Momberger Straßen sind voller Schlamm und Staub / Ortsvorsteher spricht von „ärgerlichem Zustand“
Von Lasse Schneider
Neustadt-Momberg.
Über schlammverschmierte Straßen mussten sich die Bewohnerinnen und Bewohner von Momberg in den vergangenen Wochen ärgern. Grund dafür ist der starke Lastwagenverkehr durch den größten Neustädter Stadtteil: Rund 200 Lkw transportieren derzeit Kalkschotter aus einem Steinbruch zwischen Momberg und Mengsberg zu einer Baustelle in Stadtallendorf.
Dabei bleibt es nicht bei Staub und Dreck auf den Fahrzeugen – auch die Straßen selbst sind stark verschmutzt. „In den vergangenen Wochen hielt sich die Verschmutzung noch im Rahmen und es kam nur zu wenigen Beschwerden im Rathaus“, erklärt Neustadts Bürgermeister Thomas Groll auf OP-Anfrage. Doch durch das feuchte Herbstwetter habe sich die Situation „deutlich verstärkt“.
Menge an Dreck unterschätzt
„Bei Regen sind die Straßen komplett mit Schlamm überzogen. Alle Privatfahrzeuge, die die Strecke nutzen, sehen dementsprechend aus“, berichtet ein Momberger. Schon zuvor habe sich Staub auf Autos und Gartenmöbeln abgesetzt, die man täglich reinigen müsse.
Auch Ortsvorsteher Timo Stark spricht von einem „ärgerlichen Zustand“. Seiner Ansicht nach habe die zuständige Firma die Menge an Staub und Schmutz, die von den Lkw abfallen, schlicht unterschätzt. „Wenn ein Landwirt vom Feld fährt und Dreck auf der Straße verliert, wird er dafür verantwortlich gemacht, das sollte hier nicht anders sein“, so Stark.
Die Firma zeigte sich laut Groll kooperativ und versuchte, die Straßen mit einem Wasserwagen und einer kleinen Kehrmaschine zu reinigen, das allerdings nur mit mäßigem Erfolg. Inzwischen wird zu Reinigung der Straße ein Saug-Spülwagen eingesetzt, der bis zum Ende der Transporte mehrfach täglich im Einsatz sein soll. Diese Maßnahme habe „zu akzeptablen Ergebnissen“ geführt, so der Bürgermeister.
Schäden an Straßen
Die Lieferungen sollen noch bis zum Freitag, 24. Oktober, durch Momberg rollen. Nach Abschluss der Arbeiten werden dann die beschädigten Straßenbankette wiederhergestellt und die Leitpfosten gereinigt, seitens der Firma. Die Firma war auf OP-Anfrage nicht zu erreichen.
Trotz der Bemühungen bleibt der Ärger groß. „Wir waren sehr froh über die Eröffnung der A49 und die damit verbundene Entlastung vom Schwerlastverkehr, aber momentan ist es schlimmer als vorher“, sagt ein Einwohner von Momberg. Die ohnehin „komplett maroden Straßen“ litten zusätzlich unter dem stetigen Lkw-Verkehr. Auch Ortsvorsteher Stark bestätigt, dass die Hauptstraße durch die starke Belastung weiter Schaden nimmt. „Risse und zerstörte Bankette verschlechtern die Situation zusätzlich.“ Seit der Verkehrsfreigabe der A49 im März ist die Kommune Neustadt Eigentümer der betroffenen Straße. „Bis dahin gehörte sie zum klassifizierten Netz und war damit grundsätzlich für den Lkw-Verkehr ausgelegt“, erklärt Groll. An dieser Einstufung werde sich auch künftig nichts ändern. Mögliche Schäden an der Straße werden so aber auf die Kommune zurückfallen.

