Politiker denken über Privatisierung des Hallenbades Mengsberg nach

Magistrat soll Kosten der Sanierungsarbeiten ermitteln und Investoren suchen
Neustadt. Die künftige Nutzung des Hallenbades Mengsberg beschäftigte am Montag das Stadtparlament. Abgelehnt wurde der Antrag der Republikaner, das Bad zu privatisieren.
von Helmut Seim
In rekordverdächtigen 37 Minuten bewältigten die Stadtverordneten die Tagesordnung im Historischen Rathaus. Im Mittelpunkt der Debatte stand die Nutzung des Mengsberger Hallenbades. Während die Republikaner forderten, sofort tätig zu werden, um das Bad zu privatisieren, legte die CDU einen Änderungsantrag vor, den auch SPD und FWG unterstützten.
„Wir wollen niemand das Hallenbad wegnehmen, sondern durch vorzeitige Maßnahmen dafür sorgen, dieses – wenn auch unter anderen Voraussetzungen – zu erhalten“, sagte Günter Hämer (Republikaner). Es solle nicht dazu kommen, das Bad erst zu schließen und dann aktiv zu werden.
Karl Stehl wies für die CDU darauf hin, dass die Privatisierung eine Möglichkeit, aber nicht die einzige Lösung sei. Gerade für den Schulsport und die Vereine sei das Hallenbad mit „nur“ einer Schwimmstrecke „gar nicht verkehrt“. Der SPD-Fraktionschef Thomas Horn bekräftigte: „Wir müssen alles Vertretbare unternehmen, um das Bad zu erhalten“. Da der CDU-Antrag der weitreichendere sei, werde seine Fraktion diesem zustimmen.
CDU, SPD und FWG beauftragten den Magistrat, bald eine detaillierte Kostenschätzung und einen konkreten Zeitrahmen über die notwendigen
Sanierungsarbeiten am Hallenbad vorzulegen.
Mit dem Kreis als Schulträger soll über eine Kostenbeteiligung an der Sanierung gesprochen werden. Gleichzeitig soll Kontakt zu anderen hessischen Kommunen aufgenommen werden, in denen Hallenbäder von einem Trägerverein geführt werden beziehungsweise wo ein Förderverein die Gemeinde bei der Unterhaltung des Bades unterstützt.
Außerdem soll geprüft werden, ob das Angebot im Hallenbad (zum Beispiel Schwimmkurse, Wassergymnastik) auszuweiten ist, um zusätzliche Einnahmen zu erzielen.
Letztlich wird der Magistrat aufgefordert, Überlegungen zu einer Privatisierung des Bades anzustellen und um potenzielle Investoren zu werben.
Auf Anfrage von Holger Gnau (CDU) teilte Bürgermeister Hoim mit, dass es der Stadt aus finanziellen Gründen nicht möglich sei, zur Fußball-WM hinter der Stadtmauer eine Großbildleinwand aufzustellen.