Erfolgreiche dritte Nachtöffnung des Junker-Hansen-Turmes in Neustadt
Am 25. Oktober hieß es wieder: Der Turm öffnet in den Abendstunden seine Türen! Trotz ungemütlichem Herbstwetter mit Kälte, Regen und Sturm fanden rund 80 Besucherinnen und Besucher den Weg zum Turm – und wurden mit einem stimmungsvollen Abend belohnt.
Bereits am Nachmittag liefen die Vorbereitungen auf Hochtouren: In der ersten Etage wurden die Stühle, die sonst für Trauungen genutzt werden, beiseite geräumt, um Platz für den beliebten Fotopoint mit Junker Hans und seinen Burgfräulein zu schaffen. Auch der Stand für Glühwein und Kinderpunsch wurde aufgebaut, damit sich die Gäste aufwärmen konnten.
Ein besonderes Highlight war die Premiere der Nachtwächterführung mit Michael Launer, die ihren Abschluss am Turm fand. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren begeistert von seiner unterhaltsamen Führung durch Neustadts Gassen – und nahmen den wärmenden Glühwein am Ende des Rundgangs gerne an.
Natürlich durfte auch der Eigentümer des Turms, Junker Hans, nicht fehlen. Gemeinsam mit seinen Burgfräulein stand er für Fotos mit den Gästen bereit, die auf Wunsch sogar in historische Kostüme schlüpfen konnten.
Für Aufregung sorgte kurzzeitig ein kleiner Zwischenfall: Der „Gefangene“, der sonst das ganze Jahr über im Verlies sitzt, war verschwunden! Nach einer kurzen Suche wurde er schließlich auf der obersten Etage in einem der Türmchen entdeckt – von auf
merksamen Besuchern, die ihn fotografierten und dies an die NeuSTADT Guides meldeten.
Musikalisch begleitet wurde der Abend von Karl-Josef Lemmer und Michael Dippel, die mit Trompetenklängen vom Turmfenster und vor dem Turm für angenehme Stimmung sorgten. Ihre Darbietungen – von „Guten Abend, gute Nacht“ bis zum „Sandmännchen“ – kamen beim Publikum gut an, auch wenn das Mitsingen mit den bereitliegenden Liedblättern noch etwas Übung vertragen könnte.
Trotz des widrigen Wetters war die dritte Nachtöffnung des Turms ein voller Erfolg. Groß und Klein genossen den Abend, das gemütliche Beisammensein und den Blick aus den Turmfenstern im Dunklen.
Ein herzliches Dankeschön gilt allen Besucherinnen und Besuchern, die trotz Regen und Sturm gekommen sind, sowie den zahlreichen Helferinnen und Helfern: Junker Hans mit seinen Burgfräulein, Karl-Josef Lemmer und Michael Dippel für die musikalische Begleitung und allen Mitwirkenden vor und hinter den Kulissen.
Wir freuen uns schon auf die nächste Nachtöffnung im Jahr 2026!
Dienstjubiläen in der Kläranlage Neustadt (Hessen)
Im Laufe der letzten Zeit konnten die drei Mitarbeiter der Neustädter Kläranlage Dienstjubiläen feiern. Waren sie zunächst bei der Stadt Neustadt (Hessen) angestellt, so sind sie es seit 2005 beim Zweckverband Mittelhessischer Abwasserwerke (ZMA).
Im Rahmen einer kleinen Feierstunde im Sozialraum der Kläranlage nahmen der Verbandsvorsteher des ZMA, Neustadts Bürgermeister Thomas Groll, der stellvertretende Geschäftsführer, Sebastian Muth und Lars Heinrich vom Personalrat die Ehrung vor.
Peter Todtenbier konnte sein 40-jähriges Dienstjubiläum feiern. Er absolvierte von 1985 bis 1988 die Ausbildung als Ver- und Entsorger für die Stadt Neustadt (Hessen) beim Abwasserverband Stadtallendorf-Kirchhain. In 1990 ging er für zwei Jahre zur Bundeswehr und kehrte dann zurück auf die Kläranlage. Der Jubilar engagiert sich in besonderem Maße bei der DLRG und nimmt hier auch an Katastrophenschutzeinsätzen wie im Ahrtal teil.
Wolfram Streichert erlernte den Beruf des Radio- und Fernsehtechnikers. Später war er vier Jahre bei der Bundeswehr und schied als Stabsunteroffizier aus. Nach beruflicher Fortbildung und Tätigkeit bei zwei weiteren Unternehmen kam er 1999 zur Kommune. Seit 2012 ist er Abwassermeister. Streichert war langjähriger Wehrführer der Freiwilligen Feuerwehr Neustadt-Mitte und bringt sich hier heute noch aktiv ein.
Frank Bielert blickt ebenfalls auf 25 Jahre in der Neustädter Kläranlage zurück. Er erlernte den Beruf des Werkzeugmachers, absolvierte den Wehrdienst und kam nach Beschäftigung bei zwei Stadtallendorfer Firmen 2000 zur Stadt Neustadt (Hessen). 2021 wurde ihm die Stelle als Fachvorarbeiter übertragen. Bielert ist ebenfalls seit Jahrzehnten für die Freiwillige Feuerwehr aktiv und versieht seit 2018 das Amt des Stadtbrandinspektors.
Verbandsvorsteher Thomas Groll würdigte die Leistungen und Einsatzbereitschaft der drei Jubilare. Er hob zudem hervor, dass sie sich alle ehrenamtlich in ihrer Heimatstadt engagieren. Die Herren Muth und Heinrich schlossen sich den Worten an und dankten für das kollegiale Miteinander.
Tag der Kinderrechte am 20. November
Der 20. November ist der internationale Tag der Kinderrechte. An diesem Tag wird weltweit daran erinnert, dass jedes Kind – unabhängig von Herkunft, Geschlecht oder sozialem Status – ein Recht auf Schutz, Bildung, Gesundheit, Beteiligung und ein sicheres Aufwachsen hat.
Die Kinderrechte sind nicht nur moralisch von zentraler Bedeutung, sondern auch fest in den Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen (UN) verankert: Sie stehen insbesondere im Zusammenhang mit Ziel 16 (Frieden, Gerechtigkeit und starke Institutionen) und Ziel 4 (hochwertige Bildung) sowie Ziel 10 (weniger Ungleichheiten).
Damit wird deutlich, dass die Achtung und Förderung der Kinderrechte eine wesentliche Grundlage für eine nachhaltige und gerechte Zukunft weltweit ist.
2024 hat die Stadtverordnetenversammlung der Stadt Neustadt (Hessen) sich einstimmig zu den Nachhaltigkeitszielen der UN bekannt. Es ist der Kommune ein Anliegen, immer wieder an diese zu erinnern und sie im Alltag präsenter zu machen.
Deshalb, so Bürgermeister Thomas Groll, wird der Tag der Kinderrechte in Neustadt erstmals am 20. November 2025 mit einer Veranstaltung gewürdigt. In diesem Zusammenhang gilt sein Dank Carmen Schneider und Claudia Orth vom Leitungsteam der kommunalen Kindergärten, die die inhaltliche Vorbereitung der Veranstaltung übernommen haben.
Insbesondere Kindergarten- und Grundschulkinder der Klassen 1 und 2 sind am 20. November in der Zeit von 15 Uhr bis etwa 17 Uhr in das Kultur- und Bürgerzentrum eingeladen. Nach kurzen Begrüßungsworten des Bürgermeisters sowie einer kindgerechten Einleitung der Fachstelle Kinderrechte aus Marburg wird es dort verschiedene Stationen zum Mitmachen geben.
Es ist vorgesehen, dass mehrmals eine Geschichte zur Thematik vorgelesen wird. Darüber hinaus können Gläser gestaltet und Buttons hergestellt werden. Auch wird es ein Kamishibai-Theater, einen Maltisch mit Ausmalblättern sowie Ausstelltische mit verschiedenen Materialien geben.
Für den kleinen Hunger werden Crepes und Waffeln sowie Kaffee und Tee verkauft. Die Einnahmen werden den örtlichen Kindergärten zu Gute kommen und sollen für Anschaffungen im Bereich der Kinderrechte verwendet werden.
Gedenken an die Pogromnacht in Neustadt am 8. November 2025
87 Jahre sind vergangen, seit am 8.11.1938 eine aufgeheizte Menschenmenge durch Neustadt zog. Sie misshandelten in dieser Nacht ihre jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürger und zerstörten das Innere der Synagoge in der Marburger Straße.
Die Arbeitsgruppe „Neustädter Stolpersteine“ nimmt dieses Datum zum Anlass, um an die Gräuel der „Reichspogromnacht“ zu erinnern, die im Deutschen Reich einen Tag später – am 9.11. – ihren furchtbaren Höhepunkt erreichte.
Die diesjährige Gedenkveranstaltung beginnt um 17:00 Uhr vor dem Grundstück Marburger Straße 11 – an jenem Ort, an dem einst die Neustädter Synagoge stand. Die Stadtarchivarin Andrea Freisberg wird in einem kurzen Vortrag die Geschichte des jüdischen Gotteshauses beleuchten und die Gründe erläutern, warum es in Neustadt und den umliegenden Ortschaften bereits einen Tag früher zu Ausschreitungen kam. Bürgermeister Groll wird in seiner Ansprache eine Brücke von der Vergangenheit in die Gegenwart schlagen und dabei auf den wieder zunehmenden Antisemitismus eingehen.
Zum Abschluss der Veranstaltung sind eine Schweigeminute zum Gedenken an die Opfer sowie ein musikalischer Beitrag von Frau Kerstin Richter-Broska vorgesehen.
Stadtverordnetenversammlung
Rekordverdächtige 25 Minuten
Am 27. Oktober 2025 fand die drittletzte Sitzung der Neustädter Stadtverordnetenversammlung in der Legislaturperiode 2021 – 2026 im Kultur- und Bürgerzentrum statt. Stadtverordnetenvorsteher Franz-W. Michels konnte dazu neben den Fraktionen von CDU, SPD und FWG, dem Magistrat und den Ortsvorstehern von Momberg und Speckswinkel auch den treuen Zuschauer Hermann Schulze begrüßen.
Die Tagesordnung der Zusammenkunft war sehr übersichtlich und in den Ausschüssen gut vorbereitet und so konnte Michels die Sitzung nach gerade einmal 25 Minuten beenden. Sicher ein rekordverdächtiger Wert.
Bürgermeister Thomas Groll berichtete darüber, dass in der vergangenen Woche an sieben Stellen in Neustadt Verkehrszählungen stattgefunden hätten. Auftraggeber war die Kommune, die sich dadurch Erkenntnisse über das Verkehrsaufkommen nach der Freigabe der A 49 Ende März 2025 erhofft. Diese sollen in weitere Überlegungen zu Thema „Verkehr in der Kernstadt“ einfließen.
Weiterhin teilte Groll mit, dass die Nachbarkommunen Neustadt und Schwalmstadt Messungen veranlassen werden, um objektive Erkenntnisse über den Lärm, der von der A 49 ausgeht, zu erhalten. Es sollte je eine Messstelle in der Kernstadt und in Momberg geben.
Die Einbringung des Haushaltsplanes 2026 wird diesmal nicht wie üblich im Dezember, sondern erst Anfang Januar erfolgen. Gründe sind ein Personalwechsel in der Verwaltung und die zeitweise Erkrankung von Mitarbeitenden. Dadurch, so der Bürgermeister, werde die Handlungsfähigkeit der Verwaltung nicht beeinträchtigt. Die Verabschiedung des Etats ist weiter für Mitte Februar vorgesehen.
Behandelt wurde die „Große Anfrage“ der FWG-Fraktion zum Rad- und Fußgängerverkehr in Neustadt. Bürgermeister Thomas Groll ging nochmals kurz auf die Fragen und die ausführliche Beantwortung ein. Er stimmte Merve Hamel (FWG) darin zu, dass in den letzten Jahren wenig Sichtbares passiert sei, verwies aber auf lange Planungsprozesse und Fördermittelverfahren. Die Kommune habe gerade in 2025 Grundlagen für die kommende Zeit gelegt. Beispielsweise sei für 2026 die
Asphaltierung des Radwegs „Frauenrodt“ vorgesehen. Außerdem wolle der Kreis den Radweg Momberg- Mengsberg fertigstellen.
Der Bürgermeister bezeichnete es als schwierig, in der gesamten Kommune Verbesserungen für Radfahrer und Fußgänger zu erzielen. Dazu fehlten die tatsächlichen Möglichkeiten. Als Beispiel nannte er die beengten Verkehrsverhältnisse in der Bahnhofstraße. Auch müsse man seiner Auffassung nach immer die Kosten einer Maßnahme und die spätere Frequentierung durch Radfahrer und Fußgänger im Blick haben.
Ein Antrag der FWG-Fraktion zur Aberntung städtischer Obstbäume wurde einstimmig angenommen. Im kommenden Jahr sollen in Frage kommende Bäume gekennzeichnet werden. Zudem sollen private Eigentümer von Obstbäumen eingeladen werden, Obstbäume bei fehlenden eigenen Möglichkeiten zur Aberntung durch die Allgemeinheit freizugeben.
Das Klimaanpassungskonzept für Neustadt (Hessen) wurde einstimmig angenommen. An einer entsprechenden interkommunalen Zusammenarbeit beteiligten sich der Landkreis und 14 kreisangehörige Städte und Gemeinden. In seinem Vorwort zum Konzept verweist der Bürgermeister darauf, dass man sich als Kommune der Zukunftsaufgabe Klimaanpassung stellen müsse. Dies, so Groll, müsse an den Möglichkeiten Neustadts ausgerichtet sein. Er setzt darauf, dass das gute Miteinander der Ostkreiskommunen mit Ausnahme Stadtallendorfs auch bei dieser Thematik fortgesetzt werde.
Ebenfalls einstimmig wurde dem Förderantrag für das Landesprogramm „Zukunft Innenstadt“ zugestimmt. Dies hat ein Volumen von 150.000 Euro. Schwerpunkt mit fast 120.000 Euro ist eine mobile Bühne mit Licht- und Tontechnik.

