Sanierung des Neustädter Kindergartengebäudes „Sonnenschein“ dauert voraussichtlich bis zu sechs Monaten
Von Florian Lerchbacher
Neustadt.
„Zwangsläufig fühlte ich mich zwischenzeitlich ein paar Mal an die Allee erinnert“, sagt Bürgermeister Thomas Groll. Vor einigen Jahren hatte die Stadt Neustadt schließlich die dortige Kindertagesstätte „Regenbogen“ aufgrund massiver Wasserschäden neu bauen müssen. Dieses Mal war in der Kindertagesstätte „Sonnenschein“ in der Eichsfelder Straße zittern angesagt. Denn nach den Sommerferien war in den Räumlichkeiten der Enten-Gruppe ein modriger Geruch aufgetreten, der – wie sich im September rausstellte – Resultat eines Wasserschadens war.
Bürgermeister: Gesundheit der Kinder nicht gefährdet
Eine Warmwasserleitung sei gebrochen gewesen, berichtet der Rathauschef: „Wie groß der Wasserverlust genau war, lässt sich nicht mehr feststellen. Aber er war erheblich.“ Die Stadt ließ zunächst den von den auftretenden Durchfeuchtungen und auch Schimmelspuren betroffenen Bereich einhausen, nahm Kontakt zum Gesundheitsamt und dem Fachdienst Frühe Kindheit und Familie des Landkreises auf und brachte Untersuchungen auf den Weg.
Zunächst habe es das Okay gegeben, dass die getroffenen Sicherheitsvorkehrungen ausreichend seien, um den Betrieb der Kita fortzuführen, betont Groll. Die Entengruppe kam in die Mehrzweck- beziehungsweise Sporthalle und es folgten Untersuchungen der Schäden durch zwei Gutachter, die Probebohrungen machten, Wände öffneten und Abstriche nahmen. Diese hätten ergeben, dass die Gesundheit von Kindern und Erzieherinnen nicht gefährdet sei, aber großer Sanierungsbedarf bestehe. Und zwar so groß, dass zwischendurch sogar ein Neubau des kompletten Gebäudes, das auf rund 600 Quadratmetern sechs Gruppen beziehungsweise 132 Kinder beherbergt, nicht auszuschließen war: „Wir kannten die Ausmaße nicht und haben eine Zeitlang befürchtet, dass sich das Wasser in Wänden und Dämmung und im gesamten Fußbodenbereich der Kita ausgebreitet hatte.“
Entsprechend hätten die Eltern auch immer nur scheibchenweise informiert werden können – bis dann klar war, welche Bereiche betroffen sind: zwei Gruppenräume (Enten und Pinguine) mit den dazugehörigen Bädern sowie eine Putzkammer. Die Feuchtigkeit unterhalb des Eingangs könne so trocknen, betont Groll und ergänzt: „Eine Gesundheitsgefährdung besteht auch während der Sanierungsarbeiten nicht.“ In den betroffenen Bereichen seien Rückbau-, Demontage-, Reinigungs-, Trocknungs- und später Wiederherstellungsarbeiten nötig. Sie werden hinter mit Lärmschutz versehenen Trennwänden stattfinden, außerdem wird eine Unterdruckanlage mit Filter aufgestellt, damit kein Staub in den Rest der Kita kommt.
Zwei Gruppen müssen für mehrere Monate ausweichen
Die Schadenshöhe liegt im sechsstelligen Bereich, sagt der Bürgermeister. Für die Kosten werde aber der Versicherer aufkommen. Vier bis wahrscheinlich eher sechs Monate lang wird die Sanierung dauern, die voraussichtlich in der Weihnachtszeit beginnen soll. Die Entengruppe wird weiter im Mehrzweckraum Unterschlupf finden. Pinguine und Bienen – deren neue Räumlichkeiten zwar nicht betroffen, aber durch die Absperrung nicht erreichbar sind – müssen in den Pavillonbereich der Waldschule ausweichen (einst beherbergte er Klassenzimmer). Diesen hat die Kommune bereits seit längerem vom Landkreis angemietet und dort unter anderem den Schutzraum des Waldkindergartens untergebracht.
„Das wird natürlich eine Herausforderung für das Leitungsteam, die Erzieherinnen und die Eltern- aber lässt sich nicht anders machen“, wirbt Groll um Verständnis. Nun gelte es, die dortigen Räume herzurichten und den Außenbereich aufzuwerten, um die Einschnitte und Veränderungen für die Kinder möglichst gering zu halten. „Und wir werden den Austausch mit den Eltern suchen, um sie so gut wie möglich auf dem Laufenden zu halten, das Vorgehen zu besprechen und gegebenenfalls Angedachtes zu ändern.“
Ein zentrales Ziel sei, insbesondere die „lautstarken Arbeiten“ während der Sanierung wie das Entfernen des Fußbodens oder das Öffnen der Wände nicht während des Kita-Betriebes zu erledigen: „Da muss Flexibilität an den Tag gelegt werden. Und vor allem hoffen wir, dass während der Arbeiten keine zusätzlichen Schäden hervortreten, die zu einer Neubewertung der Situation führen müssen.“ Wichtig sei außerdem, dass „Pinguine und Bienen“ weiterhin in das soziale Leben der Einrichtung einbezogen werden.

