Stadt steckt eine Million Euro in Marktstraße – MNZ

Neustädter Einkaufsviertel soll für Kunden und Fußgänger attraktiver werden
Neustadt (aws). Seit fast 20 Jahren beschäftigt sich das Neustädter Stadtparlament mit dem Ausbau und der Verkehrsberuhigung der Marktstraße. Ein erster Schritt dazu, die Straßen als Einbahnstraße zu beruhigen wurde auch schon vor Jahren vollzogen. Jetzt nimmt der Ausbau endgültig Gestalt an.
Während der Bürgerversammlung am Donnerstagabend durchgeführten Bürgerversammlung stellte Bürgermeister Manfred Holm vor siebzig Bürgern dieses Thema in den Mittelpunkt. Die aktuelle Planung stellten Bauamtsleiter Thomas Dickhaut und Diplom-Ingenieur Holger Möller, Architekt und Stadtplaner vom gleichlautenden Büro aus Kassel vor. „Wir wollen die Innenstadt gestalterisch aufwerten und dabei die Verkehrsfunktion der Marktstraße erhalten. Ein gleichberechtigter Verkehr von Fußgängern, Pkw und Lkw soll weiterhin möglich sein“, betonte Möller. Der Ausbau der Straße erfolgt im Bereich zwischen der Einmündung B 454 – Hindenburgstraße bis zur Kreuzung Marktstraße – Marburger Straße – Lehmkaute. Dabei werden die beiden Kreuzungen in den Umbau einbezogen. Auch in Zukunft wird die Marktstraße in der gleichen Richtung wie bisher nur als Einbahnstraße befahrbar sein.
Eine optische Trennung von der Straßenführung der B 454 im Kreuzungsbereich an der Einmündung zur Hindenburgstraße erfolgt durch eine abknickende Vorfahrtregelung.
Außerdem wird die Marktstraße einen andersfarbigen Asphaltbelag bekommen und eine niedrige, fünf Zentimeter hohe abgerundete Bordsteinkante wird die Marktstraße auch mechanisch von der abknickenden B 454 trennen.
.Eine Geschwindigkeitsbegrenzung unter Tempo fünfzig ist derzeit nicht vorgesehen. Auch eine Geschwindigkeitsreduzierung durch den Einbau von Schwellen oder erhöhten Pflasterflächen ist nicht geplant. Schwellen würden nach Aussage von Hoim zwar zu einer Reduzierung der Geschwindigkeit, aber auch zu einem deutlichen Anstieg des Lärmpegels führen.
Anlieger müssen Ausbau wollen
Sehr zur Freude der Gewerbetreibenden wird es künftig 29 statt bisher 27 Parkplätze geben. Auch sind zusätzliche Haltezonen zum Be- und Entladen geplant. Die Fußwege, die zur Zeit besonders an der Engstelle zwischen Historischem Rathaus und Eisdiele für Fußgänger kaum nutzbar sind, werden auf eineinhalb bis fast zwei Meter Breite ausgebaut. Der Pflasterbelag wird mit einer Natursteinoberfläche versehen. Die Mindestfahrbahn-breite der Straße von vier Metern wird auch an der engsten Stelle eingehalten. Zwischen den Parkplätzen, Haltebuchten und sonstigen Freiflächen sind bescheidene, an die örtlichen Verhältnisse angepasste Begrünungsmaßnahmen geplant.
Zur Beleuchtung sollen die im Stadtgebiet üblichen Pilzleuchten eingebaut werden. Eine Erneuerung des Kanals ist derzeit nicht notwendig.
Der Baubeginn ist noch nicht absehbar, da noch nicht alle Einverständniserklärungen
der Anlieger vorliegen. Außerdem ist der Baubeginn vom Eingang des Bewilligungsbescheides des Landes abhängig. Die Höhe der Förderung steht noch nicht fest. Die Kosten belaufen sich auf eine Million Euro und müssen von der Stadt zu einem großen Teil selbst getragen werden. Für die 30Q Meter Baulänge veranschlagte Dickhaut bei gutem Verlauf, und wenn sich der derzeitige Straßenunterbau als genügend tragfähig erweisen sollte, eine Dauer von etwa drei Monaten.