Polizei sucht Bombe in Schule – MNZ

Drohbrief macht Evakuierung nötig
Von Markus Engelhardt
Neustadt (eng). Mit einer Bombendrohung hatte gestern die Schulleitung der Gesamtschule in Neustadt zu tun. Nachdem eine Sekretärin das Schreiben entdeckt hatte, informierte Schulleiter Hartmut Boß die Polizei. Diese ließ das Gebäude räumen und schickte einen Spürhund hinein, um nach einem möglichen Sprengsatz zu suchen. Die Suche blieb allerdings ohne Ergebnis.
„Heute kam es an unserer Schule am Standort Querallee zu einem Zwischenfair, schreibt Boß auf der Internet-Seite der Schule. „Nachdem eine schriftliche Bombendrohung im Sekretariat eingegangen war, wurde die Schule nach Absprache mit der Polizei evakuiert. Dazu wurde der Alarm ausgelöst.“
250 Schüler, ihre Lehrer und weitere Personen, die sich im Gebäude aufhielten, verließen die Schule, teilt Hartmut Boß mit. Dabei kam es nicht zu Zwischenfällen, führte der Schulleiter am Nachmittag auf Anfrage dieser Zeitung aus.
Die Evakuierung dauerte nur zwei Minuten. Alle versammelten sich auf dafür vorgesehenen Aufstellplätzen. „Allen Beteiligten spreche ich dafür ein dickes Lob aus“, lässt Hartmut Boß verlauten. „Sie haben sich so verhalten, wie wir es anlässlich unserer jährlichen Feuerübungen gelernt haben.“
Die Bombendrohung hatte die Schule schriftlich erreicht. „Eine Sekretärin hatte ein Rascheln an der Tür gehört und das Schreiben entdeckt“, beschrieb Boß das Geschehen. Sie informierte den Schulleiter und der wiederum die Polizei.
Die Beamten seien umgehend eingetroffen und hätten das Gebäude durchsucht, berichtet Boß auf der, Internet-Seite der Gesamtschule. Der Suchhund durchstöberte die Schule, ein Sprengsatz oder eine Bombe wurden jedoch nicht gefunden. „Während der Polizeiaktion haben sich alle Schülerinnen und Schüler sowie die Lehrkräfte im Haus der Begegnung versammelt und wurden über die Aktion informiert“, erläutert Hartmut Boß. „Bereits in der fünften Stunde beendete die Polizei ihre Suche und gab die Gebäude frei.“
Die Ermittler hätten sichergestellt, dass die Schüler nicht Gefahr gewesen seien. „Selbstverständlich wird der Schulbetrieb auch morgen wieder laut Stundenplan durchgeführt“, ergänzt der Schulleiter.
Möglicherweise werden die Lehrer mit den Schülern über den aufregenden Tag sprechen, sagte Boß gestern. „Wir werden in Absprache mit dem schulpsychologischen Dienst erarbeiten, ob das nötig ist, damit die Schüler das Geschehen verarbeiten“, kündigte er an.
■ Experten ermitteln
Der Schulleiter dankt nicht nur der Polizei für ihren raschen Einsatz und die kompetente Hilfe, sondern auch der Stadt Neustadt, die das „Haus der Begegnung“ als Aufenthaltsort zur Verfügung stellte.
Den Verursacher der Polizeiaktion erwartet laut Polizeisprecher Martin Ahlich ein zivilrechtliches Verfahren wegen deren Kosten. Vor allem aber müsse er mit einer Geldstrafe oder Freiheitsentzug bis zu drei Jahren rechnen, stellt Ahlich klar. „Insgesamt waren mehr als 20 Beamtinnen und Beamte im Einsatz, der bis 12 Uhr dauerte“, berichtet der Polizeisprecher. Die weiteren Ermittlungen hat die „Arbeitsgruppe zur Bekämpfung der Jugendkriminalität/Gewalt an Schulen“ übernommen.
Als erster Anhaltspunkt dient ihr die schriftliche Bombendrohung, laut Martin Ahlich ein DIN-A4-Zettel mit handgeschriebenen großen Druckbuchstaben.