Stamm will nur noch „Entenmama“ sein

Irina Wiens übernimmt Leitung der Kita „Sonnenschein“ • Vorgängerin möchte wieder als Erzieherin tätig sein
20 Jahre lang war Yvonne Stamm Leiterin der Kindertagesstätte „Sonnenschein“. Nun tritt sie aus persönlichen Gründen ins zweite Glied zurück.
von Florian Lerchbacher
Neustadt. „Ich war ganz lange Chefin – aber ab jetzt kann ich mit euch Quatsch machen“, sagte Yvonne Stamm lachend zu den Sonnenschein-Kindern während ihrer Verabschiedung als Leiterin der Kindertagesstätte. Die Einrichtung verlässt sie allerdings nicht komplett: Sie tritt zurück ins zweite Glied und wird Erzieherin in der Entengruppe. „Sie möchte das machen, was sie am liebsten macht, nämlich für die Entenkinder da sein – und sich nicht mehr um Dinge wie die Verwaltung kümmern oder sich mit dem Bürgermeister rumärgern. Sie will nur noch Entenmama sein“, erklärte Bürgermeister Thomas Groll den Jungen und Mädchen, während Stamm hinzufügte: „Ich bin Erzieherin geworden, weil ich mit Kindern Zusammenarbeiten will.“
Seit rund 30 Jahren ist sie Erzieherin. Im Jahr 1992 war Stamm in den „Sonnenschein“ gekommen. Sieben Jahre später übernahm sie die Leitung. Groll – der selber einst in die Einrichtung gegangen war – erinnerte an zahlreiche Veränderungen, die es seitdem gegeben habe. Unter anderem wuchs die Kindertagesstätte in dieser Zeit um zwei Gruppen
(Bienen und Katzen), es werden inzwischen sogar Einjährige dort betreut – und es gibt regelmäßig Mittagessen. „Sie haben immer das Wohl der Kinder im Auge gehabt“, lobte der Rathauschef und gab zu, auch das ein oder andere Gespräch mit Stamm geführt zu haben, das nicht unbedingt einfach gewesen sei: „Aber im Ergebnis fanden wir immer einen gemeinsamen Weg.“
Ihre Nachfolgerin ist Irina Wiens. Die 30-Jährige ist staatlich anerkannte Sozialpädagogin (Master of Arts). Ihr Studium der Sozialpädagogik und Sozialen Arbeit hatte sie 2012 an der Evangelischen Hochschule in Darmstadt abgeschlossen. Nach Praktika in verschiedenen Kindertagesstätten arbeitete sie von 2013 bis 2015 im Kindergarten „Sterntaler“ in Mengs
berg und nach dessen Schließen dann zwei Jahre in der Kita „Regenbogen“ in Neustadt. Anschließend war sie als Sozialpädagogin im Sozialen Dienst der Asklepios-Klinik in Schwalmstadt tätig, um nun zur Stadt Neustadt zurückzukehren.
„Eine gute Ausbildung ist wichtig“, betonte Groll mit Blick auf Wiens‘ Werdegang, gab aber zu, dass in Kitas nahezu täglich etwas passiere, auf das man nicht vorbereitet werde: „Vieles schreibt das Leben“, ergänzte er – wobei Stamm auch schon zugesagt hat, ihrer Nachfolgerin bei Fragen mit Rat und Tat zur Seite zu stehen.
Björn Ellenberg vom Förderverein wünschte sich, dass die Zusammenarbeit auch mit der neuen Leiterin weiterhin so gut wie bisher funktioniere. Gute Wünsche gab es auch von Mitgliedern des Elternbeirates – sowohl für die ehemalige als auch für die neue Leiterin.