CDU will Landkreis in die Tasche greifen – MNZ

Christdemokraten für Hallenbadsanierung
Neustadt-Mengsberg (pre). Nach intensiven Beratungen in den letzten Wochen spricht sich die Neustädter CDU für eine Sanierung des Hallenbades Mengsberg aus. „Die Fraktion hat alle Argumente abgewogen und sich letztlich einstimmig für den Bau ausgesprochen“, sagt der Stadtverbandsvorsitzende Werner Kappel. Auch wenn sich die Kosten für eine grundlegende Erneuerung der Wasseraufbereitung, Heizungs- und Lüftungstechnik sowie der Elektroinstallation nach einer Schätzung auf rund 388 000 Euro beliefen, plädiere man für einen Erhalt des Bades.
„Allerdings wollen wir nicht verschweigen, dass wir aufgrund dieser Entscheidung das Investitionsprogramm für die kommenden Jahre überdenken müssen. Manches kann dann eben erst später in Angriff genommen werden. Auch die Entscheidung Pro Hallenbad wird uns nicht von einer soliden Haushaltsführung abbringen“, erklärt Werner Kappel. Nach den Worten Thomas Grolls sprechen zahlreiche Gründe für die Sanierung.
Er verweist auf die Nutzung des Bades durch die Schulen. „Die Gesamtschule Neustadt, die Mittelpunktschule Wohratal sowie die Grundschulen Mengsberg-Momberg und Wohra nutzen das Bad. Durch den Schulsport ist es von Montag bis Freitagvormittags belegt.“
Werner Kappel sieht daher auch den Landkreis Marburg-Biedenkopf als Schulträger gefragt. Es sei deshalb richtig, dass der Magistrat eine Erhöhung der Nutzungspauschale vorschlage.
Auch auf die regelmäßige Durchführung von Schwimmkursen verweist Groll. „Jährlich lernen mehr als sechzig Kinder im Hallenbad Schwimmen. Im Freibad wäre dies nicht möglich.“
Für eine Sanierung der Technik spreche zudem die gute Bausubstanz des Bades. „Wer sich für eine Schließung ausspricht, der muss sagen, wie er das Gebäude zukünftig nutzen will. Es verfallen zu lassen, wäre sicherlich der falsche Weg“, stellt Kappel fest.
Die CDU habe sich bei ihrer Entscheidung auch davon leiten lassen, dass eine Schließung sozialer Gemeinschaftseinrichtungen auf dem flachen Land gut überdacht werden müsse, da sie ein Stück Lebensqualität vermitteln. Ihnen sei es wichtig gewesen, so Kappel und Groll, frühzeitig vor der Kommunalwahl im März 2006 eine Entscheidung zu fällen.
Die beiden Christdemokraten richten nun den Blick nach vorn. Es gelte, die Zukunft des Hallenbades auf breite Schultern zu stellen. „Wir erhoffen uns, dass sich die Bevölkerung ebenfalls für das Neustädter Hallenbad in Mengsberg ausspricht“, so Kappel und Groll ergänzt: „Im Vorfeld haben sich viele Bürger, Vereine, aber auch Lehrkräfte an uns gewandt und für eine Sanierung plädiert. Sie sollten nun aktiv werden.“
Mit Förderverein mehr Rückhalt?
Ein Förderverein sei hier sicher ein richtiger Schritt. In einen solchen könnten sich auch Nachbarkommunen aus dem Gilserberger Hochland und entlang der B 5 einbringen, deren Einwohner zu den Nutzem des Bades gehören. Und wenn schon eine Sanierung anstehe, dann müsse man auch über Attraktivierungsmöglichkeiten nachdenken.