Neustädter Mitteilungsblatt

Zwei Kompanien aus Rotenburg/Fulda nutzen bis 2012 Neustädter KaserneBürgermeister Thomas Groll hieß die neuen Nutzer herzlich willkommen

Ursprünglich sollte die Ernst-Moritz-Arndt-Kaserne in Neustadt zeitgleich mit der Auflösung der Panzerbrigade 14 „Hessischer Löwe“ zum 30. Juni 2008 geschlossen werden. Zu Beginn dieses Jahres entschied Bundesverteidigungsminister Dr. Jung allerdings, dass die Kaserne aufgrund anstehender Sanierungsarbeiten in der Alheimerkaserne in Rotenburg/Fulda voraussichtlich bis 2012 für eine Zwischenstationierung genutzt werden soll. Zwei Kompanien des Führungsunterstützungsbataillons 286 werden daher ab Herbst in dem Areal untergebracht. Die ersten von voraussichtlich bis zu 180 Soldaten sind kürzlich bereits in Neustadt angekommen.
Oberstleutnant Armin Peter, der Kommandeur des Bataillons, und Kompaniechef Hauptmann Robert Block statteten Bürgermeister Thomas Groll am 14. Juni 2008 einen Besuch ab. Hierbei wurden sie von Stabsfeldwebel Hans-Jürgen Korell begleitet, der von der Panzerbrigade 14 zum Führungsunterstützungsbataillon 286 gewechselt ist. Oberstleutnant Peter informierte Groll über den Auftrag seines rund 600 Soldaten zählenden Bataillons und berichtete über verschiedene Auslandseinsätze. Schwerpunktmäßiger Auftrag ist die Sicherstellung der Telekommunikation für die Truppe.
Bürgermeister Groll hieß die neuen Nutzer der Ernst-Moritz-Arndt-Kaserne willkommen. Er betonte, dass es im angelaufenen Konversionsprozess sicherlich von Vorteil sei, wenn die Kaserne Zwischennutzungen erfahre und nicht längerfristig – zu verzeichnen sei.
Oberstleutnant Peter und Bürgermeister Groll sprachen sich beide für eine Fortsetzung des vertrauensvollen Miteinanders aus, welches zwischen Kommune und den „Hessischen Löwen“ über fast fünf Jahrzehnte herrschte. Der Bataillonskommandeur hielt es beispielsweise für vorstellbar, einmal ein feierliches Gelöbnis im hiesigen Bürgerpark durchzuführen und bot an, im Rahmen eines Parlamentarischen Abends sein Bataillon den Amts- und Mandatsträgern näher vorzustellen.
Bürgermeister Groll begrüßte diese Aussagen und sagte die Unterstützung der Kommune in den kommenden Jahren zu. Neben dem Führungsunterstützungsbataillon 286 sind derzeit noch Soldaten der in Stadtallendorf stationierten DSO und der Feldjäger in.der Ernst-Moritz-Arndt-Kaserne untergebracht. Die Feldjäger werden Neustadt aber im März 2009 verlassen.

Der Fuhrpark des städtischen Bauhofes Neustadt wurde erweitert Wallgrabenheckenschere, Mulcher, Grabenfräser und ein Tandem-Dreiseitenkipperanhänger wurden angeschafft

Bürgermeister Thomas Groll und der Leiter des Betriebsamtes Heiko Steuernagel stellten der Presse die Neuerungen im städtischen Bauhof vor. Im Gespräch erwähnte das Stadtoberhaupt, dass ihm die Arbeit als Bürgermeister auch nach einem Jahr noch viel Spaß mache. „Ich denke, wir haben in dieser Zeit einiges auf den Weg gebracht. Bis auf eine Ausnahme haben alle Stadtverordneten allen Magistratsvorlagen einstimmig zugestimmt. Auch vier Gebührenanpassungen waren darunter. Ich denke, wir müssen alle zusammen arbeiten, wenn es kein Klein-Klein und keinen Ärger geben soll. Was mein Vorgänger Manfred Hoim hinterlassen hat, darauf können wir in den kommenden Jahren aufbauen. Ich möchte aber trotzdem meine eigenen Akzente setzen.“
Vor zwei/drei Jahren wurde der Unimog für den Bauhof angeschafft, er war seinerzeit so ausgelegt, dass er nachrüstbar ist. „Zu Beginn diesen Jahres“, so Thomas Groll, „haben wir bereits eine Wallgrabenheckenschere und einen Mulcher angeschafft. Dieser Tage kam noch eine Grabenfräse zum Preis von 5.700 Euro dazu. Die Heckenschere und der Mulcher haben sich bisher bestens bewährt.“ „Wir konnten gerade der Pflege von Hecken und Grünstreifen in Feld und Flur deutlich besser nachkommen. Insbesondere die Landwirte haben dieses lobend registriert“, fuhr Groll fort. „Die Jagdgenossenschaften von Neustadt, Mengsberg, Momberg und Speckswinkel beteiligten sich mit einer Summe von 4.000 Euro an den Anschaffungen. Ich möchte um Verständnis bitten, wenn in diesen Wochen nicht alle städtischen Grünflächen immer zeitnah gemäht oder von Unkraut befreit werden können. Die Witterung begünstigte den Wuchs nachhaltig und auch die Aufarbeitung der Sturmschäden forderte über mehrere Wochen unsere Grünkolonne. Dazu kam, dass der Großflächenmäher mehrfach technische Defekte aufwies.“
In diesem Zusammenhang regte Groll noch einmal an, über die Übernahme von Partnerschaften für städtische Grünflächen nachzudenken. Interessenten könnten sich jederzeit bei der Stadtverwaltung melden. Neben der Grabenfräse wurde auch ein Tandem- Dreiseitenkipperanhänger für den städtischen Bauhof angeschafft. Der bisherige Anhänger, der inzwischen 12 Jahre auf dem Buckel hat, wurde für 3.850 Euro abgegeben. Der Kaufpreis des Neuen betrug 19.000 Euro. Für die Maschinen ist Thomas Groß verantwortlich, so Groll. Man sei auch mit Stadtallendorf im Gespräch. Im Zuge der interkommunalen Zusammenarbeit könne man sich austauschen und damit den Pflegearbeiten in beiden Kommunen besser nachkommen.
Die Aufarbeitung der Sturmschäden durch die Kommune sei weitgehend abgeschlossen, informierte Groll weiter. Für die Beräumung von Bäumen und Ästen an den Straßenrändern fielen zusätzliche Kosten von 17.000 Euro an. Hierbei handelt sich um den Einsatz von Hubsteigern und den zusätzlichen Häckselterminen am 28./29. Juli 2008 auf dem Festplatz. Auch Bürger können auf dem geöffneten Festplatz ihren Baumabfall zum Häckseln bringen.

Förderverein Hallenbad e.V. beginnt mit Planungen für Badesaison 2008/09

Mit konkreten Veranstaltungen will man das Bad beleben
Zwischenzeitlich zählt der im März dieses Jahres gegründete Förderverein Hallenbad Neustadt e.V. bereits 60 Mitglieder. Diese Zahl gab Vorsitzender Thomas Theis kürzlich anlässlich einer Vorstandssitzung bekannt. In den letzten Monaten war der Vorstand zunächst mit organisatorischen Aufgaben befasst. So erfolgten unter anderem die Eintragung ins Vereinsregister, der Beitritt zum Vereinsring und ein Logo wurde entworfen. Nun soll die eigentliche Arbeit des Fördervereins beginnen. Mit Veranstaltungen will man nun das kommunale Hallenbad im Stadtteil Mengsberg beleben und natürlich auch weitere neue Mitglieder gewinnen.
Für Sonntag, den 19. Oktober 2008 ist anlässlich der Eröffnung des Bades ein „Oktoberfest-Frühschoppen“ mit Blasmusik geplant. Am 7. Dezember 2008 soll ein Nikolaus-Schwimmen für die ganze Familie stattfinden und Anfang 2009 will man eine Discoparty durchführen.
Mit Einverständnis der Kommune soll im Hallenbad eine „Sponsorenwand“ geschaffen werden. Hierfür wollen die Vorstandsmitglieder in den nächsten Wochen werben. Im vergangenen Jahr bestand erstmals die Möglichkeit, Kindergeburtstage im Hallenbad durchzuführen. Diese Idee der Bademeister kam sehr gut an. Über 30 Kinder verbrachten mit ihren Gästen einen Nachmittag im Bad. Der Förderverein begrüßt diese Aktivität und wird ab Oktober 2008 dem Geburtstagskind ein kleines Geschenk überreichen.
Bürgermeister Thomas Groll dankte dem Vereinsvorstand für seine bisherige Arbeit und zeigte sich zuversichtlich, dass der Förderverein auch die kommenden Aufgaben mit Elan angeht. In der Jahreshauptversammlung, die für den 5. September 2008 vorgesehen ist, will man den Mitgliedern die Planungen für die kommende Badesaison näher vorstellen.

Sanierungsarbeiten im „Haus der Begegnung“ haben begonnen

Wiedereröffnung am 8. 8. 2008 durch die neuen Pächter
Wenn man am „Haus der Begegnung“ vorbeigeht kann man schon von außen Veränderungen feststellen. Rund um das 30 Jahre alte Gebäude wurden Bäume gefällt und Sträucher geschnitten, so dass man von dem eigentlichen Gebäude wieder mehr sieht. Es werden noch einige Baumarbeiten folgen, so Bürgermeister Groll, der zusammen mit Architekt Christian Stamm aus Schweinsberg und Betriebsamtsleiter Heiko Steuernagel die Baustelle in Augenschein nahm.
Das Gebäude ist in sich funktionstüchtig, aber im Laufe der Jahre hat nun mal der Zahn der Zeit genagt, und nach und nach müssen Sanierungsarbeiten durchgeführt werden. Dabei ist zu beachten, dass vor der Kür zunächst alle Pflichtaufgaben erfüllt werden müssen.
Begonnen wurde jetzt mit der grundlegenden Sanierung der Toilettenanlagen. Dafür werden Kosten in Höhe von 88.000 Euro anfallen. In diesem Jahr müssen ferner die Brandschutzklappen ausgetauscht werden, nach erster Schätzung werden hier etwa 60.000 Euro zu Buche schlagen. Noch vor der Wiedereröffnung werden der untere Flur und die Bierstube ein neues Farbkleid erhalten, neue Gardinen werden die alten ersetzen und die Warsteiner-Werbung wird entfernt, weil die neuen Pächter eine andere Marke ausschenken werden.
Im gleichen Atemzug wird an der Kegelbahn gearbeitet, sie wird derzeit von Sascha und Claus Seelbach aus Dortmund abgeschliffen. Die ehemalige Bierstube wird für Raucher frei sein. „Meine Vorstellungen gehen dahin, dass wir in diesem Jahr etwa 150.000 Euro in das Haus investieren, und im Lauf der nächsten fünf bis sechs Jahre weitere 100.000 Euro investieren. Das Ganze muss kontinuierlich fortgesetzt werden und vor allen Dingen finanziell überschaubar bleiben, sonst ist das nicht zu stemmen“, so der Bürgermeister. „Wir haben das Haus seinerzeit für 3,9 Millionen erworben, 30.000 Euro pro Jahr sind da an Abzahlung jedes Jahr fällig.“
„In den Toilettenanlagen war eine generelle Modernisierung notwendig“, so Architekt Christian Stamm. „ Die gesamten alten Anlagen wurden ausgebaut, neue Hänge-WC’s eingebaut und helle Fliesen machen den Raum optisch größer. In der Herrentoilette werden wasserfreie Urinale eingefügt. Eine Flüssigkeit im Urinalkörper macht das Ganze geruchlos.“ „Folgekosten für Toilettenanlagen sind immer größer als die Einbauten, mit dieser Neuerung kann man Wasser und Abwasser sparen und betreibt innovativen Umweltschutz. Außerdem wurde die Herrentoilette anders aufgeteilt. Zwei Kabinen fallen ganz weg, dafür gibt es mehr Urinale.
Es kann sein, dass man im Jahr 2009 auch für Gemeinbedarfseinrichtungen Fördermittel bekommen kann“, so Groll. Die neuen Pächter Henry Gawlitta und Thomas Haase beabsichtigen, das „Haus der Begegnung“ am 8. August 2008 wiederzueröffnen.

Gedenkkreuz für ermordeten Stadtförster in Richtung Dreiherrenstein wurde erneuert

Stätten der Heimatgeschichte pflegen, mit dem Kreuz wurde begonnen
Bedingt durch die Witterung zerfiel das Gedenkkreuz für den 1881 ermordeten Stadtförster Johann Heinrich Becker Richtung Dreiherrenstein. Der bekannte Neustädter Landwirt Erwin Gies regte gegenüber Bürgermeister Thomas Groll eine Erneuerung an. Diese Idee wurde vom Stadtoberhaupt gerne aufgegriffen und dieser Tage wurde vom Bauhof ein neues Kreuz an der Fundstelle des Leichnams, die man im Volksmund „Beckers Ruh“ nennt, aufgestellt. Der städtische Schreiner Reinhold Groß hat es mit Hilfe von Herbert Lanz erstellt. Eine Plakette macht die Vorbeikommenden auf die tragische Geschichte aufmerksam.
Das Stadtoberhaupt kündigte an, auch zukünftig historische Stellen in der Gemarkung unterhalten zu wollen. Für das Jahr 2009 hat er das „Struthbrünnchen“ ins Auge gefasst, das derzeit ein trauriges Dasein fristet.

Erinnerung an ein Stück Stadtgeschichte wach halten 1881, Stadtförster Becker ermordet

(aus „Neustädter Geschichtskalender“ 1802-1938, Text Johannes Keppler, herausgegeben vom Kulturhistorischen Verein Neustadt im Herbst 1989)
Stadtförster Johann Heinrich Becker war am 13. August 1881 in den Stadtwald, Distrikt Weizenberg und Holzapfelgarten gegangen, um Wilddiebereien nachzuspüren, die in letzter Zeit stark aufgetreten waren. Seit dieser Zeit fehlte jede Spur von ihm und die Vermutung lag nahe, dass er von Wilddieben ermordet und die Leiche beiseite geschafft worden ist.
Tagelang wurde unter großem Aufgebot von Schulkindern, Gendarmen und des Jägerbataillons aus Marburg die Wälder abgesucht, jedoch ohne Erfolg.
Gelegentlich einer Treibjagd am 15.12.1887 fand ein Treiber beim Durchdrücken einer etwa 18 Jahre alten Fichtendickung einen Röhrenknochen, der von dem Jäger Dr. Caspar Braun als ein Oberschenkelknochen eines erwachsenen Menschen festgestellt wurde. Bei näherer Untersuchung fand man Uniformstücke, das Gewehr des Vermissten und eine Anzahl Knochen, die der von der Gerichtskommission herbeigerufene Kreisarzt zusammensetzte. Auch der zum Totenkopf fehlende Unterkiefer wurde gefunden. Raubwild hat das Skelett vollkommen auseinander gerissen, die Knochen angenagt und zerstreut. Taschenuhr mit Kette, die Flinte, deren rechter Lauf abgeschossen war und das Taschenmesser wurden von den Förstern gefunden. Ein goldener Ring wurde später von den Förstern entdeckt, Geldbeutel mit Inhalt fehlte. In einer Taschengegend der Uniformjacke fand man kleine Löcher, die von einem Schrotschuss herrühren. In einem Rückenwirbel wurde ein Schrotkorn gefunden. Eine Aufklärung des Mordes ist bis heute nicht erfolgt.
Der Walddistrikt Holzapfelgarten, wo die Leiche gefunden wurde, wird im Volksmund auch als „Beckers Ruh“ bezeichnet. Das Totenbuch der evangelischen Gemeinde Kirchhain, zu der die evangelische Kirchgemeinde Neustadt seinerzeit eingepfarrt war, enthält unter der Nr. 155 des Jahrgangs 1888 folgenden Eintrag. „Neustadt, Marktstraße Nr.3, Johann Heinrich Becker, Stadtförster, Sohn des königlichen Försters Christoph Becker und dessen Ehefrau Anna Margaretha, geb. Humburg, dermalen in Halmes Kreis Hersfeld verheiratete Wilhelmine, geb. Zinn, Grebenstein, am 23. Oktober 1858 geboren, gestorben am 13. August 1881 im Walde bei Neustadt, begraben am 26. April 1888.“
Laut Bescheinigung des Königlichen Amtsgerichtes zu Neustadt vom 24. April 1888 ist der Tod des Stadtförsters Becker nach dem Gutachten des Kreisphysikers Dr. Klingenhöfer zu Kirchhain durch einen von dritter Hand abgegebenen Schuss herbeigeführt worden. Es fand daher nach Aushändigung der bei dem Königlichen Amtsgerichte verwahrten Gebeine an die Witwe ein ehrliches Begräbnis unter großer Teilnahme statt.

Neugestaltung Ortsmitte Speckswinkel Auftaktveranstaltung hat Premierencharakter im Landkreis

Bürgermeister Thomas Groll und Ortsvorsteher Karl Stehl sehen das Gutachterverfahren zur Weiterentwicklung einer dörflichen Mitte im Stadtteil Speckswinkel als besonders wichtig an. Ein Gutachterverfahren soll Ideen entwickeln, prüfen, wie man Altes erhalten und Neues dazufügen kann. Es soll dabei nicht über die Köpfe der Eigentümer hinweg entschieden werden, sondern man will mit den Bürgern die Entwürfe diskutieren. In den Bemerkungen zur Aufgabenstellung, der sich die Architektin Petra Geißel-Born aus Mainz, Stefan Schmidt-Strack vom Architekturbüro Alsfeld und Dipl.-Ing. Holger Möller aus Kassel widmen wollen, heißt es unter anderem, dass sich Speckswinkel von 1993-2001 in der Dorferneuerung befand, und dass die Maßnahmen, die seinerzeit ausgeführt wurden, im zentralen Bereich schon deutliche Spuren hinterlassen haben.
Trotzdem seien sowohl leerstehende Altbauten als auch nicht bebaute Wohnbauflächen vorhanden. Für die 600 Einwohner habe Speckswinkel eine gute Infrastruktur. So hat man noch die Grundschule, den Kindergarten, ein Lebensmittelgeschäft, ein gutes Vereinsleben, sowie Zollhof und Jugendklub. Mit dem Konzept, auch Neubauvorhaben wieder in die Ortsmitte zu bringen, verfolge die Stadt Neustadt eine Impulsgebung für die Binnenentwicklung. Gleichzeitig erwarte man sich auch eine Verbesserung des Altbaubestandes. Eine Kombination aus beidem wäre hier anzustreben. Ein wichtiges Anliegen besteht dabei in der Anpassung der Baustrukturen an den demographischen Wandel. Barrierefreies Wohnen, ebenerdige Zugänge, qualifizierte Freiräume und Nebenanlagen, Wohnungsgrößen und Wohnungsmix sind als wichtige Aspekte bei der Planung eines zentralen Siedlungsquartiers in der Dorfmitte zu berücksichtigen. Dabei sollte auch ein Generationen übergreifendes Wohnen geprüft werden. Dies realisieren zu können, wurden oben benannte Architekturbüros mit der Ausarbeitung eines Konzeptes beauftragt.
Die Abgabe der Arbeiten ist für den 12. September 2008 vorgesehen. Jeder Teilnehmer bekommt ein Honorar in Höhe von 1.000 Euro. Die Arbeiten gehen in das Eigentum des Auftraggebers über. Die Auftaktveranstaltung zur Präsentation, an der sowohl die drei teilnehmenden Büros als auch Bürgermeister Thomas Groll und Ortsvorsteher Karl Stehl, sowie die Presse teilnehmen werden, fand dieser Tage statt. Geplant war auch eine gemeinsame Vorortbesichtigung. Eine zusätzliche öffentliche Präsentation findet voraussichtlich am 26. September 2008 im Zollhof statt. „Wir tragen uns ernsthaft mit dem Gedanken, was können wir tun“, so Bürgermeister Thomas Groll. „Es steht für alle Kommunen die Frage, wie sollen sich unsere Orte entwickeln. Es könnte ein Mix aus Wohnen und Gewerbe sein. Ich bin gespannt, welche Ideen uns die beauftragten Büros vorstellen werden. Ich muss immer wieder betonen, dass wir nicht vom demographischen Wandel reden können und gleichzeitig auf Teufel komm raus neue Wohngebiete ausweisen. Wir müssen in der Ortsmitte Bürger ansiedeln, und ich denke, dass hier auch so mancher Kommunalpolitiker einen anderen Weg einschlagen muss. Thema war das Ganze auch im Ortsbeirat und man muss einfach allerorten an der Thematik arbeiten. Junge Leute, die bauen wollen bzw. Eigenheime schaffen wollen, gibt es, und das sollten wir unterstützen. “
„Es wird keine Entscheidung ohne die Bewohner getroffen“, betonte Ortsvorsteher Karl Stehl noch einmal. „Das ganze Dorf soll in die Entscheidung einbezogen werden. In den 80er Jahren haben wir Baugebiete ausgewiesen und die waren immer schnell weg. Das wäre heute ganz genauso, damit würden wir aber den Ortskern endgültig entvölkern. Da haben wir ein großes Gebiet rund um den Zollhof, den zu schaffen übrigens eine gute Entscheidung war, mit alter Substanz und das zu erhalten, das sollte unser Ziel sein.“
Architektin Geißel-Born erklärte dazu, dass Neubaugebiete nicht mehr so gewünscht seien weil die Ortsmitten kaputt gehen. Sie fand deshalb die Idee für das Projekt gut und möchte sich mit Ideen einbringen und damit zur Veränderung in Speckswinkel beitragen.
Stefan Strack sieht das Problem ähnlich und möchte Entwicklungspfade für leerstehenden Wohnbereich aufzeichnen, für ihn sei es eine spannende Aufgabe, der man aber nicht mit Standardrezepten beikommen könne. Er setze darauf, dass auch die Denkmalpflege Entgegenkommen zeigen möge und man im Dialog schöne Lösungen finden werde.
Holger Möller, der Neustadt und die Stadtteile seit geraumer Zeit kennt, setzt darauf, dass es immer Wohnbedürfnisse gibt. Speckswinkel hat eine relativ normale Dorflandschaft und die Aufgabe wird es sein, dies zu visualisieren, und das gesamte Arial vorwärts zu bringen.
„Ich bin tatsächlich auf alle Ergebnisse gespannt“, so Groll abschließend. „Ich würde mir wünschen, wenn wir am Ende drei wirklich unterschiedliche Projekte zur Auswahl haben. Früher habe ich die Einstellung vertreten, die Bürger wählen, die Gewählten setzen um. Heute bin ich überzeugt, dass Bürgermeinung wichtig ist und von uns angehört werden muss. Wir haben nur ein relativ kleines Budget, aber trotzdem wird das Ganze eine Zukunft haben.“

Olympiafeuer brannte zu den Ferienspielen in Mengsberg

Unter der Federführung des Heimat- und Geschichtsvereins unterstützten alle örtlichen Vereine das Unternehmen „Olympiade 2008″
Bürgermeister Thomas Groll und Ortsvorsteher Karlheinz Kurz zündeten zur Eröffnung der viertägigen Ferienspiele in Mengsberg das Olympiafeuer an.
37 Kinder im Alter von drei bis zwölf Jahren vergnügten sich an vier Tagen rund um die Grillhütte.
Betreut wurden sie von Ingrid Malkus, die sich auch die Spiele ausgedacht hatte, sowie Sandra Happel und Anja Stern. Die Spiele, die jeweils vormittags stattfanden, wurden von den Konfirmanden unterstützt. Jeweils vormittags waren an 15 olympischen Stationen Wettkämpfe zu durchlaufen. Bei jeder Station konnten Punkte erworben werden, so dass am Sonntag zum Abschluss alle fünf olympischen Ringe farbig unterlegt waren.
Die Disziplinen, die die Kleinen und Großen abzulegen hatten, waren natürlich von viel Spaß und Klamauk geprägt. So machten sie unter anderem Teebeutelweitwurf, Minigolf, Wasserspritzen, Bobbycar-Rennen, Bollerwagenfahren, Kegeln mit Frisbeescheiben, Weitschießen mit Tretmülleimer oder Wassertragen mit Schwämmen. Zum Mittagessen ging es gemeinsam ins Gemeindehaus. Die Frauen vom Frauenkreis bereiteten für alle Teilnehmer leckeres Essen zu. Am Nachmittag waren dann die Vereine in das Geschehen involviert. Der Reiterverein, der Taubenverein, die „Heißen Häschen“, der Jugendclub, die Feuerwehr, der TSV Mengsberg, der Schützenverein und der Männergesangverein. Der Reiterverein hatte die Kinder in die Reithalle geladen, dort konnten sie ihre kleinen Runden auf den bereitgestellten Pferden drehen. Eine Dorf-Rallye hatte der Taubenverein vorbereitet. An verschiedenen Stationen im Dorf mussten sie Fragen beantworten, bei Spiel eins kam das Wort „Ferienspiele“ heraus, bei Spiel zwei „Mengsberg 2008″. Das Ergebnis wurde dann am Grillplatz ausgehängt.
Zusammen mit den Mädels der „Heißen Häschen“ wurden die Fahnen der Länder gemalt, die in diesem Jahr an der Olympiade in China teilnehmen. Viel Spaß hatten alle beim Einüben eines Stepptanzes mit den Jugendklubmitgliedern. Kegeln und Torwandschießen gab es mit dem Sportverein und einen Parcours mit Kletterwand und anderen Disziplinen der Feuerwehr hatten die Kameraden der Feuerwehr vorbereitet.
Am Sonntag zum großen Abschlussfest grillte der Schützenverein und der MGV versorgte mit Getränken an der Theke. Alle Kinder erhielten eine Urkunde und jeweils eine Medaille.
Dank allen, die, den Kindern ein paar schöne Tage bereiteten, den Vereinen, sowie Ortsvorsteher Karlheinz Kurz, der die Grillhütte umsonst zur Verfügung gestellt hatte.