Archäologie, Leitungen und Altlasten

An den Vorarbeiten für den Bau der beiden südlichen A49-Abschnitte wird bereits gearbeitet
An den Bautrassen der beiden A 49-Abschnitte VKE 30 Schwalmstadt- Stadtallendorf und VKE 40 Stadtallendorf-Gemünden/Felda wurde schon eifrig gebaut, ohne dass dies aufgefallen wäre.
von Matthias Mayer
Ostkreis. Beide Autobahnabschnitte werden nach dem ÖPP-Verfahren an einen privaten Investor vergeben. Das bedingt, dass die dem Bund und 12 Ländern gehörende DEGES für die Bauvorbereitung verantwortlich ist. Ein Ziel: Der Investor soll reinen Baugrund vorfinden. Das schließt jegliche Altlasten zum Baubeginn aus.
Bernhard Blümel ist für die Bauvorbereitung am südlichen Teil der A49 verantwortlich. Beim Gespräch mit dieser Zeitung nannte er die Entfernung von Kampfmitteln, die Verlegung von Leitungen, archäologische Untersuchungen sowie die Sanierung des Wasag- Geländes als seine Hauptaufgaben.
Die Kampfmitteluntersuchungen laufen seit 2017. An der VKE 30 sind diese Arbeiten bereits abgeschlossen. Rund 15,3 Hektar wurden untersucht und beräumt an dem etwa 13 Kilometer langen Teilstück, das von Schwalmstadt über Neustadt bis zur Anschlussstelle Stadtallendorf -Nord reicht.
Im Abschnitt Stadtallendorf- Nord bis zur Einmündung der A49 in die A5 bei Gemünden/Felda wurden laut Bernhard Blümel 20 Hektar untersucht und beräumt. Derzeit laufen Untersuchungen in Bereichen mit Bewuchs. Bis Januar 2020 sollen die Arbeiten abgeschlossen sein.
Für die beiden noch nicht im Bau befindlichen Autobahn- Teilstücke müssen 190 Leitungen verlegt werden. In beiden Abschnitten sind bereits Leitungsverlegungen erfolgt. Laut Bernhard Blümel sind derzeit die Vorbereitungen für weitere Leitungsverlegungen im Gange. Mit den Arbeiten an der Umverlegung der Trinkwasserleitung des Zweckverbandes Mittelhessische Wasserwerke (ZMW) im Stadtallendorfer Wasag-Gelände wurde Mitte August begonnen.
Die Erkundung archäologischer Stätten sind entlang der VKE 30 schon abgeschlossen. Bei Neustadt wurde eine geophysikalische Ausgrabung vorgenommen, weil dort eine neolithische (jungsteinzeitliche) Siedlung vermutet wurde. Bei
Wiera wurde eine mutmaßliche mittelalterliche Wüstung vermutet. Grabungen gibt es derzeit in Appenrod, wo an der A 49 ein Parkplatz mit WC-Anlage entstehen soll, sowie in der Nähe von Lehrbach.
Die größte Arbeit wartet im Stadtallendorfer Wasag-Gebiet, durch das die A49 zum Teil führt. An der Füllgruppe II der ehemaligen Munitionsfabrik ist der Bodenabtrag zu 50 Prozent
abgeschlossen. Seit September erfolgt der Rückbau der Munitionsgebäude und Bunker im Nordosten des Wasag-Gebietes. Eine Besonderheit: Die Bundeswehr und DEGES teilen sich die nicht gerade risikoarme Sanierung des Wasag-Geländes und sie haben die Sanierung gemeinsam ausgeschrieben, wie Bernhard Blümel berichtete. Bis zum Jahresende sollen die Arbeiten abgeschlossen sein.