Neustädter Mitteilungsblatt

Aus der Ortsbeiratssitzung in Mengsberg

Weil sowohl der Schulungsraum im Feuerwehrhaus als auch der kleine Saal des evangelischen Gemeindehauses anderweitig genutzt wurden, traf sich der Mengsberger Ortsbeirat am vergangenen Montag ausnahmsweise im „Reiterstübchen“ der Reithalle zu seiner turnusgemäßen Sitzung.

Bürgermeister Thomas Groll gab bekannt, dass am 9. Juni 2015 Landrätin Kirsten Fründt zu einem Informationsbesuch nach Neustadt kommen wird und dabei natürlich auch die Stadtteile auf ihrem Programm stehen. Allerdings wird sie sich dort aufgrund des begrenzten Zeitrahmens nur jeweils etwa eine Stunde aufhalten können.

In Mengsberg wird Ortsvorsteher Karlheinz Kurz von 13.00 bis 14.00 Uhr im Schulungsraum des Feuerwehrgerätehauses die Landrätin im Rahmen einer Präsentation mit dem Thema „Vom Golddorf zum Energiedorf“ über die jüngste Entwicklung des Ortes unterrichten. Außerdem will er dabei mit Unterstützung aus dem Heimat- und Verschönerungsverein einige von diesem getragene Naturschutzprojekte ansprechen.

Nach der Feststellung des Schimmelpilzbefalls im Kriechkeller des Schützenhauses waren diverse mikrobiologische Untersuchungen notwendig worden. Nach dem der Stadt nun vorliegenden Gutachten muss der Kriechkeller dauerhaft versperrt und gegen das übrige Gebäude abgeschottet werden. Ein weiteres sichtbares Schimmelpilzwachstum war im übrigen Gebäude nicht festgestellt worden. Von der Geruchsbelästigung geht keine erkennbare gesundheitliche Gefährdung aus.

„Im Kindergarten ist alles in Ordnung. Der Schießkeller kann ab nächster Woche wieder ganz normal genutzt werden. Eine Getränkelagerung ist im Kriechkeller aber ab sofort nicht mehr möglich“, so Groll.

Das alte Wartehäuschen der Bushaltestelle ist mittlerweile von seinem angestammten Platz bei der Grundschule an die Hinterwand der Bushaltestelle „Floriansplatz“ versetzt worden. Es dient dort

als Unterstellmöglichkeit für den Spielplatz. „Dort können ab sofort Mamas, Papas, Omas und Opas ihre Kleinen im Trockenen und im Schatten beim Spielen und Toben beaufsichtigen“, freute sich Karlheinz Kurz.

Die Leerrohre für die verbesserte Breitbandversorgung sind mittlerweile über Momberg bis nach Mengsberg verlegt worden. Das Kabel selbst wird später dort eingezogen. In Mengsberg werden drei neue Endverteilerkästen aufgebaut, berichtete Kurz weiter.

Nach eindringlicher Aufforderung der Jugendlichen sind mittlerweile auch diverse „Schandflecke“ an der Mountainbike-Strecke an der Wolfsdelle beseitigt worden.

Für den 2. Juli 2015 lädt der Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen, Bildungsseminar Rauischholzhausen, zu einer Exkursion nach Mengsberg ein. Ziel der Veranstaltung ist es, erfolgreiche Dörfer im Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ näher vorzustellen.

Ab 9.30 Uhr will Ortsvorsteher Kurz in der Grillhütte über die Erfahrungen, die das „Golddorf“ bei der Bewältigung der gestellten Aufgaben gemacht hat, berichten. Ein Ortsrundgang schließt sich an.

Als letzten Punkt nannte Kurz den Stromanschluss des Festplatzes. Dort hatte es in der Vergangenheit immer wieder Stromausfälle bei der Kirmes gegeben. Eine fachliche Überprüfung hat nun ergeben, dass der im Anschlusskasten ankommende Strom völlig ausreichend ist. Die Ursache hat in einem faschen Anschluss mit nur einem Kabel gelegen. Zukünftig sollen mindestens zwei Kabel mit 63 Ampere in das Zelt gelegt und von dort weiterverteilt werden. Um Kabel mit einem ausreichenden Leitungsquerschnitt muss sich allerdings der Veranstalter kümmern. „Da am Anschlusskasten nichts verändert werden muss, haben wir viel Geld gespart“, freute sich Klaus Schwalm, denn der Ortsbeirat hatte für den Haushalt 2015 entsprechende Mittel beim Magistrat beantragt.

Zum Fortgang der Zusammenführung der Kindergärten und der Grundschulen von Mengsberg und Momberg nahm Bürgermeister Thomas Groll ausführlich Stellung. Er berichtete vom sachlichen Verlauf eines Elternabends am 12. Mai 2015. Hierbei seien sowohl das Raumkonzept als auch das pädagogische Konzept des Kindergartens erläutert worden. „Die Mengsberger Eltern hatten dabei zu Recht Fragen zu religiösen Inhalten. „Ich denke, dass die Kommune und vor allem die katholische Kirchengemeinde St. Johannes der Täufer als Träger der Einrichtung deutlich machen konnten, dass die Vermittlung christlicher Werte in einem ökumenischen Geist erfolgen soll“, erläuterte Groll.

Mittlerweile wurde der Bauantrag für die Umbaumaßnahmen eingereicht und die Planungsbüros bereiten die Ausschreibungen vor. Den Außenbereich des Kindergartens wird der kommunale Bauhof ab Mitte Juni 2015 schrittweise in Angriff nehmen.

Ende Juli 2015 wird mit den Arbeiten im Schulgebäude begonnen. „Wir haben sieben Wochen Zeit. Am 7. September 2015 soll alles fertig sein. Schwerpunkt der Arbeiten ist der Sanitärbereich. Es ist ein ambitionierter Zeitplan, daher werden wir in den Sommerferien auch nur leistungsfähige Firmen beauftragen können“, stellte der Bürgermeister fest.

Sollte es wider Erwarten nicht funktionieren, so gibt es auch ein „Plan B“. Der derzeitige Kindergarten Momberg würde bis zum Abschluss der Maßnahme weiter betrieben und unter Umständen eine dritte Gruppe im Dorfgemeinschaftshaus eingerichtet.

Auch über die kürzlich stattgefundene Präsentation der Erstaufnahmeeinrichtung vor Kommunalpolitikern und Medienvertretern berichtete der Bürgermeister. Gleichzeitig thematisierte Groll in diesem Zusammenhang noch einmal seine Bitte zur Erhöhung der Polizeipräsenz in Stadtallendorf. Hier hatte Staatsekretär Dr. Wolfgang Dippel in der Ernst-Moritz-Arndt Kaserne angekündigt, noch einmal das Gespräch mit Polizeipräsident Manfred Schweizer suchen zu wollen.

Abschließend stimmten alle Ortsbeiratsmitglieder für eine „würdige und angemessene“ Feier anlässlich des 725-jährigen Dorfjubiläums von Mengsberg in 2019.

Rechtzeitig, aber nicht zu früh, soll ab 2017 mit der Planung der Feierlichkeiten begonnen und ein Festausschuss eingerichtet werden. Die ortsansässigen Vereine sollen in den kommenden Wochen über den Beschluss unterrichtet und dann in die Planungen und Vorbereitungen einbezogen werden.

„Ein 725-jähriges Jubiläum ist es wert, dass man es entsprechend feiert“, warb auch Bürgermeister Groll für die Durchführung der Feierlichkeiten.

Vorsitzender der Hegegemeinschaft Marburg III. -Ostkreis-

„Wer hat dich, du schöner Wald“ das ist der Anfang eines bekannten Volksliedes, nach einer Weise von Felix Mendelsohn-Bartholdy und Text von Joseph Freiherr von Eichendorff. Etwas was uns zu denken geben sollte!

Wir müssen aber bei uns den Text umschreiben in: „Wer hat dich du schöner Wald für Windräder abgeholzt!“ Wer kann das nur sein, der Natur für ein paar Euro opfern will? Groll, Gatzweiler und Michels wollen sich wohl ein Denkmal setzen. Ein Denkmal für die drei, die der Stadt zu Reichtum verholfen haben! Denken die Herren daran, dass 2016 Wahlen sind und dass man sie zur Verantwortung und Rechenschaft ziehen wird.

Die vorhandenen Windanlagen sind wirklich genug. Schaut man von der Dick auf die Neustädter Gemarkung, dann sind dort rund 50 Windräder zu sehen, davon sind über die Hälfte in unserer Gemarkung. Hat man von der Pleite von Seibelsdorf immer noch nichts gelernt?

Wenn die Genossenschaft aus dem Vogelsberg Windanlagen haben will, dann sollen diese doch im Vogelsberg gebaut werden.

Ich bin der Meinung, dass wir Neustädter, vielleicht nicht alle, aber die meisten wohl keinerlei Verpflichtungen gegenüber unserem Nachbarkreis haben!

Nun noch etwas zu unserem Wild. Wenn der Bürgermeister sich richtig informiert hätte, dann wüsste er, welche Aufgaben eine Hegegemeinschaft hat. Denn da geht es sehr wohl um Lebensräume für Wildtiere. Bei Vernichtung von Lebensräumen sind die Hegegemeinschaften schon zu hören! (§2 Abs. 1 der Verordnung über die Bildung von Hegegemeinschaften) Er war aber der Meinung, wir sollten uns um Wildäcker kümmern. Das ist auch eine Aufgabe bei der die Hegegemeinschaft behilflich ist.

Die Bezeichnung Wildäcker gibt es nicht, er meinte sicherlich die Wildäsungsflächen.

Über Windkraftanlagen im Wald gibt es viele Studien, wie zum Bespiel die Stiftung „Wildtiere“ oder der Zeitschrift „Die Zeit“, die alle vor solchen Anlagen warnen. Ich habe solche Informationen dem Magistrat der Stadt zur Verfügung – per PDF Datei – gestellt. Leider sind diese Dinge nicht den Magistratsmitgliedern ausgehändigt worden. Mir sagte ein „älterer Neustädter“, den ich im Wald traf und der sich in der Gemarkung sehr gut auskennt:“ Ich kann nicht verstehen, dass einer der schönsten Ecken unserer Heimat so verschandelt werden soll“. Er hatte sogar schon Namen für die drei Wildräder: „Grolli, Gatzi und Michi“ sollten sie wohl heißen. Dann wären sie doch da, die unnützen Denkmäler in unserem Wald für die Wohltäter unserer Stadt!

Strom wird aber trotzdem teurer durch jedes neue Windrad. Der Gewinner ist immer der Investor von solchen Anlagen!

Wie ich kürzlich von den Behörden (Gießen und Marburg) erfahren habe, sind in unmittelbarer Nähe der geplanten Windräder, Schlafbäume von Kolkraben! Es kommt immer mehr ans Tageslicht. Untersuchungen, die vom Investor in Auftrag gegeben wurden, haben so etwas nicht festgestellt! Komisch oder? Überall wird groß geschrieben: Der Naturschutz muss mehr an Bedeutung bekommen. Richtig, aber wenn die Natur, die mit großen finanziellen Mitteln, hier gerade mit Einzelschutz für die Bäume, mit Füßen getreten bzw. mit der Motorsäge ein Ende gesetzt werden soll, ist mir unverständlich. Bürger denkt an das kommende Jahr, Wahlen sind ein Mittel solche Freveltaten abzustrafen.