Picasso? Können wir auch!

Kinder leisten Vorarbeit für ein Kunstwerk, das am Kultur- und Bürgerzentrum stehen soll
Von Florian Lerchbacher
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Neustadt. „Der Kopf des Junkers als Turm. Das ist ja fabelhaft. Auf so Ideen kommen auch nur Kinder. Herrlich!“ Die Verzückung war groß, als Hans Schohl die Bilder betrachtete, die rund 25 Neustädter Kinder für sein Kunstprojekt gezeichnet hatten. Der Anzefahrer Künstler will eine Skulptur für das neue Kultur- und Bürgerhaus erstellen (die OP berichtete). Er plant, aus 20 Millimeter dickem Stahl 1 bis 1,80 Meter große Figuren auszuschneiden beziehungsweise von Profis ausschneiden zu lassen. Genauer gesagt: Das Kunstwerk soll in Anlehnung an eine Sage den Junker Hans zeigen, wie er auf einem Ziegenbock anstatt am Junker-Hansen-Turm das Kultur- und Bürgerzentrum hochreitet und dabei von einer Menschenmenge samt einiger Tiere beobachtet wird.

Die Vorlagen sollen Kinder liefern, die dafür auf einer speziellen Folie die verschiedenen Motive zeichneten – und weil die Bilder darauf auch ertastbar sind, ließ Schohl die Jungen und Mädchen (und auch mehrere neugierige Eltern sowie Bürgermeister Thomas Groll) zwischenzeitlich sogar mit verbundenen Augen malen. „Picasso? Können wir auch!“ weiterlesen

Der Dorfentwicklungsbeirat tagt erstmals seit über einem Jahr wieder in Präsenz

Neustadt. Erstmals seit Herbst 2019 kam der Beirat für die Dorfentwicklungsmaßnahme Mengsberg-Momberg-Speckswinkel kürzlich im „Zollhof“ zu einer Sitzung in Präsenz zusammen. Bürgermeister Thomas Groll begrüßte im kleinsten Neustädter Stadtteil auch Mena Söhlke vom Fachdienst Kreisentwicklung des Landkreises Marburg-Biedenkopf und Heike Brandt, deren Büro für Stadt- und Regionalentwicklung die Verfahrensbegleitung innehat.

Die Vertreter der drei Stadtteile, die der Kommunalpolitik und der Zivilgesellschaft entstammen, erhielten zunächst einen Bericht des Bürgermeisters über den aktuellen Stand der Dorfentwicklung. Dazu gehörten die zuletzt umgesetzten Maßnahmen – der Spielplatzbau in Mengsberg und die Verschindelung des dortigen Backhauses. Für beide Projekte wurden insgesamt rund 65 000 Euro verausgabt, die Förderung belief sich auf knapp 50 000 Euro. Damit konnte der geplante Kostenrahmen erfreulicherweise unterschritten werden. Dies hängt nicht zuletzt damit zusammen, dass das Land Hessen Corona-bedingt in den Jahren 2020 und 2021 die Förderquote von 75 auf 90 Prozent erhöht hat. Für die Zukunft rechnet der Bürgermeister aufgrund der allgemeinen Entwicklung mit einer deutlichen Steigerung bei den Baukosten. Man werde als Kommune damit umgehen müssen. „Der Dorfentwicklungsbeirat tagt erstmals seit über einem Jahr wieder in Präsenz“ weiterlesen

Wunderbare „Wandelbar“

Mobiles Café ist ein soziales Projekt, das in Neustadt die Menschen zusammenbringen soll
Von Florian Lerchbacher

Neustadt. Das Kultur- und Bürgerzentrum soll die Menschen zusammenbringen – nicht nur durch die Veranstaltungen, die eines Tages darin stattfinden werden, sondern auch durch die verschiedenen Einrichtungen und Initiativen, die darin angesiedelt werden.

Dieses Ziel wird die Stadt Neustadt mit ihrem Neubau wahrscheinlich erst erreichen, wenn die Corona-Pandemie entweder im Griff ist oder der Geschichte angehört – aber: Vor dem Millionenbau kommen die Bürger dank eines neuen Angebotes bereits zusammen, denn dort steht seit wenigen Wochen die „Wandelbar“.

Am treffendsten ist es wahrscheinlich, von einem Projekt der sozialen Stadt Neustadt zu sprechen, die dem Namen des eigentlichen Städtebauförderprogramms alle Ehre macht. „Es handelt sich um ein Netzwerkprojekt“, erklärt Nicole Zinkowski vom Familienzentrum.

„Ihre“ Einrichtung, das Quartiersmanagement und die Jugendarbeit – beide vom Verein bsj Marburg umgesetzt – sowie das Sozialteam von Hephata kümmern sich um den umgebauten Bauwagen, an dem es montags und donnerstags Getränke und kleine Snacks gibt.

Die Idee sei Anfang des Jahres zu den Hochzeiten des Lockdowns entstanden, erklärt Zinkowski: „Es war ja lange nicht möglich, sich mit mehreren Menschen zu treffen – erst recht nicht in Gebäuden. Also musste ein Draußen-Format her, bei dem die Leute sicher sind.“

Und so kam die Idee auf, Gemeinsamkeit vorzuleben und entsprechend gemeinsam ein mobiles Caféhaus auf den Weg zu bringen, das auf dem Parkplatz des Kultur- und Bürgerzentrums immer montags und donnerstags zwischen 15 und 17 Uhr steht und Begegnungen ermöglicht.

Ziel ist es, dass die Menschen sich zwanglos kennenlernen und in den Austausch kommen. Möglich sei in diesem Zeitfenster natürlich auch, die Einrichtungen im Kultur- und Bürgerzentrum zu erkunden, also beispielsweise die Mediathek oder das Familienzentrum.

Das Café, das Hephata dort eines Tages betreiben soll, ist noch in Vorbereitung – kollidieren werden die Angebote aber nicht, betont Tamara Lohse, denn das Café im Gebäude soll nur an den Wochenenden zwischen April und Oktober geöffnet werden.

Ursprünglich hatte Martin Methfessel von der Gemeinwesenarbeit gemeinsam mit Geflüchteten den Wagen gebaut (mit finanzieller Unterstützung aus dem Verfügungsfonds, in dem Mittel von Bund, Land und Stadt stecken – den Rest zahlte der bsj).

Während der Ferienspiele folgte dann in Zusammenarbeit mit Acht- bis Zwölfjährigen die Innengestaltung – und (fast) fertig war die „Wandelbar“, die stets noch kleinere Aufhübschungen erfährt. Und dem Namen macht auch die „Wandelbar“ alle Ehre, denn sie ist nicht nur Café, sondern war auch schon Veranstaltungsort, in dem Kasperletheater gezeigt wurde. Und so wundert es kaum, dass es am Café auch Spiele und Angebote für Kinder gibt.

Eine Besonderheit: Getränke und Snacks sind in der „Wandelbar“ – in der auch eine Vielzahl an Infomaterial der Gemeinwesenarbeit und ihrer Mitstreiter ausliegt – kostenlos, denn die Initiative ist Teil von „Misch mit! Miteinander Vielfalt (er)leben“, einem Programm, das kulturelle Vielfalt und gesellschaftliche Teilhabe im Landkreis fördern will.

„Ich bin sehr erfreut, dass das Angebot von Woche zu Woche wächst“, sagt Bürgermeister Thomas Groll. Es sei zwar schade, dass das Kultur- und Bürgerzentrum wegen der Pandemie noch nicht zum sozialen Treffpunkt werden könne, aber die Alternative im Freien sei auch toll.

Und vielleicht werde die „Wandelbar“ ja nicht nur zu einem Ort des Austauschs und Zusammenkommens, sondern auch zu einer lebendigen Infobörse. Der Standort direkt neben Altkleidercontainer und Dixi-Klo sei noch nicht optimal, gibt er zu, zeigt sich aber offen für Anregungen, wie sich das Ambiente umgestalten lasse. In diesem Zusammenhang verweist er darauf, dass der Parkplatz an sich auch noch umgebaut werden soll – aber eher in zwei oder drei Jahren.

Die „Wandelbar“ können Vereine und Bürger übrigens auch anmieten – für soziale Initiativen sogar kostenlos. Der Bürgerverein „Wir für uns“ macht davon bereits Gebrauch und hat seine Sammelaktionen für die Stadtallendorfer Kindertafel und das Alsfelder Tierheim bereits verlegt. Diese finden nun immer freitags zwischen 10 und 11 Uhr vor der „Wandelbar“ am Kultur- und Bürgerzentrum statt.

In den Ferien sind fleißige Bienen gefragt

Kinder und Erwachsene bauen im Juli unter Anleitung den Spielplatz „Honigtopf“
Von Florian Lerchbacher

Neustadt. Ein wenig schüchtern drücken sich Lasse und Greta Pieper während der Vorstellung des Spielplatzprojektes „Honigtopf“ an Mama Steffi, nehmen dann all ihren Mut zusammen und fragen gemeinsam, ob die neue Anlage nicht auch eine Seilbahn bekommen könnte. Eltern und Kinder, die an der Veranstaltung teilnehmen, sind begeistert – und auch Andreas Boström findet den Vorschlag gut, da sich das Gelände in der Mozartstraße bestens dafür eignen würde.

Doch der Projektbetreuer von der Firma Alea kann diesen Wunsch nicht in die Planungen aufnehmen. Ein Großteil der Anlage soll schließlich auf Kleinkinder ausgerichtet sein, erklärt er. Eine Seilbahn würde zu viel Unruhe bringen. „Hier entsteht sicher kein Abenteuerspielplatz“, betont Bürgermeister Thomas Groll und verweist auf kritische Nachfragen von Anwohnern, aufgrund derer die Konzeption bereits „angepasst“ worden sei.

Vorhaben verstaubte in den Schubladen

Dabei gibt es bereits seit Ende der 1970er Jahre den Plan und das Baurecht für einen Spielplatz im Bereich „Am Galgenberg“. Lange verstaubte das Vorhaben in Schubladen des Rathauses. Als die Stadt in jüngerer Vergangenheit in Kooperation mit Alea dann aber vier Spielplätze neu baute oder umgestaltete, nahmen Anwohner Kontakt auf und zeigten Interesse an eben einem solchen Projekt. Da es in dem Wohnquartier einen Generationenwechsel gegeben habe und nun viele junge Familien dort leben würde, sei es sinnvoll, den Ansatz von vor rund 40 Jahren nun umzusetzen, erklärt Groll. „In den Ferien sind fleißige Bienen gefragt“ weiterlesen

Kritik an A-49-Weiterbau

Etwa 100 Demonstranten protestierten gegen Unterbrechung von Radwegen
Von Michael Rinde

Neustadt. Es ist wohl Jahrzehnte her, dass Neustadt eine Demonstration oder Kundgebung erlebt hat. Ordnungsamts-Chef Holger Michel erinnerte sich am Freitagnachmittag an die Kundgebung der Ergee-Mitarbeiter zurück, die gegen die Werkschließung protestiert hatten. Das ist wahrlich lange her.

Am Freitag, gegen 18.20 Uhr, zogen erstmals wieder Demonstranten durch die Junker-Hansen-Stadt, dieses Mal auf dem Fahrrad. Es gab geschätzte 80 bis 100 Teilnehmer. Die Demo war im benachbarten Schwalm-Eder-Kreis gestartet, wo sie auch ihren Schwerpunkt hatte.

Das Anliegen: Die Demonstranten wollten auf die Situation bei den Radwegen in der Region aufmerksam machen, die vor allem im Nachbarkreis durch A-49-Baustellen unterbrochen und abgeschnitten werden – zumindest während der nächsten drei Jahre bis Bauende, wenn denn der Zeitplan eingehalten wird. Zerschnitten wird etwa der Radweg D 4.

Auch Neustadts Bürgermeister Thomas Groll hatte für dieses Anliegen der Demonstranten durchaus Verständnis gezeigt und moniert, dass an einzelnen Stellen Lösungen auf sich warten lassen (die OP berichtete). „Kritik an A-49-Weiterbau“ weiterlesen

Neustädter Mitteilungsblatt

„Liter (N)ATUR 21! – wir lesen in der Natur“

Bestseller-Autoren Tim Frühling und Elke Pistor kommen nach Neustadt
Die Stadt Neustadt (Hessen), so Bürgermeister Thomas Groll, beteiligt sich 2021 an der bundesweiten Aktion „Und seitab liegt die Stadt“, die Literatur und Natur verbinden möchte.
Die Veranstaltungsreihe wird vom Literarischen Colloquium Berlin mit rund 3.500 Euro gefördert, um die Befassung mit Literatur im ländlichen Raum zu stärken.
Die Kommune möchte im Rahmen von „Liter(N)ATUR 21! – wir lesen in der Natur“ zum einen die Vielfältigkeit der örtlichen Landschaft darstellen und zum anderen die Begeisterung für das Lesen bei allen Altersklassen fördern, betont der Bürgermeister.
„Gerade in Corona-Zeiten bietet es sich an, ein Veranstaltungsformat in der Natur zu organisieren. Die Teilnehmer sollen hierbei nicht nur „konsumieren“, sondern auch selbst aktiv werden; etwa beim Apfelpressen oder bei Gewässeruntersuchungen. Zu den einzelnen Veranstaltungsorten und Aktionen wird es jeweils passende Literatur geben. Zudem ist vorgesehen, das Spielraumtheater Kassel mit einzubinden und sowohl für Kinder als auch Erwachsene durch passende Stücke den Bezug zur Literatur (insbesondere Märchen und Texte der deutschen Klassik) herauszustellen. Die Veranstaltungsreihe greift bisherige Aktivitäten der Kommune auf und gibt ihnen im kommenden Jahr einen festen Rahmen. Sie ist zudem als eine Unterstützung für Autoren und Künstler in schwierigen Zeiten zu sehen. „Liter(N)ATUR 21! – wir lesen in der Natur.“ ist ein Beitrag zur Stärkung kultureller Aktivitäten im ländlichen Raum“, erläutert Thomas Groll ausführlich die Konzeption.
Den Auftakt macht am 24. Juli 2021 der Fernseh- und Radiomoderator Tim Frühling, dessen Bücher sich einer stetig wachsenden Beliebtheit erfreuen. Er wird „rund um das Kultur- und Bürgerzentrum“ aus seinem Kriminalroman „Hessentagstod“ lesen und gemeinsam mit Bürgermeister Thomas Groll einen „Literaturbaum“ pflanzen. 100 Interessierte können hieran teilnehmen. Der Eintritt beträgt 5,00 Euro. Der Vorverkauf startet am 5. Juli 2021. Karten sind erhältlich im Rathaus – Bürgerbüro, Bei Hills – Marktstraße 17, Ahrens, Buch & Papier, Marktstraße 3 und im Rewe-Markt, Am Kaufpark.
Bis Oktober 2021 sind dann noch weitere fünf Veranstaltungen vorgesehen, deren Terminierung, so Sonja Stark von der Stadtverwaltung, gerade finalisiert werden. Veranstaltungsorte sind dabei der Wallgrabenpavillon, der Rathausplatz, der Teich in Speckswinkel, die Streuobstwiese in Momberg und der Lindenplatz in Mengsberg. Bei schlechtem Wetter wird es kurzfristige und Corona-konforme Alternativlösungen geben.
Neben Frühling erwartet man in Neustadt auch die mehrfach ausgezeichnete Autorin Elke Pistor und Stefan Becker vom Kasseler Spielraum Theater, der vielen in der Region als „Bruder Grimm“ bestens bekannt ist. „Neustädter Mitteilungsblatt“ weiterlesen

SPD Neustadt stellt die Weichen

Neu gewählte Fraktion will Ostkreiskommune weiterentwickeln
Neustadt. Eine Vision für Neustadt 2030: Mit diesem Slogan war die SPD angetreten, um Neustadt weiterzuentwickeln. Die neu gewählte SPD-Fraktion der Stadtverordnetenversammlung Neustadts traf sich, um für dieses Ziel die Weichen zu stellen – sowohl inhaltlich als auch personell.

Zunächst einmal stand die Auswertung der Kommunalwahlen auf dem Programm. Die SPD war mit einer ausgewogenen Liste angetreten, auf der viele junge Kandidatinnen und Kandidaten aus allen Stadtteilen vertreten waren. Nicht alle Kandidaten schafften es ins Parlament; diese wollen aber auch weiterhin inhaltlich mit der Fraktion mitarbeiten, was für das gute Miteinander der Ortsvereine spricht, wie Jörg Grasse hervorhob.

■ Wahlen: Hans Gerhard Gatzweiler wurde einstimmig zum Fraktionsvorsitzenden gewählt, Sebastian Sack und Jörg Grasse zu seinen Stellvertretern.

■ Für den Magistrat wurden vorgeschlagen: Stephani Schmitt, Andrea Bauscher und Thomas Horn, sodass Susanna Wilhelm im Falle dieser Wahl noch in die Fraktion nachrücken wird und der neue Magistrat insgesamt ebenfalls alle Ortsteile gleichermaßen abdeckt.

■ Auch die Ausschüsse konnte man fachlich gut abdecken, so schlägt man für den Bauausschuss als Vorsitzende Anke Stark vor und Karl Heinz Waschkowitz wird in dem Ausschuss ebenfalls seine lange und über Parteigrenzen geschätzte Expertise einbringen. Im neu zu schaffenden Sozialausschuss schlägt man als neuen stellvertretenden Vorsitzenden Sebastian Sack vor, der gemeinsam mit Jürgen Kaufmann dort seine lange Erfahrung aus der Jugendarbeit und dem Ehrenamt einbringt. Susanna Wilhelm und Jörg Grasse sollen künftig die wichtige Arbeit des Haupt- und Finanzausschusses begleiten.

■ Gemeinsamer Blick in die Zukunft: Gerade in Sachen Klima- und Umweltschutz hatte die SPD in der Vergangenheit Akzente gesetzt. Gemeinsam könne man in Neustadt viel bewirken. Der Fraktionsvorsitzende Gatzweiler benannte als zentrale Themen der Zukunft die Ärztliche Versorgung, Chancen und Auswirkungen der Autobahn 49 oder die Auswirkungen der Corona-Pandemie insbesondere für Kinder und Jugendliche.

Bis zu 200 000 Euro für Sanierung von Scheunen

Bauprojekte in Mengsberg, Momberg und Speckswinkel können gefördert werden

Neustadt. Im Rahmen der Dorfentwicklung können Bau- und Sanierungsmaßnahmen in den Neustädter Stadtteilen, die ein oder mehrere Häuser im abgegrenzten Fördergebiet Mengsberg, Momberg und Speckswinkel ihr Eigen nennen, gefördert werden. Bis zu 45 000 Euro Förderung gibt es für Haussanierungen. Bei Vorhaben an Kulturdenkmälern (Einzeldenkmal) erhöht sich dieser Betrag auf bis zu 60 000 Euro.

Gefördert werden können: Kosten für Umnutzung, Sanierung, Erweiterung und für den Neubau von Gebäuden im Ortskern einschließlich privater Hof-, Garten- und Grünflächen auf Grundlage der regionaltypischen Bauweise. Außerdem auch die Sanierung von Dächern und Fassaden, Fenstern und Türen, Innenaus- und Umbau, technische Infrastruktur in Verbindung mit dem Umbau. Beim Umbau von Wirtschaftsgebäuden, wie Scheunen mit bis zu drei Wohneinheiten, werden bis zu 200 000 Euro der Netto-Kosten als Zuwendung gewährt.

Die Vereinbarung eines Beratungstermins ist möglich bei Monika Heger unter der Telefonnummer 0 66 95 / 91 19 60 oder per E-Mail an bpb.heger@t-online.de

Neue Mauer bei der Stadtmauer

Bürgerpark-Verein gestaltete Fläche am Wallgrabenpavillon um
Von Florian Lerchbacher
Neustadt. Der Bürgerpark erfreut sich traditionell großer Beliebtheit – und wird auch dank des seit 20 Jahren dort stehenden Wallgrabenpavillons zu einem immer beliebteren Veranstaltungsort. Vor allem in einer Zeit, in der es sich ohnehin anbietet, bei Aktionen geschlossene Räume zu meiden.

Stets ein Dorn im Auge war den Mitgliedern des Fördervereins Bürgerpark der Zustand hinter dem Pavillon. Ganz früher sei dies der Ort gewesen, an dem die Notdurft verrichtet oder Drogen genommen wurden, erinnert sich Karl-Joseph Lemmer: „Diese Ecke war nicht schön. Zum Glück gingen diese Probleme in den vergangenen Jahren zurück.“ Es sei aber wichtig gewesen, eine kleine Abgrenzung zu schaffen, damit sich niemand mehr unbeobachtet hinter den Pavillon zurückziehen kann.

Aus diesem Grund ließ der Verein dort einen kleinen Zaun einziehen und Gestrüpp entfernen, berichtet Vorsitzender Alexander Milewski. Bei der ersten Rodung seien aber nicht die Wurzeln entfernt worden, was einen zweiten Anlauf nötig machte – in dessen Zuge der gesamte Bereich eine Neugestaltung erfuhr. Sogar eine kleine Sandsteinmauer wurde aufgebaut, auf die in Zukunft noch Planken kommen sollen, um Sitzflächen zu schaffen.

Das Projekt kostete rund 13 900 Euro

Und da am benachbarten Rosentor während des eiskalten Winters alle Blumen erfroren, wollen die Bürgerpark-Verschönerer auch dort noch Kontakt zum Eigentümer aufnehmen, um eine Verschönerung auf den Weg zu bringen.

Das Projekt kostete rund 13 900 Euro. 5 000 Euro gab es an Zuschüssen aus dem Städtebauförderprogramm „Sozialer Zusammenhalt“ über den Verfügungsfonds. Den Rest zahlte der Verein.

Freibadsaison 2021 fällt ins Wasser

Verzögerung bei Sanierung aufgrund von Lieferproblemen: Wiedereröffnung erst nächstes Jahr
Von Florian Lerchbacher

Neustadt. Die Hoffnung beziehungsweise der Plan, das Neustädter Freibad nach seiner Sanierung noch in diesem Jahr in Betrieb zu nehmen, es zu erproben und eventuelle Fehler zu entdecken und zu beheben, hat sich zerschlagen. „Erhebliche Lieferschwierigkeiten lassen einen geordneten Betrieb nicht zu“, sagt Bürgermeister Thomas Groll voller Bedauern: Die Entscheidung sei dem Magistrat nicht leicht gefallen – vor allem vor dem Hintergrund, dass auch in diesem Jahr Bürger nicht in den Urlaub fahren und das Freibad quasi ein attraktiver Naherholungsort sei. Eine Öffnung sei aber auch vor diesem Hintergrund nicht sinnvoll: „Lieber präsentieren wir den Besuchern im Mai 2022 ein schönes und funktionsfähiges Bad – als jetzt ein Stückwerk ohne Türen und Duschen, das zu Recht Anlass für Kritik gibt. Wir machen die Arbeiten lieber geordnet fertig und eröffnen dann nächstes Jahr eines der schönsten Bäder der Region mit Matschspielplatz, großem Schirm überm Kinderbecken und einer tollen Rutsche. Das Herz sagt, mach auf – aber der Verstand sagt, mach’s langsam, aber richtig.“

Vor etwa einem Monat hatte die Stadt noch mit einem Öffnungstermin Ende Juli gerechnet. Es hatte Schwierigkeiten mit dem Trockenbauer und Corona-bedingte Lieferprobleme gegeben – letztere blieben auch bestehen, wie Groll berichtet. Beispielsweise fehlten noch Türen, und die Sanitärräume seien auch nicht fertig. „Freibadsaison 2021 fällt ins Wasser“ weiterlesen