Alle wollen weiter baden gehen – MNZ

Neustadt: Fraktionen für Erhalt des Hallenbads Mengsberg
Neustadt-Mengsberg (kkk). Das Neustädter Hallenbad in Mengsberg bleibt den Bürgern erhalten. Bei der Bürgerversammlung im nördlichen Ortsteil sprachen sich alle Fraktionen des Stadtparlamentes zur Freude der Bürger für den Erhalt des Bades aus. Rund einhundert Bürger aus Neustadt und den Stadtteilen drängelten sich am Mittwochabend in der Mengsberger Gaststätte Ochs. „So viel Zuspruch hat eine Bürgerversammlung bei uns selten gehabt“ meinte Stadtverordnetenvorsteher Thomas Groll (CDU).
„Wie gestaltet sich die Zukunft des Bades?“ lautete die Frage Grolls zur Eröffnung. Die vier Fraktionen gaben jeweils ein Statement ab, das durchweg positiv ausfiel.
Während die Sozialdemokraten schon immer für den Erhalt des Bades waren, sprachen sich nun auch die Mitglieder der Christdemokraten für eine Sanierung und damit der Erhaltung des Schwimmbades aus. „Es ist wichtig für die Zukunft unserer, dass das Bad erhalten bleibt“ so der Fraktionsvorsitzende der CDU, Karl Stehl.
Sein Kollege Hans-Gerhard Gatzweiler von der SPD stimmte dem zu und erklärte, dass es auch wichtig sei, dass die Bevölkerung zeige, dass sie das Hallenbad mittrage und die Investitionen sich lohnen würden. „Die Kosten müssen auf andere Schultern verteilt werden“ forderte er. Dem schlössen sich auch die Freien Wähler und die Republikaner an:
„Die Stadt hat nicht die Mittel, das Bad ewig zu erhalten, man muss versuchen das Bad zu privatisieren, damit es gesichert ist“ forderte Günter Hämer von den Republikanern.
Ob die Lösung dafür nun ein Förderverein ist oder ein privater Betreiber, darüber sind sich die Vertreter aus dem Stadtparlament noch nicht einig. Dazu müsse man noch weitere Gespräche führen, so Gatzweiler.
Das dreißig Jahre alte Hallenbad in Mengsberg muss von Grund auf saniert werden:
Wasseraufbereitung, Heizung, Lüftungstechnik und Elektrotechnik entsprechen nicht mehr dem heutigen Stand. Bürgermeister Manfred Hoim (CDU) erklärte außerdem, dass
das Bad nicht mehr den aktuellen Immissionsrichtlinien gerecht werde.
„Die Kosten für eine Sanierung kann die Stadtkasse allerdings nicht so locker bezahlen, dafür müssen wir dann einen Kredit aufnehmen“ berichtete er den versammelten Bürgern.
Die Kosten für eine komplette Sanierung werden auf rund 388 000 Euro geschätzt. Zuschüsse von Bund, Land oder Sportministerium gibt es nicht. Die Einnahmen des Bades belaufen sich im Jahr auf rund 20 000 Euro. „Davon sind 17000 Euro nur vom Schulschwimmen“ so Hoim. Die restlichen 5000 Euro stammen aus dem regulären Besucherverkehr.
„Das Geld, das die Schule ins Schwimmbad investiert, ist gut angelegtes Geld in unsere Jugend“ so Hartmut Boss, Schulleiter der Gesamtschule Neustadt. Immerhin würden hundert Prozent der Kinder dort das Schwimmen lernen.
Das auch die Bürger sich Gedanken machen, wie es mit ihrem Bad weitergehen soll, zeigte sich in einer anschließenden Diskussion. Dort gab es auch Vorschläge und Ideen, was man machen könne.
Diese reichten von der Steigerung der Attraktivität, über bessere Werbung, besondere verlockende Angebote im Eintrittspreis und das Überdenken der Öffnungszeiten.
Was schließlich genau passiert, liegt letztendlich in der Hand der Stadtverordnetenversammlung.