Verein soll das Miteinander fördern

Neuer Zusammenschluss will soziale Projekte wie den Bürgerbus und die Bürgerhilfe umsetzen
28 engagierte Bürger gründeten am Mittwochabend im historischen Rathaus einen Bürgerverein mit dem Namen „Wir für uns – Bürgerverein Neustadt/Hessen“.
von Karin Waldhüter
Neustadt. Erfreut zeigten sich Bürgermeister Thomas Groll und bsj-Quartiersmanagerin Svetlana Nerenberg über die Zahl der Besucher, tische und Stühle mussten hinzugestellt werden, bis alle 49 Interessierten einen Platz gefunden hatten. „Beim letzten Mal war es eine Informationsveranstaltung, heute wollen wir zu Taten schreiten“, erklärte Groll und nutzte zur Verdeutlichung ein Bild aus dem Alten Testament, wo ja auch oftmals Neuland beschritten worden sei.
Er nannte Abraham und Noah, die auch immer wieder zu Neuem aufgebrochen seien – entweder weil sie es wollten oder weil sie es mussten. Das, was nun auf den Weg gebracht werde, habe etwas von Wollen und auch etwas von Müssen, so Groll weiter: „Wir wollen einen neuen Verein auf den Weg bringen, damit wir Aufgaben bündeln und uns Aufgaben widmen können, die in der Vergangenheit vielleicht nicht so besetzt waren.“ Das Müssen liege sicherlich auch darin, dass es Aufgaben gebe, die vor 10 bis 15 Jahren nicht so präsent gewesen seien, die aber jetzt neu belegt werden müssten.
Als Beispiele nannte Groll den Bürgerbus und die Bürgerhilfe – die, als Familien noch funktionierten und Geschäfte noch im ganzen Ort waren, nicht gebraucht wurden, nun aber hilfreich wären. Falsch wäre es jedoch, wenn die Stadt bei einem Bürgerverein wie ein Marionettenspieler die Fäden ziehe: „Ein solcher Verein kann nur erfolgreich wirken, wenn er sich selber seine Aufgaben sucht, wenn sich der Vorstand Gedanken macht und die Stadt dabei unterstützt.“ In diesem Zusammenhang sicherte er finanzielle Unterstützung vonseiten der Kommune zu.
Nerenberg beschrieb noch einmal den Weg von der Erstellung des Altenhilfekonzeptes, über Arbeitsgruppentreffen und Gespräche mit Bürgern, aus denen sich schließlich die Bedarfe herauskristallisierten, die zu den Säulen Bürgerbus, Bürgerhilfe, Bewegung, Begegnung und Beratung führten. „Wir vom bsj, der Gemeinwesenarbeit und dem Quartiersmanagement, haben uns überlegt, wie wir den Verein unterstützen könnten, damit er schneller Fahrt aufnimmt“, erklärte Nerenberg und bot an, da sie als Hauptamtliche ohnehin vor Ort sei, eine Anlaufstelle zu bilden und die Vernetzung voranzutreiben. Wie diese Zusammenarbeit aussehen könnte, müsse später entschieden werden.
Nerenberg schlug verschiedene Namen für den Verein vor. Die Wahl fiel auf „Wir für uns“ mit dem Zusatz Neustadt/Hes- sen. Einen größeren Raum nahm die Beratung und Verabschiedung der Satzung ein, die einstimmig erfolgte. Von den 49 Anwesenden trugen sich schließlich 28 Gründungsmitglieder in eine Liste ein.
Einstimmig verlief auch die Wahl des Vorstandes, in dem Mitglieder aus allen Stadtteilen sitzen: Vorsitzender ist Dieter Trümpert, dem Vitali Brening als Stellvertreter zur Seite steht. Kassierer ist Hans Gerhard Gatzweiler, Schriftführerin Elke Dippel. Als Beisitzer fungieren Volker Schmidt, Gerhard Leißner, Eva Weiher, Anita Ochs, Ilona Obst, Merve Hamei, Vera
Schmidt, Sandra Ramge, Beate Mückler und Roswitha Trümpert. Kassenprüfer sind Horst Doischa und Jörg Grasse.
Bevor die Satzung zum Amtsgericht geht, sind noch einige redaktionelle Änderungen nötig, sodass nach einer Überarbeitung die Satzung für die notwendigen Unterschriften nachgereicht wird. Das letzte Wort hatte der neue Vorsitzende: Er hält den Verein für notwendig, um Neustadt enger zusammenzubringen und zu einem stärkeren Miteinander zu kommen. „Es geht nicht ohne enge Zusammenarbeit mit dem Quartiersmanagement und der Stadt“, sagte er und kündigte für Mai erste Sitzungen an: „Lasst es uns beginnen, es ist ein guter Weg für Neustadt.“