Sanitäter rücken künftig schneller aus – MNZ

Rohbau für neue Neustädter Rettungswache steht / Umzug im September
Von Alfons Wieber (0 64 28) 44 88 40 redaktion.mnz@mittelhessen.de
Neustadt (aws). Verkehrs- und einsatzgünstig am westlichen Stadtrand von Neustadt direkt an der Bundesstraße 454 liegt die bereits im Rohbau fertig gestellte neue Rettungswache des Deutschen Roten Kreuzes (DRK). Sie soll in einem Gewerbekomplex, der unmittelbar gegenüber der Einfahrt zur Siedlung Steimbel liegt, untergebracht werden.
Zustande gekommen war der Kontakt vom DRK zum Bauherren Günter Martin über Noch-Bürgermeister Manfred Hoim. Derzeit läuft der Innenausbau für die Nutzung als Rettungswache. Auf rund 110 Quadratmetern Fläche entstehen die notwendigen Funktions- und Aufenthaltsräume. Ab 1. September sollen dort zwei Rettungsassistenten mit einem Rettungsfahrzeug täglich von 8 bis 18 Uhr im Dienst sein.
Notwendig geworden war der neue Standort auf Grund der im September kommenden
Jahres geplanten Aufgabe der Ernst-Moritz-Arndt-Kaserne. In Räumen, die an den Sanitätsbereich der Kaserne angrenzen, befindet sich derzeit noch die Rettungswache für den Neustädter Bereich. Der Standort in der außerhalb der Stadt gelegenen Kaserne war schon immer ein Problem bei der Einhaltung der geforderten Ausrückzeiten.
Der Umzug in die neuen Räume führt in Neustadt nun zu kürzeren Fahrtzeiten. „Durch die günstige Lage an der Bundesstraße wird zukünftig ein
viel schnelleres Ausrücken möglich sein“, erklärte Klaus Zarges, stellvertretender Betriebs- und Projektleiter des DRK.
Die sofort nutzbare bessere Verkehrsinfrastruktur sorgt im Gegensatz zum Standort in der Ernst-Moritz-Arndt Kaserne für kürzere Fahrzeiten – innerhalb von einer Minute muss nämlich das Rettungsfahrzeug ausgerückt sein – und damit auch zu einer Ausdehnung des Versorgungsbereichs. Außerdem verbessern sich die räumlichen Bedingungen für die Mitarbeiter.
■ Notarzt wird nicht eingesetzt
Aus der Sicht des Landkreises als Rettungsdienstträger ist die Standortverlagerung ein weiterer Schritt zur allgemeinen Qualitätsverbesserung des Rettungsdienstes im Landkreis. Aus diesem Grund und um eine weitere gute Versorgung im Umkreis von Neustadt zu gewährleisten, hat der Landkreis Marburg-Biedenkopf mit dem Bauherren Günter Martin eine Sicherstellungsvereinbarung getroffen. Damit wird erreicht, dass eine 25-jährige Nutzung der Rettungswache gesichert ist.
Eine Mitversorgung der in Planung befindlichen Autobahn 49 durch die neue Rettungsstelle ist nicht vorgesehen. Auch ein Notarzt wird zukünftig in Neustadt nicht stationiert sein. „Der Landkreis ist mit drei Notärzten in Kirchhain, Marburg und Dautphetal-Friedensdorf gut versorgt, ein weiterer Standort ist nicht erforderlich“, sagte Gerd Nienhaus, Fachdienstleiter im Rettungsdienst des DRK.