Viele Fichten sind der Säge geweiht

Borkenkäfer richten im Neustädter Stadtwald besonders große Schäden an • Hohe Investition in Waldwege
Im Neustädter Stadtwald hat der Borkenkäfer wirklich extrem gewütet. Das Schadensausmaß zeigt sich nun deutlich an der Zahl der abgestorbenen Fichten.
von Michael Rinde
Neustadt. Gleich mehrere Nachrichten hatte Revierförster Klaus Schild gestern beim Besuch im Neustädter Stadtwald mitgebracht. Vorab die schlechteste: Der Borkenkäfer hat sich im Extremsommer 2018 rasend vermehrt und große Schäden hinterlassen. Das zeigt sich unter anderem auch im Waldzustandsbericht, den das hessische Umweltministerium gestern veröffentlichte. Im Ministerium geht man davon aus, dass es noch bis in das nächste Jahr hinein dauert, bis alle geschädigten Bäume aus den Wäldern geholt sind. Im etwa 1000 Hektar großen Neustädter Stadtwald haben die Borkenkäfer ihre Spuren in den Fichtenbeständen hinterlassen.
Normal ist laut Revierförster Schild ein Fällen von rund 800 Festmetern Fichte im Jahr in diesem Gebiet. „Doch jetzt sind wir bereits bei 8 000 Festmetern, und wir haben noch nicht alle Flächen durchgearbeitet“, erläutert Schild. Er weist auf ein Waldstück neben einer großen Freifläche. Nur der Fachmann erkennt bereits, dass diese etwa 60 Jahre alten Fichten auch der Motorsäge geweiht sind. Sie sind allesamt abgestorben, Opfer des Borkenkäfers. Im Moment kommt hinzu, dass der Holzmarkt dramatisch eingebrochen ist. Trotzdem gelingt es in diesem Jahr wohl, die im städtischen Haushalt vorgesehenen Erträge von rund 75 000 Euro zu erreichen. „Viele Fichten sind der Säge geweiht“ weiterlesen