Die sechste Auflage des Zirkusfestivals „Goldener Biber“ in Neustadt erfreute das Publikum
Neustadt.
Der Duft von Popcorn und Zuckerwatte liegt in der Luft, fröhliche Musik erklingt, und ein großes, von Girlanden beleuchtetes Zirkuszelt steht neben dem Junker-Hansen-Turm in Neustadt. Zum sechsten Neustädter Zirkusfestival, dem „Goldenen Biber“, sind auch in diesem Jahr wieder Artisten, Tiertrainer und ein Clown in die Manege des Zirkuszelts des Familienzirkus „Manegentraum“ getreten, um das Publikum zu unterhalten. Die Vorstellungen fanden am Samstag, 11. Oktober, und Sonntag, 12. Oktober, statt.
Akrobatik an Fäden
Zum ersten Mal war mit Antje Pode eine Luftartistin in Neustadt zu Gast. Mit gleich zwei Aufführungen begeisterte sie das Publikum. Besonders ihre Koffer-Jonglage, bei der sie das Gepäck nicht mit den Händen, sondern mit den Füßen in der Luft balancierte und herumwirbelte, sorgte für stürmischen Applaus und erstaunte Gesichter.
Doch nicht nur ihre Koffer trotzten der Schwerkraft: Pode selbst schwang an hundert dünnen Fäden hoch über dem Boden. Gebannt verfolgten die Zuschauer, wie sie in mehreren Metern Höhe beeindruckende akrobatische Übungen vollführte und den Blick aller an die Decke des Zirkuszelts fesselte.
Auch Artistin Cayenne Frank vollführte in luftiger Höhe Kunststücke an ihrem Luftring für die Zuschauer, wobei sie teils nur an ihrem Knöchel fixiert kopfüber schwingend über die Manege flog. Auf dem Boden bewies die Artistikgruppe „Double Sisters“ vom Artistik-Studio Toledos ihre Körperspannung in verschiedenen Posen.
Mehrere Auftritte mit Tieren
Gleich drei Tiernummern brachten die Besucher zum Lachen und Staunen. Anelya Roslyakova, ließ sowohl Katzen sowie Frettchen über Balken und auf Discokugeln balancieren. Hunde-Comedian Leonid Beljakov ließ seine Gruppe an Vierbeinern allerlei Kunststücke miteinander und auch auf ihm aufführen. „Miss Dorothea“ dirigierte vier Schafe rund um die Manege und ließ eines von ihnen ihr sogar den roten Teppich ausrollen.
Blick auf das Tierwohl
Für das Wohlbefinden der Tiere wurde aber auch gesorgt, wie Neustadts Bürgermeister Thomas Groll erklärt. „Die Amtsveterinärin war sehr zufrieden“, sagt der Bürgermeister zu dem Check-up am Tag vor der ersten Aufführung. Man würde sich ja auch nur auf Kleintierdressur beschränken. „Man merkt wirklich bei den Tieren, die haben Freude dabei, aufzutreten“, sagt Groll.
Wer besonders Freude an den Auftritten mit den Tieren gehabt hat, waren die Kinder im Publikum, die dabei oft ganz nah an die Manege getreten sind, um die Tiere und deren Kunststücke besser sehen zu können. Die kleinen Besucherinnen Malin und Rebecca sagen klar, dass die Katzen- sowie die Hundeshow ihre liebsten Aufführungen beim diesjährigen „Goldenen Biber“ waren. Inspiriert meinte die kleine Elli zu ihrem Vater, „unsere Katze wird morgen dressiert“, beim Verlassen des Zirkuszelts.
Planung für das nächste Jahr
Neben den kunstvollen Darbietungen und artistischen Meisterleistungen durfte beim Zirkus natürlich auch ein Clown nicht fehlen. Für das Training der Lachmuskulatur sorgte in diesem Jahr Giovanni Frank als Clown Francesco.
Ganz allein wollte er jedoch nicht auftreten, denn für seine Show suchte er sich tatkräftige Unterstützung aus dem Publikum. „Der Clown war sehr nett“, erzählt Besucherin Kristina Wirt, der Francesco mit einem Ballonbogen pantomimisch einen roten Ballon vom Kopf schoss, bevor sie selbst einmal ihr Glück versuchen durfte.
Zudem verwandelte sich Francesco kurzerhand in einen Dirigenten, der sich sein Orchester aus Zuschauern zusammensuchte. Diese spielten auf ungewöhnlichen Instrumenten wie Gong, Töpfen, einer Fußhupe und am Körper befestigten Glocken, zur großen Freude der Zirkusbesucher. Zum Abschluss der ersten Aufführung gab es noch eine kleine Ehrung für Bürgermeister und Veranstalter Thomas Groll. Am Samstag, 11. Oktober, wurde nämlich nicht nur der sechste „Goldene Biber“ eröffnet, sondern Groll konnte auch seinen 55. Geburtstag feiern.
„Ich bin sehr zufrieden mit dem diesjährigen Festival“, sagte Groll, richtete seinen Blick jedoch schon nach vorn: „Am Montag geht dann auch wieder die Planung für das nächste Jahr los.“

