Zerstörte Kirchenfenster sind mehr als Sachbeschädigunf

Kirchengemeinde in Neustadt geht von „Dummejungenstreich“ aus
Von Florian Lerchbacher

Neustadt.
Mehrere Fenster beschädigten Unbekannte an der Nordseite der Kirche Heilige Dreifaltigkeit in Neustadt. Wann genau das geschah, steht nicht fest. Der Schaden entdeckt wurde am Sonntag, 27. Juli. Die Polizei geht davon aus, dass die Täter Steine gegen die Scheiben geworfen hatten.
„Wir wollen den Fall nicht zu hoch hängen“, kommentiert Michael Lotz, der stellvertretende Vorsitzende des Verwaltungsrates der Kirchengemeinde. Es gebe keine Schmierereien, die auf eine religiös motivierte Tat hindeuten. Außerdem sei es der erste Vorfall dieser Art: „Wir glauben daher, dass es sich nur um einen Dummejungenstreich handelt.“

Nichtsdestotrotz sei es natürlich ärgerlich, dass die Fenster beschädigt wurden. Derzeit werde geklärt, ob es sich um einen Versicherungsfall handele, berichtet Lotz. Doch unabhängig davon, wie diese Entscheidung ausfalle, bedeuteten solche Geschehnisse unnötigen Aufwand – und Kosten blieben an der Kirchengemeinde sicherlich auch noch hängen. Und einfach auszutauschen seien die Fenster auch nicht: Die Einfassung in Blei erschwere den Austausch, und einfach zu erreichen sind die Scheiben in einigen Metern Höhe auch nicht. Kontakt zu einer Fachfirma aus dem Landkreis sei jedenfalls schon aufgenommen worden. Einziges Glück im Unglück: Immerhin trafen die Unbekannten nicht eines der mit Bildern verzierten Fenster. Bei den beschädigten, zwölf mal sieben Zentimeter großen Scheiben handele es sich um „echt Antik-Glas in grau-grünen Tönen in blanker Ausführung“, berichtet Kirchenarchivar Hans-Richard Krapp aus der Chronik und erklärt:

„Das ist Glas, das auf besondere Art und Weise geblasen wurde.“ Die Gläser seien im Jahr 1966 letztmals ausgetauscht worden. „Zerstörte Kirchenfenster sind mehr als Sachbeschädigunf“ weiterlesen

Trio hat „immer etwas zu lachen“

Nick Streichert ist Neustadts neuer Junker Hans, Nathalie Walz und Antonia Huber sind seine Burgfräulein
Von Florian Lerchbacher

Neustadt.
Ein Jahr lang repräsentieren Nick Streichert (20), Nathalie Walz und Antonia Huber (beide 18) als Junker Hans und Burgfräulein die Stadt Neustadt – bei Veranstaltungen in der Region, in Wiesbaden, beim Neustadt-Treffen und irgendwie auch in Schottland. Es sei eine große Ehre, die Symbolfiguren darstellen zu dürfen, betonen die drei. Zudem mache es Spaß – und ein bisschen verpflichtet sei man ja schon, ergänzt der neue Junker Hans lachend: Zumindest, wenn man jemand ist, der aus der Stadt kommt und sich dort auch aktiv einbringt.
Und das tun die drei, die mit ihrem neuen Engagement teilweise auch eine Familientradition fortführen: Nick tritt in die Fußstapfen seines Bruders Tom, der von der Kirmes 2022 an ein Jahr lang den Junker Hans gab. Zudem ist er Enkel von Klaus Groll, der jahrzehntelang das älteste Volksfest des Landkreises Marburg-Biedenkopf organisiert hatte.

Antonia Hubers 16 Jahre ältere Schwester Meike war Ende der 2000er-Jahre Burgfräulein. Sie sei mit der Thematik quasi aufgewachsen, sagt sie. Es sei also fast klar gewesen, dass sie eines Tages das in der Stadt geschätzte Amt bekleiden wolle. „Trio hat „immer etwas zu lachen““ weiterlesen