Neustädter Mitteilungsblatt

Neustädter Weinfest am 20. und 21. Juni 2015 „hanger de Mur“

Auch in diesem Jahr findet wieder das beliebte Weinfest im Neustädter Bürgerpark statt.

Am Samstag, dem 20. Juni 2015 öffnet der Rheingauer Winzer Günter Martin aus Erbach ab 18.30 Uhr seinen Verkaufsstand „hanger de Mur“. Gegen 19.30 Uhr wird die Erbacher Weinkönigin Daniela Hecht gemeinsam mit dem Winzer und Bürgermeister Thomas Groll die Veranstaltung offiziell eröffnen.

Anschließend unterhält das Happy-Sound-Orchestra die Besucher bei hoffentlich sommerlichen Temperaturen.

Am Sonntag, dem 21. Juni 2015 findet von 11.00 bis 14.00 Uhr ein Frühschoppen statt. Die Kapelle „Schwälmer Jungs“ sorgt hierbei für den guten Ton. Gegen 14.00 Uhr beginnt der Verkauf von Kaffee und Kuchen durch den Förderverein Bürgerpark.

Auf die kleinen Besucher wartet eine Hüpfburg.

Ab 14.30 Uhr spielt das Duo Jürgen Schmittdiel LIVE.

Neben Günter Martin, der verschiedene wohlschmeckende Weine aus den Kellern seines Weingutes anbieten wird, ist auch wieder Markus Happel mit seinem Team dabei und sorgt u. a. für das Speisenangebot.

Wohltätigkeitskonzert mit dem Landespolizeiorchester Hessen am 30. September 2015

Auch in diesem Jahr findet auf Veranlassung des Magistrates der Stadt Neustadt (Hessen) ein Wohltätigkeitskonzert zu Gunsten der „Aktion für behinderte Menschen in Oberhessen“ statt.

Nachdem in den vergangenen Jahren die Egerländer Besetzung des Heeresmusikkorps 2 aus Kassel zu Gast in der Junker-Hansen- Stadt war, ist es Bürgermeister Thomas Groll diesmal gelungen, das Landespolizeiorchester Hessen für den guten Zweck zu gewinnen. Das Wohltätigkeitskonzert findet am 30. September 2015 im „Haus der Begegnung“ statt.

Das Landespolizeiorchester ist das professionelle Blasorchester der hessischen Polizei und verfügt über ein breites Repertoire. Konzertante und symphonische Blasmusik, klassische Transkriptionen sowie Film-, Musical- und Unterhaltungsmusik bringen die Musikerinnen und Musiker seit nunmehr über sechs Jahrzehnten auf die Bühne.

„Wir freuen uns darauf, diesen Werbe- und Sympathieträger der hessischen Polizei in unserer Kommune begrüßen zu können und hoffen darauf, dass der große Saal des „Hauses der Begegnung“ am 30. September 2015 voll gefüllt ist, um einen ansehnlichen Erlös für die „Aktion für behinderte Menschen in Oberhessen“ erzielen zu können“, erklärt Bürgermeister Thomas Groll.

Ideenwettbewerb zur Gestaltung der Bahnhofsmauer

Im vergangenen Jahr reinigten Mitglieder des Gewerbevereines Neustadt e. V. dankenswerterweise die stark verschmutzte Neustädter Bahnhofsmauer. Seinerzeit entstand der Vorschlag, diese farblich zu gestalten.

Nun rufen Bürgermeister Thomas Groll und Gewerbevereinsvorsitzender Thomas Heide alle Interessierten dazu auf, Vorschläge hierfür zu unterbreiten. Eingeladen sind insbesondere auch die örtlichen Schulen und Kindergärten. Beispielsweise könnten Märchenfiguren oder Neustadts historische Bauwerke zukünftig auf der Bahnhofsmauer in bunten und kräftigen Farben erstrahlen.

Vorschläge zur Gestaltung werden bis zum 30. Juni 2015 erbeten und sollten im Rathaus abgegeben werden.

Die besten Ideen, so Groll und Heide übereinstimmend, werden prämiert.

BILD hilft e. V. „Ein Herz für Kinder“ unterstützt Spielplatz „In der Aue“

Dieser Tage erhielt Bürgermeister Thomas Groll die erfreuliche Nachricht, dass BILD hilft e. V. „Ein Herz für Kinder“ die Stadt Neustadt (Hessen) bereits zum zweiten Male mit einer zweckgebundenen Spende unterstützt.

Die Geschäftsführerin der Aktion, Martina Krüger, teilte dem Bürgermeister mit, dass eine Spende in Höhe von 3.300,- Euro für die Anschaffung eines Sandspielgerätes für den „in die Jahre“ gekommenen Spielplatz „In der Aue“ bereitgestellt werde.

Neben dieser Zuwendung hatte bereits im vergangenen Jahr die FANTA-Spielplatzinitiative eine Spende von 1.250,- Euro für diesen Spielplatz zugesagt. Mithin ist es der Kommune nun möglich, den Spielplatz „In der Aue“ in kleinen Schritten wieder attraktiver für die Kinder dieses Wohnquartieres zu gestalten.

Neustädter Demografie-Dialog

Wie entwickelt sich das Vereinsleben in unserer Kommune? Eine Bestandsaufnahme und ein Blick in die Zukunft

Im Rahmen des Neustädter Demografie-Dialoges fand kürzlich eine Veranstaltung für Vereinsvorstände im Historischen Rathaus statt.

Rund 20 interessierte Damen und Herren waren der Einladung von Bürgermeister Thomas Groll gefolgt. Der Abend wurde von der Demografieberaterin Ellen Ehring moderiert.

Zu Beginn der Veranstaltung wies Bürgermeister Thomas Groll darauf hin, dass Vereine eine wichtige soziale Aufgabe in unserem Gemeinwesen übernähmen. Gerade für Kinder, Jugendliche aber auch Senioren würden sinnvolle Angebote der Freizeitgestaltung unterbreitet. Die Stadt Neustadt (Hessen) mache es sich auch in Zeiten knapper Kassen zur Aufgabe, das Vereinsleben vor Ort zu unterstützen. Sei dies durch finanzielle Zuwendungen nach den Vereinsförderrichtlinien, die Unterstützung für investive Maßnahmen oder Arbeitseinsätze des Bauhofes bei Veranstaltungen. Dies solle auch in Zukunft beibehalten werden, versprach Groll.

Zugleich stellte er aber auch heraus, dass man einen Wandel im Vereinsleben feststellen müsse. Die langfristige Bindung der Mitglieder sei oftmals nicht mehr so vorhanden wie früher.

Viele suchten sich Angebote aus, die ihnen kurzzeitig Freude bereiteten und würden dann schon wieder neue Wege beschreiten. Dies sei für Vereine nicht einfach zu handhaben.

Ellen Ehring stellte zunächst die Ergebnisse einer Vereinsbefragung vor. Rund 85 Fragebögen waren durch die Stadtverwaltung verschickt und ausgewertet worden. Der Rückgang belief sich auf etwa 30 %. Nach Ehrings Worten stelle dies ein „klasse Ergebnis* im Vergleich zu anderen Kommunen dar.

Wichtigstes Ergebnis der Befragung war, dass rund die Hälfte der Vereinsvorstände die Zukunft negativ oder eher negativ sieht. Verantwortlich hierfür wird ein Mitgliederschwund gemacht so wie Veränderungen der sozialen Strukturen.

Deutlich wurde auch, dass die örtlichen Vereine oftmals mit ihrer Dachorganisationen unzufrieden seien. Diese würden einen großen Teil der Mitgliedsbeiträge abgreifen, aber nicht entsprechende Leistungen im Gegenzug gewähren.

Die Auswertung hat zudem ergeben, dass – wie nicht anders zu er warten – die Vereine in den letzten zehn Jahren grundsätzlich älter geworden seien.

Eher gering ist der Anteil von Migranten (Ausländer, Russland Deutsche) in den Neustädter Vereinen.

Auch die Vorstände sind relativ alt. Dies ist zum einen sicher positiv, da auf Erfahrungen zurückgegriffen werden kann, andererseits führt dies auch möglicherweise dazu, dass sich manche Jüngerer nicht bereitfinden, dort mitzutun.

In der anschließenden Diskussion wurde vielfach die fehlende Verbindlichkeit und das Pflichtbewusstsein gerade jüngerer Vereinsmitglieder beklagt.

Ellen Ehring machte deutlich, dass in Folge des Demografischer Wandels die Neustädter Bevölkerung immer älter würde und hierauf müssten dann auch die Vereine entsprechend reagieren. In Jahre 2030 seien beispielsweise nur noch 15,4 % der Bevölkerung unter 18 aber 21,6 % zwischen 65 und 79 Jahren bzw. 8,1 % über 80 Jahre. Dies stelle ein Drittel der Bevölkerung dar. Hier sei Han dein gefragt.

Dagmar Beck, die Vorsitzende des Neustädter Tennisvereines betonte, dass man aus ihrer Sicht die Uhr nicht mehr zurückdrehen könne und sich der Realität stellen müsse.

Diese Position wurde vom Bürgermeister nachdrücklich unterstützt. Sicherlich, so Groll, gebe es keine Patentrezepte. Möglicher weise würden in fünf oder zehn Jahren auch manche der Vereine nicht mehr bestehen. Dies sei aber gleichwohl kein Grund, der „Kopf in den Sand“ zu stecken. Und – auch dies habe ja die Umfrage gezeigt-, 50 % der Vorstände sähen die Zukunft ihres Vereines positiv oder sehr positiv. Man müsse über neue Angebote nachdenken und sich immer wieder einmal neu aufstellen. Der Abend würde sicherlich keine Lösungen präsentieren können aber es se: schon viel gewonnen, wenn man sich einmal aktiv mit der Situation im eigenen Verein auseinandersetze.

Informationen zur Erstaufnahmeeinrichtung

Zu einem Informationsbesuch und Rundgang durch die in Neustadt neu eingerichtete Erstaufnahmeeinrichtung für Flüchtlinge waren am vergangenen Mittwochnachmittag Staatssekretär Dr. Wolfgang Dippel aus dem Hessischen Ministerium für Soziales und Integration und Regierungspräsident Dr. Lars Witteck in die ehemalige Ernst-Moritz-Arndt-Kaserne gekommen.

Gemeinsam mit Elke Weppler, Leiterin der Hessischen Erstaufnahmeeinrichtung in Gießen und Bürgermeister Thomas Groll (CDU) verschafften sich die beiden Politiker einen Überblick über den momentanen Stand der Unterbringungsvorbereitungen. „Wir wollen die Flüchtlinge aufnehmen und menschlich begleiten. Wir stehen zuverlässig zum Maßnahmenpaket Asyl“, betonte Dippel, der einen ganz besonderen Dank an Elke Weppler und an Neustadts Bürgermeister Thomas Groll für die bereits gezeigte gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit richtete.

Auch Bürgermeister Thomas Groll, der bei voller Belegung mit 800 Flüchtlingen mit einem Bevölkerungszuwachs von rund 12 Prozent für Neustadts Kernstadt rechnet, lobte die gute und enge Zusammenarbeit mit den Abteilungen des Regierungspräsidiums. „Die Bürger hier sind offen und verstehen die Nöte der Menschen gut. Aber wir erwarten auch, dass sich die Flüchtlinge an unsere Gesetze halten.

Zudem sind wir Realisten: Die Einrichtung in Gießen ist überbelegt, der Flüchtlingsstrom lässt nicht nach und bei uns steht eine Kaserne leer“, so Groll.

Seine Bitte für eine Erhöhung der Polizeipräsenz in Stadtallendorf fiel bei Staatssekretär Dr. Dippel anscheinend auf fruchtbaren Boden. Er sagte zu, sich diesbezüglich verwenden zu wollen.

Groll wies in diesem Zusammenhang darauf hin, dass in der Kaserne im Laufe der Zeit auch Gruppierungen gemeinsam untergebracht werden, die sich untereinander unter Umständen nicht gerade freundlich gegenüberstehen. Ein ländlicher Standort Neustadt sei nicht vergleichbar mit einem Standort Gießen, wo bei Bedarf in kurzer Zeit eine hohe Polizeipräsenz verfügbar sei. „Man sollte nicht erst dann handeln wenn das Kind bereits mit dem Bade ausgeschüttet ist“, mahnte der Bürgermeister.

Das in der Kaserne eingesetzte Wach- und Sicherheitspersonal selbst hat nämlich keine hoheitlichen Befugnisse.

Bei einer Gesamtinvestition von fast 11 Millionen Euro bietet die derzeit noch im Umbau befindliche ehemalige Kaserne ab Oktober Platz für rund 1.000 Flüchtlinge. Um Familien nicht auseinanderzureißen oder auch ethnischen Besonderheiten Rechnung zu tragen, werden davon allerdings nur bis zu 800 genutzt werden, wie der Regierungspräsident abermals fest zusagte.

Einige Gebäude sind bereits fertiggestellt und noch in dieser Woche werden die ersten Flüchtlinge in Neustadt erwartet. Danach erfolgt eine sukzessive Aufstockung bis zur geplanten Höchstzahl von rund 800 Personen im Oktober.

Die Erstaufnahmeeinrichtung soll dazu genutzt werden, die Menschen nach ihrer Flucht und Ankunft in Deutschland zu sichten, sie vorübergehend unterzubringen, ärztlich zu betreuen und auch bereits Asylanträge zu bearbeiten. Damit beabsichtigen die verantwortlichen Stellen den teilweise traumatisierten Menschen gerade in den ersten Wochen nach ihrer Flucht eine ordentliche und menschenwürdige Aufnahme zu bieten. Nach der Zeit in der Erstaufnahme, die maximal sechs Wochen, in Ausnahmefällen bis zu drei Monate dauern soll, werden die Asylsuchenden an andere Bundesländer weitergeleitet oder dauerhaft Landkreisen oder Kommunen zugewiesen.

Der ehemalige Unterkunftsbereich der Kaserne ist bereits mit einem drei Meter hohen Zaun vom übrigen Kasernengelände abgetrennt worden. Der ursprüngliche von einer Stacheldrahtrolle gekrönte Kasernenzaun wurde durch einen neuen, ebenfalls drei Meter hohen Zaun ersetzt. Auch in zusätzlichen Brandschutz ist mit dem Einbau einer modernen Brandmeldeanlage und zusätzlichen Brandschutztüren in allen Gebäuden investiert worden. Das Wirtschaftsgebäude der Kaserne wird derzeit als Zubereitungs- und Ausgabestelle wieder hergerichtet und auch ein Kindergarten ist im ehemaligen Gebäude der Militärhistorischen Sammlung vorgesehen.

Ebenso sollen Teile der Sportanlagen der Kaserne wieder reaktiviert werden. In dem früher als Sanitätsbereich genutzten Gebäude ist ein medizinisches Versorgungszentrum geplant. Elke Weppler rechnet mit einer dreistelligen Personenzahl, die für die Gesamtbetreuung der Flüchtlinge in Neustadt gebraucht wird.

Die Ex-Kaserne, die durch einen Sicherheitsdienst abgeschirmt werden soll, wird für Außenstehende tabu sein und nur von den Flüchtlingen und dem Betreuungspersonal betreten werden dürfen. Insgesamt rechnet Dr. Lars Witteck für die ehemalige Kaserne mit einer Nutzungsdauer von rund zehn Jahren als Erstaufnahmeeinrichtung.

Sitzung des Ortsbeirates Neustadt

Die Planung des diesjährigen Nikolausmarktes wird der Neustädter Ortsbeirat übernehmen. Die Weichen dafür wurden bei der letzten Sitzung, die am 11. Mai 2015 im Sitzungssaal des Rathauses von Ortsvorsteher Klaus Groll geleitet wurde, gestellt.

Dazu soll auch der Neustädter Gewerbeverein mit ins Boot geholt werden. Dieser hatte im Vorfeld bereits seine Bereitschaft signalisiert. Eine Verlegung der Veranstaltung von Samstag auf Sonntag* diesmal passenderweise der 6. Dezember, halten alle Beteiligten für sinnvoll. Und dies, obwohl an den Adventssonntagen die Geschäfte geschlossen bleiben müssen.

Auch bereits angesprochene Standbetreiber und Schausteller, so der Ortsvorsteher, hätten einer Verlegung positiv gegenübergestanden.

Als „Marktgelände“ sollen diesmal der Marktplatz, Teile der Ritterstrasse, der Bereich rund um die Kirche und das katholische Pfarrheim genutzt werden.

Vorausgesetzt natürlich, es finden sich so viele Stände. Das „Haus der Vereine“ und die dazugehörende Außenfläche, 2014 noch mit „Ort des Geschehens“ sollen hingegen ausgespart werden. „Da fanden letztes Jahr leider nur wenige Besucher hin“, bemerkte Klaus Groll, der interessierte Hobbykünstler, Vereine und professionelle Marktbeschicker einlud, sich bereits jetzt bei ihm zu melden. Standgeld fällt nicht an.

2015 soll es auch wieder einmal eine Krippenausstellung in Neustadt geben. Vor einigen Jahren wurde die Marktstraße bereits einmal in der Adventszeit mit über 90 Krippen in den Schaufenstern zu einer wahren „Krippenstraße“.

Einen Weihnachtsbaumverkauf in Verbindung mit den örtlichen Gärtnereibetrieben regte Hermann Schulze für den Nikolausmarkt an.

Bürgermeister Thomas Groll begrüßte das Engagement des Ortsbeirates und sagte – wo nötig – die Unterstützung der Kommune zu. Ebenso wie der Ortsvorsteher hofft auch der Bürgermeister, dass der seit 2007 stattfindende Nikolausmarkt wieder eine größere Resonanz bei Marktbeschickern und Bürgerschaft findet.

Das Neustädter Ehrenmal für die Opfer der Kriege und der Gewaltherrschaft ist in die Jahre gekommen und marode. Nach reiflicher Überlegung schloss sich der Ortsbeirat bei der Platzwahl für das neu zu gestaltende Ehrenmal dem Vorschlag von Bürgermeister Groll an. Dessen Wunschstandort war zwar ursprünglich der Friedhof, doch fand sich dort keine geeignete Fläche. Nun soll die Gedenkstätte hinter dem Rathaus entstehen – wenige Meter neben der bisherigen Gedenkstätte. Sie soll dort abgebaut und die Fläche eingesät werden.

„Das alte Ehrenmal ist nicht nur marode, sondern auch zu groß und nicht mehr zeitgemäß. Am Volkstrauertag stehen die Anwesenden zudem viel zu weit vom Ort des Geschehens“, so Thomas Groll.

Mit drei Getränkeflaschen erläuterte der Bürgermeister kurzerhand seine Gedanken zum Aussehen des Ehrenmals. Im Mittelpunkt sollen drei Stehlen stehen. Während links und rechts mit prägnanten Worten an die Opfer des Krieges, der Gewaltherrschaft, von Vertreibung und Terrorismus erinnert werden soll, wird auf der mittleren Stehle ein Wort Richard von Weizsäckers aus seiner denkwürdigen Rede zum 8. Mai 1985 („Ehren wir die Freiheit. Arbeiten wir für den Frieden. Halten wir uns an das Recht.“) zu lesen sein. Das Denkmal soll entsprechend eingefasst und die Fläche begrünt werden.

Der Ortsbeirat begrüßte den Gestaltungsvorschlag einmütig.

Die Arbeiten sollen größtenteils vom Bauhof übernommen werden. Ob dies bis zum Volkstrauertag 2015 gelingt, konnte der Bürgermeister noch nicht sagen, da in den nächsten Wochen zunächst die Zusammenführung der Kindergärten Momberg und Mengsberg bewältigt werden muss.

Für die Arbeiten, die der Bauhof im Außenbereich der Grillhütte geleistet hatte (insbesondere Aufstellen dreier Spielgeräte), dankte Klaus Groll dem Bürgermeister.

Der Ortsvorsteher berichtete weiter, dass die Vorarbeiten für die Gestaltung der neuen Terrasse begonnen worden seien. „Unsere Freiwilligen stehen für die Fertigstellung Gewehr bei Fuß“, stellte Klaus Groll fest. Der Abschluss dieser Maßnahme ist für Juni geplant. Die Beseitigung der Schlaglöcher auf dem Weg vor der Grillhütte sagte der Bürgermeister dem Ortsbeirat zu.

Die türkisch-muslimische Gemeinde hatte bei der Kommune eine Bestattungsmöglichkeit nach muslimischem Ritus auf dem Neustädter Friedhof angeregt. Zwar würden ältere Türken nach wie vor in der Heimat bestattet werden wollen, bei den Jüngeren gebe es diesbezüglich aber einen Wandel.

Dies bedarf allerdings einer Änderung der Friedhofsatzung. Der Magistrat steht dem Vorhaben positiv gegenüber. Er hat den Ortsbeirat und die beiden christlichen Kirchengemeinden um eine Stellungnahme gebeten und sich bereits in Stadtallendorf erkundigt, wo es diese Bestattungsform schon gibt. Auch das Gesundheitsamt wurde angefragt. Dieses hat keine Bedenken. Denn nach muslimischem Ritus wird der Leichnam nur in ein Tuch gewickelt mit dem Kopf in Richtung Mekka beigesetzt. Die Beerdigung soll nach Möglichkeit kurzzeitig nach dem Ableben erfolgen.

2013 wurde das hessische Friedhofsgesetz geändert und lässt eine solche Art der Bestattung nun grundsätzlich zu. Der Verstorbene wird dabei übrigens im geschlossenen Sarg bis zur Grabstätte gebracht und dann wie beschrieben beigesetzt.

Es ist vorgesehen, ein kleines Grabfeld für Moslems auszuweisen. Die türkisch-muslimische Gemeinde rechnet zunächst mit lediglich zwei bis drei Bestattungen pro Jahr. Ein Raum für die rituell vorgesehene Leichenwaschung ist in der Leichenhalle bereits vorhanden und wird schon seit Jahren genutzt.

Einer Grabpflege oder auch Grabgestaltung, die im muslimischen Glaubensbereich oftmals nicht üblich ist, hatte die türkisch-muslimische Gemeinde im Vorfeld bereits zugestimmt.

Im Zusammenhang mit dem Umbau der Ernst-Moritz-Arndt-Kaserne zur Erstaufnahmeeinrichtung für Flüchtlinge berichtete Bürgermeister Groll, dass nun auch die nicht mehr durch die Truppe genutzte Alheimer Kaserne in Rothenburg an der Fulda zur Erstaufnahmeeinrichtung umgewandelt werden soll. „Es gibt dazu noch keine verbindliche Entscheidung, aber bei einem für 2015 erwarteten Gesamtflüchtlingsaufkommen von rund 400.000 in Deutschland könnten dort dann auch etwa 800 Personen untergebracht werden“, so Groll.

Rotenburgs Bürgermeister habe sich bei ihm für Juni zu einem Gespräch angesagt.

In Neustadt sollen ab dem 18. Mai die ersten Flüchtlinge in der Kaserne untergebracht werden. Danach erfolgt eine sukzessive Aufstockung bis zur geplanten Höchstzahl von ebenfalls rund 800 Personen.

Nach wie vor hält Bürgermeister Groll eine Verstärkung der Polizeipräsenz der Stadtallendorfer Polizeistation für sinnvoll. „Das subjektive Sicherheitsempfinden des Einzelnen ist ein Gut mit dem man sensibel umgehen muss“, betonte Groll. Er wies darauf hin, dass in der Erstaufnahmeeinrichtung möglicherweise Flüchtlingsgruppen unterschiedlicher politischer und oder religiöser Richtungen gemeinsam untergebracht sein werden. „Da sind Konflikte vorprogrammiert“, so Groll. Das in der Kaserne einsetzte Wachpersonal selbst hat keine hoheitlichen Befugnisse. „Die verantwortlichen Stellen sollten deshalb von Beginn an präventiv handeln“, forderte der Bürgermeister. Allerdings könnten die Neustädter dies nicht einfordern, sondern nur ihre Stimme dazu erheben, stellte er fest.

Dass es im Zusammenhang mit der Erstaufnahmeeinrichtung auch Arbeitsplätze gibt, betonte er noch einmal. Die ersten Vorstellungsgespräche seien seitens des Regierungspräsidiums geführt worden, aber bisher noch keine Einstellungen erfolgt.

Der Bürgermeister wies darauf hin, dass mit dem zu erwartenden Bevölkerungszuwachs auch die Schlüsselzuweisungen des Landes erhöht werden. Dies werde sich dann im Rahmen des kommunalen Finanzausgleichs positiv auf den städtischen Haushalt auswirken. Dies sei aber aufgrund der bevorstehenden Herausforderungen auch mehr als gerecht.

Bürgermeister Groll berichtete, dass nach Schließung des örtlichen Bahnschalters und aufgrund von Umbauarbeiten bei den Gleisen, keine Möglichkeit mehr für Mütter mit Kinderwagen oder Rollstuhlfahrer bestünde, auf kurzem Wege zum Bahnsteig zu kommen. Die Nutzung der beiden Treppen sei für diesen Personenkreis kaum möglich. Er habe sich an die Deutsche Bahn gewandt und den Missstand geschildert. Die Bahn habe geantwortet, dass Betroffene unter Umständen nach Stadtallendorf ausweichen könnten, wo der Bahnhof behindertengerecht ausgebaut sei. Ein Umbau in Neustadt sei mittelfristig nicht vorgesehen. Wenn es einmal dazu kommen sollte, müsste sich die Kommune daran finanziell beteiligen. Eine Position, die der Bürgermeister kritisiert.

Die geringe Anzahl von Behindertenparkplätzen in Neustadt monierte daraufhin Besucher Clemens Zinser, dem dazu ausnahmsweise ein Rederecht vom Ortsvorsteher eingeräumt wurde. Zinser forderte mehr Einflussnahme der Stadt auf die Bereitstellung solcher Parkplätze auch bei den Neustädter Geschäftsleuten.

Bürgermeister Groll wies darauf hin, dass unter seiner Verantwortung zwei zusätzliche Behindertenparkplätze geschaffen worden seien (Marktstraße und Ringstraße). Ansonsten sei die Stellplatzsatzung der Kommune maßgebend und diese gebe in vielen Fällen Bestandsschutz.