CDU angehen. Neustadt muss dabei nicht neu gedacht, sondern auf der Basis des bisher Erreichten vernünftig weiter entwickelt werden.
Für die CDU ist aber auch klar, dass man die Bevölkerung bei den Themen „mitnehmen“ muss. Etwas einfach „überzustülpen“ sei deshalb nicht zielführend. Neue Themen brauchen Akzeptanz, wenn sie erfolgreich umgesetzt werden sollen. Wir Christdemokraten setzen daher auch zukünftig auf ein schrittweises und planvolles Vorgehen – gerade auch bei neuen Themen.
Begrüßenswert wäre es, wenn sich bei verschiedenen Themen, etwa dem Klimaschutz, bürgerschaftliches Engagement mit Unterstützung der Kommune entwickeln würde.
„Solche Aktivtäten, die von Realitätssinn getragen sind, werden unsere volle Unterstützung finden. Der Bürgerverein WIR für UNS im sozialen Bereich kann hier als Vorbild dienen“, so Wolfram Ellenberg.

Mobilität für Jung und Alt

„Ein Traum in Rot“ so wurde unser Bahnhof angepriesen, als die Bahn ihn verkaufen wollte. Er fand dann auch einen Käufer, der sich diesen „Traum gegönnt“ hat. 60.000 Euro war der angestrebte Verkaufspreis, nicht viel, wenn man eine Chance sieht, daraus wieder ein gut nutzbares Gebäude zumachen. 40 Bahnhöfe gehörten damals dem Investor, der selbst mal bei der Bahn gearbeitet hatte.
Personenbezogener Fahrkartenverkauf, ein Bäcker, ein Reisebüro und ein Backpacker-Hotel könnten dort entstehen, erläuterte der Investor in der Stadtverordnetenverssammlung im Jahr 2019. Doch aus den großen Sprüchen ist nichts geworden, die zugesagte Beteiligung der Stadt an der Weiterentwicklung gibt es nicht mehr. Die Bahnhofsuhr wurde abgebaut, zerstörte Fenster mit Spanplatten geflickt, der Verfall geht weiter.
Wir müssen deshalb in den nächsten Jahren alles unternehmen, damit in den Bahnhof wieder Leben einzieht und das Umfeld neu gestaltet wird. Barrierefreiheit wäre unbedingt notwendig. Große Aufgaben, die das neue Parlament angehen muss. Dabei dürfen wir auch den Kauf des Bahnhofes nicht mehr ausschließen, wie wir dies einvernehmlich in der Vergangenheit festgelegt hatten.
Doch nicht nur der Investor ist ein schwieriger Partner, die Bahn mit ihren unzähligen Tochterunternehmen gehört genauso dazu. Ein langwieriger Prozess steht uns deshalb bevor, dennoch muss diese Aufgabe vom nächsten Parlament verstärkt angegangen werden.
Wäre der Bahnhof evtl. für ein Ärztehaus geeignet? Solche Fragen müssen wir diskutieren.
Die Bedeutung des öffentlichen Nahverkehrs wird weiter steigen und als Schnittpunkt zwischen zwei Verkehrsverbünden haben wir als Haltepunkt eine wichtige Rolle.
Fahrradwege zwischen den Ortsteilen aber auch innerhalb der Stadt werden immer wichtiger. Hier ist der Landkreis mit seinem Radverkehrsplan auf einem guten Weg, demnächst entsteht die Verbindung Momberg-Mengsberg.
Der Fernradweg Nr. 2 wurde durch Neustadt geleitet, der Deutschlandradweg D 4 ebenso, der regionale Wiera-Wohra-Radwanderweg ist ausgeschildert und die Verbindung von Mengsberg über Florshain nach Treysa ist vorbildlich hergerichtet.
Wenn jetzt daraus ein Radwegekonzept für unsere Stadt, im Sinne einer Verkehrswende, entwickelte werden soll, dann muss noch einiges „an Hirnschmalz“ reingesteckt und erhebliche Hindernisse beseitigt werden.
Alltagsradfahrer brauchen hohe/höchste Wegequalität auf möglichst direkten Routen. Sichere Schulwege sind besonders wichtig. In diesem Sinne wird die SPD-Fraktion das grundsätzlich beschlossene Radverkehrskonzept für die Stadt begleiten.
Die Möglichkeiten des Bürgerbusses müssen gesichert und ausgebaut werden. Dabei müssen wir auch überlegen, ob und wie wir einen Zubringerverkehr zu den Krankenhäusern unserer Region herstellen können. Die Individualisierung des Bürgerbusverkehrs muss möglich werden. Die dauerhafte Finanzierung ist sicherzustellen.
In den Ortsteilen kennt man sich und deshalb ist man sicherlich oftmals bereit, jemanden mitzunehmen. Mitfahrbänke sind eine Möglichkeit, die anderorts ausprobiert wurden. Auch dies sollten wir diskutieren. Aber auch technische Möglichkeiten müssen wir nutzen. Eine Mitfahr-App für unsere Kommune könnte eine neue Möglichkeit werden. Auch immer mehr Ältere beherrschen die digitalen Medien.
Das Auto immer öfters stehen zu lassen, dass muss unser Ziel sein. Erreichen können wir dies, wenn die Alternative komfortabel und attraktiv ist. Mobilität aktiv gestalten, damit Jung und Alt diese nutzen können, dafür setzen wir uns ein.

FREIE WÄHLER

Der FWG Neustadt ist es wichtig, mit neuen Ideen und Konzepten die Attraktivität der Stadt zu fördern. Eines unserer Anliegen ist es, die Innenstadt wieder stärker zu beleben. Dazu müssen auf der einen Seite die verbliebenen Gewerbetreibenden erhalten und auf der anderen Seite neue hinzugewonnen werden z.B. mit einem regelmäßigen Wochenmarkt auf dem Markt- oder Rathausplatz, auf welchem regionale Anbieter ihre Waren anbieten können. Dieser Publikumsmagnet würde den verbliebenen Einzelhändlern mehr Laufkundschaft bescheren.
Eine weitere sinnvolle Maßnahme ist eine Werbeplattform für die Gewerbetreibenden zu schaffen, auf welcher diese ihre Angebotspalette und Dienstleistungen präsentieren können. Das kann mit wenig Aufwand als Onlineplattform auf der städtischen Webseite umgesetzt werden.
Auch sollte der Bahnhof, welcher für einen ersten Eindruck bei Zugreisenden dient, einer Renovierung unterzogen werden. In seinem jetzigen Zustand lädt er kaum zum längeren Verweilen in unserer Stadt ein. Neben Verschönerungen der Außenanlagen (im Idealfall gesellt sich noch ein Kioskbetreiber dazu) könnte man dem kaum genutzten Bahnhofsgebäude durch eine Umnutzung zu einem Ärztehaus oder Gesundheitszentrum neues Leben einhauchen. Das würde gleichzeitig den Erhalt unserer medizinischen Versorgung unterstützen und diese unter Umständen auch erweitern.
Ein weiterer Punkt zur Steigerung der städtischen Attraktivität ist die Bereitstellung einer modernen digitalen Infrastruktur. Die Digitalisierung hält überall in der Gesellschaft Einzug und kann bei sinnvoller Nutzung vieles vereinfachen. So muss man nicht wegen jeder Kleinigkeit das Rathaus aufsuchen, sondern kann dies bequem von zu Hause aus über das Internet erledigen. Jedoch erfordern noch so manche Anträge ein persönliches Erscheinen, und das zu Tageszeiten an denen viele von uns selbst ihrem Beruf nachgehen. Daher ist der Ausbau der digitalen Angebote wichtig um so viel wie möglich online erledigen zu können.
Darüber hinaus kann man die Stadt mit mehr Bürgerbeteiligung, welche z.B. mit nur geringem Aufwand als Onlineumfragen durchgeführt werden kann, interaktiver und somit für alle attraktiver gestalten. Idealerweise bündelt man dann im nächsten Schritt die digitalen städtischen Angebote kombiniert mit den vielfältigen Angeboten unserer zahlreichen Vereine in einer App um das Ganze auch für mobile Endgeräte einfacher zugänglich zu machen. Hierbei können z.B. auch regionale Unternehmen ihre Angebote für Ausbildungs- und Arbeitssuchende verlinken.
Bis dahin bleiben Sie gesund und nutzen am besten die Möglichkeit der Briefwahl, die Sie natürlich online über die Homepage der Stadt Neustadt beantragen können.