Provisorium hat ausgedient

Straßenbauten in Neustadt, Momberg und Ernsthausen kosten 2,35 Millionen Euro

Kirchhain ist Schwerpunkt der Straßenbauvorhaben im Ostkreis in diesem Jahr (die OP berichtete). Aber auch in Neustadt und im Rauschenberger Stadtteil Ernsthausen werden Straßen rundum erneuert.

von Matthias Mayer

Ostkreis. Stolze 2,35 Millionen Euro lassen sich Bund, Land und Landkreis Marburg-Biedenkopf drei Straßenbauprojekte kosten. Die OP dokumentiert die drei Baustellen, die in fünf Bauabschnitte unterteilt sind.

II Deckenerneuerung der Ortsdurchfahrt in Neustadt entlang der Bundesstraße 454:

Für zwei Bauabschnitte investiert der Bund als Bauherr insgesamt 803 000 Euro. Der erste Bauabschnitt beinhaltet die Fahrbahnerneuerung auf der Hindenburgstraße zwischen den Abzweigen Bahnhofstraße und Querallee auf einer Länge von 529 Metern. Dort wird schon seit September vergangenen Jahres gebaut. Die Baustelle ist allerdings noch nicht weit vorangekommen, was aber nicht den Straßenbauern geschuldet ist. Die Stadt Neustadt, der Zweckverband Mittelhessische Abwasserwerke (ZMA) und der Zweckverband Mittelhessische Wasserwerke (ZMW) nutzten das Abfräsen der alten Fahrbahn, um die darunterliegenden Kanal- und Wasserrohre zu erneuern. Dabei gab es für die Bauleute eine unangenehme Überraschung. Der alte Kanal lag extrem hoch, nämlich nur 50 Zentimeter unter der Straßendecke. Das erschwerte und verzögerte die Arbeiten enorm. Deshalb erscheint es fraglich, ob die Arbeiten an Wasser- und Kanalnetz sowie an der Straße wie geplant im Mai abgeschlossen werden können.

Der zweite Bauabschnitt soll zwischen September und November 2015 umgesetzt werden und betrifft die Querallee auf einer Länge von 431 Metern. Hier sollen die gleichen Bauarbeiten erledigt werden.

Für beide Bauabschnitte gilt die gleiche großräumige Umleitung in Richtung Schwalmstadt, die über die Bundesstraße 3 führt. Die Umleitung ist seit September 2014 ausgeschildert.

Vollausbau der Ortsdurchfahrt Momberg: Das Provisorium Wierarer Straße wird auf einer Länge von 1 100 Metern ausgebaut. Das gilt auch für die freie Strecke in Richtung Wiera. Allerdings endet der Vollausbau direkt an der Grenze zum Schwalm-Eder-Kreis an der Kläranlage. Zum Bauprogramm gehören Bürgersteige innerhalb der Ortslage, die von der Stadt gebaut werden, und die Erneuerung des Kanalnetzes durch den ZMA.

Baustart ist bereits im April. Im August sollen die Arbeiten abgeschlossen sein. Bauherr der Straße ist der Landkreis, der sich die Ertüchtigung der Kreisstraße 705 000 Euro kosten lässt.

Die Umleitung zwischen Momberg und Wiera erfolgt über die Kreisstraße 17 nach Mengsberg und über die Landesstraße 3342 nach Wiera und umgekehrt.

Ausbau der Ortsdurchfahrt Ernsthausen: Vom Abzweig der Landesstraße, die Kirchhain mit der Bundesstraße 3 verbindet, bis zum Ortsausgang Richtung Wolferode wird die Ortsdurchfahrt des Rauschenberger Stadtteils (fast) auf der ganzen Länge ausgebaut. Ausgenommen ist lediglich die kurvige Engstelle im Ortszentrum, die „Schlauch“ genannt wird. Dieser Straßenteil kann nicht ausgebaut werden.

Die 1 140 Meter lange Landesstraße 3071 wird in zwei Bauabschnitten grundhaft erneuert. Der erste Bauabschnitt wird in diesem Jahr ab Mai verwirklicht, und dieser gilt dem besonders schlechten Teil der Straße zwischen der Engstelle „Schlauch“ und dem Ortsschild am Ortsausgang Richtung Wolferode.

Die Straße wird durchgängig auf eine Breite von sechs Metern ausgebaut. Eine Fahrbahn- Verschwenkung soll auf der Wolferoder Straße mögliche Raser bremsen.

Die Stadt Rauschenberg erneuert das Wassernetz und baut die dort zum Teil fehlenden Bürgersteige mit einer durchgängigen Breite von 1,50 Meter, während der ZMA das Kanalnetz erneuert. Die Straße wird bis zum Abschluss der Bauarbeiten abschnittsweise voll gesperrt. Eine innerörtliche Umleitung ist möglich.

Der zweite Bauabschnitt soll zwischen Frühjahr und August 2016 verwirklicht werden. Er reicht vom „Schlauch“ bis zum Ortsausgang Richtung Rauschenberg. Auch hier wird die Stadt Rauschenberg Bürgersteige bauen. Unter anderem soll auch die abseits gelegene Kleinstsiedlung Im Tal mit einem langen Bürgersteig an das Gehwegenetz angeschlossen werden. An der Bushaltestelle am Feuerwehrgerätehaus soll eine Querungshilfe den Schulweg der Kinder sichern.

Die reinen Straßenbaukosten in Höhe von 700 000 Euro trägt das Land.