Stadt ließ Denkmal nahe des Junker-Hansen-Turms restaurieren
Neustadt.
Etwas versteckt nahe des Junker-Hansen-Turms befindet sich ein Denkmal, das an den Deutsch-Französischen Krieg von 1870/71 erinnert, dessen Folge die Gründung des Deutschen Kaiserreiches war. Das Denkmal wurde 1905 auf Initiative des damaligen Neustädter Krieger-Vereins errichtet und stand lange direkt gegenüber dem Neustädter Bahnhof.
Im Zuge der Umgestaltung des Bahnhofsvorplatzes wurde es in den 1970er-Jahren an seinen heutigen Standort versetzt. Es handelt sich um einen Obelisken aus Sandstein mit dem preußischen Adler auf der Spitze. Nun saß allerdings eine Zeit lang jener Adler nicht an seinem Platz: Wie die Stadt Neustadt mitteilt, war eine Restaurierung des 120 Jahre alten Adlers nötig geworden, da er unter anderem seinen Schnabel eingebüßt und ein Bein gebrochen hatte.
Diese Restaurierungs-Arbeiten übernahm der städtische Schreiner Viktor Eckhardt. Auch der Sockel wurde behutsam gereinigt. „Leider sind Teile des Sandsteins so verwittert, dass die meisten der eingravierten Namen der Kriegsteilnehmer nicht mehr lesbar sind“, berichtet Bürgermeister Thomas Groll. Die Stadt Neustadt hat diese Gelegenheit genutzt, um von Stadtarchivarin Andrea Freisberg eine Infotafel erstellen zu lassen. Diese informiert über die Hintergründe und die Geschichte des Denkmals, das es in verschiedenen Varianten in vielen Städten gibt.
„Bei der Errichtung dieser Denk- und Ehrenmäler ging es seinerzeit allerdings nicht nur um Trauer über gefallene Soldaten oder Siegesfreude nach dem Sieg über Frankreich, sondern vor allem auch um Nationalstolz und Kriegsbewunderung“, berichtet Groll und betont, dass solche Denkmäler Teil unserer Erinnerungskultur seien. Sie erforderten aber auch einen kritischen Umgang mit den seinerzeitigen Verhaltensweisen.