Gemeinnützige Firma HSDE soll Träger bewährter Einrichtung werden
Von Michael Rinde
Stadtallendorf.
Auch wenn sie klein ist, so ist die Diakoniestation Stadtallendorf-Neustadt doch seit vielen Jahren eine Institution bei Pflege- und Betreuungsangeboten im Ostkreis. Jetzt gibt es einige Veränderungen und Weiterentwicklungen. Den Anstoß gab der anstehende Ruhestand von Pflegedienstleiter Frank Thiedeman. Im Vorstand der Diakoniestation habe man sich lange im Vorfeld Gedanken über die weitere Entwicklung gemacht, sagt Pfarrerin Kerstin Kandziora von der evangelischen Kirchengemeinde Herrenwald.
Im Mittelpunkt stand dabei die Frage, wie sich die Zukunft der Diakoniestation langfristig sichern lässt. Denn im Vergleich mit anderen Einrichtungen sei sie sehr klein, erläutert Pfarrer Thomas Peters im Gespräch mit der OP. Aber auch für kleinere Pflegeinstitutionen gelten dieselben gesetzlichen Anforderungen und Vorgaben. Träger der Station sind die evangelischen und katholischen Kirchengemeinden in der Region.
Kein „Sanierungsfall“
Es ergab sich ein Kontakt zur gemeinnützigen Gesellschaft HSDE. Die Abkürzung steht für „Hephata Soziale Dienste und Einrichtungen“, die unter anderem Pflegeheime, aber auch ambulante Pflegedienste betreibt. In der Region ist die HSDE Betreiber der Neustädter Pflegeeinrichtung Haus Wiesenhof.
HSDE-Geschäftsführer Oliver Pappert zeigte schnell Interesse, zumal er mit Mitarbeiterin Steffi Kube eine geeignete Kandidatin für die Pflegedienstleitung hatte. „Ich war gerade auf der Suche nach einer neuen Herausforderung“, sagt sie, einige Monate zurückblickend. Eine Entwicklung begann. Für die HSDE ist die Diakoniestation eine sehr gut passende Ergänzung. „Wir möchten gerne bei der ambulanten Pflege wachsen“, sagt Pappert. Und die Diakoniestation Stadtallendorf-Neustadt sei eine sehr gut geführte Einrichtung mit qualifizierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Sie sei beileibe kein Sanierungsfall.
„Aber uns war auch klar, dass wir in die Diakoniestation investieren müssten“, sagt Pfarrerin Kandziora. So hätte unter anderem neue EDV samt Software angeschafft werden müssen, um nur ein Beispiel zu nennen. Die Zukunft der Diakoniestation ist jetzt langfristig gesichert. Voraussichtlich zum Jahreswechsel übernimmt sie die HSDE komplett.
Im Augenblick bestehe ein Managementvertrag zwischen den jetzigen Trägern und seinem Unternehmen, erläutert Geschäftsführer Pappert. „Uns ist wichtig, dass es menschlich und herzlich und diakonisch weitergeht“, betont dabei Pfarrerin Kandziora. Die Verträge für die Übernahme werden aktuell vorbereitet.
Aktuell betreut die Diakoniestation 28 Kundinnen und Kunden, es sollen im Laufe der nächsten Monate wieder mehr werden. Personal hätte die HSDE zur Verfügung. Sie hat einen Pflegepool aufgebaut mit examinierten Pflegekräften, die mit eingesetzt werden könnten. Die Diakoniestation selbst hat sechs Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Über weit mehr als ein Jahrzehnt hat Reiner Koch die Einrichtung ehrenamtlich als Geschäftsführer geleitet. Auch in Sachen Beratung will die HSDE dort weitermachen, wo die Diakoniestation jetzt schon ist. Steffi Kube weiß um deren Bedeutung. Es gebe sehr viele kleine und größere Anliegen der Kunden und manchmal auch einfache, aber ganz akute Probleme zu lösen, etwa im Haushalt. Das ist für Oliver Pappert ein wichtiges Stichwort. Auch bei der hauswirtschaftlichen Hilfe wolle die HSDE das Angebot vor Ort weiter mit qualifizierten Mitarbeitern ausbauen.