Neustädter Bürgerverein hat seine ersten Bürgerhelfer ausgebildet: 17 Ehrenamtler stehen bereit
Neustadt. „Ich möchte der Generation meiner Großeltern etwas zurückgeben“, sagt Markus Rühringer (39). Aus diesem Grund lässt er sich beim Neustädter Bürgerverein „Wir für uns“ zum Bürgerhelfer ausbilden und wird künftig hilfsbedürftigen Menschen über die vermeintlich kleinen Hindernisse des Alltags hinweghelfen und ihnen so ermöglichen, relativ eigenständig leben zu können: Sei es durch Unterstützung beim Putzen, Hilfe beim Einkaufen, Fahrdienste zu Ärzten, Begleitung beim Spazierengehen oder ähnliche „niedrigschwellige“ Leistungen.
Pierre Hartmann sagt, ihm sei in Gesprächen mit Senioren aufgefallen, dass viele Menschen Hilfe bräuchten – und unter finanziellen Nöten litten. Zumindest bei erstgenanntem Problem könne er sie unterstützen. Auch Hartmann will etwas zurückgeben: Man dürfe nie vergessen, dass es sich um eine Generation handele, die unser aller Heimat einst wieder aufbaute. „Manchmal hilft es schon, den Menschen Zeit zu schenken und einfach mit ihnen zu reden – insbesondere in diesen Zeiten.“
Und das fällt Hartmann besonders leicht, denn Unterhaltungen mit Senioren sind für ihn ein Geben und ein Nehmen. Er interessiert sich stark für Musik und Mode der 1950er- und 1960er-Jahre und sammelt beispielsweise Modehefte und Versandkataloge – die er auch schon zu einer Seniorin mitnahm und ein Gespräch von großem Unterhaltungswert auslöste. Die Frau strahlte und berichtete, welche Gegenstände wie Kleidung oder Möbelstücke einst in ihrem Haushalt zu finden waren. „Sie fand es toll, dass ihr jemand zuhört“, sagt Hartmann, der seinerseits die Berichte aus erster Hand natürlich aufsaugte wie ein Schwamm. „Kleine Hilfen sind große Unterstützung“ weiterlesen