Massiver Ärger mit dem Glasfaser-Ausbau

Aufgerissene und geschotterte Straßen und Gehwege: In Neustadt und Niederweimar stocken die Bauarbeiten
Von Florian Lerchbacher und Johanna Zobel

Neustadt/Niederweimar.
„Telekommunikation, Post und Bahn – das sind Bereiche, die nicht in die Hand von Wirtschaftsunternehmen gehören, sondern in staatliche Hand“, sagt Neustadts Bürgermeister Thomas Groll und kritisiert: „Die Privatisierung und Freigabe war ein großer Fehler.“
Der Grund für seinen Ärger: Mit dem Ausbau der Glasfaser-Infrastruktur in seiner Heimatstadt läuft es nicht so wie einst erhofft. Und das gleich in vielerlei Hinsicht. Immer wieder herrsche Stillstand auf den Baustellen, eine systematische Projektsteuerung fehle eigentlich komplett: „Mal wieder an der einen Ecke der Stadt etwas angefangen, dann an der anderen. Aber so gut wie nichts wird fertiggemacht.“ Zum Beispiel seien auf 2.700 Metern Gehweg und auf 1.700 Metern Straße die ausgehobenen Gräben lediglich mit Schotter aufgefüllt worden. Die Asphaltschicht fehle komplett. Hinzu kämen weitere 600 Meter, auf denen zwar eine grobe Trag-, aber keine Deckschicht aufgebracht wurde. „Massiver Ärger mit dem Glasfaser-Ausbau“ weiterlesen

Neustadt hält Erinnerung an Pogromnacht lebendig

Erstmals Gedenken an Zerstörung der Synagoge im November 1938
Von Michael Rinde

Neustadt.
Es ist ein besonderes Gedenken am Nachmittag des 8. November 2025 in der Marburger Straße in Neustadt. Etwa 30 Neustädterinnen und Neustädter stehen vor dem Standort der früheren Synagoge. Am 8. November 1938 war Nordhessen eine der ersten Regionen in Nazi-Deutschland, in denen es zu gut organisierten Pogromen gegen jüdische Mitbürger kam. Hass und Antisemitismus brachen durch. Stadtarchivarin Andrea Freisberg sprach von der „Blaupause“ für die einen Tag später geschehenden Ereignisse der Reichspogromnacht.
In der Kleinstadt Neustadt zogen etwa 250 bis 300 Menschen durch die Straßen zur Synagoge, angeführt von Sturmabteilung (SA) und Hitlerjugend (HJ). Sie zerstörten die Synagoge, Bänke flogen auf die Straße, es wurden Feuer angezündet, Thorarollen geschändet.

Beim Marsch des Schreckens wurden in Neustadt jüdische Wohnungen gezielt mit Steinen beworfen. Ein jüdischer Mitbürger, mutmaßlich Karl Stern, wurde von zwei Schlägern krankenhausreif geschlagen. So hat er es 1947 eidesstattlich zu Protokoll gegeben. Stern überlebte den Holocaust. An ihn erinnert ein Stolperstein. „Neustadt hält Erinnerung an Pogromnacht lebendig“ weiterlesen

Sondervermögen eröffnet Neustadt Chance auf Baustart

Millionenbetrag könnte in Kita-Neubau fließen und Stadtsäckel schonen
Von Michael Rinde

Neustadt.
Hessens Kommunen bekommen vom Land rund 4,7 Milliarden Euro aus dem Infrastruktur-Sondervermögen. Das hat die hessische Landesregierung vor wenigen Tagen bekannt gegeben. Wie viel Geld jeder einzelnen Stadt oder Gemeinde oder jedem Landkreis dabei zukommt, soll in den nächsten Wochen öffentlich werden.
In Neustadt ist aber schon klar, wofür das Geld am ehesten gebraucht wird und was damit endlich auf den Weg gebracht wird: der Bau der neuen Kindertagesstätte auf früheren Bundeswehrflächen. Das sagte Neustadts Bürgermeister Thomas Groll (CDU) der OP auf Anfrage. Schon lange ist klar, dass Neustadt Bedarf für eine dritte Kindertagesstätte in der Kernstadt hat, sie soll viergruppig ausfallen. In der Kita Allee gibt es eine Gruppe zu viel für die räumlichen Möglichkeiten, es gibt steigende Nachfrage bei der Betreuung der „U3“-Kinder, also von Kindern unter drei Jahren.

Seit Jahr und Tag hatte sich die Stadt händeringend um einen Zuschuss zu dem Bauprojekt bemüht. Das Land hatte in der Vergangenheit Kita-Neubauten gefördert. Nach der früheren Förderrichtlinie hätte Neustadt etwa eine Million Euro Zuschuss bekommen. Doch das Land hatte die Kita-Förderung nicht wieder aufgenommen. Sehr zum Ärger und Verdruss von Thomas Groll (die OP berichtete). „Sondervermögen eröffnet Neustadt Chance auf Baustart“ weiterlesen

Neustädter Mitteilungsblatt

Erfolgreiche dritte Nachtöffnung des Junker-Hansen-Turmes in Neustadt

Am 25. Oktober hieß es wieder: Der Turm öffnet in den Abend­stunden seine Türen! Trotz ungemütlichem Herbstwetter mit Käl­te, Regen und Sturm fanden rund 80 Besucherinnen und Besucher den Weg zum Turm – und wurden mit einem stimmungsvollen Abend belohnt.
Bereits am Nachmittag liefen die Vorbereitungen auf Hochtouren: In der ersten Etage wurden die Stühle, die sonst für Trauungen genutzt werden, beiseite geräumt, um Platz für den beliebten Foto­point mit Junker Hans und seinen Burgfräulein zu schaffen. Auch der Stand für Glühwein und Kinderpunsch wurde aufgebaut, da­mit sich die Gäste aufwärmen konnten.
Ein besonderes Highlight war die Premiere der Nachtwächter­führung mit Michael Launer, die ihren Abschluss am Turm fand. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren begeistert von seiner unterhaltsamen Führung durch Neustadts Gassen – und nahmen den wärmenden Glühwein am Ende des Rundgangs gerne an.
Natürlich durfte auch der Eigentümer des Turms, Junker Hans, nicht fehlen. Gemeinsam mit seinen Burgfräulein stand er für Fotos mit den Gästen bereit, die auf Wunsch sogar in historische Kostüme schlüpfen konnten. „Neustädter Mitteilungsblatt“ weiterlesen

Nachtwächter führt launig durch Neustadt

Abendliche Öffnung des Junker-Hansen-Turms interessierte zahlreiche Neustädter

Neustadt.
Wieder einmal hieß es in Neustadt „Der Turm öffnet in den Abendstunden seine Türen!“ Rund 80 Besucherinnen und Besucher nutzten die Gelegenheit. Bereits am Nachmittag liefen die Vorbereitungen auf Hochtouren: In der ersten Etage wurden die Stühle, die sonst für Trauungen genutzt werden, beiseitegeräumt, um Platz für den beliebten Fotopoint mit Junker Hans und seinen Burgfräulein zu schaffen. Auch der Stand für Glühwein und Kinderpunsch wurde aufgebaut, damit sich die Gäste aufwärmen konnten.
Ein Gefangener verschwindet

Ein besonderes Highlight war die Premiere der Nachtwächterführung mit Michael Launer, die ihren Abschluss am Turm fand. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren begeistert von seiner unterhaltsamen Führung durch Neustadts Gassen – und nahmen den wärmenden Glühwein am Ende des Rundgangs gerne an. Natürlich durfte auch der Eigentümer des Turms, Junker Hans, nicht fehlen. Gemeinsam mit seinen Burgfräulein stand er für Fotos mit den Gästen bereit, die auf Wunsch sogar in historische Kostüme schlüpfen konnten. Für Aufregung sorgte kurzzeitig ein kleiner Zwischenfall: Der „Gefangene“, der sonst das ganze Jahr über im Verlies sitzt, war verschwunden. Nach einer kurzen Suche wurde er schließlich auf der obersten Etage in einem der Türmchen entdeckt – von aufmerksamen Besuchern, die ihn fotografierten und dies an die „NeuSTADT Guides“ meldeten. „Nachtwächter führt launig durch Neustadt“ weiterlesen

Erheblicher Wasserschaden

Sanierung des Neustädter Kindergartengebäudes „Sonnenschein“ dauert voraussichtlich bis zu sechs Monaten
Von Florian Lerchbacher

Neustadt.
„Zwangsläufig fühlte ich mich zwischenzeitlich ein paar Mal an die Allee erinnert“, sagt Bürgermeister Thomas Groll. Vor einigen Jahren hatte die Stadt Neustadt schließlich die dortige Kindertagesstätte „Regenbogen“ aufgrund massiver Wasserschäden neu bauen müssen. Dieses Mal war in der Kindertagesstätte „Sonnenschein“ in der Eichsfelder Straße zittern angesagt. Denn nach den Sommerferien war in den Räumlichkeiten der Enten-Gruppe ein modriger Geruch aufgetreten, der – wie sich im September rausstellte – Resultat eines Wasserschadens war.
Bürgermeister: Gesundheit der Kinder nicht gefährdet

Eine Warmwasserleitung sei gebrochen gewesen, berichtet der Rathauschef: „Wie groß der Wasserverlust genau war, lässt sich nicht mehr feststellen. Aber er war erheblich.“ Die Stadt ließ zunächst den von den auftretenden Durchfeuchtungen und auch Schimmelspuren betroffenen Bereich einhausen, nahm Kontakt zum Gesundheitsamt und dem Fachdienst Frühe Kindheit und Familie des Landkreises auf und brachte Untersuchungen auf den Weg. „Erheblicher Wasserschaden“ weiterlesen

Nicht jeder Wegewunsch ist am Ende auch machbar

Nicht jeder Wegewunsch ist am Ende auch machbar
Neustädter Zwischenbilanz zu Radwege- und Mobilitätskonzepten / Anfrage im Stadtparlament
Von Michael Rinde

Neustadt.
Was ist daraus geworden? Diese Frage dürfte der zentrale Ausgangspunkt einer „Großen Anfrage“ der Fraktion der Freien Wähler in Neustadt sein. Sie hatte Fragestellungen rund um die Entwicklung des Radverkehrs in der Stadt an den Magistrat gerichtet – und schon bei der schriftlichen Begründung eine kleinere „Spitze“ formuliert. Autorin war Merve Hamel, die stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Freien Wähler.
Man gewinne den Eindruck, es sei ein Konzept nach dem anderen in Auftrag gegeben worden. „Aber konkret umgesetzt wurde nur wenig“, so die Aussage in der Begründung.

Neustadt stellt 150.000 Euro in Sachen Radwegebau bereit

Dem widersprach der Magistrat deutlich in seinen Antworten. Was die Konzeptionen angeht, so hat Neustadt unter anderem einen Nahverkehrs-Check (bezahlt vom Land), ein Verkehrskonzept Innenstadt (75 Prozent Förderung durch das Land) und letztlich ein Fuß- und Radverkehrskonzept (bezahlt von Land und Kreis) entwickelt. Bürgermeister Thomas Groll (CDU) beantwortete die Fragen schriftlich, es gab vor der Parlamentssitzung Ausschussberatungen. In seiner Antwort machte Groll deutlich, dass all diese Konzeptionen aufeinander aufgebaut hätten. Teils waren sie auch Voraussetzung für Förderanträge. „Nicht jeder Wegewunsch ist am Ende auch machbar“ weiterlesen

Neustadt lässt den Lärm selbst messen

Zwei Städte lassen nach A-49-Beschwerden den Verkehr zählen
Von Michael Rinde

Neustadt.
Seit 21. März 2025 ist die A-49-Neubaustrecke entlang von Neustadt, Stadtallendorf und Homberg (Ohm) in Betrieb. Neben erkennbaren Entlastungswirkungen gibt es zugleich aus Schwalmstadt, Neustadt und Stadtallendorf Bürgerbeschwerden über Autobahnlärm, der die Erwartungen und Befürchtungen übersteigt.
Zuständig ist jetzt die Autobahn GmbH des Bundes, die angekündigt hat, dass sie nach Verkehrszählungen neue Lärmberechnungen vornehmen lassen wird.

Ergebnisse gibt es erst 2026. Davon wird dann entscheidend abhängen, ob es nachträgliche Verbesserungen beim Lärmschutz geben wird – oder möglicherweise ein Tempolimit auf der Neubaustrecke? Letzteres war bereits ein Wunsch von Betroffenen aus Stadtallendorfs Süden, wie die OP berichtete. „Neustadt lässt den Lärm selbst messen“ weiterlesen

Neustädter Mitteilungsblatt

Mitmachzirkus begeisterte

Seit über zehn Jahren findet in Neustadt in den Herbstferien ein Mitmach-Circus im rot-gelben Circus-Zelt am Junker-Hansen- Turm statt.
Für die Organisation ist inzwischen das Familienzentrum mit Ni­cole Zinkowski und Isabelle Korn, 2025 unterstützt von einem ju­gendlichen Betreuerteam, verantwortlich. In diesem Jahr nahmen 54 Mädchen und Jungen teil. Das Mittagessen wurde im Pfarrheim in der Ritter­strasse eingenommen. Ein Dankeschön an die katholi­sche Kirchengemeinde.
Anni, Markus und Marlon Bichlmaier brachten den Kindern mit ihren Helfern in fünf Tagen zahlreiche Kunststücke bei. Die Zusammenarbeit mit dem Mitmach-Circus „Manegen-Traum“ hat sich in all den Jahren bewährt und erstreckt sich inzwischen auch auf das Circus-Festi­val „Goldener Biber“.
Am Freitag, den 17. Oktober, fand vor­mittags zunächst die öffentliche General­probe statt. Kinder
der KiTa „Sonnenschein“, Gäste von „Tagwerk“ und Senio­renheim „Menetatis“ waren mit dabei und sparten nicht mit Applaus.
Am Nachmittag hieß es dann „Manege frei“ zur großen Ga­la-Vorstellung. Hierzu fanden Eltern, Großeltern und Ge­schwister den Weg in das Zelt, das mit etwa 250 Besuchern sehr gut gefüllt war.
Die Moderation lag in den Händen von Anni Bichlmaier, die gekonnt durch das Programm führte und den „Stars in der Manege“ wo es nötig war kleine Hilfestellungen gab.
Jede Artistengruppe hatte sich im Vorfeld einen passenden Namen gegeben, ein Plakat erstellt und eine Ankündigung der Nummer vorbe­reitet. „Neustädter Mitteilungsblatt“ weiterlesen

Land fördert Übernahme von Arztpraxis

Neustadt: Zuschuss an Nachfolger für die nötigen Investitionen / Lob von der Stadt
Von Michael Rinde

Neustadt.
Gute Nachrichten für Neustadt: Eine Arztpraxis für Allgemeinmedizin, eine klassische Hausarztpraxis, bleibt der Stadt erhalten. Die Nachricht darüber kam vom hessischen Ministerium für Familie, Senioren, Sport, Gesundheit und Pflege. Das Ministerium teilte mit, dass die Landesregierung einen Zuschuss in Höhe von rund 67.000 Euro zahlt, und zwar an den Kirchhainer Facharzt für Allgemeinmedizin, Stefan Pfeiffer.
Der übernahm die Arztpraxis von Thomas Schmid und Dr. Wilfried Strohm als Zweigpraxis, behält also seine angestammte Kirchhainer Praxis weiterhin. Seit dem 1. Oktober betreibt Pfeiffer die Neustädter Zweigpraxis offiziell bereits, seit 13. Oktober ist sie nach einer Umbauzeit wieder geöffnet.

Lange Verbundenheit

Er habe die Praxis nach jahrelangem freundschaftlichen Kontakt mit den Kollegen Strohm und Schmid übernommen, berichtet Pfeiffer der OP. Beide praktizieren dort weiterhin, ebenso wie die Ärztin Bettina Melcher-Seibert. Für seine Kollegen Schmid und Strohm sucht Pfeiffer derzeit nach Nachfolgern, da diese ja in den nächsten Monaten in den Ruhestand gehen. „Ich bin völlig offen, ob dies angestellte Ärzte sein werden oder wir eine Partnerschaft aufbauen“, sagt der Mediziner. „Land fördert Übernahme von Arztpraxis“ weiterlesen