Erster Corona-Fall in der Erstaufnahmeeinrichtung

Betroffener ist in Quarantäne / Alle Bewohner und Mitarbeiter werden auf Infektion mit Covid-19 getestet
Von Florian Lerchbacher

Neustadt. Nach knapp fünf Monaten, in denen das Coronavirus Deutschland in Atem hält, verbuchte das Regierungspräsidium Gießen in Hessens Erstaufnahmeeinrichtungen (HEAE) neun Fälle von Covid-19 – nun ist einer hinzugekommen: Ein Bewohner der Einrichtung in Neustadt wurde infiziert. Allem Anschein nach hatte er sich bei einer Mitarbeiterin eines am Standort tätigen Dienstleisters angesteckt, die inzwischen positiv getestet wurde. „Die Ursache für die Erkrankung ist noch nicht abschließend geklärt“, stellt die Gießener Behörde jedoch heraus.

Beide betroffenen Personen sowie deren Kontaktpersonen seien umgehend isoliert (beziehungsweise vom Dienst freigestellt) worden. Das sei angesichts der zahlreichen Gebäude und Räumlichkeiten, aus denen die HEAE auf dem Gelände der ehemaligen Kaserne besteht, problemlos möglich, erklärt RP-Sprecher Oliver Keßler auf Rückfrage dieser Zeitung. Das bedeute nicht, dass die Anlage hermetisch abgeriegelt werde und sie niemand mehr verlassen dürfe. Aber jeder Bewohner, der Kontakt zu dem Erkrankten hatte oder Symptome zeigt, kommt in Quarantäne. „Das lässt sich in Neustadt gut nachvollziehen“, hebt Keßler hervor. „Erster Corona-Fall in der Erstaufnahmeeinrichtung“ weiterlesen

Radieskäppchen und die böse Kartoffelpresse

Neustadt holt die Kultur zurück: Stefan Becker eröffnete eine Reihe von Veranstaltungen am Wallgrabenpavillon
Von Florian Lerchbacher

Neustadt. Witzig – für Jung und Alt. So lassen sich die Auftritte von Stefan Becker vom Spielraum Theater aus Kassel beschreiben, der sich in Neustadt als Schauspieler besonders als ein Teil der „Brüder Grimm“ einen Namen gemacht hat. Am Sonntag war er der erste, der nach dem coronabedingten Lockdown vor Publikum auftrat – allerdings nicht, wie sonst üblich, im historischen Rathaus, sondern unter freiem Himmel am Wallgrabenpavillon im Bürgerpark.
Die Stadt hatte ihn gleich doppelt verpflichtet: Zunächst kochte er eine Zaubersuppe für Kinder. Will heißen, er präsentierte seinen vornehmlich jungen Zuschauern Märchen in besonderer Form. Becker hatte sich verschiedene Küchenutensilien sowie Gemüse mitgebracht und zu Darstellern umfunktioniert.
So fungierten beispielsweise zwei Spülbürsten als König und Tochter, eine Karotte mit Radieschen-Hut als Rotkäppchen, eine Kartoffelpresse als böser Wolf und eine Zwiebel als Großmutter – die sich in kalten Zeiten mit einem Blatt Grünkohl zudeckt.
Die Kinder hatten ihren Spaß, und auch die Erwachsenen amüsierten sich – ähnlich wie bei Asterix und Obelix lachten sie natürlich an anderen Stellen. Für sie war der subtile Humor gedacht, beispielsweise die lieblose Art und Weise, wie sich die Oma-Zwiebel unter ihrem Grünkohl zu Bett legt. „Radieskäppchen und die böse Kartoffelpresse“ weiterlesen