Neustädter Mitteilungsblatt

40 Jahre Gebietsreform in Neustadt (Hessen) Festveranstaltung am 4. April 2014 mit Innenminister Beuth und Landrätin Fründt

Zum 1. Januar 1974 traten die bis dahin selbständigen Gemeinden Mengsberg, Momberg und Speckswinkel im Zuge der hessischen Gebietsreform der Stadt Neustadt bei.

Aus diesem Anlass luden Bürgermeister Thomas Groll und Stadtverordnetenvorsteher Karl Stehl am vergangenen Freitag zu einer Festveranstaltung in das Dorfgemeinschaftshaus Momberg ein. Erfreulicherweise konnten sie über 100 Besucher begrüßen. Darunter die ehemaligen Bürgermeister Fritz Mütze und Manfred Hoim mit Ehefrauen, den Vorsitzenden des Kreistages Detlef Ruffert und seinen Stellvertreter Heinrich Herbener, Stadtallendorfs Bürgermeister Christian Somogyi, Ehrenstadtrat Ludwig Dippel und Stadtältesten Werner Gatzweiler mit ihren Gattinnen. „Neustädter Mitteilungsblatt“ weiterlesen

,,Stadt reduziert Mäharbeiten“

Sperrmüll kostet 30 Euro  Stadtverordnetenversammlung tagte

Kurz und knapp gestalteten die Neustädter am Montagabend ihre Stadtverordnetenversammlung, in der es gleich mehrfach um das Thema Müll ging.

von Ronan Lerchbacher

Neustadt. 30 Euro müssen die Bürger inzwischen berappen, wenn sie Sperrmüll abholen lassen wollen. Diese „Verwaltungsgebühr“ hatte die Stadt in den vergangenen zwei Jahren sozusagen probeweise erhoben. Nun haben die Stadtverordneten die Abfallsatzung geändert und die Abholung gegen Gebühr darin festgezurrt. „Wegen der insgesamt positiven Erfahrungen mit dem Anmeldesystem und der breiten Akzeptanz für dieses Verfahren in der Bevölkerung ist es angebracht, dieses System für die Sperrmüllabfuhr beizubehalten“, begründete Bürgermeister Thomas Groll den entsprechenden Antrag und ergänzte: „Die Erhöhung der Verwaltungsgebühr trägt der allgemeinen Preissteigerung Rechnung und spiegelt den tatsächlich entstehenden Mehraufwand mit dem Anmeldesystem wider.“ „,,Stadt reduziert Mäharbeiten““ weiterlesen

Betreutes Wohnen für das Sorgenkind

Für die Fremdenzimmer des Hauses der Begegnung gibt es Hoffnung Zwei-Millionen-Euro-Projekt geplant

Das sanierungsbedürftige Haus der Begegnung ist wie ein schwarzes Loch, in dem immer mehr Geld verschwindet. Einen Teil davon wird die Stadt bald los sein – ein privater Betreiber bekundet Interesse.

von Florian Lerchbacher

Neustadt. Seit einigen Jahren befindet sich die Stadt in einem Dilemma: Auf der einen Seite braucht sie das Haus der Begegnung für größere Veranstaltungen, auf der anderen Seite muss sie immer wieder hohe Beträge hinein pulvern, um das sanierungsbedürftige Haus über die Runden zu bringen. 3,5 Millionen Euro würde eine Komplettsanierung kosten – die natürlich ob der klammen Kassen nicht in Frage kommt. Zu den Nebenkosten muss die Stadt zudem noch bis 2042 jährlich 40 000 Euro an die Bundesrepublik Deutschland zahlen, um den Kauf des Gebäudes abzustottern. „Betreutes Wohnen für das Sorgenkind“ weiterlesen

Innenminister ruft zum Umdenken auf

Peter Beuth sieht interkommunale Zusammenarbeit als ein Heilmittel für die Finanzen der Kommunen an

Pfarrer i. R. Wilhelm Gerlach hätte während der Festveranstaltung „40 Jahre Gebietsreform in Neustadt“ mit seiner unterhaltsamen Rede beinahe den Ehrengästen die Schau gestohlen.

von Florian Lerchbacher

Momberg. Mit seinem äußerst unterhaltsamen Beitrag setzte Wilhelm Gerlach ein Gegengewicht zu den vorherigen Reden – die informativ und interessant waren, gleichermaßen aber eben auch sachlich. Der Pfarrer i. R. beleuchtete die Gebietsreform vor 40 Jahren mit Humor und nahm damalige Bedenken, Verpflichtungen und Kritik auf die Schippe: Momberg habe 40 000 Mark und 400 Hektar Wald die „Ehe“ mit Neustadt und den ebenfalls eingemeindeten Speckswinkel und Mengsberg mitgebracht – und im Gegenzug quasi Handlungsfreiheit und den Zugriff auf kostenlose Weihnachtsbäume aufgeben dürfen. „Innenminister ruft zum Umdenken auf“ weiterlesen

Ein Weltmeister kommt nach Neustadt

Horst Eckel und Dr. Theo Zwanziger bereichern die Festveranstaltung „60 Jahre Wunder von Bern“

Einige renommierte Gäste traten in den vergangenen Jahren bei verschiedenen Festakten in Neustadt in Erscheinung. Für den Sommer und die Fußball-Weltmeisterschaft hält die Stadt ein besonderes Schmankerl bereit.

von Florian Lerchbacher

Neustadt. Ministerpräsident a. D. Professor Bernhard Vogel sprach zum Thema „60 Jahre Volksaufstand in der DDR – 17. Juni 1953″, Bundesministerin a. D. Sabine Bergmann-Pohl – die einzige frei gewählte Präsidentin der DDR-Volkskammer – bereicherte den Festakt „50 Jahre Berliner Mauer“, heute spricht Hessens Innenminister Peter Beuth während des Festaktes „40 Jahre Gebietsreform“ (ab 10 Uhr im Dorfgemeinschaftshaus Momberg) ein Grußwort. „Ein Weltmeister kommt nach Neustadt“ weiterlesen

Neustädter Mitteilungsblatt

Sportler- und Ehrenamtsehrung der Stadt Neustadt (Hessen) 2014

Im Historischen Rathaus ging es brasilianisch zu…

Ganz im Zeichen der Fußballweltmeisterschaft, die im Sommer dieses Jahres in Brasilien stattfindet, stand am 28. März 2014 die Sportler- und Ehrenamtsehrung der Stadt Neustadt (Hessen) im Historischen Rathaus. Dekoration und Büffet waren passend zu diesem sportlichen Großereignis ausgewählt worden und hätten sicher auch Pele, dem „Fußballgott“ der Brasilianer gut gefallen. Küchenchef Detlev Blankenhagen hatte beispielsweise „Pute nach Kolonialherrenart“, „Hähnchen Brasilia“ und einen „Copacabanatopf“ zubereitet. „Neustädter Mitteilungsblatt“ weiterlesen

Auf den Spuren der mutigen Männer

Energie-Veranstaltungsreihe führte rund 100 Senioren in Windpark Speckswinkel Ehrenstadtrat hielt Vortrag

Ein Vortrag von Ludwig Dippel zu Windrädern und die folgende Exkursion in den Windpark Speckswinkel war bisher der Höhepunkt der Veranstaltungsreihe „Der Energie auf der Spur“.

von Klaus Böttcher

Speckswinkel. Das Thema Windenergie stieß bei den Senioren, für die das Unternehmen Ferrero, die Volkshochschule und die Stadt Stadtallendorf die auf ein Jahr ausgerichtete Veranstaltungsreihe anbieten, auf besonders großes Interesse. Der Saal des Gasthauses Mergel in Speckswinkel drohte mit über 100 Besuchern aus den Nähten zu platzen, als Ludwig Dippel dort zunächst einen Vortrag hielt – so gut besucht war die seit Oktober vergangenen Jahres monatlich laufende Reihe noch nie.

Der Ur-Neustädter Dippel weiß nahezu alles über Neustadt, besitzt unzählige Fotos und Dias – dass er aber auch einiges über Windkraftanlagen weiß, war für die meisten Besucher der Veranstaltungsreihe jedoch neu.

Seinen vielen Dias nach zu urteilen muss Dippel während des Baus der Windräder zahlreiche Tage auf der Lauer gelegen haben, um interessante Fotos zu schießen. Seinen Diavortrag hatte er überschrieben mit: „Mutige Männer bauen den Windpark bei Speckswinkel.“

Dippel hatte den Bau von zwei in der Höhe unterschiedlichen Windrad-Arten beobachtet – eine Sorte hat eine Nabenhöhe von rund 80 Metern, die andere von rund 140 Metern. „Nabe ist der Teil, an den die drei Windflügel angebracht sind“, betonte Dippel.

Alleine von den Bildern zeigten sich die Besucher beeindruckt. Als sie dann noch Zahlen und Fakten präsentiert bekamen, stieg das Interesse noch weiter: Das Fundament hat bei den großen Windrädern eine Tiefe von 10 Metern und einen Durchmesser von 22 Metern. Einen ähnlich tiefen Eindruck bei den Betrachtern hinterließen die imposanten Aufnahmen von den Riesenkränen, die Bauteile bis in 140 Meter Höhe heben und genau platzieren mussten.

Während die unteren Betonteile der konisch nach oben verlaufenden Säule jeweils dreigeteilt sind, folgen nach oben hin lange Röhren, die Stück für Stück aufgesetzt werden müssen – an der Spitze sind die Röhren 20 Meter lang. Dabei arbeiten zwei Kräne „Hand in Hand“ – dennoch müssen die Arbeiter in luftiger Höhe ebenfalls Hand anlegen. Aus diesem Grund sprach Dippel von „den mutigen Männern“. Besonders hatte ihn die präzise Arbeit der Kranführer und der Einweiser fasziniert.

Nach dem Diavortrag führte eine Exkursion zu einem der Windräder mit rund 180 Metern Höhe. Im Inneren des Windrades informierte Michael Rudewig von der Firma, die einen

Teil gebaut hatte, die etwa 100 Besucher, hielt technische Daten parat und beantwortete die zahlreichen Fragen der Senioren. Unter anderem erklärte er, dass am Bau eines Windrades rund 15 Personen beteiligt sind.

Ein Gast wollte wissen, warum Windräder öfter still stünden. Rudewig entgegnete, sie würden nur zur Wartung oder bei Störungen stehen – selbst bei Windgeschwindigkeiten von mehr als 200 Kilometern pro Stunde liefen die Anlagen weiter, allerdings gebremst. Gebremst wird durch Verstellen der Flügel, betonte er.

In Sachen Finanzierung und Nachhaltigkeit erläuterte Rudewig, dass sich ein Windrad etwa nach 15 Jahren bezahlt mache. Die Lebensdauer betrage zumeist 20 bis 25 Jahre – bei Genehmigung sei jedoch auch eine längere Laufzeit möglich. Liegt diese nicht vor, wird das gesamte Bauteil abgewrackt, abtransportiert und geschreddert, so dass der Acker wieder verwendbar ist, erklärte er.