„Wetter gut, alles gut“

Gewerbeverein und Stadt sind mit dem 31. Frühlingsmarkt zufrieden
Von Florian Lerchbacher

Neustadt.
Gut gelaunt flanierten einige Tausend Besucher am Sonntag durch die Neustädter Marktstraße und schauten sich an, was die rund 50 Stände und die geöffneten Geschäfte während des 31. Frühlingsmarktes zu bieten hatten. Auf dem zentral gelegenen Marktplatz sorgten die Coronas für die musikalische Untermalung des ein oder anderen Plauderstündchens und natürlich auch der ein oder anderen Leckerei – sowohl bissfester als auch flüssiger Natur.
Der Gewerbeverein hatte auf die schnelle noch einen zweiten Essensanbieter nach Neustadt locken können: Einer habe kurzfristig abgesagt, berichtet Vorsitzender Thomas Heide. Mit einem anderen habe es ein Missverständnis gegeben: „Und so standen wir auf einmal am Sonntagmorgen nur mit einem Imbiss da. Das wäre etwas wenig gewesen.“ Die Rettung habe sich aus Marburg herbeirufen lassen: „Und der war am Ende auch ganz zufrieden mit seinen Geschäften.“

Doch wie bei Neustädter Märkten so üblich, sind es vor allem die Angebote der lokalen Vereine, die sich besonderer Beliebtheit erfreuen. Seien es das Café der wie immer wunderbar gekleideten Biedermeierfrauen im historischen Rathaus, der Weizenbierstand der Bürgerwehr oder die mittelalterlichen Köstlichkeiten der wie immer alles andere als sommerlich gekleideten Dörnberger Recken. Und nicht zu vergessen die Bowlen und Aperitifs, die die Gelbe Garde der Kolpingfamilie und die Rote Garde des Frauenvereins anboten. Und mittendrin tauchte immer wieder Juno auf und erfreute die Besucher – der Junker-Hansen-Turm aus Stoff, der das neue Maskottchen der Stadt Neustadt ist.

„Essen und Getränke waren zwischen den anderen Ständen sehr gut platziert“, lobte auch Bürgermeister Thomas Groll die Veranstaltung und resümierte ungewohnt kurz und knapp: „Wetter gut, alles gut.“ Das gelte auch für das Sicherheitskonzept, das die Stadt umgesetzt hatte – mit eigenen Terrorsperren sowie Fahrzeugen des Bauhofs und von Händlern und Gewerbetreibenden. „Ich glaube, das ist ein Bild, an das sich die Menschen gewöhnt haben.“

„Wir schützen uns gegen Autos. Aber es gibt ja auch noch andere Möglichkeiten des Terrors. Was ist denn, wenn jemand mit einer Waffe kommt? Wenn wir uns dagegen auch noch schützen wollen, dann können wir bald aufhören, Veranstaltungen auszurichten“, kommentiert Heide – der aber insgesamt ein positives Fazit der Veranstaltung zieht. Die Besucherzahlen seien zwar im Vergleich zu früher geringer, was auch für die Zahl der Stände, Händler, Gewerbetreibenden und Geschäfte gelte. Aber es gebe auch immer wieder Grund zur Hoffnung: So sei erstmals eine Ledermacherin vor Ort gewesen, habe ihre kunsthandwerklichen Waren angeboten und sei recht zufrieden gewesen. Und zwar so zufrieden, dass sie sich im kommenden Jahr darum bemühen wolle, mit weiteren Kollegen aus dem Kunsthandwerk nach Neustadt zum Frühlingsmarkt zurückzukehren.