Neustädter Mitteilungsblatt

47. Neustadt-Treffen in Neustadt-Glewe

Eine Idee, die 1979 in Bad Neustadt an der Saale begann, besteht immer noch fort: die alljährlichen Neustadt-Treffen in einer ande-‚ ren Kommune gleichen Namens. Hierbei handelt es sich um die größte Städtefreundschaft des Kontinents.
2025 trafen sich 32 Mitgliedsstädte und -gemeinden der Arbeits­gemeinschaft „Neustadt in Europa“ aus Deutschland, Österreich, den Niederlanden, Tschechien und Rumänien auf Einladung der Stadt Neustadt-Glewe in Mecklenburg-Vorpommern. Die Kom­mune mit der markanten mittelalterlichen Burg feiert in diesem Jahr ihren 777. Stadtgeburtstag.
Aus Neustadt (Hessen) traten über fünfzig Freundinnen und Freunde der „Neustadt-Bewegung“, darunter erfreulicherweise zahlreiche jüngere Mitglieder der Historischen Bürgerwehr, den Weg in den Norden an. Dabei handelte es sich, wie beim Festzug am Samstag sichtbar wurde, um eine der größten Gruppen.
Der Auftaktabend am Freitagabend im Festzelt zu Füßen der Burg bot ein allseits gelobtes warmes Buffett und war für viele zugleich ein Wiedersehen mit guten Bekannten aus anderen Neustädten. Bürgermeister Stefan Klieme und die AG-Vorsitzende Petra Bi­eber hießen alle Gäste herzlich willkommen und eröffneten das 47. Neustadt-Treffen. Höhepunkt des Abends war eine Lasershow. Für die Hessen-Neustädter gab es noch einen Überraschungs­besuch Brigadegeneral Dr. Klaus Wittmann, Ehrenkommandeur der Bürgerwehr, war zum Eröffnungsabend mit seiner Gattin aus
Berlin angereist und freute sich, viele Bekannte begrüßen zu können.
Am Samstag stand zunächst ein Fest­zug mit über 50 Zugnummern an. Neustadt (Hessen) wurde durch die Historische Bürger­wehr, die Bieder­meierdamen, Junker
Hans Nick Streichert mit dem „Vertretungs­burgfräulein“ Marlene Gnau, die fünf Radfahrer,
Bürgermeister Thomas Groll und eine Bürgerdelegation vertreten.
Nach dem Festzug war im Burghof ein Mittelaltermarkt und auf der Burgwiese eine kleine Kirmes. Zudem gab es eine Infomeile der Neustädte mit regem Tourismus.
Bei der Bürgermeisterrunde im Schlosshotel wurde mitgeteilt, dass das polnische Neustadt die AG leider verlassen habe. Die Geschäfts­führung versucht mittelfristig Kontakte zu Neustädten in Frankreich, Italien, Spanien und Portugal zu knüpfen. Das Neustadt-Treffen 2026 findet in Bergneustadt in der Nähe von Köln statt.
Thomas Memmel, Bürgermeister von Neustadt an der Donau, schlug vor, verstärkt die jüngere Generation einzubeziehen und regte „eine Art zweitägiges Festival“ an. Dabei sollte die Unter­bringung unkonventionell, der protokollarische Teil kurz und die Musik modern sein. Eine Idee, die positiv aufgenommen wurde. Vielleicht, so die überwiegende Auffassung, sei eine „Zweiteilung“ eine Möglichkeit, auch die Logistik für zukünftige Gastgeber zu er­leichtern..2025 mussten rund 800 Besucher untergebracht werden. Bürgermeister Thomas Groll sagte zu, dass bei erfolgreicher Um­setzung Neustadt (Hessen) einer der ersten Gastgeber sein werde.
Am Samstagsbend gab es ein stimmungsvolles Feuerwerk und das diesjährige Neustadt-Treffen endete am Sonntag mit einem öku­menischen Gottesdienst im Festzelt und einem Frühschoppen.

„Das ist doch zum Lachen
Neustadt kulturell zu Gast in Schmittdiels Scheune

Erstmals fand eine Veranstal­tung von „Neustadt kulturell“ in Schmittdiels Scheune statt und die rustikale Location erwies sich dafür als bestens geeignet.
Rund achtzig Zuschauerinnen und Zuschauer bereuten ihr Kommen nicht, wurden sie doch von Helmut Keuchel, Franzis­ka Knetsch und Christian Keul bestens unterhalten. Gedichte und Lieder sowohl aus der Fe­der bekannter Autoren als auch von Helmut Keuchel wurden
gekonnt dargeboten und erhielten zurecht viel Applaus. Ein Hö­hepunkt des Abends war sicher der Auftritt von Helmut Keuchel in Frauenkleidern, dafür musste sogar sein Schnurbart weichen. Er/“Sie“ fühlte sich zu Neustadts Männern hingezogen … Ohne eine Zugabe kamen die Drei nicht von der Bühne.
Das Team der Familien Schmittdiel bot vor der Veranstaltung und in der Pause Snacks und Getränke an und sorgte damit für einen passenden Rahmen.
Für Kleinkunst erwies sich die Scheune als bestens geeignet, Wie­derholung daher nicht ausgeschlossen.

3. Oktober 2025 – Sternwanderung zum Dreiherrenstein

Am 3. Oktober 2025 findet wieder der traditionelle Sternmarsch zum Dreiherrenstein im Wald vor Neustadt statt. An diesem tra­ditionsreichen Ort treffen sich nicht nur die Gemarkungsgrenzen von Neustadt, Willingshausen und Antrifttal, sondern auch der Landkreise Marburg-Biedenkopf, Schwalm-Eder und Vogels­berg. Gegen 12.00 Uhr soll am Tag der Deutschen Einheit das Programm am Dreiherrenstein beginnen. Erstmals wird die Veranstaltung von der Gemeinde Antrifttal ausgerichtet. Musi­kalisch umrahmt wird es von den Kohl­acker Musikanten. Fürs leibliche Wohl sorgt die Freiwillige Feuerwehr Berns­burg.
Antrifttals Bürgermeister Dietmar Krist ist seinem Neustädter Amtskollegen Tho­mas Groll sehr dankbar, der vor einiger Zeit den alten, in Vergessenheit geratenen Brauch wieder aufgegriffen hatte. „Zwar sind wir alle Nachbarkommunen doch durch die Kreisgrenzen getrennt und ha­ben übers Jahr wenig Berührungspunkte“, erläutert Krist. „Daher ist es eine schöne Gelegenheit, an einem solchen Tag zu­sammenzukommen und in gemütlicher
Runde sich austauschen zu können“, zumal sich die Deutsche Ein­heit in diesem Jahr zum 35. Mal jähre. Man könne nicht dankbar genug sein, dass nach all der Zeit Deutschland durch eine fried­liche Revolution wieder vereinigt werden konnte.
Interessierte aus Neustadt sind herzlich eingeladen „auf eigene Faust“ zum „Dreiherrenstein“ zu wandern.

Lesung aus dem Kriegstagebuch Johannes Kepplers zum „Antikriegstag“

Auf Initiative des Deutschen Gewerkschaftsbundes wird der 1. September seit 1957 in Deutschland als „Antikriegstag“ begangen. Damit soll an den Beginn des II. Weltkrieges am 1. September 1939 mit dem Angriff des Deutschen Reiches auf Polen erinnert werden.
Auf Initiative von Stadtarchivarin Andrea Freisberg fand nun erstmals eine Veranstaltung hierzu in Neustadt statt. Aufgrund der unsicheren Witterung nicht wie geplant am Ehrenmal vor dem Junker-Hansen-Turm, sondern im Sitzungssaal des Rathauses.
Bürgermeister Thomas Groll konnte etwa dreißig Interessierte be­grüßen und gab mit seiner Rede einen Einstieg in die Thematik. Der größte und schrecklichste aller Kriege, so der Bürgermeister, mahne mit über 60 Millionen Toten zu Frieden und Miteinander, statt Krieg, Ausgrenzung und Hass. Habe es seit 1945 zunächst eine lange Friedenperiode in Europa gegeben so sei dies nun seit 2022, dem Beginn des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine anders, betonte Groll. Auch gäben weitere kriegerische Ausein­andersetzungen in der Welt Anlass zur Sorge. Daher sei die Er­innerung an die Geschehnisse des II. Weltkrieges wichtiger denn je. Der Bürgermeister schloss seine Ausführungen mit Worten des ehemaligen Bundespräsidenten Richard von Weisäckers, die sich auf dem Neustädter Ehrenmal befinden: „Ehren wir die Freiheit. Arbeiten wir für den Frieden. Halten wir uns an das Recht.“
Im Anschluss gab Andrea Freisberg einen Überblick über das Le­ben Johannes Kepplers, denn aus dessen „Kriegstagebuch“ sollten anschließend einige Einträge vorgelesen werden, um die Ereignis­se des II. Weltkrieges in einer hessischen Kleinstadt darzustellen. Johannes Keppler wurde 1874 im Kreis Solingen geboren. Als jun­ger Mann kam er nach Neustadt, wo er Stadtsekretär und Stellver­treter des Standesbeamten wurde. Später übernahm er als Leiter die örtliche Spar- und Leihkasse. Keppler lag die Pflege der Kul­tur ebenso am Herzen wie die Schaffung eines Bewusstseins für das historische Erbe Neustadts. 1908 heiratete er Mathilde Wei- tenbörner, das Paar bekam vier Kinder. Eines davon war Mathil­de Schupp, die später selbst einmal auf dem hiesigen Standesamt arbeitete. Nach seiner Pensionierung widmete er sich intensiv der Neustädter Geschichte und verfasste zahlreiche Abhandlungen, die später teilweise vom Kulturhistorischen Verein veröffentlicht wurden. 2001 erhielt das Stadtarchiv wesentliche Teile seines Nachlasses, darunter das von Johannes Keppler verfasste „Kriegs­tagebuch“. Dessen Eintragungen reichen vom 23. August 1939 – also eine Woche vor Kriegsbeginn – bis Ende März 1945. Auf rund 160 Seiten schildert er in zeitgenössischer Weise das Leben in einer Kleinstadt im II. Weltkrieg. Die Handlungen der National­sozialisten um Adolf Hitler stellt er dabei nicht in Frage.
Kerstin Richter-Broska hatte es dankenswerterweise übernom­men, Passagen aus den Jahren 1939, 1940 und 1945 vorzulesen. Keppler schrieb darin in sachlichen Worten u.a. vom Kriegsbe­ginn, dem ersten Neustädter Kriegstoten, dem Abtransport der letzten in Neustadt lebenden Juden und dem Vorrücken amerika­nischer Truppen 1945.
Ein beeindruckendes Zeitdokument, das auf Interesse bei den An­wesenden stieß und – so der Tenor – dessen vollständige Veröffent­lichung wünschenswert wäre.
Bürgermeister Thomas Groll warb in seinem Schlusswort für eine Stärkung der Demokratie durch Mittun in den verschiedensten gesellschaftlichen Bereichen

Neustadt (Hessen) und Locaboo schließen Partnerschaft zur digitalen Verwaltung öffentlicher Einrichtungen

Die Bürgerinnen und Bürger von Neustadt (Hessen) können sich über einen neuen digitalen Service freuen: In Zusammenarbeit mit Locaboo wird die Buchung/Organisation öffentlicher Räume und Gebäude nun so einfach wie nie zuvor.
Durch die Einführung der Online-Plattform von Locaboo ist es ab sofort möglich, die städtischen Grillhütten und Bürgerhäuser bequem digital zu reservieren sowie die aktuelle Belegung einzu­sehen. Der neue Service ist nicht nur eine Erleichterung für die Bürgerinnen und Bürger, sondern trägt auch dazu bei, die Bu­chung und Verwaltung öffentlicher Einrichtungen effizienter zu gestalten.
Die Grillhütten in Neustadt, Momberg, Mengsberg und Spe­ckswinkel sowie das Haus für Alle im Stadtteil Mengsberg, das DGH im Stadtteil Momberg und der Zollhof im Stadtteil Spe­ckswinkel können unter folgendem Link gebucht werden:
https://booking.locaboo.com/de/magistrat-der-stadt-neustadt-hessen/ Für den Coworking Space besteht sogar die Möglichkeit der Di­rektbuchung inkl. Zahlung via Paypal und Erhalt eines individu­ellen Zugangscodes.
Aufgrund der vielfältigen Buchungsmöglichkeiten im Kultur- und Bürgerzentrum wird hier weiterhin eine direkte individuelle Be­ratung von den Mitarbeitern der Verwaltung angeboten. Dies ist selbstverständlich nach wie vor auch für alle übrigen Einrichtun­gen möglich.
Auf der städtischen Homepage ist unter den jeweiligen Einrich­tungen die Buchungsplattform ebenfalls verlinkt.
„Mit Locaboo bringen wir die Buchung von Grillhüten und Bür­gerhäusern direkt auf die Endgeräte unserer Bürgerinnen und Bürger“ sagt Bürgermeister Thomas Groll. „Dies ist ein großer Schritt in Richtung einer modernen und bürgernahen Verwal­tung.“
Locaboo bietet eine umfassende Lösung, die den gesamten Pro­zess der Ressourcenverwaltung abdeckt – von der Buchung bis hin zur Rechnungstellung. Durch die Digitalisierung der Prozesse wird nicht nur Zeit gespart, sondern auch die effiziente Nutzung öffentlicher Einrichtungen gefördert.
Andreas Michel, Co-Gründer und CEO von Locaboo, erklärt: „Unser Ziel ist es, die Verwaltung öffentlicher Räume so einfach wie möglich zu gestalten und gleichzeitig eine effiziente Nutzung dieser Ressourcen zu ermöglichen. Mit unserer Claud-Lösung machen wir zudem die Angebote der Stadt sichtbar und verbessern die Zugänglichkeit.“

105 Jahre Män­nergesangverein
Mengsberg 20. und 21.09.2025

Am 20. und 21.09.2025 feiert der Männer­gesangverein Mengs­berg (MGV) sein 105-jähriges Bestehen im neuen „Haus für Alle“ am Sport- und Frei­zeitzentrum in Mengs­berg.
Hierzu hat der Ver­ein am Samstag, den 20.09.25 um 19.00 Uhr zu einem Lieder­abend mit Kommers eingeladen. Es werden
Gastchöre aus Freudenthal, Bottendorf und natürlich der MGV Mengsberg auftreten. Gäste aus Politik, Vertretern des Mittel­deutschen Sängerbundes (MSB) des Sängerkreises Schwalm- Knüll, den örtlichen Vereinen und Gemeindegremien sind ebenso eingeladen.
Nachdem der Männergesangverein in 2020 alle Aktivitäten wegen der Corona-Krise absagen musste, blieben auch die geplanten Jubi­läumsveranstaltungen zum 100-jährigen Bestehen des MGV auf der Strecke, und mussten abgesagt werden.
Da jetzt das neue „Haus für Alle“ zur Verfügung steht plante der Männergesangverein eine Veranstaltung zum 105-jährigen Jubiläum in diesen Räumen, die an oben genannten Tagen stattfinden soll.
Im Anschluss an die Liedvorträge und Grußworte, möchte der MGV Mengsberg natürlich noch ein paar gemütliche Stunden bei Live-Musik und Tanz gemeinsam mit den Gästen verbringen. Auch für das leibliche Wohl ist bestens gesorgt.
Der Sonntagnachmittag beginnt dann um 14.30.Uhr am gleichen Ort mit Gastchören aus Momberg und Zella. Im Verlauf der Ver­anstaltung, zu der natürlich wie auch am Samstag, die Bevölkerung recht herzlich eingeladen ist, gibt es dann außer dem Gesang der Chöre Kaffee und Kuchen und gekühlte Getränke.

Kommunalwahl 2026
Informativer Ortsrundgang in Momberg

Eine Gruppe von Kommunalpolitikern und interessierten Bür­gern ließ sich durch den Regen nicht abschrecken und unternahm Anfang September auf Einladung der CDU-Stadtverordneten­fraktion einen informativen Rundgang durch Momberg. Mit dabei waren auch Bürgermeister Thomas Groll und Ortsvorsteher Timo Stark.
Während des Ganges durch den größten Neustädter Stadtteil ging es thematisch um die Trauerhalle, die Straßensanierung im Be­reich Neue Straße/Querstraße/Teilbereich Waldstraße und die barrierefreie Umgestaltung des Eingangsbereiches zum Dorfge­meinschaftshaus.
Der Bürgermeister verwies darauf, dass man nun doch noch ein­mal über eine Sanierung der Trauerhalle nachdenken müsse, da die Kostenentwicklung für einen angedachten Neubau sehr „un­erfreulich“ sei.
Für den Straßenbau stehe die Submission und Vergabe im Okto­ber 2025 an.
Für das Projekt barrierefreier DGH-Eingang erwarte man noch in diesem Jahr einen Förderbescheid des Landes.
Im Cafe „Amandina“ stellte der Ortsvorsteher die Planungen für das 800-jährige Dorfjubiläum 2026 vor. Es wurde spürbar, dass hier bereits viel Zeit aufgewendet wurde, um ein tolles Fest zu feiern.
Thomas Groll, auch finanzpolitischer Sprecher der CDU-Kreis­tagsfraktion, wagte einen Ausblick auf die Kommunalfinanzen der kommenden Jahre. Er mahnte hier zu Sparsamkeit und Priori­tätensetzung. „Wir müssen den Bürgern sagen, dass nicht mehr alles umgesetzt werden kann, was wünschenswert wäre. Das Not­wendige hat Vorrang. Der Erhalt der Infrastruktur geht vor neuen Investitionen“, so Groll. Man müsse offen sagen, was Sache sei, dies honoriere der Wähler mehr als einen Schlingerkurs, zeigte sich der Bürgermeister sicher.