Neustädter Mitteilungsblatt

„Junge Turmfalken“ zu Gast im Rathaus

Rechtzeitig vor der Sportwoche zur Ein­weihung des sanierten „Waldstadions“, die vom 28.4.-3.5.2025 stattfin­det, konnte Bürgermeis­ter Thomas Groll eine Abordnung der „Jungen Turmfalken“ im Neustäd­ter Rathaus begrüßen.
Ben Bauscher, Aaron Godzina und Noah Baum unterstützen mit Freun­den zusammen die Mann­schaft des VfL Neustadt bei deren Heimspielen mit Fahnen und Trom­mel. Der neue Fanclub des Traditionsvereins ver­fügt sogar über eine eige­ne Hymne, die man dem Bürgermeister vorspielte. Thomas Groll begrüß­te das Engagement der „Jungen Turmfalken“, die alle in der Jugendspiel­gemeinschaft Stadt Neu­stadt selbst aktiv sind. „Ein Verein braucht treue
Fans und es ist schön, wenn man sich in eurem Alter für eine Sache begeistert“, so Groll.
Die Jungs erklärten sich spontan bereit, die Bürgermeisterelf am 29. April um 18 Uhr gegen die Mannschaft der Patenkompanie der Bundeswehr zu unterstützen. „Dies haben meine Amts­kollegen und ich sicher nötig“, so der Bürgermeister mit einem Lächeln.
Im Anschluss an dieses Spiel treffen dann der VfL Neustadt und Hessenligist Eintracht Stadt­allendorf aufeinander. „Neustädter Mitteilungsblatt“ weiterlesen

Neustädter Mitteilungsblatt

Einweihung des „Waldstadions“
2,1 Mio. Euro für Vereine, Schule, Breitensport und Freizeit investiert

2020 begannen die Über­legungen für eine Sanie­rung und Attraktivierung des Neustädter „Waldsta­dions“. Im Frühjahr 2024 starteten die Bauarbei­ten, die in diesen Tagen zu Ende gehen. Mit Hilfe des Investitionspaktes „Sportstätten“ des Bun­des und dem Städtebau­förderungsprogramm „Sozialer Zusammen­halt“ wurden rund 2,1 Mio. Euro in das Vorha­ben investiert, die Förde­rung beläuft sich dabei auf knapp 1,7 Mio. Euro.
„Nach dem Kultur- und Bürgerzentrum, dem Freibad und dem Haus für alle in Mengsberg konnten wir nun ein weiteres Leucht­turmprojekt in unserer Kommune fertigstellen. Mein Dank gilt allen, die daran mitgewirkt haben: den Mitarbeitenden der Ver­waltung, den Planern und bauausführenden Firmen sowie den Fördergebern. Gemeinsam ist etwas Gutes für Neustadt entstan­den“, so Bürgermeister Thomas Groll.
Der Rasenplatz wurde neu angelegt, Flutlichtmasten aufgestellt. Die 375 m-Laufbahn hat nun eine Tartanfläche. Weitere Anlagen für die Leichtathletik – zwei Weitsprunggruben, Hochsprung und Kugelstoßen – wurden erneuert. Zudem gibt es zukünftig einen frei zugänglichen Bereich für Kinder und Jugendliche mit Kletter­wand, Mini-Basketballfeld und Sportgeräten.
„Das „Waldstadion“ wird nach den Baumaßnahmen wieder Heim­stätte unserer örtlichen Fußballvereine und der Leichtathletik-Ab­teilung des VfL, allerdings in einem deutlich besseren Zustand als zuvor. Wir sind hier nun auf dem neuesten Stand. Gerne kann die Martin-von-Tours-Schule die Sportstätte nutzen. Kreis und Schule hatten wir ebenso wie den VfL und den Sportkreis in die1 Planun­gen mit einbezogen. Für Kids bietet sich nun die Möglichkeit, in ihrer Freizeit verschiedene Angebote zu nutzen. Meine Bitte: geht pfleglich damit um und haltet den Bereich sauber. Als Kommune haben wir viel Geld investiert und wollen uns daran gemeinsam lange erfreuen“, betont der Bürgermeister. „Neustädter Mitteilungsblatt“ weiterlesen

Marodes Kreuz ist erneuert

Stadt Neustadt nahm auf dem Friedhof kleinere Veränderungen vor
Neustadt.
In den vergangenen Tagen setzten Mitarbeiter des Bauhofes in Neustadt mehrere Projekte auf dem Friedhof um. Das Kreuz auf dem neuen Friedhofsteil war marode und musste erneuert werden. Der bisherige Korpus Christi konnte dabei weiterverwendet werden. Es wurden auf dem unteren Friedhofsteil drei neue Kreise für Baumgräber angelegt.
„Diese Form der Bestattung erfreut sich großer Beliebtheit. Daher wollten wir rechtzeitig neue Baumgräber anlegen“, so Bürgermeister Thomas Groll.

Anschließend an diesen Bereich wird noch eine neue Grabanlage mit Urnenstelen und Urnenwiesengräbern entstehen. „Leider lässt der Grundwasserspiegel im unteren Friedhofsbereich keine Erdbestattungen zu. Daher müssen wir die Gräber für diese traditionelle Bestattungsform nun auf freien Flächen im oberen Bereich anlegen“, so Groll.

Im Umfeld der bisherigen Baumgräber wurde ein Teil der Hecke entfernt, um alle Grabstellen gut erreichen zu können. Für eine ordentliche Gestaltung setzte der Bauhof noch Treppenstufen. Im unteren Friedhofsteil befand sich seit über sechs Jahrzehnten ein Kreuz zur Erinnerung an Krieg und Vertreibung. Leider sind sowohl das Kreuz als auch die beiden Reliefs völlig marode. Die Kreuzanlage wird daher entfernt.

Außerdem kommt von der Stadt Neustadt noch eine Erinnerung. Im Frühling wächst zwischen den Gräbern verstärkt Unkraut.

Laut der Friedhofsordnung obliege die Entfernung den Pflegeverpflichteten. Die Friedhofsverwaltung bitte darum, dieser Aufgabe nachzukommen, um ein würdiges Bild zu gewährleisten, teilt die Stadtverwaltung mit.

A 49: Offenbar tritt die erhoffte Entlastung ein2 Bilder

Neustadt und Cölbe registrieren weniger Schwerverkehr / Zählungen sollen Klarheit bringen
Von Michael Rinde
Neustadt.
Zahlen hat noch niemand, so kurz nach der Freigabe der A-49-Neubaustrecke zwischen Schwalmstadt und dem Ohmtal-Dreieck bei Homberg (Ohm). Rein subjektiv hat die 31 Kilometer lange Strecke aber schon etwas gebracht. Diese Rückmeldung bekommt die OP von ganz unterschiedlichen Stellen.
▶ Beispiel Neustadt:

Die Prognosen sagten eine spürbare Entlastung der Innenstadt von Neustadt vom Schwerverkehr voraus. „Lastwagen sieht man jetzt nur noch selten in der Stadt“, sagt dazu Neustadts Bürgermeister Thomas Groll. Beim Pkw-Verkehr hat er hingegen noch keinen gefestigten Eindruck, auch nicht aufgrund der bisherigen Rückmeldungen aus der Bürgerschaft.

In Neustadt gab es nicht nur positive Erwartungen an die A 49, sondern auch konkrete Befürchtungen. Sie galten dem Lärm wie auch zusätzlichen Verkehrsbelastungen an anderer Stelle. Ein Fokus galt dabei der Lehmkaute als einer Zubringerstraße zur A-49-Auffahrt Neustadt. Doch bisher, so der Eindruck der Stadt zumindest, ist kein starker Negativeffekt an dieser Stelle eingetreten. Rund um die „Auffahrt Speckswinkel“ gebe es bisher – gut drei Wochen nach der Freigabe der Neubaustrecke – keine Beschwerden. Zwei Beschwerden gab es jedoch aus der Kernstadt, und zwar wegen Lärms, der vom Autobahnbetrieb ausgeht. Eine Beschwerde kommt von einem Anlieger aus der Nähe des Weidenbrunnens. „A 49: Offenbar tritt die erhoffte Entlastung ein2 Bilder“ weiterlesen

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Ein Hauch von Las Vegas oder Paris im Neustädter KuBüZ

Mit „Bravour – The Show“ hält am Samstag, dem 24. Mai 2025 um 16.00 und 19.30 Uhr ein „Hauch von Las Vegas oder Paris“ Einzug in das Neustädter Kultur- und Bürgerzentrum.
Entertainer Pascal de Boer präsentiert dann die spektakuläre Familienshow voller Humor & Magie.
Eintrittskarten – nicht zuletzt als kleines Geschenk zu Ostern ge­eignet – gibt es zum Preis von 19 Euro für Erwachsene und Kin­der bis 12 Jahre für 12 Euro im NeuSTADTLADEN zu erwerben. Kartenwünsche können auch unter stadtladen@neustadt-hessen.de geäußert werden.
Pascal de Boer, der bereits in namhaften Varietes in ganz Europa aufgetreten ist sagt selbst über die zweimal 40 Minuten dauernde Veranstaltung: „Eine Show mit internationalen Top-Künstlern. Lassen Sie sich durch die stilvolle Atmosphäre der Revue, kom­biniert mit einem Hauch von Kabarett, in der spektakuläre Acts, Magie und Comedy die Zutaten für ein unvergessliches Erlebnis sind, verzaubern.“

Staatssekretärin Manuela Strube besuchte Neustadt
Bürgermeister Groll mahnte Unterstützung des Landes für Kinderbetreuung an

Am 19. März 2023 besuchte Manuela Strube, Staatssekretärin im hessischen Ministerium für Arbeit, Integration, Jugend und So­ziales, auf Einladung von Bürgermeister Thomas Groll soziale Einrichtungen in Neustadt. Dabei wurde sie neben dem Bürger­meister von Vertretern der örtlichen Kommunalpolitik aus Stadt­verordnetenversammlung und Magistrat begleitet.
Zum Auftakt war die Landespolitikerin, die nach fünf Jah­ren im hessischen Landtag von 2022-2024 Bürgermeisterin der Stadt Baunatal war, in der Kindertagesstätte „Sonnen­schein“ in der Eichsfelder Straße zu Gast. „Neustädter Mitteilungsblatt“ weiterlesen

Rückblick mit sehr persönlichem Touch

Emeritierter Erzbischof Schick sprach über Papst Johannes Paul II.
Von Florian Lerchbacher
Neustadt.
„Papst Johannes Paul II. war gastfreundlich und kommunikativ. Er wusste, wo jeder Bischof herkam, und kannte sich mit ihren Diözesen aus. Er war ein sehr guter Zuhörer“, sagt Professor Ludwig Schick, der emeritierte Erzbischof von Bamberg. Er habe stets eine enge Verbindung und einen leichten Zugang zum langjährigen Oberhaupt der katholischen Kirche gehabt, schließlich habe er Karol Józef Wojtyła, der damals noch Kardinal war, schon während einer Bischofskonferenz im Jahr 1978 kennengelernt – vier Wochen vor seiner Wahl zum Papst.
Und so konnte es eigentlich keinen besseren als den gebürtigen Mardorfer geben, um auf Einladung der Stadt Neustadt über das Leben und Wirken von Papst Johannes Paul II. zu referieren – und zwar fast genau 20 Jahre nach dessen Tod. Über 150 Gäste – und damit deutlich mehr als im Durchschnitt – waren zu der Veranstaltung der beliebten „zeitgeschichtlichen Reihe“ gekommen und lauschten gebannt, wie der emeritierte Erzbischof zurückblickte und stets auch seinen persönlichen Bezug und seine Erlebnisse einbezog. „Rückblick mit sehr persönlichem Touch“ weiterlesen

Neustadt beklagt illegalen Sperrmüll

Steigende Belastung für Bauhof
Neustadt.
Immer wieder müssten die Mitarbeiter des städtischen Bauhofes illegal entsorgten Müll im Neustädter Stadtgebiet einsammeln, berichtet die Stadtverwaltung. „Die Situation mit illegal abgelagertem Müll hat sich in den letzten Jahren leider verschlimmert“, berichtet Bürgermeister Thomas Groll. „Über diese ,Müll-Moral’ kann man leider nur den Kopf schütteln. Ein Großteil der Arbeitszeit der Mitarbeiter geht für das Einsammeln drauf. Das kann nicht sein.“
Besonders ärgerlich: Die wilden Müllablagerungen sehen nicht nur unschön aus, sie verursachen auch jedes Jahr zusätzliche Kosten bei der Kommune – und somit auch für die Bürgerinnen und Bürger. Für die reguläre Abfallentsorgung kann man die Sperrmüllabfuhr beantragen, bei illegalen Müllhaufen muss der städtische Bauhof anrücken. Teuer wird es nicht nur für die Kommune, sondern auch für den „Schmutzfinken“. Wer seine Sachen einfach so auf der Straße oder in freier Natur ausmustert, muss mit rechtlichen Konsequenzen rechnen. Das Gleiche gilt auch für privaten Hausmüll, der rechtswidrig in öffentlichen Papierkörben entsorgt wird. Die Abfallentsorgung außerhalb der regulären Müllfahrten sei grundsätzlich eine Ordnungswidrigkeit und könne mit einer Geldstrafe sanktioniert werden, betont die Stadt Neustadt in einer Pressemitteilung.

Dabei ist jedoch zu beachten, dass grundsätzlich das Verursacherprinzip gelte. Es müsse nachgewiesen werden können, wer für die Ordnungswidrigkeit verantwortlich ist. Das muss auch mit Beweisen wie Fotos eindeutig belegt werden. Die Verantwortlichen der Kommune hoffen hier auf die Mithilfe der aufmerksamen Bürgerinnen und Bürger. Illegale Müllentsorgung sei kein „Kavaliersdelikt‘‘.

Wer wilden Müll entdeckt und den Verursacher auf frischer Tat ertappt, kann dies der Stadt Neustadt unter der E-Mail-Adresse magistrat@neustadt-hessen.de melden. Gerne auch mit entsprechendem Bildmaterial.

Wer regulär Sperrmüllabfuhr über den Müllabfuhrzweckverband anmelden möchte, kann dies per Anforderungskarte tun, die es in der Stadtverwaltung gibt, oder per Onlineformular auf der Internetseite des Verbandes https://mzv-biedenkopf.de/

Neustädter Mitteilungsblatt

„Die Gelbe Couch“ im Gespräch mit Bürgermeister Thomas Groll

Seit mehreren Jahren gibt es in Marburg bereits „Die Gelbe Couch – der Wirtschaftspodcast aus Mittelhessen“. Über 170 Folgen haben die Ma­cher um Steffen Schmidt bereits produziert.
Dabei interviewt man aber nicht nur Menschen aus der heimischen Wirtschaft, sondern durch­aus auch Politiker oder Kulturtreibende, so auch kürzlich Bürgermeister Thomas Groll.
„Wie entwickelt man eine Kleinstadt nachhaltig weiter? Welche Herausforderungen gibt es in einer Kommune mit rund 10.000 Einwohnern? Und warum ist das Amt des Bürgermeisters heu­te mehr denn je Bindeglied zwischen Verwaltung und den Menschen vor Ort? …
Themen sind außerdem kommunale Sozialpoli­tik, Ehrenamt und der Spagat zwischen Tradition und Zukunft.“ (Aus der Ankündigung „Der Gel­ben Couch“)
Interessierte finden den Podcast
u.a. www.gelbecouch.de
Unter Podcast versteht man eine Serie von Au­dio- und/oder Videofilmen, die im Internet ver­fügbar sind.

Zeitgeschichtliche Veranstaltungsreihe
Norbert F. Pötzl und Gerda Hasselfeldt kommen im Herbst nach Neustadt

Die Stadt Neustadt (Hessen) führt auch 2025 ihre zeitge­schichtliche Veranstaltungsreihe zu bedeutsamen Ereignissen und Persönlichkeiten der deutschen Geschichte fort.
Bisher standen für dieses Jahr die Besuche des emeritierten Bamberger Erzbischofs Prof. Dr. Ludwig Schick (3.4. – 20. Todestag Papst Johannes Paul II.), von Bundespräsident a.D. Christian Wulff (16.5. – 80 Jahre Kriegsende), Ministerpräsi­dentin a.D. Hannelore Kraft (28.5. – 100. Todestag Friedrich Ebert) und Gregor Gysi (15.10. – 35 Deutsche Einheit) fest.
Für den Herbst 2025 konnte Bürgermeister Thomas Groll nun zwei zusätzliche Termine vereinbaren.
Am 15. September wird der Autor und Journalist Norbert F. Pötzl aus seinem neuesten Buch „Das Schattenreich des Alex­ander Schalck-Golodkowski – Vom Entstehen und Verschwin­den der DDR-Milliarden“ lesen, dass er gerade auf der Leip­ziger Buchmesse vorgestellt hat. Schalck-Golodkowski war Staatssekretär im DDR-Außenhandelsministerium, Mitglied im Zentralkomitee der SED, pflegte beste Kontakte zu West­politikern wie Franz-Josef Strauß und Wolfgang Schäuble, war
einer der wichtigsten Männer im Wirtschaftsleben der DDR und flüchtete nach dem Mauerfall in die Bundesrepublik. Er verstarb 2015. Die von Norbert F. Pötzl behandelte Thematik, so Bürger­meister Groll, passe bestens zum Thema „35 Jahre Wiederver­einigung“.
Der Autor ist mit der gebürtigen Neustädterin Petra Schlitt ver­heiratet. Von 1972-2013 war er in unterschiedlichen Funktionen für das Hamburger Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ tätig, u.a. als Leiter des Büros in Berlin. Ende der 1980er Jahre wirkte er an der Aufdeckung der Barschel-Affäre mit, verfasste Biogra­fien über Erich Honecker, Otto von Bismarck und Bertold Beitz und führte Interviews mit Joachim Gauck, Gregor Gysi oder Erich Mielke. „Norbert F. Pötzl ist ein exzellenter Kenner der deutsch-deutschen Geschichte und der Entwicklung im wieder­vereinigten Deutschlands. Es freut mich, dass er einen Besuch in Neustadt mit einer Lesung verbinden wird“, so Thomas Groll. Am 13.11. wird Gerda Hasselfeldt nach Neustadt kommen und über ihr Erleben der Wiedervereinigung und des Zusammen­wachsens von alten und neuen Ländern berichten.
Für die CSU saß sie von 1987-2017 im Deutschen Bundestag, des­sen Vizepräsidenten sie von 2005-2011 war. Von 1989-1992 gehör­te sie der Bundesregierung als Bau- und Gesundheitsministerin an und versah von 2011-2017 das wichtige Amt der Vorsitzenden der CSU-Landesgruppe im Deutschen Bundestag. Seit 2017 ist Ger­da Hasselfeldt Präsidentin des Deutschen Roten Kreuzes und seit 2024 zudem Vorsitzende des Fernsehrates des ZDF.

A 49
Autobahn freigegeben – weniger Verkehr und Fragen nach Lärmschutz

Am 21. März 2025 wurde die A 49 im Bereich Schwalmstadt – Ohmtaldreieck für den Verkehr freigegeben.
Bereits in den ersten Tagen ist eine deutliche Abnahme des Lkw- Verkehrs in der Kernstadt Neustadt festzustellen.
Für den Pkw-Verkehr ist es gegenwärtig noch zu früh, Feststellun­gen zu treffen. Hier braucht es einen längeren Zeitraum.
Wie Bürgermeister Thomas Groll mitteilt, wird die Kommune vo­raussichtlich im Mai/Juni 2025 eine professionelle Verkehrszäh­lung an bis zu zehn Stellen in der Kernstadt durchführen lassen, um aussagekräftige Zahlen für einen eventuellen Diskurs mit den zuständigen Stellen bzw. verkehrsberuhigende Maßnahmen zu erhalten. Dies gelte insbesondere für den Bereich Lehmkaute als Zu- und Abfahrt der A 49.
Inzwischen liegen auch einige Beschwerden/Nachfragen wegen des Lärmschutzes vor. Nach den Worten des Bürgermeisters ha­ben die beauftragten Bauunternehmen umgesetzt, was planfestge­stellt wurde. Nach den Informationen der Kommune gibt es wohl im gesamten freigegebenen Bereich der A 49 keinen technischen Lärmschutz.
„Auch aufgrund eines Antrages der CDU-Fraktion in der Stadt­verordnetenversammlung sind wir für diese Thematik sensibi­lisiert. Wir haben der Autobahngesellschaft bereits zu Beginn des Jahres 2025 mitgeteilt, dass wir nach einem „Gewöhnungs­zeitraum“ durchaus Messungen verlangen werden. Zudem haben wir uns mit den Bürgermeistern aus dem benachbarten Schwalm- Eder-Kreis vernetzt, die bereits seit längerem Lärmschutzmaß­nahmen fordern“, so Groll.
Im Übrigen hat die Kommune Mitte März eine Beweisaufnahme an den Straßenteilstücken durchführen lassen, die mit der Frei­gabe der A 49 an die Kommune übergegangen sind.
„Für Schäden, die bereits vor dem 21.3.2025 vorhanden waren, wollen wir nicht aufkommen. Ich befürchte, dass dies noch Dis­kussionen mit den bisherigen Trägern der Straßenbaulast geben dürfte.
Dem Ersten Kreisbeigeordneten Peter Neidel habe ich die Position der Kommune schriftlich dargelegt“, betonte der Bürgermeister.

Rad- und Fußwegekonzept
2025 sollen erste Maßnahmen auf den Weg gebracht werden

2024 wurde ein kombiniertes Rad- und Fußwege-Konzept für die Stadt Neustadt (Hessen) erstellt, dass rund 100 Maßnahmenvor­schläge enthält. An der Erarbeitung des Konzeptes waren sach­kundige Bürger aus der Kernstadt und den Stadtteilen Momberg, Mengsberg und Speckswinkel beteiligt.
Mitte März kam diese Gruppe ergänzt um Kommunalpoliti­ker aus der Stadtverordnetenversammlung, Mitarbeitenden der Stadtverwaltung und dem Team Nahmobilität & Radverkehr des Landkreises Marburg-Biedenkopf unter dem Vorsitz von Bürger­meister Thomas Groll zu einer weiteren Arbeitsgruppensitzung zusammen.
„Dieses Konzept soll uns aufzeigen wo Handlungsbedarf besteht. Um möglichst viel davon umzusetzen, bedarf es einen langen Atem und genügend Geld. Aber ich sage auch klar, dass wir in 2025 mit ersten Vorhaben an den Start gehen wollen. Das Konzept ist nicht für die Schublade entstanden“, so Thomas Groll.
2025 und 2026 sind jeweils 150.000 Euro für die Umsetzung des Rad- und Fußwegekonzeptes sowie die Herstellung barrierefreier Fußgängerüberwege vorgesehen. Hierfür sind Planungen und An­tragsstellungen erforderlich.
Nach den Worten des Bürgermeisters sollen auch 2027 und 2028 je 150.000 Euro bereitgestellt werden. Ob dies gelinge, hänge natür­lich von der Finanzsituation der Kommune ab.
Für den Herbst 2025 kündigte Thomas Groll Verkehrszählun­gen in der Marktstraße, der Lehmkaute, der Ringstraße und dem Schalkert an. „Wenn die A 49-Freigabe allgemein bekannt ist und
die Autobahn genutzt wird, wollen wir im Vorgriff auf den ange­kündigten Verkehrsversuch für die Innenstadt Zahlengrundlagen erheben. Im Anschluss daran soll dann der Verkehrsversuch vor­bereitet und durchgeführt werden.
Zahlreiche von Bürgern angeregte Straßenüberquerungen sollen nun mit den Fachbehörden besprochen werden. Allerdings verwies der Bürgermeister darauf, dass hier nicht alles gehen werde.
Die angekündigte grundhafte Sanierung von Bahnhofstraße und einem Teil der Kasseler Str. wird sich 2025 nicht realisieren lassen. Es gibt Differenzen mit Hessen-Mobil und dem Landkreis bezüg­lich des Fußgängerüberweges. Eine Beibehaltung des Status Quo lehnen die Fachbehörden ab.
Im Konzept werden für einige Bereiche Fahrradstraßen angeregt. Hier soll in einen Prüfungsprozess eingestiegen werden.
Nach den Worten der Kreisvertreter wird mit dem Bau des II. und III. Abschnittes des Radweges Momberg-Mengsberg nicht vor No­vember 2026 begonnen.
2025 schlägt das Gremium die Realisierung folgender Radwege vor: Verbindungsweg Wasenberger Str./Willingshäuser Str. – Äm Schalkert Weg entlang der Eisenbahn parallel zur Bismarckstr (hinter Druckerei Henrich)
Beide Vorhaben dienen der Verkehrssicherheit gerade für Jüngere. Hier sollen nun die Planungen angegangen werden.
In den kommenden Monaten sollen dann auch der Weg Atzelhe- cke – Momberg, der Weg im Anschluss an das Heidental durch den Wald Richtung Speckswinkel und Weg Eichendorffstraße – Grill­hütte von der Unteren Naturschutzbehörde auf ihre Realisierbar­keit geprüft werden.
„Wir haben so einiges vor. Gehen wir es an“, so Bürgermeister Thomas Groll.

„Es ist erschütternd, was Menschen Menschen antun“

Zu Ehren der Familie Stern fand in Neustadt erstmals eine Stolpersteinverlegung statt
Von Florian Lerchbacher
Neustadt.
„Es ist gut, wenn sich junge Menschen mit diesem Thema auseinandersetzen – auch wenn es auch einigen älteren guttäte, dies zu tun, ohne Geschichtsklitterung zu machen“, sagte Kreisbeigeordneter Klaus Weber während der ersten Stolpersteinverlegung in der Stadt Neustadt.
Ähnlich hatte sich kurz zuvor Bürgermeister Thomas Groll geäußert, der zwar nicht von Verleugnung der deutschen Geschichte durch einige Menschen sprach, wohl aber von der Gefahr, dass sich in der derzeitigen politischen Situation und in der „aufgewühlten“ Gesellschaft Geschichte durchaus wiederholen könne. Entsprechend sei es wichtig, die Zeit des Nationalsozialismus und die Gräueltaten nicht zu vergessen und der Opfer zu gedenken. Zum Gedenken an die Familie Stern verlegte Künstler Gunter Demnig vor mehr als 100 Gästen am Montagmittag sechs Stolpersteine vor dem Haus in der Lehmkaute 7. Dort hatte die Familie vor ihrer Zwangsumsiedlung gelebt. Den Anstoß für die Gedenkaktion hatten Schülerinnen und Schüler der zehnten Klasse der Martin-von-Tours-Schule um Lehrer Roman Mehler gegeben. Kira Eichler, Chantal Spies, Lea Marozsaan, Phillip Thierau, Irem Yediler und Lea Stark (am Montag erkrankt) recherchierten mit Unterstützung von Stadtarchivarin Andrea Freisberg die Schicksale von Karl Stern, seiner Frau Erna, seiner Schwiegermutter Betty Abraham und der Kinder Harry, Ellen und Marion.

Die Sterns waren eigentlich verwurzelt im Neustädter Leben, so war Vater Karl beispielsweise leidenschaftlicher Radfahrer. In der Zeit des Nationalsozialismus änderte sich jedoch die Stimmung in der Stadt. Die Lehmkaute wurde beispielsweise umbenannt in Adolf-Hitler-Straße, weil – so lässt sich in historischen Dokumenten nachlesen – „der Geist Adolf Hitlers durch die Straße von Speckswinkel kommend nach Neustadt einzog“.

Einst hatten 120 jüdische Menschen in Neustadt gelebt

Schon einen Tag vor der Reichskristallnacht kam es in Neustadt zu Übergriffen auf jüdische Menschen. Karl Stern wurde damals mit einem Knüppel bewusstlos geschlagen und so schwer verletzt, dass er drei Wochen lang ins Krankenhaus musste.

Auf Anordnung musste er kurz danach das Haus verkaufen, in dem seine Familie schon ein Jahrhundert gelebt hatte. Er musste Zwangsarbeit leisten, ehe die Familie im Jahr 1941 Neustadt verlassen musste und letztendlich ins Getto Riga deportiert wurde. In einem Brief schrieb er damals von Blut in den Straßen und davon, dass Erhängungen, Erschießungen oder Totschlag an der Tagesordnung waren. Im weiteren Verlauf der Nazi-Zeit kam die Familie in verschiedene Konzentrationslager. Betty Abraham und Marion Stern wurden von den Nazis ermordet, die anderen vier schafften es zu überleben und wanderten letztendlich in die USA aus.

„Es ist immer wieder erschütternd, was Menschen Menschen antun“, resümierte Dieter Trümpert, der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Stolpersteine, die sich in Neustadt gegründet hat. Einst hatten 120 jüdische Menschen in der Stadt gelebt. Dies war die zweitgrößte jüdische Gemeinde der Umgebung, erinnerte Groll und betonte, dass 70 der ehemaligen Mitbürgerinnen und Mitbürger in der Nazizeit einen qualvollen Tod fanden. Nur ein Mann sei nach dem Zweiten Weltkrieg in die Stadt zurückgekehrt.

Der Bürgermeister kündigte an, dass die erste Stolpersteinverlegung – die mit Blumenniederlegungen und Gebeten von Thorsten Schmermund, Gemeinderat der jüdischen Gemeinde Marburg, endete – nicht die letzte gewesen sein solle. Lange war das Gedenkprojekt in Neustadt abgelehnt worden. Nach dem Aufstellen eine „Bank der Erinnerung“ am Rathaus änderte sich die Einstellung aber langsam.

An diesem Dienstag, 1. April, findet ab 9 Uhr in Halsdorf in der Nachbargemeinde Wohratal die nächste Stolpersteinverlegung statt. An folgenden Stellen werden insgesamt 25 Stolpersteine verlegt: Auestraße 15, Heckenweg 6, Hauptstraße 23, Buchenweg 4, Mühlbergstraße 16.

Was würden Liebespaare aus Feldscheunen berichten?

„Galerie auf Zeit“ in Neustadt: Fotograf Jürgen Schmittdiel zeigt im Rathaus seine Werke
Neustadt.
„Feldscheunen-Romantik“ herrscht derzeit an den Wänden des Neustädter Rathauses. Sie ist Teil der siebten Photo.Spectrum.Marburg, bei der Städte und Gemeinden Fotografen die Möglichkeit geben, in kommunalen Räumen ihre Werke zu präsentieren. Zum wiederholten Male ist auch die Stadt Neustadt mit dabei und verwandelt Flure und Foyer des Rathauses in eine „Galerie auf Zeit“.
Es sei erfreulich, so Bürgermeister Thomas Groll bei der Vernissage, dass mit Jürgen Schmittdiel wieder einmal ein örtlicher Fotograf Bilder ausstelle. Dieser hat zahlreiche Bilder unter dem Motto „Feldscheunen-Romantik“ zusammengestellt. Rund 60 Gäste wohnten der Ausstellungseröffnung bei, während Groll fragte: „Wer weiß, was alles Interessantes zutage käme, wenn eine solche Feldscheune aus ihrer vielleicht 100-jährigen Geschichte berichten könnte? Was würden wir etwa über Wilddiebe, den Alltag der Bauern oder auch von Liebespaaren hören?“

Aus seiner Sicht sei der Name Feldscheunen-Romantik gut gewählt: Heute würden diese Gebäude oftmals nicht mehr benötigt, stünden leer oder zerfielen leider. Sie seien somit eine Erinnerung an die oftmals beschworene „gute alte Zeit“, wo vieles, aber auch nicht alles besser gewesen sei. Während Schmittdiel die Vernissage mit Gesang und Gitarrenspiel musikalisch bereicherte, führte Werner Thuleweit von den Fotofreunden aus Neukirchen in die Ausstellung ein und ging dabei auch auf die Person von Jürgen Schmittdiel näher ein. Dieser fotografiert seit 2017 regelmäßig und gewann auf Bundesebene bereits zahlreiche Auszeichnungen.

Die Schwerpunkte des Fotografen liegen auf der Naturfotografie und Porträts. Die Ausstellung ist noch bis zum 30. April 2025 während der Öffnungszeiten des Rathauses zu besichtigen.