Würdevolles Gedenken an die Pogromnacht in Neustadt vor 87 Jahren
Am Samstag, dem 8. November versammelten sich am späten Nachmittag fast 50 Menschen in der Marburger Straße vor dem Haus Nummer 11, um gemeinsam einer Gedenkveranstaltung beizuwohnen.
Der Ort dieser Zusammenkunft war bewusst gewählt: Bis Anfang 1939 stand auf diesem Grundstück die Synagoge der Jüdischen Gemeinde Neustadts, die ein bedeutendes Symbol für das jüdische Leben und die Geschichte der Stadt darstellte.
Stadtarchivarin Andrea Freisberg informierte zunächst über die Geschichte der 1887 errichteten Synagoge, die bereits 1888 Ziel eines antisemitischen Anschlags wurde. Sie beschrieb aber auch, wie die jüdische Gemeinde über lange Phasen in Neustadt ausgesprochen angesehen war und wertgeschätzt wurde. Dies war nicht zuletzt an der Jubiläumsfeier zum 25. Bestehen im Jahr 1912 abzulesen. Eine Zeitung berichtete damals begeistert, dass die ganze Stadt festlich geschmückt war und alle gemeinsam im Deutschen Haus feierten.
Auch 1932, nach Abschluss einer grundlegenden Renovierung des baufällig gewordenen Gotteshauses, nahmen viele namhafte Vertreter der Stadt und des Kreises an der Weihezeremonie teil. Die Neustädter Zeitung schloss ihren Artikel über dieses bedeutende Ereignis mit den Worten: „Sämtlichen mitwirkenden Meistern gereicht das vollendete herrliche Werk zur größten Ehre.“
Wie sehr sich die Stimmung wenige Jahre später gewandelt hatte, machte Andrea Freisberg in ihrem weiteren Vortrag eindrücklich deutlich. Sie schilderte, wie die SA und die HJ, so wie auch in anderen umliegenden Ortschaften, bereits am 8.11. die Initiative ergriff und zu einem Umzug aufrief. In dieser Nacht, so Freisberg, zog eine aufgeheizte Menge von ca. 250-300 Menschen marodierend durch Neustadts Straßen, warf die Fensterscheiben in jüdischen Häusern ein und misshandelte ihre jüdischen Mitbürger. Etliche Neustädter drangen in die Synagoge ein, zerstörten die Inneneinrichtung und setzten Teile davon in Brand. Einer Feuersbrunst entging das Gotteshaus nur, weil das umliegende Häuser gefährdet hätte, schloss die Stadtarchivarin.
Nur wenige Monate später hatte die Stadt das Grundstück mitsamt dem Gebäude erworben und veranlasste kurz darauf den
Abriss der Synagoge, weil sie das Stadtbild störe. In den folgenden Jahren, so berichtete die Stadtarchivarin abschließend, sei das Grundstück in zwei Parzellen aufgeteilt und verkauft worden. Die neuen Besitzer errichteten dort ein Wohn- und ein Geschäftshaus.
Im Anschluss an die Rede von Andrea Freisberg ergriff Herr Bürgermeister Thomas Groll das Wort. Er stellte in seiner Ansprache heraus, wie wichtig es sei, an die Geschehnisse der Reichspogromnacht zu erinnern – gerade heute. Die Taten am 8. und 9. November 1938 seien Vorboten des Holocaust gewesen. Die Juden in Deutschland, auch in Neustadt, hätten großes Leid erfahren müssen.
Groll verwies darauf, dass man sich in unserer Kommune erst spät mit den Jahren der NS-Herrschaft auseinandergesetzt habe, dies aber dafür nun sehr nachdrücklich tue. Er nannte die „Bank der Erinnerung“ auf dem Rathausplatz, die Verlegung von Stolpersteinen, die Lesung aus dem „Kriegstagebuch“ von Johannes Keppler, das Gedenken am 27. Januar (Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus) und nun diese Veranstaltung anlässlich der Pogromnacht.
Der Dank des Bürgermeisters galt Stadtarchivarin Andrea Freisberg und den sie begleitenden Arbeitskreis sowie der Martin-von- Tours-Schule.
Thomas Groll rief zu Toleranz und einer Gesellschaft mit Menschlichkeit und Solidarität auf. Er mahnte dazu, die Werte des Grundgesetzes zu verteidigen und für Demokratie einzutreten.
Abschließend stellte er den 9. November als Schicksalstag der deutschen Nation dar:
9.11.1918 – Rücktritt des Kaisers/Ende des I. Weltkrieges – Veränderung
9.11.1938 – Reichspogromnacht – Schande
9.11.1989 – Fall der Berliner Mauer – Aufbruch
Dieser Tag, so der Bürgermeister resümierend, sei stetige Erinnerung an die Bedeutung der Demokratie für das Zusammenleben der Menschen in Deutschland.
Anschließend gedachten die Anwesenden mit einer Schweigeminute des hier vor so vielen Jahren begangenen Unrechts. Die Mitglieder des Arbeitskreises hatten die Form eines Fensters, das sich über der Eingangstür der Synagoge befunden hatte, mit brennenden Kerzen nachgestellt, was wesentlich zur würdigen Stimmung beitrug.
Den Abschluss der Veranstaltung bildete das von Kerstin Richter-Broska wunderbar vorgetragene Lied „The Rose“ von Bette Mid- ler, in dem es um die Saat geht, aus der eine Rose erwächst.
Neustadt-Budget – 2. Runde
Auch 2025 stellte die Stadtverordnetenversammlung wieder finanzielle Mittel für das Neustadt-Budget zur Verfügung. Mit dem Geld – diesmal 10.000 Euro – können auf niedrigschwellige Weise vorrangig Vorhaben von Vereinen und Vereinigungen umgesetzt werden, die in keine der anderen kommunalen Förderrichtlinien passen.
Das Besondere beim Neustadt-Budget ist, dass nicht Kommunalpolitiker, sondern Bürgerinnen und Bürger aus Neustadt und den Stadtteilen über die eingegangenen Anträge entscheiden. Bürgermeister Thomas Groll nimmt nur eine Moderatorenrolle ein.
Nachdem im Frühjahr bereits 6.000 Euro verteilt werden konnten, standen also noch 4.000 Euro für weitere Projekte zur Verfügung. Über eine Unterstützung können sich wieder mehrere Antragssteller freuen. Die Stammtischfrauen aus Mengsberg, die monatlich im Gemeindehaus einen Mittagstisch anbieten, können sich einen Messerblock kaufen. Der Verkehrs- und Verschöndrungsverein Speckswinkel erhält Förderung für den Erwerb eines Scanners, will er doch historische Dokumente digitalisieren. Momberg4Kids erhält die Möglichkeit, Spielmaterial wie z.B. Hüpftiere anzuschaffen.
Bürgermeister Thomas Groll kündigte in der Zusammenkunft der Jury an, dass das Neustadt-Budget auch 2026 fortgeführt werden soll.
Mit allen Sinnen durch den Herbst: Suppenfest und Tag der Nachhaltigkeit lockten zahlreiche Besucher an
Unter dem Motto „Gemeinsam genießen und Nachhaltigkeit gestalten“ fand am Sonntag, dem 26. Oktober 2025, im Kultur- und Bürgerzentrum Neustadt der Tag der Nachhaltigkeit gemeinsam mit dem beliebten Suppenfest statt. Zahlreiche Besucherinnen und Besucher nutzten das herbstliche Wochenende, um sich über nachhaltige Lebensweisen zu informieren, regionale Initiativen kennenzulernen und gemeinsam leckere Suppe zu probieren.
Bürgermeister Thomas Groll eröffnete gegen 12.00 Uhr das Suppenfest und den Neustädter Tag der Nachhaltigkeit offiziell. Sein Dank galt den fleißigen Köchinnen und Köchen sowie allen Ausstellern. Er betonte die Bedeutung der Nachhaltigkeit und verwies auf einen Beschluss der Stadtverordnetenversammlung, dass dieses Thema auch für die Kommune wichtig sei. Mit solchen Veranstaltungen wie dem Tag der Nachhaltigkeit wolle man es daher verstärkt in den Fokus rücken.
Thomas Groll dankte Nicole Zinkowski vom Familienzentrum und den Klimaschutzmanagerinnen Juliane Liebelt und Mareike Knabe für die Vorbereitungsarbeiten.
Das vielfältige Programm bot für Groß und Klein jede Menge zu entdecken: Von den selbstgemachten Suppen über regionale Stände bis hin zu spannenden Kurzvorträgen rund um Energiesparen, Klimawandel und bewussten Konsum. Besonders beliebt war das Kindertheater am Nachmittag, das mit Witz und Fantasie Umwelt- und Zukunftsthemen kindgerecht vermittelte.
Das interkommunale Klimaschutzmanagement „Klimahandeln Ostkreis“, das Klimaanpassungs-Team des Landkreises Marburg- Biedenkopf, die LEADER Region Marburger Land sowie der regionale Netzbetreiber EAM präsentierten sich an Infoständen und gaben praktische Tipps, wie Nachhaltigkeit im Alltag gelingen kann, etwa zu Müllvermeidung, Wassersparen oder nachhaltiger Energieversorgung. Die Verbraucherzentrale bot individuelle Beratungsgespräche mit einem zertifizierten Energieberater an, bei denen Fragen zu Wärmedämmung, Heizung und zum Stromsparen kompetent beantwortet wurden. Regionale Anbieter stellten ihre selbst- und handgemachten Produkte zum Verkauf. Ein Infostand zum Thema „Kinderrechte“ bot ein tolles Kinderprogramm. Großen Andrang gab es zudem bei der Nachhaltigkeits-Tombola des Vereins „WIR für UNS!“. Auch das Gewinnspiel der Stadt Neustadt, bei dem als Hauptpreis eine Balkonsolaranlage verlost wurde, erhielt großen Zuspruch. Neben der Balkonsolaranlage wurden Neustadt-Einkaufsgutscheine, Schwimmbad-Zehnerkarten sowie verschiedene Bücher zur Stadtgeschichte verlost. Die Gewinner wurden persönlich informiert und können ihre Gewinne im Rathaus abholen. Viele Besucherinnen und Besucher nutzten außerdem die Gelegenheit, regionale und saisonale Produkte zu entdecken und mit den Ausstellenden in Gespräch zu kommen. Ab 12:00 Uhr duftete es im Kultur- und Bürgerzentrum nach Suppe: Beim Suppenfest konnten die Gäste aus einer Vielzahl hausgemachter Kreationen probieren, selbstverständlich ganz im Sinne der Nachhaltigkeit mit eigenem Löffel und Schale. Nachdem alle der elf Suppen eingehend durch die Besucherinnen und Besucher probiert wurden, kam es zur großen Siegerehrung: Über den ersten Platz konnten sich die Pfadfinder freuen, die vor Ort über dem Feuer eine „Mitmach-Suppe“ zubereiteten. Auf den zweiten Platz wählten die Besucherinnen und Besucher eine Champignoncremesuppe und auf Platz drei landete eine Käse-Lauch Suppe. Ergänzt wurde das kulinarische Angebot durch Kaffee und frisch gebackenen Waffeln von Hephata.
Die Veranstaltung war geprägt von Austausch, Begegnung und Inspiration. Sie zeigte eindrucksvoll, wie Nachhaltigkeit in der Gemeinschaft erlebbar werden kann: mit Genuss, Information und einem klaren Blick auf die Zukunft. Ein Dank gilt außerdem der EAM, welche die Veranstaltung mit einem finanziellen Zuschuss unterstützte.
Empfang des türkischen Generalkonsuls in Kassel
Am 29. Oktober 1923 wurde die Republik Türkei durch Mustafa Kemal Atatürk proklamiert. Anlässlich des 102. Jahrestages der Staatsgründung hatte Generalkonsul Erdinc Evirgen (Kassel) zu einem Empfang nach Lohfelden eingeladen. Aus Neustadt nahmen Bürgermeister Thomas Groll und Oguz Yilmaz, stellvertretender Vorsitzender der türkisch-islamischen Gemeinde an der festlichen Veranstaltung teil.
Bei der Begrüßung erinnerte sich der Generalkonsul gerne an seinem Besuch in Neustadt im Frühjahr diesen Jahres und die Besichtigung des Junker-Hansen-Turmes.
Eröffnet wurde der Empfang mit dem Abspielen der türkischen und der deutschen Nationalhymne.
In seiner Rede ging Erdinc Evirgen auf die Leistungen der Türkei seit der Proklamation der Republik ein und hob das gute Verhältnis zu Deutschland hervor. Er stellte die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen beiden Ländern dar und verwies auf die Beliebtheit des Urlaubslandes Türkei.
Regierungspräsident Mark Weinmeister hielt namens aller deutschen Gäste ein Grußwort. Er betonte u.a., dass man in beiden Ländern alles tun müsse, um die demokratischen Werte zu erhalten. Bedingt durch die kriegerischen Auseinandersetzungen im Nahen Osten komme dem NATO-Land Türkei eine besondere Rolle und Verantwortung zu.
Nach dem offiziellen Teil ergab sich für den Bürgermeister die Gelegenheit zum Meinungsaustausch mit dem Generalkonsul. Dieser bat darum „Neustadt herzlich zu grüßen, das ihm in guter Erinnerung geblieben sei“.
Ortsbeirat Speckswinkel
Bau des Hochbehälters startet im Frühjahr 2026
Am 30. Oktober 2025 fand im „Zollhof“ eine Sitzung des Ortsbeirates Speckswinkel statt. Ortsvorsteher Martin Naumann konnte hierzu neben Bürgermeister Thomas Groll und dem Leiter des Fachbereiches III – Bauen, Planen und Umwelt – der Neustädter Stadtverwaltung Thomas Dickhaut auch 15 interessierte Zuhörerinnen und Zuhörer begrüßen, die sicher wegen des Tagesordnungspunktes „Neubau des Hochbehälters“ gekommen waren.
Zu Beginn der Zusammenkunft sprach der Bürgermeister aktuelle Themen an. Er ging hierbei zunächst auf den Glasfaserausbau
ein, der auch in Speckswinkel äußerst schleppend verläuft. Thomas Groll betonte, dass die Kommune der Deutschen Glasfaser eine Frist bis Ende November 2025 gesetzt habe, um alle offenen Stellen zu schließen. Er sei allerdings sehr skeptisch, was die Umsetzung angehe. Aufgrund des eigenwirtschaftlichen Ausbaues hätten die Städte und Gemeinden keine durchsetzbare Hand
habe gegen die betreffenden Telekommunikationsunternehmen. Thomas Groll sprach davon, dass man den Glasfaserausbau in der gesamten Region zusammengefasst als „Fiasko“ bezeichnen könne. Eine Ersatzvornahme hält der Bürgermeister für ein „großes Risiko“, denn er befürchtet, die hierfür „notwendigen Hundertausende Euros“ nie wieder zu sehen.
Im Bereich Trillrodt wird in den nächsten Wochen ein weiteres Windrad durch die Energiegenossenschaft Vogelsberg und Rudewig Windpower errichtet werden. Hier besteht auch die Möglichkeit der Bürgerbeteiligung. Eine Informationsveranstaltung ist für Mitte November geplant.
Weiterhin ging der Bürgermeister auf den städtischen Haushalt 2026 ein. Gegenwärtig sei die Verwaltung dabei, diesen zu erstellen. Es sei kein Geheimnis, dass sich die Städte und Gemeinden in einer schwierigen Haushaltslage befänden. Er glaube allerdings gegenwärtig nicht, dass es in Neustadt im kommenden Jahr zu großen Einschnitten kommen müsse. Natürlich müsse die sparsame Haushaltsführung der Vergangenheit fortgeführt und eine Prioritätensetzung bei Projekten vorgenommen werden.
Ortsvorsteher Martin Naumann berichtete darüber, dass seit Mai 2025 zwei Aktionstage zur Sauberhaltung des Dorfes und der Landschaft stattgefunden hätten. Leider gehe hier die Beteiligung zu seinem Bedauern zurück. Manche Bürgerinnen und Bürger würden die Auffassung vertreten, dass diese Arbeiten Aufgabe der Kommune seien. Es sei aber zwischenzeitlich gelungen, dass der „städtische Arbeiter vor Ort“ (geringfügige Beschäftigung) im Stadtteil Speckswinkel weitere Aufgaben übernimmt. Zu seiner Entlastung wird auch ein Laubbläser beschafft.
Die Sirene ist auf den Festplatz versetzt worden. Der „Zollhof“ hat eine neue Kühlanlage erhalten. Leider mache die neue Heizung im Bereich des ehemaligen Kindergartens und der Feuerwehr immer noch Probleme. Die Stadtverwaltung sei hiermit befasst. In Kürze starten die Straßenreparaturen im Stadtteil Speckswinkel. Im Bereich der „Grünen Mitte“ wird aktuell ein zusätzliches Spielgerät montiert sowie Lampen aufgestellt. Für den Bereich des Friedhofes ist die Erweiterung der Sitzgruppe vorgesehen, ebenfalls eine Baumpflanzung. Dank der Unterstützung durch Peter Lauritis konnte die Homepage neugestaltet werden und auch der Heimatkalender für das kommende Jahr wird gegenwärtig erstellt. Zur Kommunalwahl am 15. März 2026 wird in Speckswinkel wieder eine Bürgerliste antreten. Das Gremium befasste sich auch mit den Haushaltsanmeldungen aus dem Stadtteil Speckswinkel für das Jahr 2026. Ortsvorsteher Martin Naumann hatte hier eine entsprechende Liste vorbereitet. Es sollen Gelder eingestellt werden, für die Ersatzpflanzung von Bäumen in der Landschaft, weitere Sitzbänke, einen Beamer für den „Zollhof“, die Planung eines neuen Jugendraumes, Fahrradstandbügel für den Festplatz, digitale Heizkörperthermostate und die Erneuerung der Beleuchtung des „Zollhofes“. Insgesamt redet man hier über ein Volumen von etwa 20.000 Euro.
Mittelfristig wünscht man sich in Speckswinkel wieder einen Jugendraum sowie eine finanzielle Unterstützung der Kommune bei der Sanierung der Kirche, da sich die Landeskirche hier weitgehend zurückziehen wird.
Bürgermeister Thomas Groll und Bauamtsleiter Thomas Dickhaut informierten über den aktuellen Sachstand beim Hochbehälter. Das Planungsbüro hatte reine Baukosten von 1.051.000 Millionen Euro brutto für das Vorhaben ermittelt. Nach der Submission konnte der Auftrag nun für 943.800 Euro vergeben werden. Mit Planungskosten geht man gegenwärtig von 1,15 Millionen brutto Gesamtkosten aus. Dies sind knapp 10 Prozent weniger als geschätzt. Jetzt beginne die Fertigung des Hochbehälters, geplant sind dafür 10 – 12 Wochen. Sollte die Witterung es zulassen, würden die Erdarbeiten zum Ende des ersten Quartales beginnen. Es sei vorgesehen, dass die Maßnahme bis zum Ende des zweiten Quartals 2026 umgesetzt sei. Die Beiträge sollen wie in der Bürgerversammlung besprochen, in vier Raten erhoben werden. Start wird etwa vier Wochen nach Baubeginn sein. Die letzte Rate wird voraussichtlich im September 2027 fällig.
Im Hinblick auf das Nahwärmenetz wird die kommunale Wärmeplanung am 19. November für Speckswinkel vorgestellt.
Unter dem Punkt „Verschiedenes“ dankte der Ortsvorsteher dem Verkehrs- und Verschönerungsverein mit Horst Kurz an der Spitze dafür, dass die Schutzhütte am „Hinkelsberg“ erneuert werden konnte. Es wurden auch noch weitere Termine wie der St.-Martins-Umzug, ein Konzert des Gemischten Chores am 1. Advent, der kleine Speckswinkeler Weihnachtsmarkt am 2. Advent und die bevorstehende Eröffnung eines Cafes bei Blumen-Blaß am 30.11.2025 erwähnt.
Ortsbeirat Mengsberg tagte
Fortschritte beim Straßenbau
Am 5. November 2025 fand im „Haus für Alle“ in Mengsberg eine Sitzung des Ortsbeirates unter dem Vorsitz von Ortsvorsteher Karlheinz Kurz statt. Dieser konnte hierzu u.a. auch Bürgermeister Thomas Groll, den Ersten Stadtrat Wolfram Ellenberg, Stadtrat Klaus Schwalm und den Stadtverordneten Karl-Heinz Waschkowitz sowie Bauamtsleiter Thomas Dickhaut begrüßen.
Zu Beginn der Sitzung ging Ortsvorsteher Kurz auf die erfreuliche gute Auslastung des „Hauses für Alle“ ein. Sowohl private Feiern als auch Veranstaltungen der örtlichen Vereine fänden dort regelmäßig statt und die Resonanz auf Gebäude und Einrichtung seien positiv. Kleinere Mängel, die beim Betrieb aufgefallen seien, würden Schritt für Schritt behoben. Zwischenzeitlich seien so bereits ein Rednerpult sowie ein Putzroboter angeschafft worden. Zudem solle das Gebäude künftig über WLAN verfügen, das über ein Glasfaserkabel vom Hallenbad aus ins Haus verlegt wird. Auch die Ausweisung der Behindertenparkplätze stünde an.
Klaus Schwalm, stellvertretender Vorsitzender des Männergesangvereins ist, lobte die gute Akustik des Gebäudes.
Im Anschluss berichtete Bauamtsleiter Thomas Dickhaut ausführlich über den Straßenbau „Am Engelhain“. Die Baumaßnahme habe in den letzten Wochen erhebliche Fortschritte gemacht. Bereits Anfang Oktober wurde dort mit der Aufbringung der Tragschicht begonnen. Stück für Stück arbeite man sich in Richtung Teich vor. Die Straßenbeleuchtung sei inzwischen installiert, die Senk- und Anschlusskästen ebenfalls weitgehend gesetzt. Anfang Dezember solle die Deckschicht aufgebracht werden, sodass die Maßnahme noch vor Weihnachten im Bereich „Zum Engelhain“ abgeschlossen werden könne. Es werde aufgrund der Arbeiten immer wieder einmal zu Einschränkungen kommen, dies sei aber bei solchen Baumaßnahmen üblich und die Anlieger würden durch das Unternehmen informiert.
Die Straße „Zu den Schuleichen“ solle dann nach Bauzeitenplan bis Ende April 2026 fertiggestellt werden. Neben der Fahrbahn würde dort auch die Wasserleitung erneuert. Bis zum Jahresende 2025 solle außerdem die Erschließung zur Stichstraße „Im kleinen Feld“ abgeschlossen sein. Hierbei, so Bürgermeister Thomas Groll, handele es sich nicht um eine Maßnahme im Rahmen der wiederkehrenden Straßenbeiträge, sondern diese Baumaßnahme würde durch Erschließungsbeiträge von den Anliegern getragen.
Einen breiten Raum nahm die Diskussion über die Befestigung des Festplatzes und der angrenzenden Flächen beim „Haus für Alle“ ein. Bürgermeister Groll informierte, dass inzwischen ein Angebot für die Planung der Wasserführung und Entwässerung vorliege. In Kürze wolle man sich vor Ort treffen, um den zu befestigenden Bereich festzulegen; danach solle die Vermessung beginnen. Die Kommune stelle das benötigte Material aus Restmitteln
der Baumaßnahme „Haus für Alle“ zur Verfügung. Die Arbeiten sollen in Eigenleistung durch die Mengsberger erfolgen – eine Vorgehensweise, der der Ortsbeirat einstimmig zustimmte.
Ein weiteres Thema war der Friedhof Mengsberg. Dieser wird – entgegen ursprünglicher Planungen – vorerst noch nicht an die Kommune übergehen. Bürgermeister Groll und Ortsvorsteher Kurz sind sich einig, dass hier zunächst noch interne Beratungen erforderlich sind.
Nach Abschluss der Straßenbaumaßnahme „Zum Engelhain/An den Schuleichen“ sollen außerdem Verbesserungsarbeiten an der Umleitungsstrecke erfolgen, wofür der städtische Haushalt 40.000 Euro vorsieht. Diese Maßnahme wird nicht auf die Beitragszahler umgelegt.
Auch zur Glasfaseranbindung Mengsbergs gab Bürgermeister Groll eine Einschätzung: Der Ausbau sei durch die Breitband Marburg- Biedenkopf GmbH nun für das zweite Halbjahr 2027 vorgesehen.
Groll verwies zudem auf eine bevorstehende Erhöhung der Abwassergebühren durch den ZMA um etwa 80 Cent hin. Auch bei den Wassergebühren sei mit einer Anpassung zu rechnen, da die umfangreichen Arbeiten in den Stadtteilen bei der Neukalkulation berücksichtigt werden müssten.
Ortsvorsteher Kurz berichtete davon, dass der Feuerlöschteich undicht sei. Die Verwaltung wird dies überprüfen und bei Bedarf Mittel in den Haushalt 2026 einstellen.
Im Hinblick auf die grundhafte Sanierung der Treysaer Straße, so der Bürgermeister, sei die Planung vergeben worden. Ein Auftaktgespräch habe stattgefunden. Gegenwärtig fänden Gespräche mit Kreis und Land über Fördermittel für das Projekt statt. Groll betonte, dass die Mengsberger nur zu Beiträgen für die Nebenanlagen herangezogen werden dürften und auch die Kommune durch den Kreis von Zahlungen für den Straßenbau freizustellen sei. In der Baulast der Kommune dürften einzig die Nebenanlagen liegen. Hierfür würden dann auch Beiträge erhoben.

