Parlament macht Weg für den Neubau frei

Einstimmige Entscheidung in Neustadt
von Michael Rinde
Neustadt. Dass es bei dem Neubau für den Kindergarten „Regenbogen“ kein Veto mehr geben wird, hatte sich in den Ausschuss-Sitzungen bereits abgezeichnet (diese Zeitung berichtete). Am Montagabend gab das Parlament einstimmig und ohne weitere Aussprache den Startschuss für den Bau. Eigentlich war der Neubau bereits seit längerem beschlossene Sache gewesen. Den maroden Altbau hatte die Stadt bereits im Frühjahr abreißen lassen. Doch dann ergaben sich bei der Ausschreibung der ersten Arbeiten plötzlich erhebliche Kostensteigerungen, das Projekt stand wieder zur Diskussion. Inzwischen steht aber fest: Der Neubau kostet „nur“ rund 80 000 Euro mehr, liegt unter dem Strich bei 1,95 Millionen Euro.
„Jetzt wollen wir auch zügig anfangen“, betonte Bürgermeister Thomas Groll (CDU) in der Parlamentssitzung. Aus einer Fertigstellung noch in diesem Jahr wird aber logischerweise nichts mehr werden können. Groll gab als Einzugstermin den Beginn des übernächsten Kindergartenjahres im August 2011 an.
Gestern bekam Groll von Landrat Robert Fischbach (CDU) etwas sehr Wichtiges in die Hand, um überhaupt beginnen zu können: Fischbach überreichte Förderbescheide. Denn die Finanzierung des Projekts ist nur mit erheblichen Fördergeldern möglich. Geld kommt aus dem Konjunkturpaket II (rund 200 000 Euro), der ELER Förderung (etwa 150 000 Euro), der „Kinderbetreuungsfinanzierung 2008 bis 2013 (180.000 Euro) und ein Zuschuss aus dem Kreisjugendplan (etwa 165.000 Euro). In der Summe sind das 695 000 Euro.
Groll hofft, in Zukunft auch noch an der ein oder anderen Stelle etwas Geld sparen zu können, unter Umständen durch Eigenleistung bei der Gestaltung der Außenanlagen. H Groll sprach auch die beiden Unwetter der vergangenen Woche an. Ausdrücklich lobte er den großen Einsatz der Feuerwehren und die praktizierte Nachbarschaftshilfe während der Aufräumarbeiten. Demnächst werde es ein Helferfest geben, an dem sich auch die Stadt finanziell beteiligen werde. Groll schätzt, dass zwischen 50 und 60 Haushalte Schaden davongetragen haben dürften.
Der Schlamm, der in Neustadt Straßen und Keller überflutete, stammte zu einem großen Teil von Maisfeldern. Groll will im Spätsommer Gespräche mit Landwirten führen. Dabei will er gemeinsam mit der Unteren Wasserbehörde nach Möglichkeiten suchen, die Maisfelder an1 andere, weniger exponierte Stellen zu verlegen. Die Stadt wird jetzt außerdem sämtliche Senkkästen reinigen. Der Zweckverband Mittelhessische Abwasserwerke muss das Kanalnetz komplett spülen.