Neustädter Mitteilungsblatt

Stadt Kirchhain interessiert sich für Waldkindergarten Neustadt

Auch in der Nachbarstadt Kirchhain gibt es Bestrebungen, einen Waldkindergarten einzurichten. Aus diesem Grunde waren Bürgermeister Olaf Hausmann und die Fachbereichsleiterin für Soziales Sabine Balzer kürzlich zu einem Besuch nach Neustadt gekommen.
Gemeinsam erläuterten Bürgermeister Thomas Groll und Kindergartenleiterin Adina Brünjes den bisherigen Werdegang der Einrichtung und gaben Auskunft darüber, was in den letzten Jahren gut gelaufen ist und wo es gerade in der Anfangsphase – im Nachhinein betrachtet – Optimierungsbedarf gäbe.
Bürgermeister Thomas Groll vertrat die Auffassung, dass sich der Waldkindergarten inzwischen sehr gut in die kommunalen Betreuungseinrichtungen eingefügt habe und dabei ein besonderer „Baustein“ sei. Er erzählt auch davon, dass es aufgrund der Aktivitäten einer Elterninitiative nunmehr zum Beginn des neuen Kindergartenjahres 2021/22 eine weitere Gruppe geben solle.
Sein Amtskollege Olaf Hausmann zeigte sich angetan von dem, was er gesehen hat. Die Kinder, so Kirchhains Bürgermeister, seien augenscheinlich mit Begeisterung im Wald unterwegs und er habe den Eindruck gewonnen, dass ihnen das Spiel an der freien Natur sehr viel Freude bereite. Die Stadt Kirchhain wolle ihre diesbezüglichen Aktivitäten nun vorantreiben und beide Bürgermeister vereinbarten, (nicht nur) bezüglich des Waldkindergartens in einem engen Austausch zu bleiben. „Neustädter Mitteilungsblatt“ weiterlesen

Mit Zuversicht in die nächste Legislaturperiode

Die Wähler haben uns 20.436 Stimmen gegeben, dadurch erhalten wir 7 Sitze in der neuen Stadtverordnetenversammlung und verlieren einen Sitz. Dies hätten wir uns natürlich gerne anders gewünscht. Die politische Großwetterlage, die gute Arbeit des Bürgermeisters und die geringen Möglichkeiten für einen guten Wahlkampf haben nach unserer Auffassung dazu geführt.

Wir bedanken uns für Ihre Stimme!

Die von uns aufgestellte Liste, die es auch neuen und jungen Kandidaten ermöglichen sollte in die Arbeit einzusteigen, hat der Wähler auf den Kopf gestellt. Die Kandidaten aus Momberg wurden bei der CDU und uns deutlich nach oben gewählt. Die Kernstadt ist unterrepräsentiert, Speckswinkel hat keine Vertreterin mehr im Parlament.
Deshalb haben wir der CDU vorgeschlagen, den Magistrat von 7 auf 9 Personen auszuweiten, damit auch die Kernstadt besser vertreten ist.
Wir werden für den Magistrat Stephani Schmitt, Thomas Horn und Andrea Bauscher vorschlagen.
Dadurch rückt Susanna Wilhelm aus Mengsberg in das Parlament nach.

Wahlergebnis Listenplatz SPD –

Summe Kandidaten-Stimmen 20.436 30,22%

1 17 Sebastian Sack, SPD                      1.608       7,87%
2 3 Jörg Grasse, SPD                               1.581        7,74%
3 1 Hans-Gerhard Gatzweiler, SPD   1.358       6,65%
4 5 Stephani Schmitt, SPD                   1.145        5,60%
5 4 Karl Heinz Waschkowitz, SPD     1.118         5,47%
6 9 Anke Stark, SPD                                1.091         5,34%
7 15 Jürgen Kaufmann, SPD                1.003        4,91%
8 8 Susanna Wilhelm, SPD                     997         4,88%
9 10 Andrea Bauscher, SPD                   986         4,82%
10 7 Thomas Horn, SPD                           902         4,41%
11 20 Markus Stern, SPD                         880        4,31%
12 6 Yasmin Klumbies, SPD                   847         4,14%
13 13 Reiner Bieker, SPD                         809         3,96%
14 16 Thomas Ripken, SPD                    786         3,85%
15 2 Christina Hock, SPD                        785         3,84%
16 12 Lukas Ebel, SPD                              718          3,51%
17 14 Christian Darga, SPD                    651          3,19%
18 19 Carsten Schmitz, SPD                 640          3,13%
19 11 Stefan Ulrich, SPD                          577         2,82%
20 22 Anita Ochs, SPD                            565         2,76%
21 18 Daniella Csertöi-Schenk, SPD 544        2,66%
22 23 Ella Milewski, SPD                        458         2,24%
23 21 Gerhard Koch, SPD                      387          1,89%

Das Soziale bekommt Ausschuss zurück

Die Fraktionen planen Umstrukturierungen: mehr Ausschüsse und Magistratsmitglieder
Von Florian Lerchbacher
Neustadt. Beschlossene Sache sind die geplanten Veränderungen für Neustadts Kommunalpolitik noch nicht, doch die Fraktionen haben sich bereits größtenteils untereinander verständigt und geeinigt – und werden ihre Anliegen daher wohl auch mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit auf den Weg bringen.

Die Gründe sind simpel: Zum einen wollen die Fraktionen das gute Miteinander der vergangenen zehn Jahre pflegen und entsprechend aufeinander weiter eingehen. Zum anderen hat die CDU aber auch gleichzeitig die absolute Mehrheit erlangt – übrigens als einzige Partei oder Wählergruppe im ganzen Landkreis – entsprechend könnte sie zumindest ihre Anliegen nicht nur beantragen, sondern gleich auch durchsetzen (was sie aber nach Angaben der Mitglieder eigentlich nicht tun möchte, im Notfall aber auch mal tun würde). „Das Soziale bekommt Ausschuss zurück“ weiterlesen

Neustädter Mitteilungsblatt

Erster Auftritt des Landestheaters im Kultur- und Bürgerzentrum abgesagt

Aufgrund der aktuellen Corona-Pandemie kann der für den 9. April 2021 geplante Auftritt des Hessischen Landestheaters Marburg im neuen Kultur- und Bürgerzentrum der Stadt Neustadt (Hessen) nicht stattfinden. Bürgermeister Thomas Groll bedauert dies sehr, sieht aber aus Gründen der Verantwortung und Gesundheit keine andere Möglichkeit.
„Wir hoffen sehr, dass es im Laufe des zweiten Halbjahres zu spürbaren Verbesserungen kommt und man dann schrittweise wieder kulturelle Veranstaltungen in unserem neuen Kultur- und Bürgerzentrum anbieten kann. Bis dahin werden wir dort – Stand heute – nichts anbieten können und auch unsere immer gern besuchten historischen Erinnerungs- und Gedenkveranstaltungen werden wir in diesem Jahr wohl erneut nicht durchführen können. Dies bedauere ich sehr und hoffe, dass nach der pandemiebedingten Zwangspause alles wieder ins Laufen kommt und wir dann wieder zur „Normalität“ zurückfinden.“
Investive Vorhaben 2021/22 laufen an
Nachdem im Februar der Haushalt 2021 durch die Stadtverordnetenversammlung beschlossen wurde, laufen nun Schritt für Schritt die investiven Vorhaben 2021/22 an.
Für den Anbau eines sechsten Gruppenraumes an die Kindertagesstätte in der Allee liegt mittlerweile die Baugenehmigung ebenso vor wie für den Umbau des alten Kindergartens in Momberg zu einem multifunktionalen Haus und den Umbau des Jugendraumes in Speckswinkel zu Umkleiden für die Freiwillige Feuerwehr.
Die beauftragten Planer, so Bürgermeister Thomas Groll, haben in Abstimmung mit dem Fachbereich II Bauen, Planen, Umwelt ihre Arbeit aufgenommen und werden in der Folge – je nach Sachstand der Maßnahme – Ausschreibungen vorbereiten.
Die Förderkulissen für die Vorhaben stehen bereits.
Für den Erwerb eines neuen Feuerwehrfahrzeuges für die FFw Speckswinkel wurde zwischenzeitlich eine Arbeitsgruppe aus Feuerwehr und Verwaltung eingesetzt. Dieses Vorgehen hat sich über die Jahre bewährt.
Im Hinblick auf die Schaffung eines Gemeinschaftshauses für Mengsberg stehen die Zeichen nun auf Neubau. Der Landkreis hat erklärt, dass das ehemalige Kindergartengebäude für die Betreuung unverzichtbar ist. Das Konzept für das Vorhaben wird nun finalisiert und dann mit dem Fördergeber abgestimmt.
„Alle diese Projekte dienen dazu, unsere Kommune weiter voranzubringen“, so Bürgermeister Thomas Groll. Es handele sich dabei ebenso um Pflichtaufgaben wie um freiwillige Leistungen im sozialen Bereich.
der dem Bürgermeister für die abermalige Unterstützung der Vereinsarbeit dankt.
Für Abbau, Transport und Aufstellung der Container am neuen Standort sowie alle damit zusammenhängenden Kosten sind im Übrigen die neuen Eigentümer zuständig.

Neustädter Trinitatis-Kirmes muss auch 2021 ausfallen

Vom 28. – 31. Mai 2021 hätte die 517. Neustädter Trinitatis-Kirmes in der „Lehmkaute“ gefeiert werden sollen. Wie Bürgermeister Thomas Groll mitteilt, hat sich die Kommune aufgrund der aktuellen Entwicklungen bei der Corona-Pandemie schweren Herzens dazu entschlossen, das traditionelle Heimatfest auch 2021 abzusagen.
„Nie hätte ich es für möglich gehalten, dass in Friedenszeiten in zwei aufeinanderfolgenden Jahren unsere Kirmes nicht stattfinden kann. Dies ist sehr traurig, aber aus Verantwortungsgründen leider so geboten. Ich bedaure sehr, dass Festwirt und Schausteller auch in diesem Jahr nicht nach Neustadt kommen können und hoffe sehr, dass sie diese schwere Zeit überstehen“, erklärt Bürgermeister Thomas Groll.
Nachdem bereits der Hessentag in Fulda, die Salat-Kirmes in Ziegenhain oder der Kirschenmarkt in Gladenbach abgesagt wurden, hat sich auch die Stadt Neustadt (Hessen) zu einer frühzeitigen Absage der Trinitatis-Kirmes entschieden. „Wenn man die Inzidenzzahlen sieht und die Prognosen des Robert-Koch-Institutes aufmerksam verfolgt, dann muss man leider zum Schluss kommen, dass Ende Mai 2021 ein fröhliches Volksfest nicht möglich ist“, betont der Bürgermeister.

Land Hessen gibt Container ab

Auf dem Höhepunkt des Flüchtlingszustroms nach Deutschland hatte das Land Hessen 2015/2016 zahlreiche Container zur Unterbringung und für sanitäre Zwecke angeschafft. Jetzt werden sie einem neuen Zweck zugeführt. Insgesamt 70 einzelne Container sowie vier größere Containeranlagen gibt das Land unentgeltlich an hessische Kommunen ab. Mit der Abwicklung ist der Landesbetrieb Bau und Immobilien Hessen (LBIH) beauftragt. Den Kommunen dienen sie künftig für unterschiedliche Zwecke, über welche die neuen Eigentümer individuell entscheiden werden.
Neustadts Bürgermeister Thomas Groll hatte sich dafür eingesetzt, dass die Kommune zwei Container erhält, die zukünftig auf dem Sportplatz „Ochsenwiese“ als Umkleiden dienen sollen. Dieser ist seit 2016 an den VfL Neustadt verpachtet, der dort mit finanzieller Hilfe von Land, Kreis und Kommune einen Kunstrasenplatz geschaffen hat.
Dass die Stadt Neustadt nun den Zuschlag für die beantragten Container erhielt freut nicht zuletzt den VfL-Vorsitzenden Klaus Busch,
Starke CDU. Starker Bürgermeister. Starkes Neustadt.

CDU Neustadt liegt kreisweit vorn – Miteinander der letzten Jahre soll fortgesetzt werden

Die Kommunalwahl am 14. März 2021 nahm für die CDU Neustadt einen äußerst erfreulichen Verlauf. Bei der Wahl zur Stadtverordnetenversammlung erzielten die Christdemokraten und die auf ihrer Liste kandidierenden parteiunabhängigen Bewerberinnen und Bewerber rund 52 %. Das ist nicht nur das beste Ergebnis für die CDU in einer Stadt oder Gemeinde des Landkreises Marburg-Biedenkopf, sondern auch das einzige Mal, das eine Partei oder Wählergruppe im Kreis überhaupt eine absolute Mehrheit erzielte.
„Wir bewerten den Wahlausgang als Bestätigung unserer bisherigen Arbeit, als Zustimmung für unsere Kandidatinnen und Kandidaten, als Unterstützung für Bürgermeister Thomas Groll und als Zuspruch zum Programm der CDU für die kommenden fünf Jahre“, stellte Stadtverbandsvorsitzender Franz-W. Michels fest.
„Auf Basis der bisher erzielten Erfolge wollen wir die Kernstadt und die Stadtteile Schritt für Schritt weiterentwickeln. Wir müssen Neustadt dabei nicht neu denken, werden aber Themen wie familienfreundliches Neustadt, Mobilität, Klimaschutz und Digitalisierung zukünftig einen besonderen Stellenwert einräumen“, ergänzte Wolfram Ellenberg, der wie bereits 2016 die meisten Einzelstimmen erhielt.
„Unsere Fraktion ist weiblicher und deutlich jünger geworden. Wir werden „unsere Neuen“ von Anfang an einbinden, ihnen nach und nach Verantwortung übertragen und in der zweiten Hälfte der Legislaturperiode bereits personell die Weichen für die Kommunalwahl 2026 stellen“, betonte der amtierende Fraktionsvorsitzende Hans-Dieter Georgi. Daran werde deutlich, dass man als CDU lang- und nicht kurzfristig denke.
Einziger Wermutstropfen ist, dass zukünftig kein Speckswinkler der Fraktion mehr angehört. Um dies „auszugleichen“ will man auch als Fraktion engen Kontakt zum Ortsbeirat des kleinsten
Neustädter Stadtteils halten.
Thomas Groll gratulierte den neugewählten Mandatsträgern und freute sich auf das Miteinander. Er rief dazu auf, dass konstruktive Miteinander in den städtischen Gremien unbedingt fortzusetzen. „Die Bürgerschaft erwartet von uns nicht nur, dass wir weiterhin der Motor der Neustädter Kommunalpolitik sind, sondern auch, dass wir gute Vorschläge der anderen Fraktionen prüfen und mittragen“, so Groll.
Die CDU nahm bereits erste Weichenstellungen für die neue Legislaturperiode vor. Zukünftig soll es drei Fachausschüsse geben. Der Fachausschuss I wird dabei wie bisher für Grundsatzfragen und Finanzen zuständig sein. Den Fachausschuss II wird man in Ausschuss für Stadtentwicklung, Umwelt und Klimaschutz umbenennen. Damit wollen die Christdemokraten deutlich machen, dass das Thema Klimaschutz kontinuierlich bearbeitet werden soll. Neu geschaffen wird der Fachausschuss III für Soziales, Familie und Kultur. „Für eine attraktive Wohnstadt sind dies wichtige Aufgaben, ihnen wollen wir in der Ausschussarbeit mehr Raum als in der Vergangenheit geben“, erläutert Franz-W. Michels hierzu. Die Zahl der Ausschussmitglieder möchte man von 9 auf 7 herabsetzen. Es ist gewährleistet, dass jeder Stadtverordneter in einem Ausschuss mitarbeiten kann.
Als Mehrheitsfraktion wird die CDU den anderen Fraktionen Vorschläge für den Vorsitz in den Fachausschüssen I und III unterbreiten. Den Vorsitz im Fachausschuss II hat man zwischenzeitlich der SPD als zweitstärkster Fraktion angeboten und der FWG zwei Stellvertreterposten. Auch bei den Vertretern der Kommune in Zweckverbänden will man die beiden anderen Fraktionen angemessen berücksichtigen.
Die SPD hat die CDU nach der Kommunalwahl gebeten, die Zahl der Magistratssitze von 7 auf 9 aufzustocken, um so mehr Frauen und Männern die Möglichkeit zu geben, sich in der Kommunalpolitik zu engagieren. Durch diesen Vorschlag erhielte die CDU fünf statt vier, die SPD drei statt zwei und die FWG einen Sitz(e) im Magistrat. „Wir haben dieses Ansinnen geprüft und begrüßen die Personalvorschläge der Sozialdemokraten für den Magistrat, daher werden wir dem Vorschlag zustimmen“, erklärte Wolfram Ellenberg.
„Durch diese Entscheidungen wird deutlich, dass wir auch zukünftig Wert auf ein gutes Miteinander legen. Dies gilt nicht nur für personelle Entscheidungen, sondern auch für die Sachpolitik. Diese kreisweit beachteten „Neustädter Verhältnisse“ haben die Kommune vorangebracht, daran werden wir als Mehrheitsfraktion nichts ändern“, stellt Hans-Dieter Georgi heraus. Man habe aber natürlich die Erwartung, dass die anderen Fraktionen diese Handreichung zu Beginn der Legislaturperiode entsprechend zu bewerten wissen.
Ihre eigenen Personalentscheidungen werden die Christdemokarten Ende März treffen.
Erfreulich für Neustadts CDU ist auch der Ausgang der Kreistagswahl. Hier erzielte man mit einem Stimmanteil von über 44 % ebenfalls das kreisweite Rekordergebnis.
Thomas Groll hatte ursprünglich nicht vor, wieder in der Kreispolitik aktiv zu werden. Er wurde aber von Platz 43 auf Platz 10 vorgewählt. „Dieses bemerkenswerte Resultat sehe ich als Verpflichtung an und werde mich wieder aktiv in der CDU-Kreistagsfraktion einbringen. Mein Ziel ist ein Fortbestand der Großen Koalition mit deutlichen CDU-Akzenten“, betonte Groll. Hans-Dieter Georgi wird in die Kreistagsfraktion nachrücken, sodass Neustadts Christdemokraten zukünftig zwei Kreistagsabgeordnete haben.

Da machen die Wähler drei Kreuze

Sebastian Sack ist der Überflieger der Kommunalwahl / Er wird auf seinen Platz im Ortsbeirat verzichten
Von Florian Lerchbacher
Momberg. Auch zehn Tage nach der Kommunalwahl steht Sebastian Sack eine Mischung aus Freude, Überraschung und insbesondere Rührung ins Gesicht geschrieben. Der Momberger ist der Überflieger der Kommunalwahl: Wo und für was auch immer der Sozialdemokrat antrat – die Menschen wählten ihn nach oben. Auf der Ortsbeiratsliste stand er auf Position neun – und erhielt die drittmeisten Stimmen. Ins Rennen um den Kreistag ging er von Listenplatz 28 – und wurde auf Rang sieben hochgewählt (in allen Ostkreis-Kommunen kam er in die Top fünf).

Richtig beeindruckend war allerdings sein Abschneiden auf städtischer Ebene: Die SPD führte ihn auf Position 17 – von wo aus der 39-Jährige mit den deutlich meisten Stimmen aller Kandidaten an allen anderen Mitstreitern vorbeischoss. Die meisten Stimmen zu erhalten – damit habe er nie und nimmer gerechnet, sagt der Momberger und gibt zu, dass er sich eigentlich gar nicht im Stadtparlament habe aktiv engagieren wollen. Das Votum der Menschen in der Stadt Neustadt ehre ihn jedoch. Und so ein deutliches Ergebnis könne er nicht ignorieren, erklärt er. Aus diesem Grund wird er sein Mandat als Stadtverordneter antreten. Im Kreistag wird er auch mitmachen – seinen Platz im Momberger Ortsbeirat jedoch weiterreichen. „Da machen die Wähler drei Kreuze“ weiterlesen

CDU holt absolute Mehrheit

Fraktion will weiter auf gutes Miteinander setzen / Sebastian Sack von 17 auf 1 hochgewählt
Von Florian Lerchbacher

Neustadt. Die CDU hat 51,89 Prozent der Stimmen erhalten und sich damit die absolute Mehrheit zurückergattert, die sie vor zehn Jahren verloren hatte. Der Überflieger der Wahl ist jedoch in den Reihen der SPD zu finden: Der Momberger Sebastian Sack erhielt 1 608 Stimmen und schnellte damit von Listenplatz 17 auf 1 hoch. „Ich fühle mich wahnsinnig geehrt. Das kann ich nicht ablehnen“, kommentiert er seinen sicheren Platz in der Stadtverordnetenversammlung.

„Er ist schon ein Phänomen“, sagt Fraktionsvorsitzender Hans-Gerhard Gatzweiler – der insgesamt ein wenig traurig ist über den Verlust eines Platzes, insbesondere aber über das Wahlverhalten allgemein: Es sei auffällig, dass alle Momberger Kandidaten hochgewählt wurden. Er glaube mit Blick auf die jeweiligen Persönlichkeiten zwar nicht, dass diese dann nur Politik für den Stadtteil machen werden – aber seine Fraktion habe die Kandidaten so aufgestellt, dass keiner der Stadtteile zu kurz komme. Die Wähler hätten aber nun entschieden, dass auf Seiten der SPD Momberg mit fünf, die Kernstadt und Mengsberg mit einem Stadtverordneten, Speckswinkel aber mit keinem vertreten sind: „Das ist etwas schade – aber der Wähler ist natürlich der Souverän.“ Gatzweiler glaubt, dass die aus der Bundespolitik herrührende „allgemeine Skepsis“ gegenüber der SPD sich auch auf die Kommunalwahl ausgewirkt habe.

Franz Michels (CDU) ist sehr zufrieden mit dem Ergebnis seiner Fraktion: „Die Wähler haben erkannt, dass es um Neustadt geht – und nicht um Bund oder Land. Wir haben ebenso mit unserem Programm wie auch der Kandidatenauswahl überzeugt – und Bürgermeister Thomas Groll hat natürlich auch einen großen Anteil an unserem hervorragenden Abschneiden.“ Aber: Auch wenn die CDU nun wieder die absolute Mehrheit in der Stadtverordnetenversammlung habe, so werde sie dennoch weiterhin das gute Miteinander und den Austausch pflegen. „Wir sind alle gewählt worden, um Neustadt nach vorne zu bringen – und deshalb werden wir weiter an einem Strang ziehen.“

Das hofft übrigens auch Gatzweiler, der allerdings auch offen zugibt, Angst zu haben, dass die CDU wieder „alte Überheblichkeit“ an den Tag legt – die sie einst, nach Verlust der absoluten Mehrheit, abgelegt hatte.

Auf Seiten der CDU machte übrigens Stefanie Pieper einen großen Sprung nach vorne. Die Wähler hievten die Kandidaten aus der Kernstadt von Platz 15 auf 6.

Die FWG bleibt bei vier Sitzen. „0,7 Prozent würde ich jetzt nicht als Zuwachs bewerten“, analysiert Fraktionsvorsitzender Karsten Gehmlich und freut sich: „Das Ergebnis ist super, spricht für uns und zeigt, dass die Wähler mit unseren Kandidaten und den Leistungen zufrieden sind. Und das ausgeglichene Verhältnis von Männern und Frauen macht uns niemand nach.“ Nach dem Sprung von 2 auf 4 Sitzen vor fünf Jahren sei es dieses Mal das Ziel gewesen, die Zahl der Sitze zu halten. „Das hat geklappt – und wir sind auch noch jünger geworden. Das gilt natürlich auch für die CDU. Ich hoffe, die Fraktion lässt ihre jüngeren Mitglieder, die bestimmt frischen Wind bringen, nun auch zum Zuge kommen.“ Er geht davon aus, dass es in Sachen guter Zusammenarbeit wie gehabt weitergeht: „Wir werden weiter unsere Ideen und Ziele einbringen und gehen davon aus, dass wir auch die entsprechenden Unterstützer finden.“

Neustädter Mitteilungsblatt

Musicalprojekt „Nova Civitas“

Neustadt feiert in 2022 seine Ersterwähnung im Jahre 1272 und damit sein 750-jähriges Bestehen.
Im Rahmen der Vorbereitungen auf die bevorstehenden Feierlichkeiten entsteht ein Musical, in dem die damaligen Ereignisse in einer lebhaften musikalischen Erzählung dargeboten werden. Verfasserin des Textes und Regisseurin ist Christiane Krapp, u.a. als Leiterin der „Flötentöne“ bekannt, ehemals Leiterin der Musik- Theater AG an der Martin-von-Tours-Schule und ausgebildete Stadtführerin.
Das Musicalprojekt „Nova Civitas“ möchte die bekannten historischen Gegebenheiten und das Lebensgefühl von damals wieder lebendig werden lassen. Es spielt in der Zeit der Landgrafen, Fürsten, Bischöfe und nicht zuletzt in der des Junker Hans von Dörnberg, der ja auch heute noch mit seinen Burgfräuleins eine markante Rolle in dem Leben Neustadts einnimmt.
In einem mittelalterlichen Spektakel und bei mittelalterlicher Musik mit viel Tanz und Gesang versetzen die Darstellerinnen ihre Zuschauer in die damalige Lebenswelt. Unterschiede, aber auch Gemeinsamkeiten zu dem Leben im Hier und Heute werden spürbar, historische Fakten werden mit Leben erfüllt.
Um das Musical im Frühjahr des Jubiläumsjahres auf die Bühne des neuen Kultur- und Bürgerzentrums zu bringen, sucht die Stadt Neustadt nun Frauen, Männer und Kinder, die Interesse daran haben, dabei mitzuwirken.
Je nach persönlichem Bedürfnis und Talent ist eine bunte Besetzung mit größeren und kleineren Rollen für Mitwirkende jeden Alters vorgesehen. Alle Rollen sind so konzipiert, dass sie von Laiendarstellern/-innen gut bewältigt werden können.
Nach Besetzung der Rollen soll voraussichtlich im August mit den Proben begonnen werden.
Einzelpersonen oder Gruppen aus der Neustädter Kernstadt, den Stadtteilen Mengsberg, Momberg und Speckswinkel oder aus umliegenden Kommunen, die daran interessiert sind, das Musical „Nova Civitas – aus der Geschichte unserer Stadt“ in 2022 auf der Bühne des neuen Kultur- und Bürgerzentrums mitzugestalten, werden herzlich darum gebeten, sich bei Frau Sonja Stark im Rathaus der Stadt Neustadt per Mail an stark@neustadt-hessen.de oder telefonisch unter 06692/8922 zu melden.
Machen Sie mit! … und lassen Sie uns gemeinsam auf eine Zeitreise gehen, damit unser Jubiläum etwas ganz Besonderes wird.

105.000 Euro für Radverkehrsverbindung Momberg-Mengsberg Erster Bauabschnitt wird konkretisiert

Am Dienstag, dem 2. März 2021 hat Landrätin Kirsten Fründt an der Hardtmühle in Momberg einen Förderbescheid in Höhe von 105.000 Euro an Bürgermeister Thomas Groll übergeben. Damit finanziert wird ein erster Bauabschnitt zur Verbesserung der Radverkehrsverbindung zwischen Momberg und Mengsberg.
Konkret geht es um den Ausbau des bestehenden Radweges vom Ortsteil Momberg zur Hardtmühle. Der etwa 400 Meter lange Abschnitt wird auf eine Breite von drei Metern erweitert, die Decke erneuert und für eine bessere Entwässerung gesorgt. Damit soll insbesondere verhindert werden, dass der Weg zur Hardtmühle bei Starkregen nahezu unpassierbar wird. So zuletzt geschehen im Frühjahr des vergangenen Jahres.
Die Zufahrt ist bereits Teil der im Radverkehrsentwicklungsplan des Landkreises Marburg-Biedenkopf vorgesehenen Radverkehrsverbindung zwischen Mengsberg und Momberg und zugleich Teil des Wiera-Wohra-Radweges. „Mit den jetzt anstehenden Arbeiten sorgen wir für eine ganzjährige freie Fahrt auf einer attraktiven Freizeitradroute und schaffen eine Verbindung zur K 17. Dabei sparen wir mit dem Ausbau eines schon bestehenden landwirtschaftlichen Weges auch Zeit und Geld“, hob Landrätin Kirsten Fründt hervor. „Neustädter Mitteilungsblatt“ weiterlesen

Alle reden vom Klimaschutz – was kann die Stadt Neustadt tun um diesen zu verbessern?

Alle reden vom Klimaschutz – was kann die Stadt Neustadt tun um diesen zu verbessern?

Hans-Gerhard Gatzweiler (SPD): Entscheidende Impulse zu diesem Thema gingen bisher von der SPD aus. In Neustadt wird bereits heute deutlich mehr alternativer Strom erzeugt als wir verbrauchen. Dies wird sich in den nächsten Jahren noch verbessern und sich sehr positiv im städtischen Haushalt und den Portemonnaies der Bürger auswirken. Jetzt brauchen wir ein Gesamtkonzept für die Zukunft!
Die Aktivitäten müssen deutlich gesteigert werden, die Bevölkerung soll sich aktiv beteiligen. Das Gesamtkonzept ermöglicht es, die vielen Fördertopfe zu nutzen, die es in den nächsten Jahren geben wird.

„Insgesamt müssen wir nachhaltiger werden“

Ob wir dafür einen Eigenbetrieb gründen, sollten wir überlegen. Weitere energetische Sanierung der städtischen Gebäude, Umstellung auf andere Heizungsarten, Ladesäulen in allen Ortsteilen, Entwicklung eines Förderprogrammes für Einwohnerinnen und Einwohner, Elektroautos im städtischen Fuhrpark, Umsetzung Carsharing, Lastenräder in jedem Ortsteil, Aktionstage für Jugendliche und Erwachsene gehören dazu. Insgesamt müssen wir nachhaltiger werden, dazu gehört Plastikvermeidung, Blühwiesen, Renaturierung von Bächen und ähnliches. Wertschöpfung in Neustadt und bessere Lebensverhältnisse werden unsere Anstrengungen belohnen.

Franz-Wilfried Michels (CDU): Der menschengemachte Klimawandel ist real und wir müssen auch in Neustadt etwas dagegen tun. Dabei helfen uns extreme Positionen nicht weiter. Die Menschen müssen vielmehr „mitgenommen“ werden. Es heißt also zu überzeugen, statt bloß zu reglementieren. Als CDU stehen wir dafür, soziale, ökologische und ökonomische Belange immer wieder neu abzuwägen und nach Möglichkeit in Einklang zu bringen. In unserem Wahlprogramm heißt es unter anderem „Neustadt nachhaltig“. „Alle reden vom Klimaschutz – was kann die Stadt Neustadt tun um diesen zu verbessern?“ weiterlesen

Neustädter Mitteilungsblatt

Eiersuche in diesem Jahr mal anders „Ostermarkt hinter Glas“ … wir starten ins Jahr! im Rathaus-Foyer der Stadt Neustadt

Viele Geschäfte sind (noch) geschlossen und Ostermärkte fallen aus, aber die „Eiersuche“ in Neustadt (Hessen) kann doch stattfinden. Bereits zum zweiten Mal stellt die Stadtverwaltung Neustadt Hobby-Künstlerinnen und Künstlern die Vitrinen im Rathaus zur Verfügung.
Neben selbstgenähten Taschen, liebevoll hergestellten Schlüsselanhängern, Topflappen und dekorativem Schmuck, der von Eliane Piddiu-Ripken und Heloisa Ferrante dekorativ ausgestellt wird, gibt es auch wieder speziell für den Frühling angefertigte Holzarbeiten von „Für Dich“ Andreas Matz zu sehen. Bürgermeister Thomas Groll freute sich, dass auch wieder Rolf-Dieter Reuscher seine Säge im Griff hatte und wunderbare Holzhasen, Osterlämmer und auch Hühner in der Vitrine präsentiert. Natürlich darf auch wieder „Abgedrehtes und Holziges“ von Andreas Dippel nicht fehlen. Neu in der Auslage sind Kugelschreiber, die aus Holzbalken des Junker- Hansen-Turms gedrechselt wurden, Eierbecher, Blumenvasen und Muskatgewürzmühlen. Alle Exponate können auf Wunsch auch kostenlos personalisiert werden.
Höhepunkt des „Ostermarktes hinter Glas“ sind die von Herrn Karl-Heinz Mai handbemalten Eier. „Für diese Kunst des Bemalens benötigt man nicht nur eine ruhige Hand“ sagte Mai lachend und dekorierte neben Hühnereiern, Wachteleier und Taubeneier – alle mit Schriftzügen und alten Gebeten verziert – auch Eier aus Holz. Diese hat er mit Motiven aus der Heimat verziert. „Für den eher ängstlichen Eierkäufer sind diese Holz-Eier die sichere Wahl“. Ganz besonders filigran sind die mit dem Junker-Hansen-Turm bemalten „weißen Bohnen“.
Wer sich den „Ostermarkt hinter Glas“ im Rathaus anschauen (und vielleicht sogar das ein oder andere erwerben) möchte, kann dies an Werktagen zwischen 8.30 und 12.30 Uhr tun (auch nachmittags nach Rücksprache möglich). Da die Rathaustür aufgrund der Pandemie und der Hygieneregeln aber derzeit verschlossen bleibt, ist ein Besuch nur nach telefonischer Terminvereinbarung mit Sonja Stark unter 06692/89-22 möglich.
Wer ebenfalls etwas „Selbstgemachtes“ ausstellen möchte, kann sich gern noch bei Frau Stark melden. Zwei Vitrinen sind noch frei. Der „Ostermarkt hinter Glas“…wir starten ins Jahr! ist bis zum 19.4.2021 für Sie geöffnet. Melden Sie sich an und kommen Sie vorbei – es lohnt sich! „Neustädter Mitteilungsblatt“ weiterlesen

Es ist Zeit zu handeln

Emilia Mann (CDU), Yasmin Klumbies (SPD) und Merve Hamel (FWG) wollen Stadtverordnete werden
Von Florian Lerchbacher
Neustadt. Immer wieder wird der Ruf laut, dass auch jüngere Menschen sich in der Politik engagieren und mehr Frauen in den Fraktionen oder Parteien vertreten sein sollten. Oft bleibt es jedoch bei der Forderung oder beim Wunsch. Die Realität sieht zumeist anders aus: Insbesondere in der Kommunalpolitik fehlt vielerorts der Nachwuchs – und die meisten Parteien freuen sich bereits, wenn sie eine Handvoll Frauen ins Rennen um Mandate schicken können. Auch in Neustadt sind die Listen weit davon entfernt, paritätisch besetzt zu sein. Aber immerhin: Jede Fraktion hat mindestens eine junge Frau in ihren Reihen, die es in die Stadtverordnetenversammlung will. Wieso also trafen Emilia Mann (CDU), Yasmin Klumbies (SPD) und Merve Hamel (FWG) – allesamt Mütter, die alle Hände voll zu tun haben – die Entscheidungen, sich in die städtische Politik einzubringen? Und was wollen sie erreichen?

Ihr Interesse an der Politik sei immer schon groß gewesen, sagt Klumbies (29). Ein wichtiger Faktor, sich künftig auch engagieren zu wollen, sei die Geburt ihres inzwischen zwei Jahre alten Sohnes gewesen: „Der Blick in die Zukunft war auf einmal ein ganz anderer.“ Sie will also zum einen mitbestimmen, in was für einer Welt ihr Sohn aufwächst – was sie übrigens auch schon getan hat, da sie sich gemeinsam mit Hamel und der Elterninitiative für eine zweite Gruppe im Waldkindergarten Neustadt eingesetzt hatte.

Zum anderen möchte sie ihrem Sohn vorleben, dass man eben nicht nur aus dem Hintergrund kritisieren sollte: Wer mit Dingen nicht einverstanden sei oder etwas geändert haben möchte, der müsse eben auch bereit sein, sich einzusetzen. Und da sie über die Elterninitiative die Stadtverordnetenversammlung und deren Arbeit bereits kennengelernt habe, sei die Entscheidung einfach gewesen, wo sie dies tun möchte.

Hamel (30) – ihres Zeichens dreifache Mutter und von Anfang an Motor der Waldkindergarten-Initiative – erklärt indes, dass sie sich bei der Initiative für eine zweite Gruppe wie ein Bittsteller gefühlt habe, der betteln gehen musste. „Wenn ich also schon Zeit investiere, dann sollte ich das einfach dort tun, wo ich auch direkt etwas mitentscheiden kann“, sagt sie und ergänzt, dass sie auf kommunaler Ebene Einfluss auf die Stellschrauben habe. Außerdem könne sie „Sachen schlecht halb machen“. Will heißen: Nur Themen oder Anliegen anzusprechen, reicht ihr nicht: Sie möchte lieber aktiv mitbestimmen.

„Dinge verändern macht Spaß“, sagt Mann (39) – die Mutter von zwei Söhnen (Lukas und Milan) ist. Das habe sie als Koordinatorin der Bürgerhilfe in Stadtallendorf gemerkt. Und weil sich von Begeisterung und Engagement auch andere Menschen anstecken ließen, wolle sie das nun eben auch auf politischer Ebene anstoßen. Ein Vorteil von Neustadt sei, dass der Draht ins Rathaus ein kurzer sei – was es erleichtere, Anliegen vorzubringen und Themen anzustoßen. Auch für Menschen, die sich nicht politisch engagieren: „Ich schätze die Arbeit mit der Stadt Neustadt sehr.“

Sie möchte ihre Erfahrungen als Pflegefachkraft und -beraterin in das politische Leben Neustadts einbringen. Als Schwerpunkte ihres Engagements sieht sie die Seniorenpolitik: „Aber ich möchte mich auch für Familien und Frauen vor Ort einsetzen.“ Und für den Ausbau der Radwegeverbindungen. Ganz wichtig sei ihr zudem die Kooperation mit allen Vereinen vor Ort – insbesondere den sozial geprägten Initiativen wie dem Bürgerverein, dem bsj oder der Gemeinwesenarbeit, in der sie auch ehrenamtlich als Dolmetscherin aushilft. Besonders am Herzen liege ihr, dass alle, die Hilfe benötigen, diese auch bekommen.

Fun Fact am Rande: Mann kam erst 1990 aus Polen nach Deutschland und sprach kein Wort Deutsch außer „eins, zwei und Katze“, wie sie bekennt. Sie habe nie die Intention gehabt, vor vielen Menschen zu sprechen – was sich aber auch als Kommunalpolitikerin kaum verhindern lässt. Allerdings hat sie in diesem Bereich inzwischen auch ein kleines Bisschen Erfahrung gesammelt: Seit vielen Jahren ist sie Vorsitzende beim Frauenverein und sehr aktive Karnevalistin – und somit gewohnt, vor sehr vielen Menschen zu sprechen.

Hamel will sich insbesondere für den Klimaschutz einsetzen – sie steht auf Landkreis-Ebene auch auf der Klimaliste. Eine im Oktober 2020 veröffentlichte Studie von Fridays for Future habe sie wachgerüttelt: „Der Klimaschutz war, als ich aufwuchs, immer ein Thema.“ Es habe sich aber schlicht zu wenig bewegt und viele Punkte des Pariser Abkommens würden vernachlässigt oder gar übergangen – und auch Neustadt hinke beim Klimaschutz hinterher (auch wenn ansonsten viel passiere). Nun sei es aber an der Zeit, etwas zu verändern: „Ich werde die Auswirkungen auf das Klima und den Klimaschutz daher bei jedem Thema ansprechen und so viel einfordern, wie es geht.“

Ihrer Meinung nach habe allein schon ihr Wahlkampf Wirkung gezeigt, da sich auch die anderen Fraktionen nun vermehrt der Thematik annehmen würden, also nachgezogen seien. Als weiteres Thema hat sie sich die Unterstützung von Alleinerziehenden auf die Fahnen geschrieben – denen sie unter anderem die Möglichkeit der politischen Teilhabe bieten möchte. „Grundsätzlich habe ich viele Ideen für Neustadt“, sagt sie: „Viele Neustädter sehen viel weniger Potenzial in ihrer Stadt, als wirklich drinsteckt. Dabei sind sie eigentlich offen, man muss sie manchmal nur ermutigen.“ So sei auch der Slogan „Neustadt neu denken“ entstanden.

„Klimaschutz, Nachhaltigkeit und Familie“, nennt Klumbies als ihre Themen und betont, dass diese allesamt „Dinge des Herzens“ seien. Auch sie sagt, dass gerade bei Klimaschutz und Nachhaltigkeit in den vergangenen Jahren zu wenig passiert sei. Entsprechend möchte sie sich engagieren, „bevor es zu spät ist“.

Sie habe auch schon einige Ideen und Konzepte, wie sie die Themen den Menschen näherbringen möchte – insbesondere den Kindern, wie die Lehrerin für Haupt- und Realschule, die derzeit an der Grundschule in Mengsberg tätig ist, betont. Gerade Kinder wolle sie begeistern, indem sie diese in Aktionen involviert, als sozusagen „mitnimmt“ und dadurch Interesse weckt wenn nicht gar sogar Identifikation erzeugt.

Bei Erwachsenen gelte es manchmal einfach nur, diese ihrer Mündigkeit bewusst zu machen – also ihnen quasi zu zeigen, dass sie sich selber eine Meinung bilden und dann auch für Themen einsetzen können.

Die drei Neustädterinnen kennen sich natürlich schon – kein Wunder bei einer Stadt der Größe Neustadts. Hamel und Klumbies setzten sich, wie erwähnt, gemeinsam für die zweite Waldkindergartengruppe ein. Sie und Klumbies hätten auf einem Flohmarkt ihre Stände nebeneinander aufgebaut und viel Spaß gehabt, berichtet Mann und ergänzt, dass einer ihrer Söhne bei Hamel in die Pfadfindergruppe geht.

Sie wolle auf jeden Fall die gute, fraktionsübergreifende Arbeit, die in Neustadt herrscht, fortsetzen, stellt Klumbies heraus. Nichtsdestotrotz spiele es trotzdem eine Rolle, für welche Fraktion man aktiv wird. Ihr hätten bei der SPD die Bestrebungen und Vorhaben zugesagt und sie sei sehr offen angenommen und direkt „auf Augenhöhe“ empfangen worden, berichtet die Speckswinklerin, die auf Platz sechs der Liste zur Kommunalwahl antritt, über die Entscheidung rund um ihre politische Heimat. Bei Hamel war der Fall schon einfacher: Es sei klar gewesen, dass sie nicht für eine der großen Parteien antreten will – und bei der FWG habe sie sich auf Anhieb willkommen gefühlt. Sie steht auf Listenplatz zwei. „Es ist Zeit zu handeln“ weiterlesen