„Als Scharnier zwischen Bürger und Polizei“

Stadt und Innenministerium haben in Neustadt den Freiwilligen Polizeidienst besiegelt
Neustadt. In Neustadt wurde gestern der Koordinationsvertrag zur Einführung des Freiwilligen Polizeidienstes unterzeichnet.
von Stephan Schienbein
Den Vertrag, den Staatssekretärin Oda Scheibelhuber und Bürgermeister Thomas Groll unterzeichnet haben, sieht vor, dass in Neustadt zwei Freiwillige Polizeihelfer eingesetzt werden können (die OP berichtete).
Groll sprach das Vandalismus-Problem im Bürgerpark an. „Dieses Problem wird sicher nicht alleine vom Freiwilligen Polizeidienst zu regeln sein. Ich rechne aber mit einer
deutlichen Verbesserung der Situation, wenn die Helfer Präsenz zeigen“, so Groll. Er bezeichnete den Einsatz der Helfer als „Scharnier zwischen Bürgern und Polizei“.
Die beiden Polizeihelfer in den blauen Uniformen mit den Aufschrift „freiwilliger Polizeidienst“ sollen künftig vor allem in der Innenstadt unterwegs sein. Ihre Aufgaben: Präsenz zeigen, beobachten und melden sowie Gespräche mit den Bürgern führen. Darauf werden sie von der Polizei in einer 50-stün-digen Schulung vorbereitet. Die Ausrüstung mit Mobiltelefon und Pfefferspray sowie die Dienstkleidung stellt das Land. Die Aufwandsentschädigung von sieben Euro pro Stunde zahlt die Stadt.
Oda Scheibelhuber, Staatssekretärin im Hessischen Innenministerium, zeigte sich überzeugt, dass der Einsatz der Helfer einen erheblichen Beitrag
zum Sicherheitsgefühl der Menschen in Neustadt leisten würde. „Die Menschen sollen sich in ihrer Stadt wohl, sicher und gut aufgehoben fühlen. Dazu tragen die Helfer bei“, so Scheibelhuber. Die anfängliche Skepsis, auch bei der Polizei, gegenüber den uniformierten Helfern habe sich gelegt. In mehr als 100 hessischen Städten und Gemeinden seien sie im Dienst.
Stadt und Polizei werden die Bewerber gemeinsam aussuchen. „Wir suchen sympathische Mitbürger gestandene, pragmatische und kommunikative Menschen, die nicht abweisend wirken und natürliche Autorität ausstrahlen“, erläuterte die Staatssekretärin.
Polizeipräsident Manfred Schweizer sagte, dass man im Bereich des Polizeipräsidiums Mittelhessen gute Erfahrungen mit dem Freiwilligen Polizeidienst gemacht habe.