Vorsitzende und Bürgermeister informierten bei Bürgerversammlung
Mengsberg. In der Bürgerversammlung vom Mittwochabend sprachen sich alle Parteien für den Erhalt des Hallenbades im Ortsteil Mengsberg aus.
von Tobias Hirsch
Selten hat eine Bürgerversammlung der Stadt Neustadt soviel Resonanz erfahren, wie die am Mittwochabend im Ortsteil Mengsberg. Hauptthema des Abends war das Neustädter Hallenbad im Ortsteil Mengsberg. Mehr als 70 Interessierte besuchten die Bürgerversammlung.
„Wie gestaltet sich die Zukunft des Bades?“: Mit dieser Frage eröffnete Stadtverordnetenvorsteher Thomas Groll die Diskussion und übergab den Fraktionsvorsitzenden des Stadtparlaments das Wort.
Die Sozialdemokraten sprachen und sprechen sich für den Erhalt des Hallenbades aus. Erfreulich für die Zuhörer war die Wendung der Christdemokraten, die bereits am vergangenen Montag (die OP berichtete) sich für den Erhalt des Bades entschieden hat.
Am Mittwochabend bekräftigten sie noch einmal ihr Ja zum Erhalt des Hallenbades. Die Entscheidung sei zwar keine Spontane, aber dafür eine Gute gewesen. Die Freien Wähler und die Republikaner sprachen sich auch für den Erhalt des Bades aus, wiesen aber ausdrücklich auf die Folgekosten hin.
Hans-Gerhard Gatzweiler (SPD) machte ebenfalls darauf aufmerksam: „Nur wenn Sie uns zeigen, was es Ihnen Wert ist, sind die hohen Folgekosten zu akzeptieren“, sagte Gatzweiler zu dem Publikum. Die Entscheidung der CDU sei zwar positiv ausgefallen und dadurch eine breite Basis für den Erhalt geschaffen worden, aber die Frage der Finanzierung, vor allem die der Folgekosten, sei noch nicht vom Tisch.
Die Gründung eines Fördervereins könnte ein Ausweg aus dieser Lage sein. „Darüber würden wir gerne weiter diskutieren“, sagte Gatzweiler.
Bürgermeister Manfred Hoim beziffert die Kosten für eine Sanierung des Hallenbades auf 388000 Euro. Die Technik des 30 Jahre alten Bades ist in die Jahre gekommen und entspricht nicht mehr den Immissionsrichtlinien. Die Wasseraufbereitung, die Heiztechnik sowie die Lüftung und die Elektrotechnik müssen erneuert werden.
Geld für die notwendigen Sanierungsarbeiten hat die Stadt Neustadt allerdings nicht. „Unsere Reserven sind erschöpft“, sagte Hoim. Die Sanierung müsse über Kredite finanziert werden. Fördergelder oder Zuschüsse von der Europäischen Union oder seitens des Sportministeriums gebe es nicht. Dennoch sollte man sich der Situation stellen. Eine Schließung würde die Lebensqualität negativ beeinflussen, sagte Hoim.
Die anwesenden Bürger nahmen die Entscheidung für den Erhalt des Bades durchweg positiv auf. „Unsere Kinder lernen in Mengsberg das Schwimmen. Es ist zwar teuer, aber gut investiert“, sagte Hartmut Boss, Schulleiter der Gesamtschule in Neustadt.
Das Freibad in der Kernstadt und das Hallenbad im Ortsteil Mengsberg verursachen jährlich ein Defizit von 225000 Euro. Die Einnahmen im Hallenbad Mengsberg betragen rund 20000 Euro im Jahr, 17000 Euro davon durch den Schulsport. Die restlichen 3 000 Euro resultieren aus Eintrittsgeldern.